|
English Version Written: Sun, 09 Dec 2001
Ashram stand am
Fensters seines Privatgemaches und blickte auf die das Schloss umgebende Stadt hinunter. Die
hell erleuchteten Fenster der Häuser schimmerten in der beginnenden Dunkelheit der
anbrechenden Nacht wie weit entfernte Sterne. Sterne, deren Licht nicht wärmte oder die
Dunkelheit vertrieb.
Alles war still, kein
Laut drang zu ihm herauf obwohl die Fenster weit geöffnet waren. Er vermutete, nein wusste,
das in den Häusern zu seinen Füßen gefeiert wurde. Seine Ratgeber hatten ihm empfohlen,
diesen Tag zum Feiertag zu erklären. Er hatte keinen Sinn darin gesehen, aber letztendlich
zugestimmt. Wenn das Volk von Mormo diesen Tag feiern wollte, sollte es diese tun.
Er würde nicht feiern.
Ihn erinnerte dieser Tag nur daran, dass wieder ein Jahr vergangen war. Ein Jahr, das er gerne
vergessen würde. Er hatte viel gewagt und noch mehr verloren. Die Verantwortung, die er
freiwillig mit der Besteigung des Thrones von Mormo übernommen hatte, lastete schwer auf ihm.
Manchmal wünschte er sich, diese Last mit jemandem zu teilen, aber das wäre ein Eingeständnis
von Schwäche gewesen. Und Schwäche zu zeigen entsprach nicht seinem Charakter.
Das letzte Licht des Tages
verlosch und die Schwärze der Nacht breitete sich wie eine Decke über die Stadt. Sollten ihre
Bewohner feiern, ihm war das gleichgültig. Er hatte seine Teilnahme an den Festlichkeiten mit
dringenden Regierungsgeschäften entschuldigt und sich in seine Privatgemächer zurückgezogen.
Seine Diener hatte er fortgeschickt, er wollte mit seinen Gedanken alleine sein.
E in leises
Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Überlegungen. Er beantwortete es nicht. Das Klopfen wurde
wiederholt, diesmal stärker.
„Ich hatte befohlen, mich
nicht zu stören!“
Normalerweise
wagte es niemand seine Befehle zu missachten und dieser Befehl war eindeutig gewesen. Aus den
anderen Räumen des Schlosses drang leise eine fröhliche Musik zu ihm. Ärgerlich begann er
die Fenster zu schließen, als ein leises Räuspern von der Tür ihn in der Bewegung innehalten ließ.
„Ich hatte befohlen mich
nicht zu stören!“
„Majestät ....“
Pirotess sanfte Stimme schwebte wie eine zarte Frühlingsbrise durch den Raum.
Ohne sich
umzudrehen unterbrach Ashram sie. „Meine Befehle gelten auch für dich!“
Die Kälte
in seiner Stimme schien sie nicht zu beeindrucken, denn er konnte nicht hören wie sie den Raum
verließ. „Geh wieder. Ich möchte allein sein!“
Schweigen
war die einzige Antwort. Pirotess hatte es noch nie gewagt, ihm zu wiedersprechen, bisher nicht. „Was
willst du? Ich habe nicht vor an den Feierlichkeiten teilzunehmen,
wenn das der Grund für deine Anwesenheit ist.“
„Ich wollte
eurer Majestät nur gratulieren“ Ihre weiche Stimme erfüllte den Raum mit Wärme.
„Dazu
besteht kein Grund. Dieser Tag unterscheidet sich in nichts von anderen Tagen. Außer dass er mir
bewusst macht, dass wieder ein Jahr vergangen ist, ohne dass ich meinem Ziel näher gekommen bin.“
„Majestät,
manchmal ist der Weg auch das Ziel.“
„Und wohin
führt mich dieser Weg, Pirotess? Kannst du mich das sagen?“
Sie schwieg,
aber eigentlich hatte er auch keine Antwort erwartet. „Nun? Möchtest du nicht lieber mit den anderen
feiern?“ Stur blickte er aus dem Fenster.
„Nein,
Majestät. Ich bin gekommen um euch ...“
Ashram
unterbrach sie wieder. „Ich habe dir gesagt es besteht kein Grund mir zu gratulieren.“ Ärgerlich
drehte er sich zu ihr um. „Dieser Tag ist genau wie ......“
Vor ihm
stand Pirotess. Sie hatte sich ein großes rotes Tuch um den Körper geschlungen, das von einer breiten
Schleife gehalten wurde. Verlegen zupfte sie an einem Ende.
„Alles Gute
zum Geburtstag. Möchtet ihr euere Geschenk nicht auspacken, Majestät?“
Back to Top | Return to Main
Englisch Geschichte / English Version
Legend of Lodoss © 1999 - 2001.
This site is in no way endorsed by the below.
Lodoss War is a © of Grop SNE, CPM, Kadokawa, and its other respective owners.
All rights reserved.
|
|