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Kommunistische Kritik an Marx/Engels I.

Wir RätekommunistInnen sind scharfe GegnerInnen des Parteimarxismus -sowohl in seiner neosozialdemokratischen Gestalt der PDS als auch in denen der altleninistischen Sekten. Der Parteimarxismus kann sich nicht ganz zu Unrecht auf einige Aussagen und Textstellen von Marx und Engels berufen. Aber dennoch steht er im totalen Gegensatz zum Kommunismus, denn der ist laut Friedrich Engels "die Lehre von den Bedingungen der Befreiung des Proletariats". (Friedrich Engels, Grundsätze des Kommunismus in Marx/Engels Ausgewählte Werke in sechs Bänden, Dietz Verlag Berlin 1972, Bd. I, S. 335.)

Die PDS ist bereits jetzt schon der linke Flügel der bürgerlichen Demokratie und die leninistischen Sekten knüpfen alle -wenn auch in unterschiedlicher Art und Weise -an der heroischen Zeit des Bolschewismus an. Aber der Bolschewismus war nach der Definition von Engels zu keinem Zeitpunkt in seiner Geschichte kommunistisch -also ist es auch keine der leninistischen Strömungen jemals gewesen. Der Bolschewismus führte zum Staatskapitalismus. Der Leninismus des Westens war zuerst Dienerin des Sowjetimperialismus und versöhnte sich immer stärker mit seiner alten Mutter -der Sozialdemokratie. Diese Versöhnung ist alles andere als zufällig. Die BegründerInnen des Rätekommunismus schätzten die LeninistInnen als radikale SozialdemokratInnen ein. Wenn, wie wir schon feststellten, sich die beiden Hauptlinien der bürgerlichen Linken sich teilweise auf Marx berufen können aber im totalen Gegensatz zum Marxismus stehen, kann es nur eine Schlußfolgerung geben: Marx und Engels waren bei der Formulierung des wissenschaftlichen Kommunismus nicht konsequent genug. Die rätekommunistische Kritik des Parteimarxismus braucht also den Mut zum revolutionären Revisionismus -den Mut zu einer kommunistischen Kritik an Marx und Engels!

Grundlage dieser revolutionären Kritik an Marx und Engels ist die von ihnen geschaffene Methode des historischen Materialismus. Der holländische Rätekommunist Anton Pannekoek beschrieb die materialistische Methode des wissenschaftlichen Kommunismus: "Die materialistische Methode besteht darin, daß an die Stelle des Spintisierens und Diskutierens über abstrakte Begriffe das Studium der wirklichen materiellen Welt tritt. Feuerbach war darin schon vorangegangen, indem er von den religiösen Vorstellungen und Begriffen auf die wirklichen lebendigen Menschen als deren Ursprung zurückging. Nehmen wir einige Beispiele, um zu sehen, was das bedeutet. Der Theologe knüpft an den Satz: "Der Mensch denkt, Gott lenkt" eine Betrachtung über die Allmacht Gottes; der Materialist untersucht, weshalb so oft das Resultat anders war als der Mensch dachte, und findet es in der gesellschaftlichen Wirkung des Warenaustausches und der Konkurrenz.

Der Politiker diskutiert über die Vorzüglichkeit der Freiheit oder des Sozialismus; der Materialist fragt, welche Personen, welche Klassen diese Forderungen aufstellen, welchen speziellen Inhalt diese haben und aus welchen Lebensnotwendigkeiten sie hervorkommen. Der Philosoph sucht durch Spintisieren über das Wesen der Zeit zuschließen, ob es eine absolute Zeit gibt; der Materialist vergleicht die Uhren und sucht dadurch festzustellen, ob unzweideutig zu entscheiden ist, daß zwei Ereignisse gleichzeitig oder nacheinander stattfinden." (Anton Pannekoek, Lenin als Philosoph in Marxistischer Anti-Leninismus, Ca ira Verlag 1991 (Freiburg) S. 65/66.)

Der historische Materialismus hatte von Anfang an den Anspruch der proletarischen Revolution und dem Aufbau einer klassenlosen Gesellschaft -dem Kommunismus -zu dienen. Pannekoek schrieb: "Mit diesem Klassenkampf des Proletariats ist der Marxismus seitdem untrennbar verbunden. Fragen wir, was wir unter "Marxismus" zu verstehen haben, so ist es klar, daß er nicht alles umfaßt, was Marx gedacht und geschrieben hat. Seine Jugendanschauungen gehören nur teilweise dazu; sie sind Momente in der Entwicklung, die zum Marxismus führte. Während im Kommunistischen Manifest die Rolle des proletarischen Klassenkampfes und das Ziel des Kommunismus dargelegt werden, wird erst später die Mehrwerttheorie ausgebaut. Marx`jedesmalige Anschauungen selbst werden durch die gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmt; der Charakter der Revolution, die Rolle des Staates, und diese sahen 1848, als das Proletariat erst im Anfang stand, ganz anders aus als später oder jetzt im 20. Jahrhundert.

Wesentlich ist dagegen, was er an neuer Wissenschaft aufgebaut hat. Das ist zuerst der historische Materialismus: die Lehre von der Entwicklung der Gesellschaft auf der Grundlage der durch das Wachstum der Produktivkräfte bestimmten Produktionsweise, namentlich durch den Klassenkampf, und die Lehre von der Bestimmtheit aller politischen und ideologischen Verhältnisse sowie des geistigen Lebens überhaupt durch diese Grundlage. Dann die Darlegung des Kapitalismus als historische Erscheinung, seiner Struktur mittels der Wert- und Mehrwertlehre und seiner Entwicklungstendenzen, durch die proletarische Revolution, zum Kommunismus. Mit diesen Lehren hat Marx das Wissen der Menschheit bleibend bereichert; sie bilden auch den festen Kern des Marxismus. Weitere Konsequenzen können dabei unter neuen Verhältnissen zutage treten.

Durch diesen wissenschaftlichen Kern ist der Marxismus aber zugleich mehr; er ist eine neue Anschauungsweise von Vergangenheit und Zukunft, von Sinn und Ziel des Lebens, von dem Wesen der Welt und des Geistes; er bedeutet eine geistige Revolution, er ist eine neue Weltanschauung. Als Weltanschauung ist er nur wirklich durch die Klasse, die ihn trägt; die Arbeiter, die ihn in sich aufnehmen, sehen sich selbst als die Klasse der Zukunft, die an Zahl, Kraft, Bewußtsein wachsend die Produktion in die Hände nehmen und durch die Revolution des Kapitalismus Meister über ihr Los werden wird. So ist der Marxismus nur als Theorie der proletarischen Revolution eine Realität und zugleich eine lebendige Kraft in den Köpfen und Herzen des revolutionären Proletariats.

Das schließ ein, daß er nicht eine feste, unveränderliche Disziplin und Glaubenslehre sein kann. Die Gesellschaft entwickelt sich, das Proletariat entwickelt sich, die Wissenschaft entwickelt sich. Neue Formen und Erscheinungen im Kapitalismus, in der Politik, in der Wissenschaft traten auf, die Marx und Engels nicht voraussehen oder ahnen konnten. Aber das von ihnen geschmiedete Werkzeug der Forschung bildet stets noch das vorzüglichste Hilfsmittel, die neuen Erscheinungen zu verstehen und zu erklären." (Anton Pannekoek, Lenin als Philosoph in Marxistischer Anti-Leninismus, a.a.O., S. 71/72.)

Dieser Ansicht Pannekoeks können wir nur zustimmen. Alle "ArbeiterInnen"-Parteien haben sich als bürgerlich erwiesen, als sie die Macht im Namen der Klasse eroberten. Der linke Flügel des Parteimarxismus -Trotzkismus und Bordigismus -zog daraus die "Lehre" eine "wirkliche Partei des Proletariats" aufzubauen. Er erwies sich also als idealistisch. Wir RätekommunistInnen wenden die Methode des historischen Materialismus an und weisen nach, daß die Partei eine bürgerliche Organisationsform ist, die die Klassenspaltung in (klein)bürgerliche Führung und lohnabhängige Parteibasis reproduziert. Wir entlarven Neosozialdemokratie und den Leninismus als bürgerliche Ideologien, die dem materiellen Sein der Parteibürokratien entspringt.

Doch wie sieht die theoretische Verantwortung der beiden Urväter des wissenschaftlichen Kommunismus für den Partei/ Staatsfetischismus und parlamentarischen Reformismus der alten ArbeiterInnenbewegung aus? In dieser Frage gibt es in den Schriften von Marx und Engels große Widersprüche zwischen den beiden als AnalytikerInnen einerseits und als Strategen und Taktikern der ArbeiterInnenbewegung andererseits. Als grundsätzliche KritikerInnen waren die beiden ziemlich radikal, aber als Strategen oft opportunistisch.

Marx schrieb am 7. August 1844 in Kritische Randglossen zu dem Artikel eines Preußen: "Wo es politische Parteien gibt, findet jede den Grund eines jeden Übels darin, daß statt ihrer ihr Widerpart sich am Staatsruder befindet. Selbst die radikalen und revolutionären Politiker suchen den Grund des Übels nicht im Wesen des Staates, sondern in einer bestimmten Staatsform, an deren Stelle sie eine andere Staatsform setzen wollen." Und doch schrieben Marx/Engels im Kommunistischen Manifest von 1848: "Wir sahen schon oben, daß der erste Schritt in der Arbeiterrevolution die Erhebung des Proletariats zur herrschenden Klasse, die Erkämpfung der Demokratie ist. Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, die Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Händen des Staates, d. h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren und die Masse der Produktionskräfte möglichst rasch zu vermehren." Also als erste Etappe der sozialen Revolution die Verstaatlichung der Produktionsmittel -Staatskapitalismus!

Natürlich wollten Marx/Engels keinen Staatskapitalismus schaffen, sondern die Aufhebung der Lohnarbeit durch den Kommunismus erreichen. Und in diesem Kommunismus sollte es kein Staat mehr geben. Der Staat sollte nach der Revolution "friedlich" absterben. Im Manifest hieß es: "Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle Produktion in den Händen der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die öffentliche Gewalt den politischen Charakter. Die politische Gewalt im eigentlichen Sinne ist die organisierte Gewalt einer Klasse zur Unterdrückung einer anderen. Wenn das Proletariat im Kampfe gegen die Bourgeoisie sich notwendig zur Klasse vereint, durch eine Revolution sich zur herrschenden Klasse macht und als herrschende Klasse gewaltsam die alten Produktionsverhältnisse aufhebt, so hebt es mit diesen Produktionsverhältnissen die Existenzbedingungen des Klassengegensatzes, die Klassen überhaupt und damit seine eigene Herrschaft als Klasse auf. An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist."

Die Theorie von Marx/Engels verbindet also eine grundsätzliche Staatsfeindlichkeit mit einer reformistischen Idee des Absterbens des Staates. Diese Theorie ist falsch. Denn der Staat ist ein hierarchisches Instrument, der von Proletariat unmöglich beherrscht werden kann. Durch die Besitzergreifung der Produktionsmittel ergibt sich eine riesige Machtfülle für die StaatsbürokratInnen. Denn es gibt kein Staat ohne Bürokratie. Und diese StaatsbürokratInnen werden niemals die Macht freiwillig abgeben. Es ist unmaterialistisch und idealistisch, den StaatsbürokratInnen des "realen Sozialismus" vorzuwerfen, daß sie ihre Macht nicht "friedlich" beschneiden lassen wollten. Keine herrschende Klasse hat das jemals in der Geschichte getan.

Doch Marx/Engels haben ihre Staatsfeindlichkeit subjektiv ehrlich gemeint. Sie läßt sich aber durch ihr reformistisches Programm nicht verwirklichen. Wir RätekommunistInnen übernehmen von Marx/Engels die grundsätzliche Staatsfeindlichkeit, lehnen aber ihr Reformismus in dieser Frage ab. Es ist aber richtig, daß der Aufbau des Kommunismus durch die Machtergreifung der lohnabhängigen Klasse und ihrer Verbündeten beginnt. Nur diese Herrschaft symbolisiert kein Staat, sondern die Organe der proletarischen Selbstorganisation, die in der Revolution bewußt und spontan zugleich entstehen müssen.

Klaus Gietinger beschrieb in Die Sowjetmacht und ihre Fehler die eigenartige schematische Logik von Marx/Engels bei der Theorie über das Absterben des Staates. Dabei stellte er fest, daß die Bolschewiki sich auch auf Engels berufen konnten: "Absterben des Staates -die Bolschewiki haben die bürgerliche Herrschaft nie überwunden, sondern sie zur höchsten Form getrieben. Als Engels im Anti-Dühring (MEW, Bd. 20, S. 259ff.) das Absterben des Staates im Sozialismus versprach, bediente er sich (von Marx unwidersprochen bebilligt) einer merkwürdigen Dialektik. Der Kapitalismus führt zu immer größerer Konzentration und Zentralisation. Dieser Prozeß ist schließlich von den einzelnen Kapitalisten nicht mehr zu leisten. Der Staat übernimmt -wie bei Post und Eisenbahn schon erfolgreich praktiziert -nach und nach "die Leitung der Produktion". Das Kapitalverhältnis wird so aber nicht aufgehoben, sondern auf die Spitze getrieben. Jetzt kommt das Proletariat. Es "ergreift die Staatsgewalt und verwandelt die Produktionsmittel zunächst -genauer gesagt nochmal -in Staatseigentum. Aber damit hebt es sich selbst als Proletariat, damit hebt es alle Klassenunterschiede und Klassengegensätze auf und damit auch den Staat als Staat." Es darf nun, sich selbst aufgehoben, fröhlich und staatenlos den Reichtum verwalten und verteilen. Der Staat hebt sich also erst selbst und dann noch mal durch das Proletariat zum Höhepunkt gebracht und stirbt wie Lachse nach dem Laichen oder wird gefressen, wie das Männchen der schwarzen Witwe nach der Kopulation. Lenin wie vor ihm schon Bebel, begeisterten sich maßlos für diese Form des staatlichen Mehrfach-Selbstmordes (einer der köstlichen Gemeinsamkeiten von Bolschewismus und Sozialdemokratie): Der Sozialismus konnte nur über den Staatskapitalismus kommen, also von oben und nicht von unten." (Klaus Gietinger, Die Sowjetmacht und ihre Fehler in roter Oktober. Die Unvollendete, Beilage der jungen Welt vom 7. November 1997)

Da haben wir ihn wieder: Den Widerspruch zwischen Engels als in Teilfragen messerscharfen Analytiker und als strategischer Opportunist, der ab einem bestimmten Punkt die kritische Reflexion abbricht. Er erkannte, daß die Verstaatlichung den Kapitalcharakter der Produktionsmittel nicht aufhebt. Aber wenn der Staat vom Proletariat erobert wird, sollte das auf ein mal anders sein.

Was heißt hier überhaupt Proletariat? Der alte Engels kam immer mehr zu der "Erkenntnis" daß die Eroberung des Staates Aufgabe der "ArbeiterInnenpartei" sei -also eines bürgerlichen Wahlvereines: "Mit dieser erfolgreichen Benutzung des allgemeinen Stimmrechts war aber eine ganz neue Kampfweise des Proletariats in Wirksamkeit getreten, und diese bildete sich rasch weiter aus. Man fand, daß die Staatseinrichtungen, in denen die Herrschaft der Bourgeoisie sich organisierte, noch weitere Handhaben bietet, vermittelst deren die Arbeiterklasse diese selben Staatseinrichtungen bekämpfen kann. Man beteiligte sich an den Wahlen für Einzellandtage, Gemeinderäte, Gewerbegerichte, man machte der Bourgeoisie jeden Posten streitig, bei dessen Besetzung ein genügender Teil des Proletariats mitsprach. Und so geschah es, daß Bourgeoisie und Regierung dahin kamen, sich weit mehr zu fürchten vor der gesetzlichen als vor der ungesetzlichen Aktion der Arbeiterpartei, vor den Erfolgen der Wahl als vor denen der Rebellion." (Friedrich Engels, Einleitung zu Karl Marx` "Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850)

Zitieren wir noch mal Marx von 1844: "Wo es politische Parteien gibt, findet jede den Grund eines jeden Übels darin, daß statt ihrer ihr Widerpart sich am Staatsruder befindet. Selbst die radikalen und revolutionären Politiker suchen den Grund des Übels nicht im Wesen des Staates, sondern in einer bestimmten Staatsform, an deren Stelle sie eine andere Staatsform setzen wollen." Der Marxismus verbürgerlichte schon beim alten Engels total.

Und Lenin verschlimmbesserte Engels noch gewaltig. Der Begriff Marxismus-Leninismus ist also nicht völlig falsch. Aber auch der Anspruch des Rätekommunismus marxistisch zu sein, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Während der Rätekommunismus die opportunistischen Bestandteile der Theorien von Marx/Engels über Bord warf, tat dies der Leninismus mit den partei/staatsfeindlichen Äußerungen bei den beiden Urvätern des historischen Materialismus. Der historische Rätekommunismus konnte sich nicht vollständig aus der Marx-Orthodoxie lösen. Obwohl er mutig Marx revidierte, wollte er dem Leninismus nicht zubilligen, daß dieser im negativen Sinn in der Tradition von Marx und Engels steht. Wir von der Sozialen Befreiung sind der Meinung, daß es Zeit ist, für eine Radikalkur des historischen Materialismus -für einen nach-marxistischen Kommunismus.

Nein, wir leugnen keinesfalls die theoretischen Pioniertaten, die Marx und Engels geleistet haben. Die Methode des historischen Materialismus, die Methode gesellschaftliches Sein und Bewußtsein nicht vordergründig aus ihren ideellem Überbau, sondern vorwiegend -nicht ausschließlich, daß wäre vulgärmaterialistisch -aus den gesellschaftlichen Verhältnissen, besonders den Produktionsverhältnissen abzuleiten, ist unwiderlegbar. Ähnlich sieht es mit dem Hauptanteil ihrer Analyse des Verhältnisses Kapital-Lohnarbeit aus. Aber als Strategen und Taktiker der ArbeiterInnenbewegung haben Marx/Engels total versagt. Deshalb nennen wir RätekommunistInnen von der Sozialen Befreiung uns nach-marxistische KommunistInnen.

Es ist richtig, daß Marx für den Aufbau proletarischer Massenparteien war und das die AnarchistInnen um Bakunin mit ihrer Kritik an Marx durch den Verlauf des Klassenkampfes recht bekommen sollten, aber gleichzeitig bewies der weltweite Klassenkampf der ArbeiterInnen auch die Nutzlosigkeit der oft kleinbürgerlichen und individualistischen Methoden des Anarchismus. Dem Parlamentarismus und bürokratischen Terror des Parteimarxismus stellten nicht wenige AnarchistInnen einen genauso der kollektiven Aktion der Klasse schadenden individuellen Terror gegenüber. Der Rätekommunismus entspringt nicht dem Freiheitswillen des Individuums, sondern der kollektive Drang der ArbeiterInnenklasse zur Selbstorganisation während ihrer sozialen Revolution. Der Anarchosyndikalismus führte in einigen Ländern zu einem verhängnisvollen Gewerkschaftsfetischismus, der nicht weniger der sozialen Revolution schadete als der Parteifetischismus.

Wir RätekommunistInnen lehnen jeden Organisationsfetischismus ab und weisen darauf hin, daß es der spontane Kampf der Klasse selbst ist, der sich die passenden Organisationen schaffen wird und unweigerlich mit den Organisationen der alten verbürgerlichten ArbeiterInnenbewegung zusammenstoßen wird. Das ist die Lehre aller größeren Klassenkämpfe in der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung. Eine Lehre, die alle Hauptströmungen des Parteimarxismus und Anarchismus nicht erkannt haben und aus materiellem Interesse ihrer FührerInnen heraus auch nicht erkennen wollen und können. Parteimarxismus und Anarchismus haben jeweils gegen den anderen recht -aber beide sind schon lange nicht mehr in der Lage, den Befreiungskampf der Klasse zu befruchten -von kleineren Ausnahmen mal abgesehen.

Wenn wir also Bakunin in der Auseinandersetzung mit Marx zustimmend zitieren, ist das nicht als Parteinahme für den Anarchismus mißzuverstehen. In Deutschland, so schrieb Bakunin in Staatlichkeit und Anarchie, "unterwerfen sich die deutschen Arbeiter blind ihren Führern, während die Führer, die Organisateure der sozialdemokratischen deutschen Partei, sie weder zur Freiheit noch zur internationalen Brüderschaft führen, sondern unter das Joch des pangermanistischen Staates" (Zitiert nach: Rudolf Bahro, Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus, Verlag Tribüne Berlin, 1990, S. 47/48.).

Rudolf Bahro war früher mal oppositioneller Marxist gegen die SED-Parteidiktatur. Später vertrat dieser Mann sehr krude öko-idealistische Positionen, die auch ökofaschistische Bestandteile enthielten. Doch sein halbmaterialistisches Buch "Die Alternative" ist ein interessantes Werk. So schrieb Bahro zur anarchistischen Kritik der Sozialdemokratie: "Was Engels 1895 nicht ahnte, das stellte sich Bakunin 1873 fast leibhaftig vor, den "Aufbruch" der deutschen Sozialdemokratie im Jahre 1914." (Rudolf Bahro, Die Alternative, a.a.O., S. 48.)

Doch Bakunin sagte nicht nur die zukünftige Rolle der SPD als Instrument des deutschen Imperialismus voraus. "Und so können wir heute mit ungläubigem Erstaunen in Marxens eigenem Exzerpt nachlesen, was Bakunin auf dem Grunde der marxistischen Theorie und Praxis gesehen haben wollte (MEW 18/603, 625, 628, 635 ff.). Bakunin hatte dort gesehen "einen Despotismus der regierenden Minderheit, um so viel gefährlicher, als sie erscheint als Ausdruck des sogenannten Volkswillens". "Aber diese Minderheit, sagen die Marxisten" , (Marx fragt dazwischen: Wo?), "wird aus Arbeitern bestehen. Ja, mit Erlaubnis, aus gewesenen Arbeitern, aber die, sobald sie nur Repräsentanten oder Regierer des Volkes geworden sind, aufhören Arbeiter zu sein und sehn werden auf die ganze allgemeine Arbeiterwelt von der Höhe der Staatlichkeit; sie werden nicht mehr das Volk vertreten, sondern sich und ihre Ansprüche auf die Volksregierung".

Diese "intelligente und deswegen privilegierte Minderheit" werde regieren, "wie wenn sie die wirklichen Interessen des Volkes besser begriffe als das Volk selbst". Man werde den Begriff "wissenschaftlicher Sozialismus" zur Begründung solcher Ansprüche mißbrauchen. Der sogenannte Volksstaat Wilhelm Liebknechts, den er Marx zuschrieb, werde nichts anderes sein, "als die sehr despotische Lenkung der Volksmassen durch (eine) neue und sehr wenig zahlreiche Aristokratie wirklicher oder angeblicher Gelehrten. Das Volk ist nicht wissenschaftlich, das bedeutet, es wird ganz und gar befreit werden von der Sorge um die Regierung, es wird ganz und gar eingeschlossen werden im regierten Stall". "Da die Wissenschaft nicht allen zugänglich ist, werden die Wenigen alles leiten", so "daß am andern Tag der Revolution (eine) neue gesellschaftliche Organisation gegründet werden muß nicht durch freie Vereinigung volkstümlicher Organisationen, Gemeinden, Amtsbezirke, Gebiete von unten nach oben..., sondern durch die diktatorische Gewalt jener gelehrten Minorität".(...)

Marx brach angesichts der Bakuninschen "Regierung der Gelehrten" in den Ruf aus: "quelle reverie!" - "welche Phantasterei!" Er tat das, obwohl Bakunin gerade in diesem Punkt noch etwas konkreter phantasierte: Sie, die Marxisten, gründen, nachdem das Volk alle Macht in ihre Hände gegeben hat, "eine einzige Staatsbank, konzentrierend in ihren Händen alle kommerziell-industrielle, ländliche und selbst wissenschaftliche Produktion, und sie teilen die Masse des Volkes in zwei Armeen: industrielle und agrikole unter dem unmittelbaren Kommando von Staatsingenieuren, die einen neuen privilegierten wissenschaftlich-politischen Stand bilden". Dieser letzte Ausdruck ist von frappierender Genauigkeit. Man mußte wahrscheinlich Anarchist und Russe sein, um hinter der Autorität Marxens und seiner Lehre im Jahre 1873 den Schatten Stalins zu gewahren. Marx sah den Schatten nicht, konnte und wollte ihn nicht sehen.

Nun sind die Elemente, aus denen Bakunin konstruierte, natürlich im Marxismus enthalten, oder besser gesagt, reflektiert, da es sich ja um Realitäten handelt, an denen Marx keineswegs vorbeiging. Der Widerspruch von Kopf- und Handarbeit mußte sich als Widerspruch von Wissenschaft und Arbeiterklasse äußern. Das berücksichtigte ja gerade die Marxsche Forderung nach Vereinigung von Philosophie und Proletariat, die am Anfang der ganzen marxistischen Parteikonzeption steht und in ihrer Intention bis heute nicht überholt ist. Da der Kampf um die Emanzipation nur unter den real gegebenen Bedingungen aufgenommen werden kann, und da diese Bedingungen nun einmal gekennzeichnet sind durch eine Arbeitsteilung, die die Masse der Produzenten von der intellektuellen Kultur ausschließt, muß die Partei der Emanzipation den Widerspruch von revolutionärer Intelligenz und Arbeiterklasse enthalten.

Die ganze systematische Mühe, mit der man bei uns (gemeint ist die staatskapitalistische DDR, Anmerkung von Nelke) den Zitatenschatz über Partei und Klasse, Bewußtheit und Spontanität hin und her wendet, um hier eine prästabilierte Harmonie zu beweisen, ist völlig irrelevant. In Wirklichkeit zeigt man bestenfalls, daß Marx und Lenin die Aufgabe richtig gestellt haben. (...) Was Marx nicht voraussah, war die inzwischen notorische Tatsache, daß sich die Vereinigung von Philosophie und Proletariat, von Sozialismus (als Wissenschaft) und Arbeiterbewegung nach der Revolution ebenso entpuppen würde wie seinerseits der dritte Stand, aus dem heraus die Bourgeoisie zur Macht kam. Gegen die "unwissenschaftliche" Einsicht des Volkes in den Herrschaftscharakter der neuen Ordnung haben von vornherein keine alten Zitate geholfen." () Rudolf Bahro, Die Alternative, a.a.O., S. 46-49.)

Der letzte Absatz Bahros enthält viel wahres, aber auch viel falsches. Ganz richtig ist, daß Marx die Tragweite der Klassentrennung zwischen (mehr oder weniger) revolutionärer Parteiintelligenz und -bürokratie, die fast ausschließlich aus dem BürgerInnentum stammte und der proletarischen Parteibasis nicht gründlich genug thematisierte -das lag wahrscheinlich daran, daß er selbst aus der Bourgeoisie kam -bekanntlich ist fast jeder Marxist bei der Analyse seiner eigenen Rolle am unmaterialistischsten und es bleiben große Reste des Idealismus bestehen. Falsch war Bahros Ansicht, daß die marxistische Parteikonzeption in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch immer gültig gewesen wäre -sie war es schon von Anfang an nicht. Marxismus und Partei passen nicht zusammen.

Eine Partei kann zwar formal ein marxistisches Programm zur Aufhebung von Warenproduktion, Lohnarbeit und Staat annehmen, aber sie wird es nicht verwirklichen können. Denn die Partei ist eine bürgerliche Organisationsform -eine Reproduktion der Klassengesellschaft aber kein Mittel zu deren Überwindung. Die Parteibürokratie entwickelt eigene, der ArbeiterInneklasse fremde soziale Interessen und hört auf in ihrem Bewußtsein marxistisch sein zu können. Daher rühren auch die Konflikte zwischen Marx/Engels und der sozialdemokratischen Parteibürokratie, die die beiden Theoretiker des historischen Materialismus aber nicht konsequent genug analysierten um die einzig richtige Schlußfolgerung zu ziehen: Die soziale Revolution ist keine Parteisache!

Der Rätekommunismus zog diese Schlußfolgerung und schöpft seine ganze Kraft aus den Erfahrungen aller größeren Klassenkämpfe, in der die ArbeiterInnenklasse sich spontan selbst organisierte und mit dem Parteimarxismus zusammenstieß -wobei letzterer die konservative bis reaktionäre Seite war. Der historische Materialismus muß diese Erkenntnis in sich aufnehmen und der proletarischen Selbstorganisation dienen. Seien wir nicht ungerecht gegenüber den Begründern des wissenschaftlichen Sozialismus: die großen Konflikte zwischen ArbeiterInnenklasse und "marxistischen" ParteibürokratInnen haben sich erst nach ihrem Tode entwickelt. Aber um so schlimmer fällt die Geschichte ihr Urteil gegenüber jene "MarxistInnen", die immer noch die bürgerlich-bürokratische Organisation der Partei mit Marx-Zitaten verklären!

Natürlich gerieten die beiden messerscharfen Analytiker Marx/Engels in Konflikt mit den ParteibürokratInnen der Sozialdemokratie. Karl-Heinz Rother beschrieb die Erfahrungen von Marx und Engels mit der sozialdemokratischen Parteizensur: "Im Ergebnis des Sozialistenkongresses sind einige throretische Parteiorgane gegründet worden, die, wie Engels meinte, weit mehr theoretischen Unheil anrichteten als Wissenschaft verbreiteten. (MEW, Bd. 34, S. 303.) Marx und Engels wurden fast von allen Organen zur Mitarbeit eingeladen. Sie beteiligten sich aber nur am illegalen "Sozialdemokrat".

Doch ehe es zur Mitarbeit kam, kam es zu einer prinzipiellen Auseinandersetzung zwischen Marx und Engels einerseits mit sozialdemkratischen Parteiführern andererseits, wovon ihr "Zirkularbrief" an Bebel, Liebknecht und Bracke zeugt. (siehe: MEW, Bd. 34, S. 394 ff.) Diese waren der Meinung: "Eine sozialistische wissenschaftliche Zeitschrift ohne ganz bestimmte wissenschaftliche Richtung sei ein Unding..." (MEW, Bd. 34, S. 56.)Was aber sozialistisch und wissenschaftlich, was also die wissenschaftliche Richtung sei, daß unterliege der politischen Verantwortung der Parteiführung. Sie stellte sich deshalb die publizistische Tätigkeit des "Sozialdemokrat" so vor, daß eine vom Parteivorstand eingesetzte und kontrollierte Aufsichtskommission "über die Aufnahme der Artikel zu entscheiden habe" habe.

Weshalb Marx und Engels dazu bemerken: "Die Redaktionskommission ist bereits eine Zensurkommission." (MEW, Bd. 34, S. 397.) Marx und Engels lehnten jede Zensur, auch eine Parteizensur, energisch ab, denn wie konnte unter Zensurbedingungen, auch unter selbstauferlegten, Wissenschaft betrieben werden. "Rücksichtslosigkeit -erste Bedingung aller Kritik -wird in solcher Gesellschaft unmöglich..." (MEW, Bd. 34, S. 48.) Parteibeschlüsse, "so respektabel auch auf dem Gebiet der praktischen Agitation, gälten in der Wissenschaft =0 und reichten nicht hin, den wissenschaftlichen Charakter einer Zeitschrift, der nicht dekretiert werden könne, festzustellen". (MEW, Bd. 34, S. 56.) "Für wissenschaftliche Arbeiten gibt's nun einmal kein demokratisches Forum, und ich habe mit einer Erfahrung genug", schreibt Engels im Zusammenhang mit der Veröffentlichung seines "Anti-Dühring" im "Vorwärts" (MEW, Bd. 34, S. 286.)

"Die Arbeiterbewegung beruht auf der schärfsten Kritik der bestehenden Gesellschaft, Kritik ist ihr Lebenselement, wie kann sie selbst der Kritik sich entziehen, die Debatte verbieten wollen? Verlangen wir denn von andern das freie Wort für uns bloß, um es in unseren eigenen Reihen wieder abzuschaffen?" (MEW, Bd. 37, S. 328.) Zu einer solchen Auffassung konnten doch nur solche Parteiführer gelangen, meinen Marx und Engels, die "schon so weit vom parlamentarischen Idiotismus angegriffen sind, daß sie glauben, über der Kritik zu stehn, daß sie die Kritik als eine Majestätsbeleidigung verdonnern!" ( MEW, Bd. 34 S. 413/414.)" (Karl-Heinz Rother, Parteiverfahren für Marx, Dietz Verlag Berlin 1990, S. 49/50.)

Sowohl die sozialdemokratische als auch die leninistische Ideologie unterscheiden sich von der wissenschaftlichen Methode von Marx und Engels. Völlig begründet kritisierte Sartre den stalinistischen und trotzkistischen Parteimarxismus: "Die marxistische Methode ist progressiv, weil sie bei Marx das Ergebnis weit ausgreifender Analysen ist; heute ist die synthetische Progression gefährlich; denn die faulen Marxisten bedienen sich ihrer, um das Reale a priori zu konstruieren, die Politiker zu beweisen, daß das, was geschehen ist, so geschehen mußte, sie können mit dieser Methode reiner Exposition nichts entdecken. Der Beweis dafür ist, daß sie immer schon vorher wissen, was sie finden müssen." (Jean-Paul-Sartre, Marxismus und Existentialismus, Reinbeck 1964, S. 107.)

Weiterhin stellt Sartre fest: "Der marxistische Formalismus ist ein Eliminationsgeschäft. Die Methode kommt infolge ihrer starren Weigerung zu differenzieren einer Gewaltherrschaft gleich. Sein Ziel ist die totale Assimilation zum geringsten Preis. Es handelt sich nicht um die Integration des Verschiedenen als solchem unter Wahrung seiner relativen Selbständigkeit, sondern um dessen Ausrottung: so spiegelt das fortdauernde Sichhinbewegen auf die Identifikation die vereinheitlichende Praxis der Bürokraten wider" (Jean-Paul-Sartre, Marxismus und Existentialismus, Reinbeck 1964, S. 107.)

Auch wenn Marx und Engels in der Staatsfrage nicht konsequent genug waren, sind ihre Theorie und Methode mit dem leninistisch-stalinistischen Staatsfetischismus nicht vereinbar. Henri Lefebvre schrieb 1958: "Mit der Stalin`schen Interpretation ist die politische Kritik, die Kritik des Staates -ursprünglicher Impuls des Marxismus -zu etwas ununartikulierbarem geworden oder verschwunden." (Zitiert nach: Jost Müller, Sozialismus, Europäische Verlagsanstalt / Rotbuch Verlag, Hamburg 2000, S. 46.)

Bahro ergänzte in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts: "Das Programm der Kommune (gemeint ist die Pariser Kommune von 1871, Anmerkung des Autors) im Rücken, verspottete Engels die "abergläubische Verehrung des Staates" besonders in Deutschland, "die sich um so leichter einstellt, als man sich von Kindesbeinen daran gewöhnt hat, sich einzubilden, die der ganzen Gesellschaft gemeinsamen Geschäfte und Interessen könnten nicht anders besorgt werden, als wie sie bisher besorgt worden sind, nämlich durch den Staat und seine wohlbestallten Behörden". Der Staat überhaupt ist "im besten Fall ein Übel, das dem im Kampf um die Klassenherrschaft siegreichen Proletariat vererbt wird und dessen schlimmste Seiten es ebensowenig wie die Kommune umhin können wird, sofort möglichst zu beschneiden, bis ein in neuen, freien Gesellschaftszuständen herangewachsenes Geschlecht imstande sein wird, den ganzen Staatsplunder von sich abzutun. (MEW 17/625).

An eine "wirtschaftlich-organisatorische" und gar an eine "kulturell-erzieherische" Funktion Leviathans haben Marx und Engels also nicht gedacht. Sie waren vielmehr der Meinung, "die Prinzipien der Kommune seien ewig und könnten nicht zerstört werden; sie werden sich immer wieder und wieder durchsetzen, bis die Arbeiterklasse befreit ist" (MEW 17/637). Denken wir nun an den real existierenden Sozialismus mit seiner weit über das Spektrum der finanziellen Einküfte hinausreichenden Kultivierung der sozialen Ungleichheiten; mit der Fortdauer von Lohnarbeit, Warenproduktion und Geld; mit seiner Rationalisierung der alten Arbeitsteilung; mit seiner quasikirchlichen Familien- und Sexualpolitik, mit seinen hauptamtlichen Funktionärskadern, seiner stehenden Armee und Polizei, die alle nur nach oben verantwortlich sind; mit seiner offiziellen Korporationen zur Einordnung und Bevormundung der Bevölkerung; mit seiner Verdopplung der unförmigen Staatsmaschine in einem Staats- und Parteiapparat; mit seiner Isolierung in den Staatsgrenzen -so ist seine Unvereinbarkeit mit den Auffassungen von Marx und Engels evident. (Rudolf Bahro, Die Alternative, a.a.O., S. 42/43.)

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