DAS EHEMALIGE FRANZISKANERKLOSTER "S. MARIA IN PARADYSO" BEI RIED AM RIEDERBERG UND DIE ST. LAURENTIUS-KAPELLE.

Von RUDOLF KOCH, Wien


EINLEITUNG

 

Situationsplan der Kirchenruine

Situationsplan

Etwa 600 m südwestlich der Riederberghöhe liegt im sog. Klostertal (vgl. Ausschnitt der Österreichkarte 1:50.000)die Ruine einer einschiffigen gotischen Kirche. Seit der Mitte des 19. Jhdts. wird sie mit dem 1529 durch die Türken zerstörten Franziskaner-Observantenkloster "S. Maria in Paradyso" in Verbindung gebracht und hat, nicht zuletzt wegen der romantischen Lage, vor allem in der heimatkundlichen Literatur Beachtung gefunden. Bis in die Vierzigerjahre sind allein 9 Aufsätze und Mitteilungen zu diesem Thema erschienen, ohne daß damit wesentlich über die Arbeiten von KEIBLINGER (1864) und KERSCHBAUMER (1875) hinausgegangen wurde. Das Thema "Franziskanerkloster am Riederberg" schien zunächst erschöpft. Mit ortsnamenkundlichen Untersuchungen zur Laurentius-Kapelle, einem Vorgängerbau des Klosters, durch WEIGL (1975 u. 1981) und einer Interpretation der hierin genannten Urkunden durch KOLLER (1983) ergaben sich neue Aspekte zur Geschichte des Klosters. Zusammen mit archäologisch-geographischen Untersuchungen in der Umgebung der Ruine von BORS (1986) und der Vorlage der Oberflächenfunde (BORS 1986a) dürfte eine neuerliche Publikation gerechtfertigt sein. Dies umso mehr, als es sich zeigte, daß in keiner der Arbeiten eine kritische Auseinandersetzung mit der Literatur und eine nur annähernd richtige Bauaufnahme vorlag. Außerdem haben forstliche Umgestaltungen in jüngster Zeit bis dahin noch sichtbare Mauerreste zum Verschwinden gebracht.


Inhalt | Die Geschichte des Klosters "S. Maria in Paradyso"