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Letzte Aktualisierung am 14.02.2004

 

 

„Ohne Solidarität kann sowas nicht klappen“  

(DA Nr.138 März/April 2000)

Das folgende Interview mit Christian führten wir nach seinem Prozeß

? Wie hast du die Situation von Feldjägern verfolgt zu werden und die gewohnte Umgebung aufgeben zu müßen gemeistert

! Im Prinzip mal geht das nur durch Bewußtsein. Du mußt überzeugt sein das es richtig ist, das zu tun. Du darfst nicht an den Punkt kommen, an dem du dich zu fragen beginnst, warum du das alles überhaupt machst. Und das hinter dir Leute stehen, die Solidarität mit Dir üben. Auch zu wissen, daß sich wer um die juristische Seite kümmert. Ohne Solidarität kann sowas gar nicht klappen und das bedeutet, daß du auch Leute finden mußt, die solidarisch mit dir sind. Wenn Du diesen Schritt zum Untertauchen als Totalverweigerer gemacht hast, geht es nicht mehr so einfach zurück. Das Zurück bedeutet zwischen 2 oder 3 Monaten Arrest bei der Bundeswehr zu Isolationshaftbedingungen. Also 23 Stunden eingeschlossen. Das heißt das Du es durchziehen mußt. Wichtig ist beim Rückzug oder Abtauchen, dass Du in eine Gegend gehst in der Du zurechtkommst, dass Du die Sprache sprichst und mit anderen Menschen kommunizieren kannst. Es ist wichtig, daß Du mit Menschen sprechen kannst, vor denen Du dich nicht verstecken mußt und offen Reden kannst, wo Du dir keine Legende ausdenken mußt. Schön war und geholfen hat auch auf indirektem Weg Post von den Menschen die einem Nahe stehen zu erhalten und durch Informationen über die aktuelle Entwicklung auf dem laufenden gehalten zu werden. Alles in allem habe ich die Situation recht gut gemeistert. Es ist nicht immer nur leicht gewesen, aber es war in meinem Fall das Beste, was ich machen konnte.

? Was war das Schwierigste beim Abtauchen

! Das Losgehen und die Zeit unmittelbar davor, als der Termin immer näher rückte, mir der Kopf sonstwo stand und ich noch wußte, daß ich noch alles mögliche organisieren muß. Auch so banale Fragen, wie :"Was soll ich einpacken und mitnehmen  für die nächsten 10 Monate." Dann das Finanzielle. Du lebst da, wo du dann bist als illegalisierte Person. Daß heißt, du kannst nicht einfach so arbeiten, um deinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Du brauchst entweder soviel Geld, daß du 10 Monate damit auskommen kannst oder zumindest genug um die erste Zeit zu überbrücken, bis du Kontakte und Möglichkeiten findest, um an Geld zu kommen. Auch die Frage, was du mit der ganzen Zeit und Leere, die du hast und die sich einstellt, weil du deinen Alltag und gewohnte Umgebung verläßtst, umgehst.

? Wie hat die ganze Entwicklung dein Leben verändert und hast Du dadurch eine Veränderung an Dir feststellen können.

! Es hat mich gestõrt und mutiger gemacht. Ich weiß jetzt, daß ich mit so einer Exil-Situation zurechtkomme. Außerdem habe ich gelernt, daß es egal wo du bist, immer Leute gibt, die die gleichen Ansichten und Überzeugungen haben, und für die Solidarität nicht nur ein Wort ist. Dadurch, daß ich mich 10 Monate an einem anderen Ort aufhalten mußte, habe ich einen etwas tieferen Einblick in das Leben und die Situation von Leuten in anderen Regionen gewinnen können. Dieser Blick über meinen vormaligen Tellerrand hat meinen Horizont erheblich erweitert. Ich kann jetzt auch besser die Lage von Geflüchteten Nachvollziehen, da ich ein stückweit in einer ähnlichen Situation war. Vorallem zu Beginn, wo ich mich noch nicht eingelebt hatte und auch noch nicht wußte, auf was ich achten muß und wie sich die Bullen dort verhalten. Natürlich habe ich mich trotz der Tatsache das ich illegalisiert leben mußte, gegenüber den allermeisten Geflüchteten in einer privilegierten Lage befunden, da ich über einen deutschen Paß verfüge, Geld hatte und ein Bleichgesicht bin.

? Was denkst Du ist wichtig um TKDV´ler zu unterstützen

! Erstmal sollten einigermaßen juristische Grundkenntnisse vorhanden sein. Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit wäre gut. Du solltest den TKDVler persönlich kennen und mit ihm zusammen abklären, was passieren soll, damit die Unterstützenden ohne rückzufragen agieren können. Dazu gehört gegenseitiges Vertrauen, auch in Bezug auf das Verhalten gegenüber Bullen, Feldjägern und anderen Schergen. Gewisse Verhaltensgrundsätze sollten verbindlich sein, wie z.B. Aussageverweigerung und Verschwiegenheit gegenüber Dritten. Du solltest dir auch überlegen, was für Folgen die Unterstützung eventuell für dich haben kann.

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Zeitung der FAU-IAA Bremen

 

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Veranstaltungshinweis

 

Aktionskonferenz gegen Bildungs- und Sozialabbau

Bremen

 

20./21. Februar 2004

Weserterassen/

Osterdeich

 

weitere Informationen

www.aktionskonferenz.de

 

Die FAU Bremen beteiligt sich an der Konferenz

 

 

Machno-Soli

Eine Seite der Zusammenarbeit und Unterstützung von AnarchosyndikalistInnen aus der Ukraine und Deutschland

 

Ich bin stärker als sämtliche Armeen der Welt.

Ich habe mehr Menschenleben zerstört als alle Kriege der Welt.

Ich bin tödlicher als Bomben und ich habe mehr Heime verwüstet als die mächtigste Belagerungskanone. Ich vernichte jedes Jahr Tausende von Lohnarbeitern.

Ich erscheine an ungesehenen Stellen und tue dort am meisten Arbeit, wo ich am wenigsten vermutet werde.

Ich bin unstet und überall - in der Fabrik, im Hause, auf der Strasse und auf der See.

Ich bringe Krankheit, Hilflosigkeit und Tod, und dennoch suchen nur wenige mich zu meiden.

Ich bin euer ärgster Feind.

Ich bin der Kapitalismus.

 

 

aus:

"Der Syndikalist" Nr.49, 1925