Judo und Jiu-Jitsu

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Zweck und Ziel der Judo-Ausbildung

 Als JIGORO KANO sein System schuf, hatte er hauptsächlich drei Er wollte vor allen Dingen ein System schaffen, das auf interessar Studium anregende Weise den Körper trainiert, alle Muskeln an Organkraft stärkt, kurz, den Körper in Form bringt und erhält. 1 teilweise nützlichen, aber langweiligen Gymnastiksystemen sollte als nur ein kurzzeitiges Fitnessprogramm sein, sondern vielmeni jeden Alters und Geschlechts, einmal begonnen, bis in das hohe A geübt werden können.

Zweitens dachte er daran  man nannte ihn später »Vater des A Japan «- seinen Schülern die Möglichkeit zu geben, in einem von kontrollierten Zweikampfsport, Wettkämpfe zu bestreiten. Sein teilhaben an der großen Sportbewegung, deren Wert für die »glück heit des Menschen< er nicht oft genug zu preisen wußte.

Drittens sollte durch Judo neben einer Charakter- und Persönl die Ausbildung der geistigen Fähigkeiten erreicht werden. Regelrr fördert die Entwicklung der Einbildungskraft, des logischen D Urteilskraft und trägt entscheidend zu einem ausgeglichenen Per der Wahrung des seelischen Gleichgewichts, bei: Diese Haltung läßt Vorsicht und gründliches Überlegen, die wiederum Voraussetzu Handeln und rasche Entschlüsse sind, zur zweiten Natur werden.

Was umfaßt Judo?

Einteilung der Techniken

 Eine große Erleichterung beim Studium der zahlreichen Judo-T methodische Aufbau des Unterrichts. Von echter Hilfe ist dabei stellung der Techniken nach Schwierigkeitsgraden, wie sie in der GO-KYO-NO­KAISETSU (Erklärung Von 40 Würfen in fünf Schwierigkeitsstufen) erfolgt ist, oder nach Gruppen ähnlicher Techniken.

Das große Gebiet des Judo wird grob in vier Abteilungen gegliedert: 1. Würfe, 2.Griffe, 3. Schläge, Stöße und Tritte und 4. Wiederbelebung. Eine eingehendere Aufteilung macht die Vielfalt der möglichen Techniken noch deutlicher.

 I.Würfe (NAGE-WAZA)

Würfe aus dem Stand (TACHI-WAZA)

1.Handwörfe (TE-WAZA)

2.Hüftwürfe (KOSHI-WAZA)

3.Pußwürfe (ASHI-WAZA)

Würfe aus der Rückenlage (SUTEMI-WAZA)

1. Würfe aus der geraden Rückenlage

 (MA-SUTEMI-WAZA)

2. Würfe aus der seitlichen Rückenlage

(YOKO-SUTEMI-WAZA)

II.  Griffe (KATAME-WAZA)

 Griffe, die im Stand angesetzt werden    (TACHI-WAZA)

1.Würgegriffe (SHIME-WAZA)

2.Gelenkhebel (KANSETSU-WAZA)

 Griffe, die in der Bodenlage angesetzt werden (NE-WAZA)

1. Würgegriffe (SHIME-WAZA)

2. Hebel (KANSETSU-WAZA)

3. Haltegriffe (OSAE KOMIWAZA)

III.  Schlagtechniken (ATE-WAZA>

1. Hand- und Armschläge und -stöße UDE-WAZA

2. Fußstöße und -tritte (ASHIWAZA

IV.  Wiederbelebung (KAPPO)

Da die Schlagtechniken (ATE-WAZA) - manchmal auch kurz »ATEMI« genannt - im sportlichen Kampf wegen ihrer Gefährlichkeit verboten sind, bleibt ihr Studium gereiften und erfahrenen Meistern vorbehalten. Als selbständige Sportart mit eige­nen Regeln, die ein relativ gefahrloses Training und sogar Wettkämpfe ermög­lichen, erfreut sich diese Unterabteilung des Judo unter dem Namen »KARATEsteigender Beliebtheit in der ganzen Welt. Die Griffe, die in der Bodenlage ange­setzt werden, überragen diejenigen, die im Stand ausgeführt werden, an Zahl, Bedeutung und Wirkung um ein Vielfaches, es hat sieh daher eingebürgert, 711 dem ganzen Komplex »Griffe« = KATAME-WAZA auch NE-WAZA zu sagen.

 Die Zuordnung der Wiederbelebung = KAPPO - oft auch KUATSU genannt - in das große Gebiet de~ Judo hat historische Gründe. Die alten Meister und Besitzer von JU-JITSU- oder später Judo-Schulen waren meist im Nebenberuf »Ghiropraktiker -böse Zungen behaupteten, die Glieder, die sie abends im Training ausrenkten, renkten sie am nächsten Tag in ihrer Praxis wieder ein. Von ihnen sind einigo Methoden der Wiederbelebung übermittelt, die hauptsächlich darauf beruhen, Herz und Lunge und die sie dirigierenden Nervensysteme mit Hilfe scharfer Schocks zu stimulieren.

Der Schaden, den diese Methode der Wiederbelebung verursachen kann, wird sie nicht von wirklichen Experten angewendet, liegt offen. So ist auch die vierte Gruppe dem Studium fortgeschrittener Meister überlassen.