Graduierung und Gürtelprüfungen
Judo ist eine Kunst; auch wenn die Wettkampftätigkeit auf einen Zeitraum von ungefähr zwanzig Jahren heschränkt bleibt, so wird doch jeder, der sieh noch in fortgeschrittenerem Lebensalter dem Studium dieser
Kunst widmet, weitere Erfolge haben. Er wird sich mit Hilfe des Judo entwickeln zu einem gereiften, ausgeglichenen, nicht im Widerspruch zum Leben stehenden Menschen.
Die Zeit der größten sportlichen Erfolge kann in dieser Entwicklung nicht das Endstadium sein. Hieraus erklärt sich auch, daß die Judo-Weltmeister keineswegs den höchsten Judo-Rang besitzen.
Wenn auch in den einzelnen Ländern geringe Unterschiede, hauptsaehlich in der Farbe der Gürtel, bestehen, so wurde doch im allgemeinen der KODOKAN-Standard angenommen, der die Aktiven in zwei große Gruppen
einteilt:
Schüler und Meister, KYU-Grade und DAN-Grade, oder im japanischen Terminus:
MUDAN5HA und YUDANSHA. Die Schüler tragen farbige Gürtel, die mit steigendem Rang dunkler werden, bis der schwarze Gürtel des Meisters erreicht ist.
MunANSHA = Sschüler-(KYU-)Grade
6. KYU = weißer Gürtel
5. KYU = gelber Gürtel
4. KYU = orange Gürtel
3. KYU = grüner Gürtel
2. KYU = blauer Gürtel
1. KYU = brauner Gürtel
YUDANSHA = Meister-(DAN-)Grade
1.DAN = schwarzer Gürtel
2. DAN = schwarzer Gürtel
3. DAN = schwarzer Gürtel
4. DAN = schwarzer Gürtel
5. DAN = schwarzer Gürtel
6. DAN = rot-weißer oder schwarzer Gürtel
7. DAN = rot-weißer oder schwarzer Gürtel
8. DAN = rot-weißer oder schwarzer Gürtel
9. DAN = roter oder schwarzer Gürtel
10. DAN = roter oder schwarzer Gürtel
Kinder unter 14 Jahren tragen in den meisten Ländern einen besonderen »Schüler-Gürtel«. In Deutschland wird kein Unterschied zwischen Frauen und Männern gemacht: die Gürtel sind für beide gleich.
Die KYU-Grad-Prüfung nimmt in der Regel der eigene Lehrer, sofern er DAN-TräÂger ist, und ein zweiter DAN-Träger ab. Für die DAN-Prüfung wird von der GraduÂierungskommission des Deutschen DAN-Kollegiums
- der Vereinigung der rund 1000 deutschen DAN-Träger - ein Prüfungsgreiniurn eingesetzt. Sowohl KYU- als auch DAN-Prüfungen werden vom DDK registriert und überwacht. Da zwischen den einzelnen KYU-Grad-Prüfungen
in der Regel sechs Monate Vorbereitungszeit liegen, dauert es bei wöchentlich zweimaligem Training drei bis vier Jahre, bis man den schwarzen Gürtel umbinden darf. In den Prüfungen werden das theoretische
Verständnis, technische Fertigkeit und moralische Haltung gewertet. Ist der PrüfÂling noch nicht dreißig Jahre alt, so kommen noch Kampfstärke und Kampferfolge hinzu. Obwohl man sich selbst am besten kennen
sollte, kann man sich unter keinen In diesem Graduierungssystem findet der Glauben der Japaner seinen Ausdruck, daß man durch die Beschäftigung mit einer der Künste, die intensives Studium verlangen, über die
Kunstfertigkeit hinaus etwas gewinnt. Schüler- und MeisterÂGrade werden in Japan nicht nur im Judo verliehen: GO-Spieler (Brettspiel) und KENDO-Kämpfer (traditionelles Stockfechten) haben genauso verschiedene
DANÂGrade wie die Meister im Blumensteeken (IKEBANA>.Umständen einen Gürtel selber verleihen.
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