Grundlegende Dinge - Wie man steht: SHISEI
Aus der normalen, aufrechten Stellung, die Füße schulterbreit auseinander, kann man sowohl schnell angreifen als auch leicht verteidigen. Diese Grundstellung,
japanisch SHIZEN-HONTAI, gibt durch die weite Fußstellung einen relativ sicheren Stand, erlaubt aber auch ohne große Gewichtverlagerung, ein Bein zu heben und eine Aktion zu starten. Wären die Füße
noch weiter gespreizt, stünde man zwar noch fester der Schwerpunkt läge tiefer -, aber der Start einer Bewegung wäre nicht ganz so einfach. Setzt man den rechten oder linken Fuß einen Fuß breit vor, so
ergeben sich als Variationen dieser Grundstellung »MIGI-SHIZEN-HONTAI« (rechts) oder »HIDARI-SHIZEN-HONTAI« (links). Diese Grundstellungen und die sichere BeÂherrschung der Ubergänge von einer zur anderen sind
die Angelpunkte für ein schnelles, bewegliches Judo.
Diese drei Grundhaltungen werden zu korrekten Verteidigungspositionen (JIGOTAI), wenn man ein wenig in die Knie geht und dadurch den eigenen Schwerpunkt nach unten verlagert. Der Oberkörper bleibt aufrecht und
entspannt.
Wie man sich bewegt: SHINTAI TAI-SABAKI
AYUMI-ASHI: Die Forderung, sich zwar schnell, aber auch sicher zu bewegen, ließ eine typische Art, auf der Matte zu gehen, entstehen. Wenn man mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht, steht man sicherer
als mit einem Bein in der Luft. Die normale Art zu gehen »AYUMI-ASHI« wurde folgerichtig dahin abgeändert, daß man beim Vorwärts- oder Rückwärtsgehen den Fuß nicht mehr vom Boden abhebt, sondern während der
ganzen Bewegung mehr oder weniger Kontakt mit der Matte hält, mit der Sohle über die Matte gleitet.
Das normale Gehen mit über die Matte gleitenden Füßen, jederzeit bereit, wieder fest »mit dem Boden zu verwachsen« die Fersen setzen nicht zuerst auf und der Fuß rollt nicht ab, sondern die Sohlen werden
immer parallel zur Matte geführt , nennt man »TSURI-ASHI«.
TSÜGI-ASHI: Eine andere Möglichkeit, sich vorwärts, rückwärts oder seitwärts zu bewegen, stellt der sogenannte Nachstellschritt dar. Ein Fuß folgt dem anderen bis auf seine Höhe oder auf seinen ehemaligen
Platz, »überholt« ihn aber nicht. Auch bei dieser Art des Gehens, dem »TSUGI-ASHI«, gleiten die Füße wieder über die Matte und werden nicht angehoben, wie beim normalen Gehen.
TAI-SABAKI: Mit den Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen ausschließÂlich lassen sich nicht viele Würfe durchführen. Erst die Drehungen um 90° oder in 8o° bringen den Ausführenden in die
günstigste Ausgangsposition für zahlreiche Würfe und zerstören gleichzeitig das Gleichgewicht des Partners.
Auch bei den Drehungen soll der schulterbreite Abstand der Füße erhalten bleiben und sollen die Füße gleiten. Man dreht sich nicht auf der ganzen Sohle, sondern nur auf dem Fußballen. Füße, Hüfte, Schultern
und Arme arbeiten bei der Drehung zusammen, d.h. sie drehen sich gleichzeitig.
Diese Art der Bewegung und Drehung des Körpers nennt man »TAI-SABAKI«.Einen großen Hebel und ein großes Drehmoment entwickelt die Drehung, deren Achse durch Schulter, Hüfte und Fuß geht.
Führt die Drehachse durch den Körperschwerpunkt, so entsteht eine kleine, schnelle Drehung, die besonders geeignet ist, um aus der Stellung frontal zum Partner in eine Wurfposition mit dem Rücken zum Partner zu
kommen.
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