ZEICHEN
Beweise
Diese Seite ist wie all die anderen
im Aufbau. Ich werde nach und nach hier Beweise für
die Existenz des Zeichens liefern..
Sehr häufig fand ich Beschreibungen
des ZEICHENS in mittelalterlichen Quellen wie der Colmarer
Chronik (13. Jh.) und der Kölner Königschronik
(12. Jh.). Der erste Auszug beschäftigt sich mit
dem Tode König Philipps von Schwaben, deutscher
König von 1198 - 1208. Am 21. Juni 1208 wurde Philipp
während eines Hochzeitsfestes in Bamberg von dem
bayrischen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, dem er
die Hand seiner Tochter verweigert hatte, ermordet.
Kölner Königschronik
Chronica regia Coloniensis, Cont. II, Rec. A:
Anno dominice incarnationis 1208. In cena Domini
visi sunt tres lune in Saxonia pluribus in locis a vespera
usque mane girare firmamentum, et in media crucem pulcherrimam
et satis magnam, in cuius medio nichilominus imago mirabilis
apparuit, que duobus circulis conexis inter se linea
constare videbatur; unde mortem Philippi regis, que
in brevi subsequuta est, quidam intelligi voluerunt.
Vise sunt scintille candentes quaquaversum in aere volantes
circumferri.
Im Jahre des Herrn 1208
wurden am Gründonnerstag an mehreren Orten in Sachsen
drei Monde gesehen, die vom Abend bis zum Morgen das
Firmament umkreist hätten. In deren Mitte sei ein
sehr schönes und großes Kreuz erschienen,
in dessen Zentrum wiederum ein sehr wundersames Zeichen
sichtbar wurde – zwei Kreise, die durch eine Linie
verbunden waren; manche sahen darin ein Zeichen für
den bevorstehenden Tod König Philipps. Außerdem
hätte man fallende Funken gesehen.
Gemeint ist hier König Philipp
von Schwaben, der Vorgänger Rudolfs auf dem deutschen
Königsthron.

König Philipp von Schwaben
(1178-1208)
Der zweite Text behandelt die
Wahl Rudolfs von Habsburg, die als sehr umstritten und
nicht ganz einwandfrei angesehen wird, da Ottokar II.
von Böhmen dabei übergangen wurde. Es wurde
in diesem Zusammenhang sehr von einer Verschwörung
ausgegangen, da Rudolf nur ein kleiner Graf
war. Die Herrschaft Rudolfs stand daher von vorneherein
unter keinem guten Stern. U.a. schaffte er es nicht
zum Kaiser gekrönt zu werden, da innerhalb seiner
Herrschaft (1273 1291) 8 verschiedene Päpste
regierten (innerhalb eines Jahres wechselte der Stuhl
Petri vier mal den Besitzer!).
Colmarer Chronik
Chronicon Colmariense:
Cum comes Rudolffus fuisset in vigilia omnium sanctorum
in regem Tewthonye coronatus, apparuit hora nona magna
nubes candida in modum duorum circulorum, qui inter
se linea conexi videbantur, que postea fuit in ruborem
sanguinis transformata.
Als König Rudolf
feierlich zum deutschen König gekrönt worden
war, erschienen um die neunte Stunde weiße Wolken
in Form zweier Kreise, die untereinander durch eine
Linie verbunden waren und ihre Farbe veränderten
– sie wurden rot.
Rudolf von Habsburg, der im Jahre
1273 zum König gekrönt wurde, wurde nach der
23 Jahre andauernden kaiserlosen Zeit im Deutschen Reich
schon als die neue Hoffnung gesehen, als Neue Ordnung
im Reich (Nova lux oriri visa est). Rudolf war der erste
habsburger König und begründete damit die
über 500 Jahre andauernde Herrschaft dieses Herrschergeschlechts
in Europa.
Während in den Kölner Königschronik das
ZEICHEN als Unheilbringer gesehen wurde, da es den bevorstehenden
Tod König Phillips von Schwaben ankündigte,
sieht der Chronist der Colmarer Chronik das ZEICHEN
als ein Menetekel der Freude. Das ZEICHEN kündet
von der frohen Kunde, dass Rudolf zum König gewählt
worden ist.
Wer mehr über die Chroniken,
die Zeit und die Ereignisse erfahren will, dem sei die
Arbeit von Gerald Gropper (Krönung
und Approbation Rudolfs von Habsburg zum römischen
König, ars una, Neuried 1998) empfohlen.

Bild: Rudolf von Habsburg (1218 – 1291)
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