Franken



Man sagt, meine Wahlheimat wäre Frankfurt am Main und man behauptet, ich zeige kein Interesse mehr an meiner Heimatstadt. Das ist nicht wahr. Schweinfurt und Umgebung ist immer das Ziel, wenn ich am Wochenende in den Zug steige. Aus diesem Grund widme ich Schweinfurt und Franken diese Seite mit vielen interessanten fränkischen Aspekten.

Für Radreisende empfehle ich den Mainradweg von Bamberg bis Aschaffenburg. Auf dieser romantischen Strecke kommt man an meiner Heimatstadt vorbei. Auf jeden Fall ist Franken eine Reise wert.

Inhalt:

» Mainradweg

» Schweinfurt

» Der Besuch der Stadt, Friedrich Rückert

» Friedrich Rückert

» Schweinfurter Schlachtschüssel

» Blaue Zipfel

» Zwiebelplootz

» Bocksbeutel

» Lied der Franken

» Bamberg (UNESCO Welterbestätte)

» Vierzehnheiligen

» Weinland Franken

» Festkalender Franken

» Museum Georg Schäfer

Mainradweg

In großen Schleifen windet sich der Main durch die abwechslungsreiche Landschaft Frankens. Er bahnt sich seinen Weg durch das herrliche Fränkische Weinland und schlängelt sich hinter Würzburg langsam den dunkelgrünen Wäldern des Spessart zu. Die Landschaften längs des Mains zählen zu den kulturell reichsten und vielfältigsten Bayerns, und in seinen Wellen spiegeln sich deren Kultur und Geschichte wider. Von einer langen wechselvollen Historie künden vielerorts Schlösser, Burgen, Klöster, kunstvoll ausgestattete Kirchen und Kapellen.

Von unverwechselbarem Reiz sind die Städte am Main: Die ehemalige Kaiserstadt Bamberg, die alte Residenzstadt Würzburg, das fachwerkverwinkelte Miltenberg oder das trutzige Ochsenfurt um nur einige zu nennen. Aber auch kulinarisch hat das Frankenland einiges zu bieten: Urige Biergärten und fränkische Weinstuben verwöhnen den Gaumen der Radler. Viele Feste entlang des Wegen laden zum Verweilen ein. Als romantisch, historisch und süffig ist eine Reise am Main-Radweg zu beschreiben.

Streckenverlauf und Sehenswürdigkeiten:

Bayreuth (Wagnermuseum, Festspielhaus) - Kulmbach (Plassenburg) - Lichtenfels (Kastenboden) - Bamberg (Kaiserdom, Brauereimuseum, Klein Venedig) - Eltmann (Fachwerkhäuser)- Zeil - Haßfurt (Ritterkapelle) - Schonungen - Mainberg (Schloß Mainberg) - Schweinfurt (Rathaus, Museum Georg Schäfer) - Stammheim - Volkach (Kirchberg) - Schwarzach - Kitzingen (Fastnachtmuseum)- Ochsenfurt (Rathaus) - Sommerhausen - Würzburg (Residenz, Festung Marienberg) - Zellingen - Karlstadt (Rathaus)- Gemünden (Scherenburg) - Lohr (Kurmainzer Schloß) - Erlach - Marktheidenfeld - Homburg - Wertheim (Ruine Wertheim) - Faulbach - Fechenbach - Freudenberg - Miltenberg (Miltenburg) - Klingenberg (Clinkenburg) - Obernburg - Sulzbach - Aschaffenburg (Schloß Johannisburg, Pompejanum) - Stockstadt - Dettingen - Seligenstadt (Fachwerkhäuser) - Hainburg - Hanau (Schloß Philipsruhe) - Offenbach (Deutsches Ledermuseum) - Frankfurt (Paulskirche, Römer) - Mainz (Schloß, Gutenbergmuseum).

Kilometerangaben:

von Bayreuth bis Kulmbach 26 km, von Kulmbach bis Lichtenfels 35 km, von Lichtfels bis Bamberg 40 km, von Bamberg bis Haßfurt 34 km, von Haßfurt bis Schweinfurt 25 km, von Schweinfurt bis Volkach 30 km, von Volkach bis Kitzingen 24 km, von Kitzingen bis Würzburg 35 km, von Würzburg bis Karlstadt 21 km, von Karlstadt nach Gemünden 18 km, von Gemünden nach Lohr am Main 12 km, von Lohr am Main nach Marktheidenfeld 17 km, von Marktheidenfeld nach Wertheim 22 km, von Wertheim nach Miltenberg 33 km, von Miltenberg bis Klingenberg 13 km, von Klingenberg bis Aschaffenburg 23 km, von Aschaffenburg bis Hanau 30 km, von Hanau nach Frankfurt 18 km, von Frankfurt nach Mainz 35 km.

Quelle: www.radtouren-infos.de

zurück»

Schweinfurt

Historiker und Volkskundler sind sich nicht einig, wie der Name "Schweinfurt" wirklich entstanden ist. Zwei Deutungen bieten sich an:

» Die Furt, die seichte Stelle im Main, durch die man Schweine trieb
» Der mittelhochdeutsche Suin = Sumpf, eine Furt durch den Sumpf.

Da es keine exakaten Unterlagen gibt, wird es wahrscheinlich niemand mehr richtigstellen können. Mit Sicherheit aber weiß man, daß eine Fischersiedlung am Main die Urzelle der Stadt war. Um sie herum siedelten sich mit der Zeit Fuhrleute, Handelsleute und Bauern an. Sie umgaben ihre Besitzungen mit einer Stadtmauer, bei der die Fischersiedlung nicht mit einbezogen war. Wohl aber war es den Fischern gestattet, entgeltfrei zu jeder Tages- und Nachtzeit das Maintor, auch Fischerpforte, zu passieren: alle anderen mussten nachts ein Sperrgeld von einem halben Taler bezahlen. Diese Fischersiedlung besteht heute noch teilweise fort im Stadtteil "Fischerrain".

Schon um 1200 wurde Schweinfurt als eine "Stadt des Reiches" geführt; dass die Fürstbischöfe von Würzburg und die Grafen von Henneberg hier Fuss fassen wollten, liegt auf der hand. Laut den Annalen drohte Schweinfurt damit das "1. Stadtverderben", kriegerische Auseinandersetzungen also, die die Stadt an den Rand des Ruins führte.

Erst 1282 beurkundete König Rudolf von Habsburg die Unabhängigkeit der Stadt. Somit war es jetzt amtlich, dass Schweinfurt nur dem König oder Kaiser unterstand. Aber immer wieder entbrannten in den folgenden Jahrhunderten Kriege um diese Reichsunmittelbarkeit, in denen die Bevölkerung tapfer ihre Macht verteidigen musste. 1436 wurde den Grafen von Thüngen Oberndorf abgekauft. Es umfasste wertvolles Ackerland und einträgliche Weinberge. Im späten Mittelalter kamen Gochsheim und Sennfeld dazu, deren Bewohner sich hervorragend in der Gartenkultur auskannten.

Das "2. Stadtverderben", bei dem kaum ein Haus stehenblieb, ereignete sich 1553/54, als umliegende Fürstbistümer ihre Machtkämpfe in Schweinfurt austrugen.

So lässt sich verfolgen, wie in "schöner" Regelmässigkeit immer wieder Truppen durch die Stadt zogen, brandschatzend und plündernd. Diese von Klima und Bodenbeschaffenheit begünstigte Stadt kam daher nie zu dem Reichtum, den sie hätte erzielen können.

Erst ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das besser und Schweinfurt entwickelte sich den günstigen Vorraussetzungen entsprechend. Handel und Gewerbe florierten prächtig, zahlreiche Zünfte wurden gebildet, voran die Fischerzunft, die Häcker- und Büttnerzunft. Daneben bildeten sich viele handwerkliche Berufsorganisationen heraus.

Quelle: Gisela Allkemper, Das Kochbuch aus Schweinfurt

Stadtgeschichte im Telegramm:

» 791 erste urkundliche Erwähnung
» um 1200 Verlegung von der Altstadt nach Westen an den Main
» 1234 erste Erwähnung als Reichsstadt
» 1240/50 I. Stadtverderben
» 1436 Erwerb von Oberndorf
» 1437 Kauf der Peterstirn
» 1542 Übertritt zum Protestantismus
» 1554 II. Stadtverderben
» 1572 Erbauung des Rathauses
» 1632 Gustav Adolf in der Stadt
» 1652 Gründung der Leopoldina
» 1788 Friedrich Rückert geboren
» 1802 Verlust der Reichsfreiheit
» 1814 Sattler u. Ruß erfinden das „Schweinfurter Grün“
» 1852 Anschluß an die Eisenbahn
» 1872 Anfang der Firma Kugelfischer, heute FAG Kugelfischer Georg Schäfer AG
» 1890 Kugellagerfabrik von Fries & Höpflinger, heute SKF
» 1895 Fichtel & Sachs
» 1919 Eingemeindung von Oberndorf
» 1920 Stadtteil Gartenstadt
» 1943 – 45 Schwerste Kriegsschäden
» 1946 Wieder freie Stadtratswahlen
» 1951 Stadtteil Bergl
» 1952 Steinberg/Hochfeld
» 1963 Mainhafen
» 1966 Theater
» 1967 Stadtteil Haardt
» 1970 Stadtteil Deutschhof
» 1971 Fachhochschule
» 1974 Bildungszentrum West
» 1975 Fußgängerzone
» 1979 Stadtbücherei Centrum (Videothek 1985)
» 1980 Städtische Sammlungen
» 1981 Leopoldina – Krankenhaus
» 1982 Südlicher Altstadtring
» 1984 Stadtteil Eselshöhe
» 1988 Postplatz
» 1988 Grünanlage Philosophenweg
» 1990 Abschluß der Sanierung Südliche Altstadt
» 1991 1200 Jahrfeier der Stadt, Eröffnung der Bibliothek Otto Schäfer
» 1992 Fußgängerzone Brückenstr./Rückertstr.
» 1993 Schwere Strukturkrise der Schweinfurter Großindustrie, Beginn der
Umgestaltung des Roßmarktes
» 1994 Inbetriebnahme des GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt
» 1994 GRIBS Gründer-, Innovations- und Beratungszentrum Schweinfurt
» 1995 Ausweisung des Industrie- und Gewerbegebietes Maintal
» 1996 Bayern stellt 28 Mio. für das Museum Georg Schäfer zur Verfügung
» 1997 Abschluß der Umgestaltung des Roßmarktes
» 1998 Erste Ansiedlungen im Maintal, Baubeginn Museum Georg Schäfer
» 1999 Architektenwettbewerb um die Gestaltung der Maininsel
» 2000 Eröffnung des Museums Georg Schäfer
» 2001 Bau des Konferenzzentrums Maininsel

Quelle: www.schweinfurt.de (Stadtgeschichte)

zurück»

Der Besuch der Stadt
Friedrich Rückert,1788

Und wanderst du den Main entlang,
von Schweinfurt an der Leiten
bis Klingenberg wird dich mit Sang
der Mostgeist treu begleiten.

Kann man eine Stadt erbauen,
um DEN Namen dann
ihr zu geben, den mit Grauen
man nur nennen kann?

Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt,
- weil du führest Wein -
heißen können, aber Schweinfurt,
SCHWEINFURT sollt' es sein!

zurück»

Friedrich Rückert

Friedrich Rückert

Rückert wurde am 16.5.1788 in Schweinfurt geboren. Er besuchte das Gymnasium in Schweinfurt und studierte ab 1805 Jura und Philologie in Würzburg und Heidelberg, wo er 1811 habilitierte. Er hielt Vorlesungen über griechische und orientalische Mythologie, wurde dann Gymnasiallehrer und Privatgelehrter. Er arbeitete auch als Redakteur in Stuttgart und Coburg.

1826 wurde er Professor der orientalischen Sprachen in Erlangen; er erhielt auch eine Professur in Berlin. 1848 zog er auf das Gut seiner Frau. Rückert starb am 31.1.1866 in Neuseß bei Coburg.

Werke u.a.:

»1814 Geharnischte Sonette
»1836-1839 Die Weisheit des Brahmanen
»1844 Liebesfrühling
»1872 Kindertotenlieder

zurück»

Schweinfurter Schlachtschüssel

Schlachtschüssel

Der Wirt des "Roten Rosses" Georg Josua Schwanhäuser und eine Frau Susanna Magdalena luden am 5. November 1856 erstmals zum Schlachtschüsselessen ein. An diesem winterlichen Gesellschaftsessen - es findet zwischen November und Fasching statt - nimmt immer eine größere Anzahl von Leuten teil. Solch ein Schwein, das da ganz verzehrt wird, reicht für ca. 30 Personen. Es findet immer in Wirtschaften statt, möglichst in solchen, in denen der Wirt auch Metzger ist. Und im Winter vergeht wohl kein Tag, an dem nicht in irgendeiner Gastwirtschaft gefeiert wird.

Das frischgeschlachtete Schwein wird in große Teile zerlegt und am Morgen in riesigen Kesseln in Salzwasser gekocht, damit das Fleisch sofort nach dem Garen frisch und dampfend heiß serviert werden kann.

Zur gleichen Zeit wird in der Wirtsstube die Tafel vorbereitet. Auf die Tische wird ein langes, eigens für diesen Anlass angefertigtes, blankgescheuertes Brett von mindestens 250x80 cm gelegt, damit viele Gäste an EINEM Tisch Platz finden. Darauf liegen Salz und Pfeffer, geriebener Meerrettich, Schwarz- oder Graubrot - in große Würfel oder in Scheiben geschnitten - und dampfendes Sauerkraut. Zu jedem Gedeck gehören außerdem Messer und Gabel und ein Freßlätzchen, das sich jeder Gast umhängt. Teller gibt es KEINE, es wird vom Brett gegessen. Von den bereitgestellten Beilagen häufelt nun jeder nach Belieben vor sich auf.

Das Essen kann beginnen.

Durch Klopfen mit dem Besteck wird dem Wirt angezeigt, dass alle bereit sind und er den ersten Gang servieren kann - das Bauchfleisch. Der Metzger zerteilt es auf einem Nachbartisch sachgerecht und bringt die Scheiben mittels einer verzinkten Maurerkelle auf den Tisch. 6 bis 8 Portionen liegen nun dort aufgehäuft und jeder nimmt davon, was und wieviel er mag.

Man muss nicht alles essen, denn was übrig bleibt, wandert anschliessend in die Wurst (das gilt auch für die anderen Gänge).

Der besseren Verträglichkeit zuliebe trinkt man dazu Zwetschgenschnaps aus der Gegend und viel Most oder jungen Wein. BIER und RAUCHEN sind verpönt. Zwischen den einzelnen Gängen wird gesungen und gescherzt.

Nach der Regel "Vom fetten zum mageren Fleisch" folgen Backe, dann Bug und Kamm. Danach legt man eine größere Pause ein, in der getanzt und geschunkelt wird. Lustige Lieder vom Schlachtschüsselessen steigern noch die Stimmung.

Die zweite Runde kann beginnen! Es gibt jetzt das Kopffleisch, Rüssel, Öhrchen, Magen, Herz, Nieren und die Zunge. Und wenn dann plötzlich unter großem Gelächter der Ruf erschallt "Er hängt, er hängt!", dann hat sicher einer der listigen Esser einem noch unkundigen Gst unbemerkt das Schwänzchen angeheftet.

Ja, und wer da meint, das sei es gewesen, der irrt gewaltig. Nach abermaliger Pause mit Tanz, Gesang und witzigen Reden ist anschließend Zeit für Kaffee, Streuselkuchen und Kaasplootz.

Der Metzger hat sich inzwischen in der Wurstküche wacker getummelt. Die Würste (Brat-, Blut- und Leberwürste) sind gegen Abend fertig, denn auch sie müssen ja noch verzehrt werden. Und erst die gute Metzel- oder Krettelsuppe! Ist noch Platz dafür? Gut! Wenn nicht, nimmt man sie entweder mit nach Hause für den nächsten Tag oder - wenn Wirt und Gäste mitspielen, trifft sich zum Suppenessen am nächsten Mittag die ganze Gesellschaft noch einmal.

aus: Das Kochbuch aus Schweinfurt

zurück»

Blaue Zipfel

Blaue Zipfel

4 Paar grobe Bratwürste, 0,5 l Frankenwein, 0,5 l Wasser, 0,125 l Essig, 4 Zwiebeln, eine viertel Sellerieknolle, 1 kleine Petersilienwurzel, 2 gelbe Rüben, 10 Pfefferkörner, 1 Nelke, 5 Wachholderbeeren, ein halber Eßlöffel Senfsamen, ein halber Teelöffel Salz, 1 Prise Zucker

Das Gemüse putzen und fein zerkleinern oder in dünne Scheiben schneiden. Die Gewürze in ein Mullsäckchen geben. Gemüse und Gewürze mit dem Wein, Wasser, Essig, Salz und etwas Zucker aufkochen. 20 Minuten kochen lassen. Danach die Würste einlegen, den Topf von der Herdplatte nehmen. Ca. 15 Minuten darin ziehen lassen. Mit dem Sud und dem Gemüse auf tiefen Tellern anrichten.
Dazu dunkles, doppelt gebackenes Brot und Meerrettich.

aus: Das Kochbuch aus Schweinfurt

zurück»

Zwiebelplootz

Teig: 1 kg Mehl, 80 g Hefe, 250 g Butter, halben TL Salz, 1 TL Zucker, ca. 1 l Milch, 2 Eier.
Belag: 125 g durchwachsener, geräucheter Speck, 60 g Schmalz, 1,5 kg Zwiebeln, 4 Eier, 0,5 l saurer Rahm, 1 TL Kümmel, 1 TL Salz

Das Mehl in eine große, weite Schüssel sieben. Die Hefe mit etwas lauwarmer Milch und dem Salz anrühren. In die Mitte des Mehls eine Kuhle drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Mit Mehl zu einem kleinen Vorteig rühren. Diesen 20 Minuten an einem warmen und zugfreien Platz aufgehen lassen. Milch und Butter zusammen leicht erwärmen, alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Diesen ausrollen, so dass er auf ein Plootzblech (80 cm Durchmesser) passt. Den Rand etwas hochschlagen und nach innen einrollen, damit der Belag nicht vom Teig rutschen kann. Aufgehen lassen.

Inzwischen den Speck würfeln, die Zwieblen schälen und in feine Scheibchen schneiden. Die Eier mit dem Rahm verquirlen und mit Salz und Kümmel abschmecken. Die Zwiebeln in dem Fett 5 bis 10 Minuten dünsten. Abkühlen lassen und danach unter die Eiercreme heben. Auf den Teig streichen. Den Speck darauf verteilen. Den Plootz der Größe wegen beim Bäcker abbacken lassen (Anm: oder die angegebenen Mengen verkleinern...).

Er sollte ofenfrisch und heiß gegessen werden. Ein Federweißer oder ein Most als Ergänzung sind ideal!

aus: Das Kochbuch aus Schweinfurt

zurück»

Bocksbeutel

Die originelle Flasche ist schon seit gut einem viertel Jahrtausend das Behältnis schlechthin für edlen Frankenwein. Gefäße in Bocksbeutelform, ob aus Ton, Holz, Leder oder Glas gefertigt, waren in der Vergangenheit sehr populär und dienten als Feld und Pilgerflaschen. Die ursprüngliche Kugelflasche wurde dabei der leichteren Handhabbarkeit wegen abgeflacht und oft mit einem oder zwei Henkeln versehen.

Allerdings wurde in Franken eine der ältesten Flachkugelflaschen überhaupt gefunden. Dieser keltische Urahn des Bocksbeutels wurde bei Wenigumstadt, einer kleinen fränkischen Stadt ausgegraben und ist heute im Mainfränkischen Museum in Würzburg zu sehen. Das kleine, kugelige Tongefäß wird auf ungefähr 1400 v. Chr. datiert.

Genaue Daten, seit wann Frankenwein in gläserne Bocksbeutel gefüllt wird, fehlen. Urkundlich belegt ist, dass im Jahre des Herren 1728 die Räte der Stadt Würzburg verfügten, die besten Weine des Bürgerspitals in Bocksbeutel zu füllen. Diese Bocksbeutel sollten zum Zeichen ihrer Echtheit mit dem Stadtwappen "verpetschiert" (versiegelt) werden. Das geschah zum Schutz des "Steinweins", also der hervorragenden Gewächse aus der Weinlage Würzburger Stein.

Es wird jedoch angenommen, dass sich bis Ende des 18. Jahrhunderts der Bocksbeutel in Franken allgemein als Flasche für den Frankenwein durchgesetzt hatte.

Heute ist der Bocksbeutel, Dank der Sturheit der fränkischen Winzer und ihrer Funktionäre, ein europaweit geschütztes Markenzeichen für Qualitäts- und Prädikatsweine aus Franken.

Quelle: www.kochende-leidenschaft.de

zurück»

Lied der Franken

»anhören

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
wer lange sitzt, muß rosten;
den allersonnigsten Sonnenschein
läßt uns der Herrgott kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
der fahrenden Scholaren,
ich will zur schönen Sommerzeit
ins Land der Franken fahren!

Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,
schwer ist das Korn geraten;
sie können auf des Maines Flut
die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an,
die Kelter harrt des Weines;
der Winzer Schutzherr Kilian
beschert uns etwas Feines.

Wallfahrer ziehen durch das Tal
mit fliegenden Standarten,
hell grüßt ihr doppelter Choral
den weiten Gottesgarten.
Wie gerne wär´ ich mitgewallt,
ihr Pfarr´ wollt mich nicht haben!
So muß ich seitwärts durch den Wald
als räudig´ Schäflein traben.

Zum heil´gen Veit von Staffelstein
komm´ ich empor gestiegen
und seh´ die Lande um den Main
zu meinen Füßen liegen.
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
umrahmen Berg und Hügel
die breite stromdurchglänzte Au -
ich wollt´, mir wüchsen Flügel.

Einsiedelmann ist nicht zu Haus,
dieweil es Zeit zu mähen;
ich seh´ ihn an der Halde draus´
bei einer Schnitt´rin stehen.
Verfahr´ner Schüler Stoßgebet,
heißt: Herr, gib uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnitt´rin steht,
dem mag man lange winken.

Einsiedel, das war missgetan,
daß du dich hubst von hinnen!
Es liegt, ich seh´s dem Keller an,
ein guter Jahrgang drinnen.
Hoiho, die Pforten brech´ ich ein
und trinke, was ich finde.
Du heil´ger Veit von Staffelstein,
verzeih mir Durst und Sünde!

zurück»

Bamberg (UNESCO-Welterbestätte)

Bamberg ist eine Stadt mit ursprünglichem Charakter und einer ganz besonderen Atmosphäre. 1000 Jahre Geschichte vereint in einem städtebauhistorischen Gesamtkunstwerk europäischen Rangs. Nicht ohne Grund hat die UNESCO der gesamten Bamberger Altstadt den Titel "Weltkulturerbe" verliehen. Hier finden sich der u.a. der Dom, Alte Hofhaltung, Böttingerhaus, Neue Residenz, Altes Rathaus, Michaelskirche, Stephanskirche, Basilika St. Gangolf und die Häuserzeile "Klein Venedig".

Der Dom ist im Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil entstanden. 1237 wurde der viertürmige, doppelchörige Bau mit seinen westlichen Querschiff geweiht. Viele Bildwerke darin stammen aus der gleichen Zeit. Das berühmteste steht neben der Treppe zum Georgenchor: der Bamberger Reiter, ein in Lebensgröße ausgeführter bart- und waffenloser schlanker Mann zu Pferd.

Bemerkenswert ist auch das Bamberger Rauchbier Schlenkerla. Rauchbier vom "Schlenkerla" ist ein sehr dunkles, herbwürziges, untergäriges Märzenbier mit 13,5 Prozent Stammwürze, das entspricht einem Alkoholgehalt von ca. 5,1 Prozent. Sein - wie die Kenner sagen - nach frischem Geräucherten schmeckendes Aroma wird dadurch erzielt, daß der Rauch brennender Buchenholzscheite - ein würziger, duftender Rauch - bereits auf der Schlenkerla-Darre dem Malz vermählt wird, bevor es sich mit edlem Hopfen im Sud vermischt und im 700jährigen Felsenkeller unterm Stephansberg zu einem Bier reift, das großartig süffig schmeckt.

Brauereiausschank Schlenkerla
Dominikanerstraße 6
96049 Bamberg
Telefon: 0951/56060
Telefax: 0951/54019

Quellen: www.bamberg-info.de/www.schlenkerla.de

zurück»

Basilika Vierzehnheiligen

Vierzehnheiligen Staffelstein

Die hochaufragende zweitürmige Basilika wurde 1743 bis 1772 von Balthasar Neumann erbaut und gilt als das beste Werk des fränkischen Barock und Rokoko. Prunkvolle Ausschmückung, überwältigend die Raumwirkung innen. Der kostbare Gnadenaltar von Johann Jakob Michael Küchel.

Quelle: www.tourismus-bamberg.de

Basilika Vierzehnheiligen
Franziskanerkloster
Vierzehnheiligen 2
96231 Vierzehnheiligen
Tel. 0 95 71 / 95 08-0
Fax 0 95 71 / 95 08-50

Die vierzehn Heiligen:
» Heiliger Georg, dargestellt als Ritter mit Schwert, Schild und Drachen; Vorbild christlicher Tapferkeit, Patron der Ritter

» Heiliger Ägidius, dargestellt als Einsiedler mit Hirschkuh, Beschützer des Viehs und der Hirten

» Heiliger Vitus, dargestellt mit Kessel mit Öl und Hahn; Helfer in Anfällen; Patron der Jugend, der Schmiede

» Heiliger Pantaleon, dargestellt mit den Händen auf den Kopf genagelt; Schutzpatron der Ärzte

» Heiliger Christopherus, dargestellt mit dem Jesuskind auf seinen Schultern; Nothelfer in allen plötzlich auftretenden Gefahren; Schutzpatron aller Reisenden

» Heiliger Blasius, dargestellt als Bischof mit brennenden Kerzen und Stab; Helfer in Halsleiden; Patron der Wachszieher

» Heiliger Eustachius, dargestellt mit einem Hirschen mit Kreuz und Geweih, Helfer in Glaubenszweifeln und schweren Schicksalsschlägen

» Heiliger Cyriakus, dargestellt als Diakon mit einem gefesselten Dämon; Helfer in heftigen Versuchungen; Patron der Unterdrückten

» Heiliger Erasmus, dargestellt mit Bischofstab und Schiffswinde, Helfer in Seenot; Patron der Seeleute und Schifffahrer

» Heilige Barbara, dargestellt mit Kelch, Hostie und Turm, Schutzherrin der Bergleute; Helferin von einem jähen Tody, Trösterin der Gefangenen

» Heilige Margareta, dargestellt mit Kreuz und Drachen, Patronin der Bauersleute; Helferin in Geburtsnöten

» Heiliger Dionysius, dargestellt als Bischof mit Kopf in den Händen; Helfer in Kopfleiden und Gewissensängsten

» Heilige Katharina, dargestellt mit einem zerbrochenem Rad, Patronin der Philosophen; Rechtsgelehrten und aller Wissenschaftler

» Heiliger Achatius, dargestellt als Soldat mit Dornenkrone, Helfer in Lebens- und Todesängsten

Quelle: www.mgl-obermaingeschichte.de

zurück»

Hier geht es weiter: Startseite

© Marion Hetzelt. Das Kopieren von Inhalt und Bildern in irgendeiner Form ist nicht gestattet.

 

Franken