KZ Nibelungenwerk
7. Juni .2002
KZ NIBELUNGENWERK
Nie mehr wieder Deutsches Reich! Es lebe die Republik!
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 Das Konzentrationslager damals
Am 21.08.1944 wird das Konzentragionslager Nibelungenwerk (Herzograd, St. Valentin) als Nebenlager des KZ Mauthausen offiziell eröffnet.  Die Häftlinge dieses Konzentrationslagers arbeiten in der Panzerproduktion des Nibelungenwerks. Damals gehörte das Nibelungenwerk zur Steyr-Daimler-Puch AG. Heute ist das Ni-Werk ein Teil von Magna, einem kanadischen Autozulieferkonzern.
Neben einem Verwaltungsgbäude errichten die Nationalsozialisten 300 Meter vom Werksgelände zehn Baracken für 800 bis 1.480 Häftlinge. Diese müssen die akute Personalnot im Ni-Werk kompensieren, da immer mehr und immer jüngere Männer an die Front abkommandiert werden.
Russen, Polen, Belgier sind die KZ-Häftlinge. Auch Juden werden hier her zu Hunderten aus Mauthausen gebracht. Insgesamt hat die Lagerverwaltung 15.000 Häftlinge in drei Jahren registriert.
Das Lager wird von der gefürchteten SS - verstärkt durch Kriminelle, sogenannte Capos - bewacht. Dementsprechend brutal wird das Konzentrionslager auch geführt.
»Besonders grausam verfuhr der Werksschutz mit den KZlern. Manche wurden erschlagen, auf andere hetzte Sicherheitschef Beck seine Bluthunde«, heisst es in einer Dokumentation der Historikerin Dr. Renate Mayrhofer.  »Widerstand gegen das, was ihm angetan wurde, konnte kaum jemand leisten. Dennoch gab es Versuche
von Sabotage. Flüchtende Häftlinge wurden entweder gleich erschossen und verscharrt oder gefangen und erhängt«, so Mayrhofer. 
In einem Bunker des KZs war ein Lazarett untergebracht. Dahinter wurden laut Augenzeugen die Toten in Holzkisten geworfen. In dieser »Krankenstation« wurden wahrscheinlich auch medizinische Versuche durchgeführt.
Nachdem amerikanische Aufklärungsflugzeuge das Werk ausgespäht hatten, folgten Bomberstaffeln. Ein Großteil des Nibelungenwerks wurde in Schutt und Asche gelegten. Die Produktionsstätten wurden in sichere Stollen nach Ebensee, Gusen und Melk verlegt. Auch die Häftlinge mussten übersiedeln, weshalb zum Kriegsende nur noch wenige Gefangene im KZ St. Valentin-Nibelungenwerk untergebracht waren.