PDS
16.03.2002 16 : 57 Uhr
Rostock - Die PDS-Führung hat eine Koalition mit der SPD nach der deutschen Bundestagswahl ausgeschlossen, sich diese Option aber mittelfristig weiter offen gehalten. Auf dem Rostocker Parteitag sprach die PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer am Samstag von "einem dringend erforderlichen und daher mittelfristig zu schaffenden Mitte-Links-Bündnis".
"Unterwürfige Haltung"
Dies bleibe aber unmöglich, "solange SPD und Grüne
in die neoliberale Mitte drängen". Den USA warf sie
einen "weltpolitischen Amoklauf" im Anti-Terror-Kampf
und der rot-grünen Regierung eine unterwürfige Haltung
gegenüber den Amerikanern vor. Die PDS will auf dem Kongress
als erste der Bundestagsparteien ihr Programm für die Parlamentswahl
festlegen. Der Beschluss der 450 Delegierten steht am Sonntag
an.
Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch warnte die Parteimitglieder
vor einer unkritischen Sicht auf die DDR, verteidigte zugleich
aber deren Biografien gegen pauschale Kritik. "Um unserer
Glaubwürdigkeit und unserer Zukunft willen müssen wir
uns die kritische Geschichtssicht bewahren", sagte er. Die
PDS stehe "nicht nur für den legitimen Versuch und für
die humanistischen Ideale" des DDR-Sozialismus, sondern auch
"für das Scheitern des Versuches, für die Preisgabe
der Ideale - für ein Gesellschaftsmodell, das die Menschen
letztlich klar und eindeutig abgelehnt haben".