Kapitel 3
Variation der ultravioletten Strahlung der Sonne und Klimamodelle
Die Variationen der ultravioletten Strahlung der Sonne sind sehr viel stärker als die im sichtbaren Bereich. Der ultraviolette Bereich des Spektrums liegt zwischen 100 Å und 3800 Å. Wellenlängen unter 1500 Å werden als extremes Ultraviolett (EUV) bezeichnet. Die Veränderung der Strahlung zwischen den Extrema des 11-jährigen Zyklus beträgt beim EUV 35% [119], bei 1500 Å 20 % [21] und im Bereich von 2050 Å 7% [34, 97]. Bei Wellenlängen über 2500 Å erreicht die Veränderung immerhin noch 2% [21]. Bei energetischen Sonneneruptionen erhöht sich die UV-Strahlung vorübergehend um 16% Die EUV steigert zur Zeit des 11-jährigen Maximums die Temperatur in der Ionosphäre um 300% gegenüber dem Minimum [21]. Am wichtigsten ist aber, dass die ultraviolette Strahlung unter 2900 Å vollständig durch das Ozon in der Stratosphäre absorbiert wird. Die hierdurch bewirkte Temperaturerhöhung wird durch positive Rückkopplung verstärkt, da die UV-Strahlung zugleich neues Ozon erzeugt. Satelliten haben ein Anwachsen des Ozongehalts um 2% vom Fleckenminimum zum Maximum gemessen [113]. D. Rind und J. Overpeck arbeiten mit Hilfe von Klimamodellen an einer Erklärung, wie die Erwärmung der Stratosphäre die Zirkulation in der Troposphäre beeinflusst. J. D. Haigh [29] hat bereits quantitativ die Auswirkungen auf die Strahlungsbilanz der Troposphäre ermittelt und gezeigt, dass sie vor allem die Temperatur in den Subtropen und den Verlauf von Sturmbahnen im Nordatlantik beeinflussen.
Veränderungen der Strahlung sind nicht der einzige Weg, auf dem die Sonne das Klima beeinflussen kann. Zwischen energetischen Sonneneruptionen, dem Sonnenwind und der von ihm modulierten kosmischen Strahlung einerseits und elektrischen Parametern der Atmosphäre andererseits gibt es Kopplungen, deren Stärke im Verlauf von Tagen, Jahren und Dekaden Variationen von 10% unterworfen ist [113]. Am stärksten ist der Zusammenhang mit der Dichte des luftelektrischen Vertikalstroms zwischen Ionosphäre und Erdoberfläche. R. Markson und M. Muir [71] haben gezeigt, wie sich dies auf die Gewittertätigkeit auswirkt, während B. A. Tinsley [113] davon ausgeht, dass elektrisch bewirkte Änderungen in der Mikrophysik der Wolken (electrofreezing) zur Erhöhung der Enstehungsrate von Gefrierkernen und vermehrter Wolkenbildung führen. Diese Ansätze haben den Vorzug, dass sie keine dynamische Kopplung zwischen den verschiedenen Atmosphäreschichten erfordern, da Änderungen des elektrischen Feldes die gesamte Atmosphäre erfassen. Soweit von IPCC-Wissenschaftlern geltend gemacht wird, dass es bisher keinerlei pysikalische Erklärungen für einen Einfluss der Sonnenaktivität auf Klimaschwankungen gebe, trifft dies schon nach den bisher angeführten Ergebnissen nicht zu.
Inhalt
1) Variationen der "Solarkonstanten" im 11-jährigen Sonnenfleckenzyklus und klimatische Auswirkungen
2) Gleissberg-Zyklus der Sonnenaktivität und Klimaschwankungen
3) Variation der ultravioletten Strahlung der Sonne und Klimamodelle
4) Kosmische Strahlung, Sonnenwind und Wolkenausbreitung
5) Misserfolg der Klimavorhersagen von IPCC-Wissenschaftlern
6) Zyklen der Sonnenschwingung beeinflussen Sonnenfleckentätigkeit und Klima
7) Zyklus von 36 Jahren in Sonnenaktivität und Klima
8) Zyklen "Kleiner Finger" als Grundlage zuverlässiger Vorhersagen von Sonneneruptionen und Klima
9) Literaturangaben
Der Artikel in englischer Sprache - english version bei Daly, AU
Solar Activity controls El Niño and La Niña neu von Dr. Landscheidt