Ausblick
"Es
wird weniger
Privatsphäre geben, aber mehr Sicherheit", meinte John L. Petersen,
Präsident des Arlington Institute, in El País am 4. Juli 2002.
Der
Biritsche Innenminister David
Blunkett schlägt Sonderprozesse vor, in denen statt Beweisen auch
Wahrscheinlichkeiten für eine Verurteilung ausreichen.
Der
Amerikanische Essayist Paul
Bergmann fordert, dass der Westen mit aller Macht und weitgehend ohne
Rücksicht
auf seine bisherigen Gesetze gegen den religiös verbrämten „Faschismus
unserer
Zeit“ vorgehen müsse. ( Spiegel Spezial 2/2004 )
Um
„das wesentlich am Rechtsstaat
zu erhalten“, ist der in Amerika hochgeschätzte Buchautor und
Harvard-Menschenrechtsprofessor Michael Ignatieff sogar bereit, das
unbefristete Wegsperren Verdächtiger, gezielte Liquidierung,
vorbeugende
Angriffskriege weltweit zu akzeptieren: „Es ist unvermeidlich, über
diese
Begrenzung unserer Freiheit als kleineres Übel nachzudenken. Um das
Böse zu
besiegen, müssen wir uns vielleicht den Mitteln des Bösen bedienen.“ (
Spiegel
Spezial 2/2004 )
Auszug
aus einem Interview des
Spiegels mit Innenminister Otto Schily:
Spiegel:
... von dem
Hamburger Todespiloten Ziad Jarrah, der bereits im Oktober 1999
handschriftlich
notierte: „Ich bin zu euch gekommen mit Männern die den Tod lieben,
genauso,
wie ihr das Leben liebt.“
Schily:
Diese Haltung, die
das eigene Leben und das Leben anderer nicht achtet, zieht sich seid
Jahrhunderten als Leitmotiv durch die Geschichte. Die Terroristen
sollten aber
wissen: Wen ihr den Tod so liebt, dann könnt ihr ihn haben.
Spiegel:
Wie bitte?
Schily:
Das heißt: Wer den
Tod liebt und das Leben anderer in Frage stellt, der muss auch mit dem
eigenen
Tod rechnen.
Spiegel:
Wir hätten nicht
gedacht, dass wir den Rechtsanwalt und Politiker Otto Schily noch als
Verfechter der Todesstrafe erleben dürfen.
Schily:
Nein, nein, ich
bin ein entschiedener Gegner der Todesstrafe und werde das mein Lebtag
auch
bleiben. Aber wir müssen und werden uns zur Wehr setzen – notfalls auf
eine
Art, die das Leben der Terroristen nicht schonen kann. Der Kampf gegen
den
Terrorismus erfordert im Extremfall wie etwa in Afghanistan auch den
Einsatz
von militärischen Mitteln.
Spiegel:
So wie die
Israelis oder die US-Amerikaner, die 2002 einen jemenitischen Qaida-Repräsentanten und fünf seiner
Begleiter per Rakete liquidierten?
Schily:
Das ist ein sehr
problematischer Fall, der unserem Rechtsverständnis nicht entspricht.
Aber eine
klare rechtliche Einordnung dieser Sachverhalte im internationalem
Kontext
steht noch aus. Im Krieg nehmen wir uns das Recht, den Gegner zu töten.
Gibt es
nicht sogar ein Notwehrrecht gegenüber Terroristen, die Massenmorde
planen? Das
führt uns zu der Frage, ob im äußersten Fall auch die Tötung einer
Person als
Notwehr zu rechtfertigen ist.
(Quelle:
Spiegel-Spezial 2 / 2004)
Über
jeden der 6,2 Milliarden
Erdbewohner will das Pentagon Informationsmaterial im Umfang von
durchschnittlich 40 Seiten sammeln und zur weiteren Verarbeitung in
einen
Hypercomputer einspeisen. Die Zentralisierung sämtlicher über eine
Person
verfügbaren Daten (Kreditkartenüberweisungen, Medienabonnements,
Kontobewegungen, Telefonanrufe, Surf-Gewohnheiten, E-Mails,
polizeiliche wie
auch Daten von Versicherungsgesellschaften, Sozialversicherungsträgern
und
Ärzten) hat zum Ziel, für jedes Individuum ein möglichst vollständiges
Profil
zu erstellen.
(Le Monde diplomatique Nr.
7131 vom 15.8.2003, 154 Zeilen, IGNACIO RAMONET
) |