Strafe & Folter
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Brennen

Das Brennen wird noch in der Theresiana von 1769 peinlichst genau beschrieben. Sechs zu einem Bündel zusammengeschnürte Kerzen sollten dem Opfer wie eine Fakel in ausgestrecktem Zustand unter die Achselhöhle gehalten werden. Dabei ist davon auszugehen, daß die Verfasser der Theresiana damit eine Einschränkung bisheriger Praktiken bezweckt haben. Schließlich galten die Methoden der Theresiana bereits als sehr gemäßigt. Aus älteren Quellen ist dagegen auch das Abbrennen der Haare oder das Werfen von brennendem Pech und Schwefel auf den Leib des Gefolterten überliefert. Die Folterknechte trieben auch Schwefelhölzer oder Kienspäne unter die Fingernägel und zündeten sie an. (Schild, 1997)
Offenbar gab es auch Folterungen mit Feuer an den Geschlechtsteilen. Baldauf (2004) berichtet, dass im 16. Jahrhundert in Sachsen eine gewisse Anna Eve an der "Heimeligkeit", also am Geschlechtszteil, gequält worden ist.




aus: Theresiana, 1769



>>> Verwandte SM-Praktiken:Zu nennen ist zum einen das Branding oder Brandmarken, das nicht unmittelbar dem BDSM-Bereich zuzurechnen ist, dort aber relativ häufig praktiziert wird. Zum anderen kommen bei BDSM-Spielen Kerzen und Wachs zum Einsatz. Bei diesen Wachsspielen werden aber im Unterschied zum Brandmarken oder dem historischen Brennen mit Feuer keine bleibenden Schäden bezweckt.