Streckbank
Die Streckbank gilt als das am häufigsten eingesetzte Folterinstrument.
Obwohl über die Jahrhunderte hinweg viele verschiedene Bautypen in Gebrauch waren, blieb das Grundprinzip immer das gleiche. Die Opfer wurden mit Seilen an Händen und Beinen festgebunden und dann nach und nach mit der Hilfe zweier Winden am Kopf- und Fußende der Streckbank gestreckt. Die dabei zugefügten Verletzungen waren bei intensiver Folter massiv: Bei einer schwachen Spannung konnten die Opfer zunächst noch gegen die Zugkräfte ankämpfen, indem sie ihre Arm- und Beinmuskeln, sowie die Bauchmuskeln anspannten. Wenn dann aber die Kraft in ihren Gliedmaßen nachließ oder der Folterknecht die Spannung erhöhte, rissen zunächst die Bänder und dann die Muskelfasern selbst. Weiteres Strecken zerriß die Bauchmuskeln und bei fortgesetzter Folter wurden die Glieder ausgerenkt und schießlich aus den Gelenken gerissen. In Deutschland nannte man die Folterbank nur die "Folter". Im deutschen Sprachraum war übrigens eine besonders perfide Technik im Einsatz: Bei diesem Modell wurde das Opfer nicht nur gestreckt, sondern gleichzeitig über eine Reihe mit Nägeln gespickter Rollen gezogen!
|
aus: Quanter, 1900 |
>>>Verwandte SM-Praktiken: Streckbänke werden auch heute noch für SM-Spiele genutzt, allerdings dienen sie eher als Requisite. Die Folter wird häufig nur noch angedeutet, ein extremes Dehnen findet aufgrund der gesundheitlichen Folgen jedenfalls nicht mehr statt. |
|