Veglia
Die Veglia, geistert auch als "Judaswiege" oder "Nachtwache" durch die Folter-Literatur, vor allem in älteren Büchern ist sie zu finden. Neuere Autoren haben sie jedoch ins Reich der Foltermythen verbannt. Das Opfer wurde angeblich an einer Seilwinde nach oben gezogen und auf die Spitze einer hölzernen Pyramide gesetzt, so daß das Gewicht auf dem gesamtem Gesäßbereich lastet. Durch Herablassen oder Hochziehen konnte der Druck auf After und Steißbein, Hoden oder Scheide variiert werden. Helbing berichtet, daß den Opfern vor der eigentlichen Folter alle Haare von Kopf und Körper entfernt wurden. Helbing verweist weiter auf die gespreizte Position der Beine und vermutet, daß "der sadistische Erfinder dieser Folter daran gedacht hat, sie bei Frauen und Mädchen anzuwenden." Mit einigem Grusel verweist er darauf, daß im Italien des ausgehenden Mittelalters ein junges Mädchen auf diese Weise mehrmals gefoltert worden sein soll: "die bezaubernd schöne Beatrice Cenci" (Helbing 1926). Gerade diese sexuell aufgeladene Schilderung wird von jüngeren Autoren als Beleg dafür gesehen, dass die Veglia ihren Ursprung eher in den sexuellen Phantasien der Autoren hat.
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aus: Helbing, 1926 |
>>>Verwandte SM-Praktiken: Bei einer Kombination aus Suspension Bondage und der sogenannten Genitalfolter könnte ein durchaus vergleichbares Szenario entstehen.
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