Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin
Chinesische Mauerin der Gegend von Beijing
Great wall of the Beijing area
 
 


Geschichte der Akupunktur


Wirkungsweise der Akupunktur


Formen der Akupunktur


Akupunktur als wirkungsvolle Therapie

 
 
 
Meridian1Geschichte der Akupunktur

Die historischen Anfänge der Akupunkturbehandlung sind nicht genau bekannt.
Älteste Zeugnisse sind zugespitzte Steine und Steinsplitter, die bei Ausgrabungen in China gefunden wurden und auf ca. 3.500 v. Chr. datiert sind.

Der legendäre „Gelbe Kaiser Huang Ti", der ca. 2.600 v. Chr. lebte, ist der Verfasser des Standardwerkes der chinesischen Medizin, des „Nei Ching". Er war der Erste, der die Akupunktur systematisch erforschte.
Das „Nei-Ching" enthielt auch bereits taoistisches Gedankengut, welches uns heute aus dem religiös-philosophischen Werk von „Lao-Tse", der im 6 Jh. v. Chr. gelebt hat, bekannt ist. Mit seinem heiligen Buch vom Tao (dem Weg), dem „Tao-Te-King", gilt er als Begründer dieser geistigen Lehre. 

Der älteste Fund von Gold- und Silbernadeln zur Akupunkturbehandlung stammt aus dem Grab eines vor ca. 4.000 Jahren verstorbenen Mitgliedes der kaiserlichen Familie.
 

Huangfu Mi
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das älteste Lehrbuch der Akupunktur stammt von „Huangfu Mi". Es beschreibt die genaue Technik der Akupunktur und benennt über 600 Akupunkturpunkte. 


 
Neueste Erkenntnisse über die 5.200 Jahre alte mumifizierte Leiche des „Ötzi" aus dem Hauslabjoch weisen auf ein Bestehen der Akupunkturbehandlung mit einem hohen Niveau in Europa zu einem sehr frühen Zeitpunkt hin. 
Die Tätowierungen, die die Mumie am Rücken, an Ober- und Unterschenkel, sowie an Knie und Fuß aufweist, stimmen zu fast 100% mit bekannten Akupunkturpunkten überein. 
Röntgenbefunde bestätigen zudem, dass der „Ötzi" an Krankheiten litt, die mit den Indikationen dieser Akupunkturpunkte übereinstimmen und auch heute noch bei diesen Krankheitsbildern punktiert werden.

Abbildung des Knöchels von Ötzi mit Akupunktur-Punkten

 
 
 
 
 
 
 
 

Abbildung des Knöchels mit Akupunktur-Punkten


 

Bisher war die Annahme verbreitet, dass die Akupunktur im 17. Jh. über die Niederlande und Frankreich in Deutschland erstmals eingeführt wurde. 

Die Akupunkturbehandlung wurde aber erst Anfang der '70er Jahre durch den Heilpraktiker Dr. Köhnlechner und mit damals spektakulären Berichten über Operationen, die unter Akupunktur-Analgesie durchgeführt wurden, in der breiten Öffentlichkeit bekannt. Ab diesem Zeitpunkt fand die Akupunkturtherapie durch die Erfolge auch bei schwersten Erkrankungen mehr und mehr den Zuspruch der Patienten.

Heute ist die Akupunkturbehandlung auch gegen den Widerstand der Schulmedizin etabliert und wird in den Praxen der Heilpraktiker täglich 100-fach mit Erfolg und zur Gesundung ihrer Patienten durchgeführt.

Beitrag aus Quarks & Co (WDR) zur Akupunktur

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Wirkungsweise der Akupunktur

Neben der symptomatischen Akupunktur ist unter dem Einfluss von taoistischem Gedankengut ein Konzept in der Akupunktur entwickelt und empirisch erprobt worden, womit komplizierte Regulationsvorgänge im Körper auf einfache Weise zu erklären sind und dem Akupunktur-Therapeuten  erlauben, Krankheiten präzise zu diagnostizieren und gezielt zu behandeln.

Während in Deutschland die Schulmedizin vor ca. 100 Jahren begann, den menschlichen Organismus immer mehr zu zerlegen und alle Einzelteile bis hin zu den Zellbestandteilen genauestens zu untersuchen und auf eine Funktion zu beschränken, blieb die Seele/Psyche des Menschen unbeachtet.
Die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele des Menschen und seiner Umwelt, der ganzheitlichen Medizin, blieb dem Individuum Patient versagt.

Der Akupunkurtherapeut berücksichtigt die Zusammenhänge zwischen der Natur und dem kranken Menschen. Eine Akupunkturbehandlung hat zum Ziel, den Organismus auszugleichen, die Harmonie zwischen Geist und Körper mit seinem Umfeld wieder herzustellen und gegen schädigende Einflüsse widerstandsfähiger zu machen. 

Bei Gesundheit fließt die Lebensenergie (die Chinesen bezeichnen diese als „Chi" oder „Qi") in Harmonie, die Funktionen der einzelnen Organe sind kräftig und ungestört. Krankheiten sind in der Akupunktur auf eine Störung im Fließen der Lebensenergie zurückzuführen. Es kann eine Schwäche oder eine Fülle der Lebenskräfte vorliegen. Auch eine Blockade im Fluss der Lebensenergie kann Schmerzen oder andere Gesundheitsstörungen und Krankheiten hervorrufen.


 
 
Yin und Yang

 
 

Yin

 
 

 


 
 
 
 
 
Yang

 

Die Abbildung zeigt die Monade, ein dynamisches Symbol für Gleichgewicht und Harmonie. Das Helle entspricht dem Yang, das Dunkle dem Yin.
Im höchsten Yang "keimt" das Yin (dunkler Kreis), und im höchsten Yin "keimt" das Yang (heller Kreis).
Die Monade zeigt, dass Wachstum und Rückbildung von Yang und Yin jeweils harmonisch bzw. geordnet ablaufen. Dies bedeutet, dass jedes Wachstum im Yang mit einer entsprechenden Rückbildung im Yin ausgeglichen wird.
 


 

 
Puppe mit Meridianen Die Lebensenergie fließt in Harmonie mit ihren Anteilen an Yin und Yang auf Leitlinien, die als Meridiane bezeichnet werden. Der Körper bezieht diese Lebensenergie u.a. über die Nahrung und Atmung.

Yin und Yang sind die polaren Kräfte in der Akupunktur. Unsere gesamte Welt, einschließlich unseres Organismuses, lässt sich in diesen beiden Prinzipien einteilen. Yin steht z.B. für das weibliche, passive Prinzip und Yang für das männliche, aktive Prinzip. Bezogen auf die Lebensenergie auf ein zuviel (Überfunktion), oder auf ein zuwenig (Unterfunktion) an Lebenskraft. Ein Ungleichgewicht an Lebensenergie führt auf Dauer zur Krankheit. Nach Diagnose dieser Disharmonie wird durch Nadelung bestimmter Akupunkturpunkte, die auf den Meridianen liegen, wieder ein Gleichgewicht zwischen diesen Gegenpolen erreicht und Störungen im Organismus beseitigt.


 

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Formen der Akupunktur

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) besteht aus verschiedenen Therapien:
 

  • Akupunktur
  • Moxabustion, eine Erwärmung der Akupunkturpunkte durch glühende Kräuter
  • Kräuterheilkunde
  • Ernährungstherapie
  • Chin. Massagen (Tui Na) und Bewegungstherapie (Qi-Gong und Tai-Chi)


Neben der  Körperakupunktur gibt es noch Sonderformen der Akupunktur. Die bekanntesten sind:
 

  • Ohrakupunktur  oder Aurikulotherapie; die Ohroberfläche bildet eine Zone auf der alle Organe des Körpers dargestellt sind. Am Ohr kennt der erfahrene Akupunkturtherapeut ca. 110 Punkte, die er zur Diagnose und Therapie verwendet.Klicken Sie hier für eine vergrößerte Ansicht

  • SchädelakupunkturSchädelakupunktur 
Die Chinesische Schädelakupunktur
ist eine besondere Form der Akupunktur,
die insbesondere bei Lähmungen,
Sprachstörungen und zerebralen Leiden in
Verbindung mit einer Elektrostimulation
zusätzlicher Körperpunkte wirkungsvoll ist.

  • Neue Schädelakupunktur (YNSA) nach Yamamoto
  • Mundakupunktur
  • Hand- und Fußakupunktur
  • Elektroakupunktur nach Voll (EAV); ein Verfahren, das sowohl zur Diagnose als auch Therapie eingesetzt wird. Bei der Elektroakupunktur, benannt nach dem Begründer Dr. R. Voll, wird mit geringen Stromstärken, die absolut ungefährlich sind und über die Haut in den Körper geleitet werden, gearbeitet. Durch die Verbindung von klassischer Akupunktur mit moderner Technik, hat sich auch die Möglichkeit ergeben, dass Stoffe verschiedenster Art (Medikamente, Allergien auslösende Stoffe, Umweltgifte, Dentalmaterialien, usw.) auf ihre Wirkung auf den Patienten untersucht werden können. So kann der Akupunkturtherapeut feststellen, ob ein Mittel schädigende oder heilende Wirkung hat.
  • Laserakupunktur; hierbei werden die Reize nicht über Akupunkturnadeln, sondern durch das Licht eines Lasergerätes gesetzt.
  • Farbpunktur nach Peter Mandel
  • Akupressur
  • Augenakupunktur; hierbei wird nicht das Auge oder direkt am Auge akupunktiert, sondern bestimmte Akupunkturpunkte, welche besonders wirkungsvoll bei Augenerkrankungen sind. Bei der Augenakupunktur nach Prof. Boel werden auch neu entdeckte Akupunkturpunkte aus dem ECIWO Akupunktursystem und der koreanischen Handakupunktur (Su Jok) verwendet.


Die Akupunktur kann soweit nötig auch mit allen klassischen Naturheilverfahren oder schulmedizinischen Therapien kombiniert werden.

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Akupunktur als wirkungsvolle Therapie
 
 

 

Akupunkturtherapie

Akupunktur ist eine sehr wirkungsvolle Behandlungsform, die von einem geschulten Akupunktur-Therapeuten  durchgeführt keine Risiken oder unerwünschte Nebenwirkungen hat.

Bei richtiger Anwendung und Beobachtung der anatomischen Gegebenheiten ist die Akupunktur praktisch nebenwirkungsfrei. In seltenen Fällen kann es zu einer vorübergehenden vegetativen Kreislaufreaktion kommen, die durch Entfernen der Nadel behebbar ist. Während der Schwangerschaft dürfen einige Punkte die eventuell wehen auslösend sind nicht genadelt werden. Durchaus sind aber Schwagerschaftserbrechen und andere schwangeschaftsbedingte Störungen der Akupunktur sehr gut zugänglich

Information für Patienten

Eine klinische Diagnose wird von den Akupunktur-Therapeuten  zur Akupunkturbehandlung zusätzlich gestellt. 
Für die Akupunkturbehandlung, bei der der Patient in seiner Gesamtheit unter Einbeziehung der Umwelt betrachtet wird, sind andere diagnostische Kriterien wie z.B. Fülle oder Schwäche der Lebensenergie für die Therapie maßgeblich. Die klinische Diagnose ist dabei nur sekundär.

Zu einer Akupunkturtherapie gehören in der Regel 10 bis 12 Behandlungen, von denen wöchentlich etwa 2 durchgeführt werden. Jede Behandlung hat ungefähr eine Dauer von 30 bis 45 Minuten.
Dann wird meist eine Pause von 2 bis 3 Wochen eingelegt, bis eine neue Therapieserie erfolgen kann.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, das bei einer Akupunkturtherapie nach Erreichen einer deutlichen Besserung der Beschwerden, die nach der dritten bis vierten Behandlung erfolgen sollte, der zeitliche Intervall zwischen den einzelnen Akupunkturbehandlungen mit jeder weiteren Behandlung erhöht wird. 

Wenn der Therapieverlauf oder die Schwere der Behandlung es erforderlich machen, sind weitere Behandlungsserien erforderlich.
3 bis 4 Monate nach Abschluss der Behandlung sind zur Auffrischung 2 bis 4 Akupunkturbehandlungen zu empfehlen, die dann zur Stabilisierung des Heilerfolges beitragen.

Bei erneutem Auftreten der Erkrankung nach Monaten oder Jahren sollte frühzeitig mit einer erneuten Akupunkturbehandlung begonnen werden, die in der Regel deutlich kürzer ist als der erste Behandlungszyklus.

Für eine Akupunkturbehandlung gibt es nachweislich bestimmte Krankheitsbilder, die sich sehr gut und erfolgreich behandeln lassen. Dazu zählen insbesondere schmerzhafte Erkrankungen (z.B. Migräne und chronische Kopfschmerzen) und funktionelle und psychosomatische Störungen.
 
 

WHO - World Health Organization Für einige Krankheitsbilder wird die Akupunkturtherapie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen:

 
 
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schulter-Arm-Syndrom
  • Tennisellenbogen
  • Kreuzschmerzen und Ischialgien
  • Osteoarthritis
  • Erkältungskrankheiten
  • Nebenhöhlenentzündung
  • Bronchitis und Bronchialasthma
  • Trigeminus-Neuralgie
  • Menière-Erkrankung
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Lähmungen und Sprachstörungen nach
  • Schlaganfall
  • Gesichtslähmungen
  • Neuropathien
  • Akupunkturnadel

     

    Hauterkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Augenerkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Gastroinstestinale Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge, insbesondere bei funktionellen Störungen, werden mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind, erzielt.
     

    Urologische Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Gynäkologische Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind.
     

    Bronchiopulmonale Erkrankungen

    • Bronchitis, Pseudokrupp
    • Asthma bronchiale


    Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems

    • Arthralgien (Gelenkschmerzen), Arthrosen
    • Arthritis, rheumatoide Arthritis
    • HWS-Syndrom, zervikale Spondylitis, Tortikollis (Schiefhals)
    • BWS-Syndrom, Thorakalsyndromn
    • LWS-Syndrom, Lumbago, Ischialgie, lumbosakrales Schmerz-Syndrom
    • Schulter-Arm-Syndrom, Periarthropathien
    • Epicondylapathie
    • Karpaltunnelsyndrom
    • Koxartthrose, Koxalgie (Hüftschmerzen)
    • Gonarthrose, Gonalgie (Knieschmerzen)
    • Morbus Sudeck
    • Fibromylagie (rheumatische Erkrankung)
    • Tennisellenbogen 


    Neurologische Erkrankungen
    Gute bis sehr gute Erfolge, insbesondere bei Schmerzzuständen, werden mit einer Akupunkturbehandlung bei den meisten Beschwerden und Erkrankungen, die unter diesem Begriff einzuordnen sind, erzielt.
     

    Psychische und psychosomatische Störungen

    • Depression, depressive Verstimmung
    • Schlafstörung
    • Erschöpfungszustände
    • Psychovegetatives Syndrom, Unruhezustände


    Suchterkrankungen


    Sonstige Indikationen

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