Dixie Chicks Fanpage > Konzert
[ Home || Newsarchiv | Emily Robison | Natalie Maines | Martie Maguire | Fotos | Bio | Awards | Konzert | FAQ | Links | Board | eMail ]
Und hier ist die Auswahl der verfügbaren Dixie Chicks Konzertberichte! [ München | Hamburg | Frankfurt | München ]
München, 19. März: Home Promotion Tour 2003 (Dörthe Messing)

Jeden Sonntag zwischen 20 und 24 Uhr läuft in meinem Radio eine Countrysendung. Countrymusik ist nicht alltäglich in Europa und somit auch nicht in Deutschland. Als Fan des Country muss man sich auf ein paar wenige Sendungen beschränken. Aber diese Sendung am Sonntagabend ist immer sehr aktuell und aufschlussreich. Da werden ältere Songs und natürlich aktuelle gespielt, Grüße und Wünsche erfüllt und auch Tickets für Konzerte verschenkt.

Irgendwann, Anfang des Jahres 2003 kam plötzlich die Nachricht, dass die Dixie Chicks ein Konzert, während ihrer Promotion Tour für ihr neues Album Home, in München geben werden. Das einzige in Deutschland. Keiner wollte es anfangs glauben. Doch es sollte wirklich wahr sein. Die Tickets waren schneller ausverkauft, als die Nachricht, dass die Mädels auftreten werden, sich verbreitet hatte. Es sollte ein Konzert für nur etwa 1000 Fans sein. Leider hatte ich erst zu spät von diesem Event erfahren.
Wir haben ja unser Antenne Bayern, der es doch immer wieder möglich macht, ein paar Menschen glücklich zu machen. Da ich ein absoluter Fan vom Country bin, habe ich auch an diesem glücklichen Tage die Countrysendung On the Road again gehört.
Ich dachte ich traue meinen Ohren nicht, als die Moderatorin plötzlich verkündete, dass drei mal zwei Meet & Greet Tickets für dieses Dixie Chicks Konzert am 19. März 2003 in der absolut ausverkauften Münchener Georg-Elser-Halle zu gewinnen sind. Ich habe natürlich sofort mein Telefon und mein Handy genommen und die Nummer gewählt. Zweimal musste ich leider mit anhören, dass jemand anderes die Tickets gewonnen hatte. Beim dritten Mal, ich habe gezittert vor Angst und vor Freude, habe ich es geschafft, und habe die dritten Tickets gewonnen.
Jetzt war es sicher, ich durfte die Dixie Chicks treffen. Die Freude war riesengroß. Meine Schwester, weil sie genau so Fan ist wie ich, ist auch fast vor Freude an die Decke gesprungen. Wir konnten es jetzt kaum noch erwarten.
Endlich war der 19. März 2003 gekommen. Ich holte meine Schwester zu Hause ab und wir überlegten, ob wir den Dixie Chicks ein Geschenk machen sollten. Und wenn ja, welches? Wir entschieden uns für sie ein Buch, einen Bildband über unsere Region, wo wir wohnen (im Süden Deutschlands, in der Nähe der Alpen), zu kaufen.
So fuhren wir dann nach München. Am Eingang der Halle waren wir mit der Gästebetreuerin der ausführenden Konzertagentur verabredet, die uns zu den Dixie Chicks bringen sollte. Es waren sehr viele Fans, mit und ohne Tickets, vor der Halle. Alle wollten die Dixie Chicks sehen. Aus ganz Deutschland waren Fans angereist, sogar aus Österreich und der Schweiz. Wir mussten uns in die Reihe der Wartenden eingliedern und wurden auf alles Mögliche (Schirme, Alkohol, Fotokameras) kontrolliert. Das alles war verboten. So mussten wir unsere Fotoapparate abgeben.
Ich war sauer. Hatte ich doch die Tickets fürs Meet & Greet gewonnen und da darf man doch fotografieren. Eine ewige Diskussion mit der Security brachte auch nichts. Wir mussten die Kameras wirklich abgeben. Das wollte ich mir allerdings nicht gefallen lassen und so diskutierte ich drinnen, im Vorraum, noch weiter. Unsere Betreuerin hat die Angelegenheit dann geregelt und wenigstens für die Teilnehmer des Meet & Greet, die Kameras wieder bekommen. Ich war so froh.
Alle Konzertbesucher drängten in die kleine Halle. Wir mussten noch im Vorraum warten. Später wurden wir in einen kleinen Raum geführt, in dem wir die Dixie Chicks treffen sollten. Es war sehr warm und die Zeit schien uns endlos lang zu sein. Zweimal schauten irgendwelche Leute, die sich später als Betreuer der Dixie Chicks herausstellten, nach uns.
Und dann war es endlich soweit. Die Dixie Chicks kamen in den Raum, zurückhaltend und zaghaft. Es hatte den Anschein, als hätten sie mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Wir hatten also alle Berührungsängste. Zuerst durften wir unsere gemeinsamen Fotos mit den Mädels machen und anschließend hatten wir noch, ich kann nicht sagen wie viel, Zeit, ihnen unsere Geschenke zu überreichen und uns ausgiebig mit ihnen zu unterhalten. Über was spricht man aber mit solch großartigen Künstlern?
Da hatte es ja ein paar Tage vorher Natalies Statement gegen Bushs Kriegsabsicht gegeben und die grenzenlosen Hassbekundungen der Bushanhänger in Amerika, mit ihren ungerechten Reaktionen gegenüber den Dixie Chicks. Die, die jahrelang die Stars der Amerikaner waren, waren plötzlich von ihren eigenen Landsleuten wie Aussätzige behandelt worden. Das war ein Gesprächsthema. Wir haben ihnen unseren Beistand bekundet und unsere Empörung über die entsetzlichen Reaktionen. Aber wir haben auch über ihre geniale Musik, über ihre und unsere Familien und viele andere Sachen gesprochen.
Sie waren so liebevoll, sympathisch und nett. Es war ein unvergessliches Erlebnis und wird es auch immer bleiben.
Als die drei Mädels sich von uns verabschiedet hatten, gingen sie auf die Bühne und wir, vollkommen glücklich mit all unseren Fotos und Autogrammen (ich habe mir die CD und das Booklet von Home signieren lassen) sind in die Halle gegangen.
Da wir vorher zum Meet & Greet waren, hatten wir leider nicht so gute Plätze. Die Halle war nicht bestuhlt, alle standen und viele waren sehr groß und trugen Cowboyhüte. Doch wir hatten schon Sicht zur Bühne und haben die Mädels und ihre Musiker auch gesehen. Das Schlimmste aber war die unfassbare Hitze. Aber kein Wunder: eine so kleine Halle und die Leute dicht gedrängt.
Der Aufreißer des Abends war Long Time Gone; gefolgt von Tortured, Tangled Hearts; Truth No. 2; Travelin' Soldier; Ready to Run; There’s Your Trouble; More Love; White Trash Wedding; Lil’ Jack Slade; Cowboy Take Me Away; If I Fall You're Going Down With Me; Some Days You Gotta Dance; Wide Open Spaces; Sin Wagon; Godspeed und Top of the World.
Fast alle konnten beinahe jeden Song mitsingen und wir taten es auch. Überall wurde gesungen, gesprungen, geklatscht. Die Stimmung war vollkommen ausgelassen, absolut super. Wir merkten gar nicht wie schnell die Zeit verging und dann war irgendwann auch Schluss. Die Dixie Chicks verließen die Bühne, kamen aber, zu unser aller Freude, nach Zugaberufen wieder auf die Bühne und sangen noch zwei weitere Songs, Landslide und Goodbye Earl.
Am Ende des Abends trafen wir uns dann noch an der Bar mit ein paar Freunden und später machten wir uns mit all den Eindrücken des wunderschönen Abends auf den Weg nach Hause.