07.05.2003

Nachdenken - über das Arbeiten mit Swami Omkaranandas elementaren Aussagen

Der wertbestimmende Faktor, der zugleich zum tragfähigen Fundament der Selbst-, Welt- und Gottdarstellung wird, ist der Bezugspunkt. Seine Eigenschaften und Qualitäten, einfach alles, was mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist, wie erwähnt, das tragende Element, auf dem sich das ganze Erkenntniswerk der Menschheit errichten lässt. Mit ihm steht und fällt alles, was sich über die Bewusstmachung der Erfahrungen bestimmen und auswerten lässt.

Das zuvor Erwähnte zwingt mich, das durch die Menschheit geschaffene Wissen, alle Vorstellungen und vorab die Gestaltung der Zukunft, erst auf das zu prüfen, was zum Bezugspunkt bestimmt wurde, was zur Verfügung steht und vorab dort zu beachten ist, wo Denksysteme ausgearbeitet werden, die infolge der Verwirklichung, der Menschheit zu dem verhelfen sollen, was angestrebt wird und den Sinn des Daseins bestimmen.

Gibt es, aufgrund der nicht zu widerlegenden Individualität der Person Richtlinien, die sich auf einen Nenner bringen lassen? Kann bei einem solchen Vorhaben das berücksichtigt werden, was jede Person aufgrund ihrer Individualität im Gebrauch von Worten daraus macht? Geht es letztlich nicht um eine Zufriedenheit, die frei aller Wünsche und Begierden ist? Wie aber sieht eine durch alle angestrebte Zufriedenheit, in der Bedeutung eines Glücklichsein, einer Wunschlosigkeit aus? Können Worte das verstehbar machen, was die eigentlichen Anliegen einer jeden Person sind und den Sinn des Daseins ausmachen?

Wie reagiere ich, wenn ich Swami Omkarananda sagen höre - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Besteht die Möglichkeit, aufgrund einer solchen Einheitsaussage einen Bezugspunkt für die Bewertung festzustellen? Aufgrund dieser Einheitsaussage kann er mit sich weder das Individuelle einer mentalen Individualität noch das Geborene eines physischen Körpers in Verbindung bringen. Tatsächlich bestätigt sich diese Annahme bereits bei einer weiteren Aussage, durch die er seine Anwesenheit mit Hilfe der Worte verstehbar zu machen sucht, die folgende Bedeutung haben - ich nehme keinen Raum ein.

Besteht die Möglichkeit, sich ein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein zugestehen zu können, wenn durch die physische Anwesenheit dasselbe Bild einer Person entsteht, wie es gegenüber allen Bewohnern das Planeten Erde zutrifft? Dass eine solche Aussage, die zum wertbestimmenden Faktor zu werden hat und somit alles, was durch die Menschheit auf dem Planeten Erde schon erreicht wurde und in der Zukunft angestrebt wird, nicht nur in Frage stellt, sondern überhaupt nicht berücksichtigt werden kann. Was aber bleibt dann von ihm? Was bleibt ist erst begriffen, wenn er folgende Gleichstellung zu Hilfe nimmt, um seine Anwesenheit verstehbar zu machen. Er sagt - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit. Sein Verhalten erwähnt er durch die Worte - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - was den Beweis erbringt und ihn sagen lässt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück.

Wo befindet sich Swami Omkarananda aufgrund seines erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, in Gegenüberstellung zu dem, was die Menschheit zu bieten hat? Kann etwas bewertet werden, das auf alles verzichtet, was über die Bewusstmachung, in der Wirkung das Wachsein verursachend, in Verbindung mit dem, was die Menschheit, durch die Bezugnahme auf die Geburt, durch die Bezugnahme auf ein Leben, das durch den Körper geschaffen und der Person zur Gestaltung ihres Daseins dient, hier einbezogen wird? Wie erwähnt, braucht es die Informationen, von denen aus Swami Omkarananda versucht, seine Anwesenheit, frei alles Gewordenen und Geborenen, frei alles Endlichen und Vergänglichen zu halten. Was aber bleibt dann? Was bleibt bestätigt er durch die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Was ist Bewusstsein, was ist Gott? In der Sprache, die die Menschheit, gestützt auf ihre Erfahrungen erst schaffen musste, geht es bei der Bezugnahme auf Bewusstsein um das Bewusste und Unbewusste, um das Unter- und Überbewusste. Wird versucht, über die göttlichen Persönlichkeiten, die sich auf ihre Gotterfahrungen berufen oder auf den, durch Religionen erstellten Schöpfungsbericht zu einem Einheitsbild Gottes zu gelangen, dient die Aussage der Hl. Schrift dazu, ein brauchbares Ergebnis, durch den Hinweis auf Bild und Ebenbild zu erreichen. Es bleibt übersehen, dass die Hl. Schrift war, bevor durch Religionen eine Beschreibung des erfahrbar Gewordenen der Person zur Verfügung stand, um aus Gott das Abbild, die Bestätigung der Person zu machen.

Wenn ich die zur Verfügung stehende Situation der Menschheit überdenke und die Bezugnahme auf das, was Swami Omkarananda durch seine Autobiographie zu bieten hat beachte, dann muss ich akzeptieren, dass hier die Gelegenheit fehlt, eine Bezugnahme, durch die Bestimmung eines allgemeingültigen Bezugspunktes zur Verfügung zu haben. Gibt es eine Bewertung ohne Bezugspunkt? Was bleibt vom Menschen, wenn er mit sich weder das Gewordene einer mentalen Individualität noch das Geborene des physischen Körpers in Verbindung bringt, doch die Aussage macht - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen?

Was ändert sich, wenn ich den missglückten Versuch des grossen Physikers Albert Einstein aufgreife und nun ihn zu verwirklichen suche? Er sagte in bezug auf die Geschehnisse, dass von Wahrheit erst dann gesprochen werden kann, wenn das - absolut Ruhende - als Bezugspunkt zur Verfügung steht. Wie aber sein Lebenswerk beweist, ging es auch hier um eine blosse Theorie.

Stellt Swami Omkarananda die Menschheit auf die Probe, ob sie bereit ist, Informationen, in der Bedeutung von Gebrauchsanweisungen erstens zu akzeptieren und zweitens sie im Alltag umzusetzen? Deshalb richte ich an mich selbst die Frage - bin ich bereit, das gelebte Menschsein, aufgrund der Begegnung mit Swami Omkarananda, von allem, was durch die Geschichte der Menschheit erreicht wurde, frei zu halten? Die Gegenfrage lautet - was aber bleibt dann? Aufgrund einer solchen Situation werden weitere Aufklärungen erwartet, die unter dem Einfluss der Geschehnisse, aus der gleichen Quelle stammen müssen, um Widersprüche und gegensätzliche Meinungen und Vorstellungen zu meiden.

Wie ich auf das bis jetzt durch Swami Omkarananda Erwähnte reagiere, habe ich versucht, festzulegen. Das Ergebnis davon ist, dass ich ihn als den Menschen akzeptieren muss, der die Bedingungen erfüllt, die durch die Hl. Schrift gefordert sind, eine Schrift, die es in der Sprache der Person nicht geben kann, weil sie bereits sein musste, bevor es all das gab, was zur Geschichte der Menschheit wurde, wie sie auf dem Planeten Erde, infolge der gelebten Bezugnahme auf den physischen Körper Gestalt annahm.

Die Zukunftsvisionen, die sich daraus ableiten lassen, liegen jetzt vor und zwar durch die wissenschaftlich fundierte Beweisführung. Durch sie ist Körperforschung zur Menschforschung erhoben was besagt, dass die gelebte Bezugnahme auf den Körper jetzt unwiderlegbar zum Wirklichen des Menschen bestimmt ist.

Wie reagiere ich deshalb auf Aussagen, die dem Menschen entstammen, dem ich die Todlosigkeit zugestehen muss, um durch den Versuch die Sterblichkeit der Person richtig bewerten und verstehen zu lernen? Wie gehe ich deshalb vor, wenn eine weitere Aussage Swami Omkaranandas zu beachten ist, die lautet - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war?

Warum spricht Swami Omkarananda nur von der Person und ihrem gelebten, jedoch nie entdeckten Fehlverhalten? Welche Bedeutung hat der Vorwurf, der mir gegenüber gemacht wird, in meinem Vorgehen zu einseitig geworden zu sein, weil ich nur die Aussagen beachte, wenn es um das Wirkliche des Menschen geht, die Swami Omkarananda entstammen? Meine Antwort ist - kann ich nur etwas, was dem Erkenntniswerk der Person entstammt, für eine Menschforschung einsetzen, aus der heraus der Beweis erfolgt, dass der Mensch in der Bestätigung einer zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit und Wahrheit zu verbleiben hat, was ich erst jetzt, durch die Begegnung mit Swami Omkarananda verstehe und zwar durch eine Begegnung, die in der Bestätigung stattfindet, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist, was besagt, dass nichts, was die Person mit sich in Verbindung bringt, berücksichtigt werden musste.

Warum erwähnt Swami Omkarananda die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen, von Einschlafen und Erwachen? Er ist es, der nicht von Schlaf redet, wenn er das anspricht, was den Menschen erst Mensch sein lässt. Das Wirkliche, durch das die zeitlos allgegenwärtige, allwissende und allmächtige Gottbestätigung verstehbar gemacht wird, ist erst durch den Menschen bezeugt, der nichts, was der Geschichte der Menschheit entstammt, für seine Selbstdarstellung benutzen kann. Dieses Freisein und Freibleiben, um weder endlich noch vergänglich zu sein, muss durch den Menschen in gelebter, in einer fassbaren Bestätigung stattfinden. Und sie liegt nur dort vor, wo die Gleichstellung - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - das Verhalten des Menschen bestätigt, weshalb er von sich sagen muss - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - was ein Verhalten bezeugt, mit dem die Person nichts mehr, bezogen auf ihre Sprache, anfangen kann.

Wer begreift jetzt, warum die Aufforderung Swami Omkaranandas durch die Aussage so bedeutungsvoll wird, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht? Tatsächlich liegt der Beweis dort vor, wo es um das Todlose des Menschen in Gegenüberstellung zur Sterblichkeit der Person, unter dem Einfluss der erwähnten Begegnung mit Swami Omkarananda um etwas geht, für das die Person, aus Mangel an Erfahrungen keine Worte mehr zur Verfügung hat. Dies verdeutlicht, warum die Person, durch die ununterbrochene Auswertung des Verbleibens im Wachsein, in dem nichts, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen von der Person bleibt, erst jetzt durch Swami Omkarananda angesprochen, und für die Person in Worte fassbar wurde.

Was würde geschehen, wenn es das, was zwischen dem Einschlafen und Erwachen von der Person bleibt, nicht geben könnte? Die Antwort lautet - kann es eine Wirkung geben, die erfahrbar ist, ohne sie einer Ursache zugestehen zu müssen? Die Umsetzung in die Sprache der Person bewirkt, dass das Wachsein dann nicht mehr stattfinden könnte. Was aber bleibt von der Person und ihrer Geschichte ohne das Wachsein? Was bleibt ist die nie erkannte, nie berücksichtigte Ursache. Und ohne diese Ursache entfiele restlos alles, was durch die Menschheit auf dem Planeten Erde geschaffen wurde und zwar deshalb, weil jeder Person ohne die täglich stattfindende, wenn auch noch unbewusste Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf, wenn diesem Geschehen eine Unterbrechung von wenigen Tagen verursacht würde, ihre Handlungsfähigkeit abgesprochen werden müsste.

Wer erahnt jetzt, warum entsprechende Folgen eintreten werden, wenn ausgerechnet sich gegenüber das Unfehlbare des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung ausser acht gelassen wird. Es ist Swami Omkarananda, der der Person das in ihrer Geschichte Fehlende verstehbar macht. Und die Aufarbeitung der Vergangenheit erwähnt er durch ein einziges Wort. Es geht um die Entpersonifizierung. Und sie wird nur über die geistige Aspiration erreicht. Doch die geistige Aspiration steht der Person erst dann zur Verfügung, nach den Worten Swami Omkaranandas, wenn sie folgende Disziplin anstrebt, die lautet - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat. Die Auswertung erbringt den Beweis, dass das Ende des Übernehmens von Wissen, ohne die Folgen im Verhalten unter Beweis zu stellen, der Beginn zu einem erfahrungsfrei bleibenden Reifeprozess wird.

Die gelebte Botschaft Swami Omkaranandas lautet - die Person ist als Mensch todlos, täglich erfahrungsfrei bleibend, zwischen dem Einschlafen und Erwachen bewiesen, verstehbar jedoch erst dann, wenn nach dem Erwachen erst das bestätigt wird, was jede Person zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist und bleibt. Aufgrund davon sagt Swami Omkarananda - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.