abends 10.10.2000

 

Frage: Warum gehen Sie mit der heutigen Menschforschung nicht einig?

Antwort: Wenn Sie zwischen Mensch und Person unterscheiden lernen und zwar aufgrund der Todlosigkeit des Menschen und der Sterblichkeit der Person, gestützt auf das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, dann sind Sie gezwungen, immer nach jenem zu fragen, der ist, bevor etwas wird und zwar aus dem logischen Grund, weil jede Form des Geschehens auf einen Auftraggeber zurückzuführen ist. Daraus können sie ableiten, warum alle Funktionen die durch die Körperforschung beweisbar werden, jenen umgehen, der letztlich, als Gebraucher des Körpers, alles, was durch ihn ausgeführt wird, ohne das Gesetzmässige des Körpers in Anspruch zu nehmen, nie berücksichtigt wird.

 

Frage: Was wollen Sie damit sagen?

Antwort: Um eines besseren Verstehens willen, nehme ich auf mich Bezug, was aber gegenüber allen Personen ebenso zutrifft. Bevor ich zu etwas werde, muss ich sein. Wäre ich zuvor Materie, d.h. würde ich durch den Körper geschaffen, dann verbliebe ich im Gesetzmässigen des physischen Körpers. Wäre ich identisch mit dem, was als Körperbewusstsein erklärt wird, dann müsste ich mich, aufgrund der Identität mit diesem Bewusstsein, durch körperliche Defekte auf das Übriggebliebene reduzieren.

 

Frage: Würde das heissen, dass das Menschsein, durch die anerkannte Identität mit diesem Organismus, seine Veränderungen zum Bild des Menschen bestimmt?

Antwort: Sehen Sie, es wird immer wieder die Aussage wiederholt, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist oder eine gesunde Seele wohnen können. Es bleibt übersehen, dass die Urbedeutung von Geist und Seele, anerkannt als göttliche Eigenschaften, nie von Umständen abhängig sind. Wer den Körper bewohnt und deshalb auch gebraucht, das ist die mentale Individualität der Person, was vorab im Leistungssport, erwähnt als Mentalzustand angesprochen und deshalb akzeptiert wird. Würden solche Aussagen aus der Ursache heraus richtig verstanden, dann könnte es zu keiner Verwechslung von Mentalität und Geist kommen. Um beim Sport zu bleiben - ist jene Person, die sich am Behindertensport beteiligt, weniger Mensch, wenn ihr Glieder fehlen oder sie durch Lähmungen unbrauchbar sind? Dass ein gesunder Körper den Betreffenden weniger in Anspruch nimmt, weshalb er sich durch einen schmerzfreien Zustand, seinen Aufgaben besser widmen kann, versteht sich von selbst. Vielleicht begreifen sie jetzt, dass der Slogan: in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele völlig irreführend ist.

 

Frage: Wie sehen Sie sich und übertragen das Ergebnis auf alle Menschen?

Antwort: Wie erwähnt, bevor ich zu etwas werde, muss ich sein. Bevor die Hirnzellen, von denen aus der erwähnte Organismus menschlich gesteuert wird, muss der Auftraggeber existent sein. Wohin käme jede Person, wenn sie erst abwarten müsste, was die erwähnten Hirnzellen produzieren, um zum Befehlsempfänger zu werden, statt diesen Zellen, in Form von Gedanken ihren Auftrag zu erteilen? Sie dürfen nie vergessen, dass der Körper seine eigenen Gesetzmässigkeiten hat, doch das, was durch den Körper in Form von Leistung hinzukommt, nur durch jene Zellen, die alle ihren individuellen Auftrag durch Gedanken empfangen und spontan umsetzen, keine Produzenten von dem sind, was durch sie in die Wege geleitet wird. Was meinen Sie, wohin der Mensch, wenn er als Person lebt, geführt würde, welche Zustände wir auf dem Planeten Erde hätten, wenn die erwähnten Zellen die Auftraggeber wären und der Mensch der Ausführende? Wie einfach wäre es dann, jede Schuld von sich zu weisen. Es ist interessant zu beobachten, wie der Person die Verantwortung ihres Tuns angelastet wird, doch auf der anderen Seite, sie Befehlsempfänger einer chemisch-physikalischen Reaktion der erwähnten Zellen sein soll. Sie gehen sicher damit einig, dass hier etwas nicht stimmen kann.

 

Frage. Auf was führen Sie solche Zustände zurück?

Antwort: Die Ursache liegt dort, wo die Geschichte der Menschheit, durch die Bezugnahme auf den physischen Körper ihren Anfang nimmt, ohne auch nur einmal die Rückblende über die physische Menschdarstellung auszudehnen und zwar dorthin, wie durch Swami Omkarananda folgende Gleichstellung vorgenommen wird, die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - was es ihm erlaubt, sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht. Würde die Geschichte der Menschheit, ausgehend vom erfahrungsfreien Existentsein, wie dies täglich, durch die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen geschieht, neu geschrieben, dann bliebe die Bestätigung des Menschen akzeptiert, der von sich sagt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - weil sein Verhalten das Unberührtbleiben offenbart, das identisch mit dem göttlichen Frieden, mit der göttlichen Harmonie, mit dem göttlichen Leben und in der Zusammenfassung mit der göttlichen Glückseligkeit ist, dann würde die Aussage Swami Omkaranandas verstanden die lautet - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.