14.04.2003 

Nachdenken - über den Hinweis auf die Seelenwanderung

Was geschieht oder was verändert sich, wenn ich die Aussage Swami Omkaranandas zu verstehen suche, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht? Warum nimmt er auf die Person und nicht auf den Menschen Bezug? Ist das Wort des Menschen ein anderes, ausgehend von der Urbedeutung, als das Wort der Person? Bereits die beiden Worte - Mensch und Person - scheinen entgegengesetzte Bedeutungen zu haben. Die Auswertung erbringt, unter dem Einfluss Swami Omkaranandas verstehbar geworden den Beweis und zwar nach langem Widerstand in der Berücksichtigung seiner Worte, dass ich dem Menschen, aufgrund davon die Todlosigkeit zugestehen muss, ohne der Person, bezogen auf den Wert ihrer Worte die Sterblichkeit, die Endlichkeit, die Vergänglichkeit abnehmen zu können.

Wenn jetzt von einer zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit und Wahrheit, in der Bedeutung Gottes die Rede ist und die Formel zu beachten ist, die lautet - das Wort ist gestaltgewordener Gedanke und der Gedanke bildgewordene Erfahrung - so kommt zwangsläufig die Frage auf, wenn es um die Sprache des Menschen und die Sprache der Person geht - wem gelingt es, das zeitlos Allgegenwärtige, Allmächtige und Allwissende als Bild festzuhalten? Durch die Wortauslegung der Person scheint dies möglich zu sein. Doch wenn es um die Urbedeutung der Worte der Sprache der Wahrheit geht, gesprochen durch den Menschen, der in der Gottbestätigung verbleibt, dann fehlt jede Möglichkeit, ein aus diesen zeitlos allgegenwärtigen und deshalb nicht erfahrbaren Eigenschaften ein Bild zu machen.

Warum nimmt Swami Omkarananda auf eine geistige Schrift Bezug, die seinen Namen trägt, von der er sagt, dass es die einzige Upanishad ist die nicht niedergeschrieben werden kann, weil sie, analog zum zeitlos erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, was die Person als traumlosen Tiefschlaf zu verstehen sucht, ihre Ursache hat, ohne sich mit dem zu befassen, was jede Person zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist und zwar in Gegenüberstellung zu dem, was durch sie, zwischen dem Erwachen und Einschlafen, bewiesen durch ihre Geschichte, alles ausgeführt wird.

Wie erwähnt, spricht nur der, in der Todlosigkeit, d.h. in der Gottbestätigung verbleibende Mensch die Sprache der Wahrheit, die Sprache des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, eine Sprache also, die es aus der Sicht der Person gar nicht geben kann, weil durch das Ausbleiben der Bewusstmachung der Erfahrungen, aus ihrer Sicht nichts ist.

Wie aber reagiere ich, wenn Swami Omkarananda folgende Aufklärung vornimmt und zwar durch die Worte - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war? Hier ist die Person, in ihrer Sprache angesprochen und zwar auf ein Verhalten aufmerksam gemacht, das den nicht zu widerlegenden Beweis erbringt, warum die Person ihre Sterblichkeit, ihre Vergänglichkeit nicht ablegen kann.

Solange die Person nach dem Erwachen, nach der Bewusstmachung der Erfahrungen, die geforderte Entscheidung nicht versteht, entweder das zu bestätigen, was sie ist, bevor sie zu etwas wird oder aber das sich selbst Geschaffene weiterhin zum Mittelpunkt des Erlebens zu bestimmen, kann sie ihre gelebte Unwissenheit nicht verstehen. Welchen Einfluss aber hat die unbewusst stattfindende Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf, wenn ohne sie schon nach wenigen Tagen die Person nicht mehr handlungsfähig bliebe?

Weil nun die Person, durch Swami Omkarananda angesprochen, das umgeht, d.h. ausser acht lässt, was sie zwischen dem Einschlafen und Erwachen sein und bleiben muss und dort nach dem Erwachen weitermacht, wo sie zuvor aufgehört hat und ihre Geschichte nur aus dem besteht, was es im Wachsein gibt, so fehlt die Ursache des Wachseins, so fehlt das Fundament ihres Existentsein.

Was geschieht, wenn etwas nicht nach Plan, nach dem Vorbereiteten verläuft, wenn ein Gerät nicht die Leistung erbringt, die von ihm erwartet wird oder gar ein Unfall geschieht? Die Reaktion ist immer dieselbe, ohne darüber belehrt zu werden. Es wird nach der Ursache gefragt, nach der Ursache geforscht. Würde nun die Person sich gegenüber ebenso handeln, würde sie, weil das Wachsein der Person nie zur bleibenden Erfüllung, zur bleibenden Zufriedenheit wird, könnte sie hier nach der Ursache forschen, dann hätte sie längst entdeckt, bevor durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen dieses Fehlverhalten angesprochen wurde, wo der Fehler, in der Bedeutung der Ursache des Wachseins, zu finden ist.

Was würde sich im Verhalten der Person ändern, wenn sie ihr Dasein ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, d.h. ausgehend von der Ursache des Wachseins bestimmen könnte? Das Ergebnis davon wäre - ihr Dasein verbliebe in der Selbstbestätigung von dem, was der todlose Mensch offenbart und zwar eine Selbstdarstellung, in der sich nichts findet, in der nichts von dem in Anspruch genommen werden muss, was die Person aus sich gemacht hat. Was die Person vorgibt zu sein, steht ihr nur im Wachsein zur Verfügung und zwar abhängig von der Bewusstmachung. Was aber der Mensch über sich zu sagen hat, wird nur über die Sprache der Wahrheit verstehbar, über ein Geschehen, das weder von der Bewusstmachung noch vom Wachsein abhängig ist.

Warum versucht Swami Omkarananda eine solche Situation durch folgende Worte der Person verstehbar zu machen, die lauten - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen? Was steht der Person, begrenzt auf die Zeit der Bewusstmachung der Erfahrungen noch zur Verfügung, wenn sie durch die erwähnte Aussage ihre Situation zu verstehen sucht? Sie, die Person ist erfahrungsfrei bleibend existent, bevor sie in Abhängigkeit der Bewusstmachung des Erlebens, begrenzt auf die Zeit des Wachseins eine gewordene Selbstdarstellung vornimmt. Was aber bleibt von ihr, wenn durch den Tod des Körpers, das physikalische Weltbild entzogen wird, doch die mentale Individualität unberührt von einem solchen Geschehen dies alles überlebt? Ist nun die Seele der Person das Überlebende oder ihre mentale Individualität? Wer also nimmt eine Wanderung vor? Wer ist gezwungen, auf die Wanderschaft zu gehen? Nie die bereits zeitlos allgegenwärtige, in allem das Wirkliche, die göttliche Seele.

Was zwingt die Person zu ihren Handlungen? Wo nur können Handlungen durchgeführt und Erfüllung für die Person bedeuten, wenn sie von ihrer physischen Selbstdarstellung abhängig sind? Wohin führt der Weg der Reinkarnierung, wenn die sie beherrschenden Gedanken, von einer physischen Selbstdarstellung abhängig sind? Wer also ist die Ursache von dem, was durch die Geburt, was durch die Übernahme eines physischen Körpers angestrebt wird?

Wie aufzeigt, ist es die mentale Individualität die Erfüllung ihrer Wünsche, ihrer Vorstellungen und Verlangen dort sucht, wo durch die Geburt eines physischen Körpers die Vorbedingungen dazu erfüllt sind.

Was aber ist die Seele der Person, die Seele alles Gewordenen? Die Seele ist ein zeitlos allgegenwärtiger göttlicher Aspekt. Kann oder muss die Seele, aufgrund ihrer nicht begrenzbarer Erscheinung, in Verbindung mit dem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein der Person, durch den Tod des Körpers einen anderen Körper suchen? Es bleibt übersehen, dass die Worte der Sprache der Wahrheit, gesprochen durch den todlosen Menschen nie über Wirkung und Ursache verstehbar sind.

Wie erwähnt hat das Wort der Person zur Ursache eine Erfahrung und dient dazu, ohne von der Erfahrung, vom Erleben der Ursache abhängig zu sein, über sie informiert zu werden. Was aber geschieht, wenn das Wort keine Erfahrung zur Ursache hat und somit die Bedeutung, die ihm zugestanden werden muss, nie über eine Wirkung erklär- und verstehbar ist?

Die Sprache des, in der Gottbestätigung verbleibenden Menschen, kennen gelernt in der Begegnung mit Swami Omkarananda, ist eine andere Sprache als die der göttlichen Persönlichkeiten, die von ihren Gotterfahrungen abhängig sind. Was geschieht, wenn Aussagen zur Verfügung stehen, die sich aus der Gottbestätigung ergeben und solche zur Sprache kommen, die der Gotterfahrung entstammen? Was der Erfahrung entstammt, ist erstens von der Bewusstmachung abhängig und nimmt zweitens nur auf das Bezug, was im Wachsein durchführbar ist.

Wer erahnt jetzt den Unterschied zwischen der Omkarananda-Upanishad und allem, was durch göttliche Persönlichkeiten, über ihre Gotterfahrungen, die alle Anfang und Ende haben, zur Verfügung steht? Die Sprache der Wahrheit lässt sich in der Monosilbe OM zusammenfassen, was besagt, warum Swami Omkarananda, wenn es um ihn selbst geht, alles in dieser Silbe belässt, weshalb es hier keiner gewordenen, von Erfahrungen abhängigen Sprache bedarf. Es ist der todlose Mensch, der sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - jedoch Worte gebraucht, deren Bedeutung nie durch die Sprache der Person verstehbar gemacht werden können.

Die Person gebraucht das Wort Bewusstsein. Weil aber ihre Worte eine Erfahrung zur Ursache haben müssen, um sie, durch den Verzicht auf die Erfahrung erklärbar zu machen, so ist dem Wort Bewusstsein das Bewusste und Unbewusste, das Unter- und Überbewusste zugestanden und im weiteren wird versucht, vom bewussten Sein zu reden.

Wer erahnt jetzt, warum jeder Versuch, mit Hilfe der Sprache der Person das zu verstehen, was der todlose Mensch, was Swami Omkarananda über sich zu sagen hat, durch die Sprache der Person verstehbar zu machen, nie gelingen wird.

Warum kann die allein bestandbehaltende Begegnung mit Swami Omkarananda nur über die Aussage erfolgen, die sich aus der Bestätigung ergibt - dass alles und vorab warum alles dasselbe Bewusstsein ist? Eine solche Begegnung schliesst alles aus, was durch die Person, beweisbar durch ihre Geschichte erreicht wurde. Und dies nur deshalb, weil die Person tagtäglich das missachtet, was sie als Ebenbild eines Bildes ist, das durch Religionen, in Abhängigkeit des Beschreibbaren der Person, auf Gott übertragen, zum Abbild der Person entwertet wurde, ohne zu verstehen, dass eine Hl. Schrift ist, die nicht wurde, die nicht vergeht.

Die Wirklichkeit, der die zeitlose Allgegenwart zugestanden ist, kann nie auf ein Bild, auf etwas Gewordenes oder Geborenes, auf eine Vorstellung reduziert werden, was erst jetzt, durch die erfahrungsfrei bleibende Selbstdarstellung Swami Omkaranandas den Beweis erhält. Er hat mit sich weder das Mentale einer Individualität, noch das Geborene des Körpers in Verbindung gebracht, weshalb für jenen, der durch das Gesetz alles sieht, ohne vom Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung abhängig zu sein, in Swami Omkarananda etwas wahrnimmt, etwas bestätigt, was sich nicht durch die Sprache der Person in Worte fassen lässt. Obwohl sich Swami Omkarananda jeder Person gegenüber so zu verstehen gegeben hat, was für sie noch fassbar ist und zwar ausgehend von ihrer Selbstvorstellung, so hat er darauf verwiesen, dass er das, was er ist, nur verschlüsselt hinterlassen kann, weshalb es erst dann entschlüsselt werden darf, wenn er den physischen Körper verlassen hat, weil sonst Missverständnisse seine Botschaft verfälschen würden.

Er ist und bleibt in jeder Person, im Belebten und Unbelebten das Wirkliche, die Seele, der Geist, die Schönheit, die Freude, der Friede, die Harmonie, die Glückseligkeit, von der Swami Omkarananda dann klar und deutlich gesprochen hat, als er sagte - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.

Die geistige Einheit ist die Selbstbestätigung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, was durch jede Person täglich durchlaufen wird. Weil sich aber dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein nicht bewusst machen lässt und die Person für ihren Bedarf nur das in Anspruch nimmt, was im Wachsein möglich ist, sie aber, die Person nur das Wachsein aufrecht erhält und das Wirkliche ihres erfahrungsfrei bleibenden Existentsein missachtet, so ist und bleibt sie solange an ihre Wunschvorstellungen, an ihre Unwissenheit gebunden, bis sie durch die Begegnung mit Swami Omkarananda begreifen lernte, dass wahre Erfüllung nur durch das bewusste Verbleiben im erfahrungsfreien Existentsein möglich sein wird. Aufgrund davon macht Swami Omkarananda auf die geistige Aspiration aufmerksam, die keiner Erfahrung, auch keiner Gotterfahrung bedarf. Es geht um ein Freisein, für das die Person kein Wort zur Verfügung hat, weil die Ursache keine Erfahrung ist.

Die gelebte Botschaft Swami Omkaranandas, um sie überhaupt verstehen zu können, ist das Zugeständnis an die Person, dass sie primär als Mensch todlos, jedoch sekundär, aufgrund ihrer Gestaltung des Alltags, sterblich ist.