![]() |
![]() |
20.3.2001
Nachdenken - über die Beziehung zu den Alltagsnotwendigkeiten
Was geschieht täglich, seit Urzeiten, ohne sich auch nur einmal verändert zu haben? Wann nimmt der Tag mit seinen unausweichlichen Pflichten seinen Anfang? Gibt es ein beweisbares Anfangnehmen, das unter dem Einfluss irgend eines Geschehens verursacht wurde? Und sind die Bedingungen für alle Menschen dieselben?
Bevor Antworten auf Fragen erwartet werden können, wie die zuvor erwähnten, sollte das Gesetzmässige von Frage und Antwort erst verstehbar sein. Wann entsteht eine Frage? Es ist dann, wenn auf den Fragenden das Einfluss genommen hat, was er in Form einer Frage formuliert. Die Auswertung eines solchen Geschehens beweist, dass der Frageninhalt in gedanklicher Form eine Erfahrungstatsache ist, ohne jedoch in dem Moment, wo ein solches Geschehen stattfand, ein Verstehen zu erreichen. Heisst dies, dass jede Frage einen realen Hintergrund hat? Tatsächlich trifft dies zu.
Wer tritt als der Fragende und deshalb als jener in Erscheinung, gegenüber dem eine solche Einflussnahme möglich wird? Ist es der Mensch, ist es die Person? Warum erwähne ich zwei Möglichkeiten, in der Bedeutung von Mensch und Person? Dem Menschen ist durch die Hl. Schrift zuerkannt, Ebenbild des Bildes zu sein. Das Ebenbild ist und bleibt die Bestätigung des Bildes. Wenn das Bild in der Bedeutung einer zeitlos allgegenwärtigen, allmächtigen und allwissenden Wirklichkeit dargestellt wird, dann hat die Bestätigung, wenn dies tatsächlich zutrifft, durch das Ebenbild zu erfolgen. Daraus leitet sich ab, dass es gegenüber dem Ebenbild nie etwas von dem geben wird und kann, was durch die Geschichte der Menschheit ausgewiesen ist. Folglich kann ich das Geschöpf, das sich auf dem Planeten Erde den Namen Mensch zugelegt hat, nie mit dem, durch die Hl. Schrift erwähnten, form-, substanz- und strukturlosen Menschen in Verbindung bringen, der frei ist und frei bleibt von allem Gewordenen, von allem Geborenen.
Was wird angestrebt, wenn von Meditation die Rede ist? Was bedeutet Meditation? Es geht um die bewusste Bestätigung von dem, was der, durch die Hl. Schrift erwähnte Mensch ist, wie er zuvor darzustellen gesucht wurde. Zu bestätigen und nicht zu erfahren deshalb, weil die Bestätigung frei ist und frei bleibt von der Bedingung, sich auf Erfahrungen berufen zu müssen, um etwas darstellen zu können. Daraus leitet sich ab, warum alle Möglichkeiten fehlen, den Menschen durch Gewordenes oder Geborenes festzulegen, was jedoch auf dem Planeten Erde erst dann verstehbar ist, wenn die Begegnung mit diesem Menschen die Ursache zu einer Kontaktnahme von etwas wird, das sich letztlich nicht mehr in Worte fassen lässt, deren Ursache Erfahrungen sind.
Die Auswertung des zuvor Erwähnten führt zur nicht mehr umgehenden Unterscheidung von Mensch und Person. Der Mensch ist die erfahrungsfrei bleibende Wirklichkeit, der kein Anfangnehmen zuerkannt werden kann. Aufgrund davon ist der Mensch todlos. Und die Person? Ihr Dasein wird in dem Moment beweisbar, wo über die Bewusstmachung, dass man ist, das eintritt, was der todlose Mensch, was Swami Omkarananda der Person gegenüber erwähnt, um ihren täglich von neuem gemachten Fehler zu entdecken und zu beheben. Es geht um folgende Aussage Swami Omkaranandas die lautet - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich Gedanken über das zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Was sich daraus ergibt, wird erst verstehbar, wenn Swami Omkarananda folgende Erklärung abgibt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück.
Es sind die Aufklärungen Swami Omkaranandas, die, um sie verstehen zu können, erst folgende Bedingung zu erfüllen ist, die durch die Aussage erwähnt wird - solange die Person die Urbedeutung ihrer gebrauchten, ihrer benutzten Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht. Daraus leitet sich bereits ab, dass sie die Urbedeutung des Wortes Mensch nicht kennt, sonst würde sie eine Unterscheidung zwischen Person und Mensch, bereits durch die Erziehung in den Vordergrund bringen, was jedoch zur Verpflichtung würde, dem Neugeborenen, dem Neuangekommenen das vorzuleben, was es heisst, als Mensch und nicht als Person sein Dasein zu gestalten.
Wenn von Meditation die Rede ist, dann sollte begriffen werden, dass es um den Versuch geht, in die Urbedeutung des Wortes Mensch zurückzukehren, durch seine blosse Anwesenheit, die Gott zuerkannten Eigenschaften im Verhalten zu offenbaren, ohne sie über die Erfahrung erleben zu wollen. Was erlebt wird, ist vergänglich, weil es kommt und geht. Aufgrund dieser nicht zu widerlegenden Eigenschaft alles Gewordenen und Geborenen erwähnt Swami Omkarananda folgende Bedingung, um die bewusste Rückkehr in ein Verhalten anzustreben, das des Menschen würdig ist. Es geht um die geistige Aspiration.
In was oder durch was unterscheidet sich die geistige Aspiration von allen religiösen Bemühungen? Der Unterschied ergibt sich aus folgender Aussage Swami Omkaranandas die lautet - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht hat, beginnt für sie die geistige Aspiration, weil sie jetzt begreift, dass jede Erfahrung Anfang und Ende hat und deshalb dem Gesetzmässigen von Erwachen und Einschlafen unterliegt. Welches Ziel wird durch die geistige Aspiration angestrebt, weil nie etwas anderes in Frage kommen kann, als die Rückkehr in die erfahrungsfrei bleibende Gottbestätigung?
Was steht dem Verhalten der Gottbestätigung im Weg? Die Antwort höre ich in den Darstellungen Swami Omkaranandas, die alle gegenüber der Person zu einer Notwendigkeit werden, was besagt, dass das Individuelle der Person der Widerstand gegen die Bedeutung des Menschen ist, der es verhindert, das Wort Mensch, ausgehend von der Urbedeutung zu leben und deshalb zu sein. Könnte die Bedeutung des Wortes Mensch über die Erfahrung erlebt werden, dann verbliebe alles in der Sterblichkeit der Person. Dies verdeutlicht, warum es weder einen Kompromiss geben wird noch kann, wenn es um die Urbedeutung des Wortes Mensch geht.
Wie sich zeigt, steht das, was mit dem Wort Person bestimmt wird, im Weg, als Mensch sein Dasein zu offenbaren, nicht aber zu gestalten. Nur das Endliche, das Vergängliche lässt sich gestalten. Dies macht verständlich, warum es für den Menschen absolut nichts von dem geben kann, was die Person zur Gestaltung ihres Alltags in Anspruch nimmt. Aufgrund davon fehlen alle Voraussetzungen, das Wort Mensch durch Gewordenes oder Geborenes zu belasten. Wie aber soll dann eine Bestätigung von dem erfolgen, was der Mensch in Wahrheit und Wirklichkeit ist?
Ohne die Anwesenheit Swami Omkaranandas, ohne die Begegnung mit dem, was er über sein Existentsein sagt, bliebe alles auf dem Planeten Erde, wie es immer war. Jetzt aber ist das Ende der physischen Menschdarstellung in greifbare Nähe gerückt, die allein als Ursache aller Not und allen Elends, als Ursache aller Ungerechtigkeiten in Frage kommt. Was aber nimmt dann den Platz der Person ein? Es geht um die Todlosigkeit des Menschen. Wie aber soll diese Todlosigkeit der Person verstehbar gemacht werden? Es sind die elementaren Aussagen die allein dafür in Frage kommen, weil durch sie der Teil des Alltags allein berücksichtigt wird, der sich als Ursache des Wachseins nicht widerlegen lässt, was verstehbar macht, warum Swami Omkarananda dieses, durch die Person in Anspruch genommene Wachsein nie betritt. Dies aber würde heissen, dass Swami Omkarananda den Schlaf nie verlässt. Deshalb auch wieder die Frage - was ist die Urbedeutung des Wortes Schlaf?
Wie erwähnt, ist dem Menschen zugestanden, Ebenbild des Bildes zu sein. Und dieses wirkliche Bild kann nie über die Erfahrung verstehbar werden, weil jede Erfahrung Anfang und Ende hat. Was also würde sich auf dem Planeten Erde ändern, wenn die Person durch das Erwachen erst das bestätigen könnte, was sie ist, wenn alles, was dem Wachsein entstammt, ohne Einflussnahme bleiben könnte? Hier ist folgende Gleichstellung Swami Omkaranandas notwendig, um dann immer noch verstehen zu können, wenn als Ursache nicht mehr die Erfahrung in Frage kommt. Es geht um folgende Worte - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe erfahrungsfreie Wirklichkeit. Erst wenn eine solche Aussage verstehbar ist, wird begriffen, warum Swami Omkarananda seine Anwesenheit durch die Worte erwähnt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Gibt es ein Zwischenstadium zwischen Schlaf und Wachsein? Sicher nicht. Es geht um die Entscheidung der Person, im Wachsein das zu beenden, was sie unerlaubterweise aus sich von dem Moment an gemacht hat, als die Bewusstmachung des Gewordenen und Geborenen ihr die Möglichkeit gab, für sich etwas davon in Anspruch zu nehmen. Was daraus resultiert, ist das Erkenntniswerk des sterblichen Person, was nie die Bedeutung erhalten kann, als Geschichte der Menschheit dargestellt zu werden.
Wie sich zeigt ist und bleibt alles, was dem Wachsein entstammt, auf das abgestimmt, was die Person aus sich gemacht hat, wenn auch begrenzt auf die Zeit des Wachseins. Solange nicht begriffen ist, dass es das Wachsein nur deshalb gibt, um die bewusste Bestätigung von dem zu ermöglichen, was ist, ohne es über die Erfahrung bestimmen zu können, beruft sich die Person auf ihr Wachsein, weshalb die Bedeutung des traumlosen Tiefschlafs nie berücksichtigt wurde.
Die Auswertung des, durch Swami Omkarananda Erwähnten, verstehbar geworden durch die Unterscheidung von Mensch und Person, aufgrund der Todlosigkeit und der Sterblichkeit, verlangt das Ende der Personifizierung. Aufgrund davon erwähnt Swami Omkarananda als Ziel der geistigen Aspiration die Entpersonifizierung. Und um ein solches Ziel zu erreichen, hat eine Gleichstellung von Arbeit und Meditation zu erfolgen, weil die täglichen Notwendigkeiten nicht beendet werden können. Der Einfluss des Körpers, aufgrund seiner Selbsterhaltung ist so machtvoll, dass er nicht ausser acht gelassen werden kann. Ob aber alle Handlungen in Harmonie mit dem göttlichen Frieden, in Harmonie mit der göttlichen Liebe, in Harmonie mit einer Gottverehrung sind und bleiben, weshalb Swami Omkarananda an den Platz der Selbstdarstellung der Person, wie sie aus der Erziehung heraus sich durchsetzen konnte, ein Gottesbild bringt, das jedem die Freiheit einräumt, darunter das zu verstehen, was auf ihn abgestimmt ist, um letztlich alles für dieses Gottesbild zu tun, indem die Selbstvorstellung sich in diesem erfahrungsfrei bleibenden und deshalb durch nichts zu begrenzenden Bild Gottes reflektiert, dieses Freisein und Freibleiben wird durch die täglichen Notwendigkeiten, durch die Gleichstellung von Arbeit und Meditation erreicht.
Wenn ausgehend vom Erwachen erst die Bestätigung von dem erfolgt, was jede Person im erfahrungsfrei bleibenden, traumlosen Tiefschlaf als der todlose Mensch ist, der dann, wenn er im Wachsein die Bestätigung findet und nun bewusst zum Ausdruck bringt, was im traumlosen Tiefschlaf, aus der Schau der Person unbewusst geschieht, wenn das Wachsein zur Bestätigung von dem führt, was als Ursache des Wachseins in Frage kommt, wenn jegliche Unterscheidung entfällt, indem nichts mehr, was die Person auf den Planeten Erde isoliert, weil das Individuelle lediglich als Hilfsmittel in Anspruch genommen wird und zwar die mentale Individualität als Software und der Körper als Hardware, durch die sich Gedanken in Leistung umsetzen lassen, doch jetzt alles um der Gottbestätigung willen eingesetzt wird, dann ist die Urbedeutung von Arbeit und Meditation begriffen, dann hat die Person die Gelegenheit, das für sich in Anspruch zu nehmen, was im Moment durchführbar ist. Dieses Freisein in der Entscheidung ist der Weg, der jeder Person die Gelegenheit bietet, sich auf die Entpersonifizierung vorzubereiten, um das wieder zu sein, was sie war, bewiesen durch die täglichen Wechselwirkungen, bevor sie Gewordenes oder Geborenes mit sich in Verbindung brachte.
Das Bild des Menschen, das jetzt auf dem Planeten Erde jenen angeboten wird, die sich für eine Rückkehr dorthin entschieden haben, wo nicht mehr der physische Körper zum Beherrscher des Daseins wird sondern die gelebte Gottbezugnahme die Möglichkeit bietet, sich dem Einfluss des Gewordenen und Geborenen zu entziehen, ein solches Angebot wird durch jene angenommen, die ein Interesse daran haben, die sie belastenden Begrenzungen für immer abzulegen. Das Ergebnis beweist, dass ein Wechsel in der, auf dem Planeten Erde sich mehr als notwendigen Umschulung von der sterblichen Person, hin zum todlosen Menschen, nie ein entwicklungsabhängiges Geschehen ist. Es geht um Angebot und Nachfrage, ansonsten es nie innerhalb einer überblickbaren Zeitspanne möglich würde, ein solches Vorhaben über das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung verstehbar zu machen und zu verwirklichen. Was es jedoch braucht, Worte zu verstehen, deren Urbedeutung nicht durch die Erfahrungssprache der Person erklärbar sind, verlangt nach einer Bereitschaft, die sich aus der Gleichstellung von Arbeit und Meditation ergibt.