24.4.2001

 

Nachdenken - über die göttliche Weisheit und das Wissen des Gelehrten Alter Schriften.

Wer steht seiner Ursache am nächsten und wer bestätigt eine Wirklichkeit, von der er nicht getrennt erwähnt werden kann? Warum versuche ich durch den Menschen die Gottheit, als seine Ursache bestätigen zu können, doch gleichzeitig, unter dem Druck der Begegnung mit Swami Omkarananda unausweichlich geworden, die Unteilbarkeit von Gott und Mensch zu akzeptieren und nachzuweisen? Warum scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein, alles Wissen über Gott und Mensch, durch die Auswertung der Geschichte der Menschheit, begonnen bei den ältesten Schriften neu zu überdenken, weil die elementaren Aussagen, durch die Swami Omkarananda seine Anwesenheit verstehbar macht, nur noch das zum Gebrauch zulässt, was die Hl. Schrift über den Menschen auszusagen hat nämlich - das Ebenbild des Bildes zu sein?

Was geschieht, wenn ich versuche, Bild und Ebenbild, durch das Gesetz der Reflexion und nicht über das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung zu verstehen, wenn ich mich auf das Ergebnis von Bild und Spiegelbild berufe, um etwas praxisbezogen zu überprüfen? Wenn ich mich vor einen Spiegel stelle, um eine Selbstbetrachtung vorzunehmen, wer ist dann anwesend? Sind zwei an einem solchen Geschehen beteiligt oder wird alles, infolge der Selbstreflexion des Verursachers so bestätigt, was sich nicht unterteilen und somit auch nicht durch das scheinbar Zweite, das Spiegelbild erleben lässt?

Wenn ich die elementaren Aussagen Swami Omkaranandas mir so zu eigen mache, um alles über den Menschen Ausgesagte zu überprüfen, dann scheint mir nur noch das erwähnte Beispiel von Bild und Spiegelbild für ein Klarheit schaffendes Verstehen zur Verfügung zu stehen. Welcher Art sind nun die erwähnten Aussagen, die ich als Verständigungshilfen einsetze, um die Verunsicherungen zu einem Abschluss zu bringen, die seit eh und je bestehen, wenn es um eine brauchbare Antwort auf die Frage geht - was ist der Mensch?

Wenn ich die Frage - was ist der Mensch - überdenke, bin ich bereits gezwungen, die sonst zur Anwendung gebrachte Formulierung zu akzeptieren. Ich aber werde und bleibe verpflichtet, wenn ich mich auf die Begegnung mit dem wirklichen, dem todlosen Menschen berufe, nicht irgendwo innerhalb des Erlebens, innerhalb des Wissens, innerhalb der Auslegung Alter Schriften zu beginnen. Ich bin und bleibe der Wahrheit verpflichtet, auf die ich durch den grossen Physiker Albert Einstein verwiesen wurde. Er hielt in seiner Relativitätstheorie fest, dass von Wahrheit, im Zusammenhang mit den Erfahrungen und Geschehnissen, erst dann geredet werden kann, wenn das absolut Ruhende als Bezugspunkt zur Verfügung steht. Eine solche Bedingung scheint jedoch dem Wissenschafter nie zum Gebrauch zur Verfügung zu stehen, denn wäre dies der Fall, dann hätte sicher Albert Einstein sich das absolut Ruhende zu eigen gemacht.

Was geschieht, wenn ich die Forderung Einsteins überdenke? Das Ergebnis davon ist, dass erst dann, wenn es keine Gegenüberstellung mehr braucht, wenn der Erfahrende selbst es ist, der sich das absolut Ruhende ist und bleibt, indem er in bezug auf sein eigenes Existentsein nie eine Veränderung beweisen kann, er der Verstehende und nicht mehr der von Wissen Abhängige ist. Und diese Bedingung, alles aus dem zu sehen, was ist, bevor etwas wird, höre ich den Worten Swami Omkaranandas, wenn er sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott. Um jedoch solch erfahrungsfrei bleibenden Worte zu verstehen, hat folgende Bedingung Swami Omkaranandas erfüllt zu werden, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht.

Eine einzige Aussage macht mich auf zwei Bedingungen aufmerksam, die ich beachten muss, um die Frage nach dem Menschen, frei vom Einfluss der, gegenüber dem Menschen gemachten Zugeständnisse, unberücksichtigt zu lassen. Dem Menschen ist nämlich zugestanden, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein, jetzt aber, durch die intensiv geführte Menschforschung, die alles, was ihm zuerkannt wird, auf den Prüfstand des Erfahr- und deshalb Beweisbaren nimmt, ist von Körper, Psyche und Mentalität die Rede. Aufgrund davon formuliere ich die erwähnte Frage so - was ist Mensch? Gegenüber dem Leben scheint dieselbe Formulierung ganz logisch zu sein, denn sie lautet auch - was ist Leben - und nicht - was ist das Leben?

Bevor ich in bezug auf die erwähnte Frage nicht alles richtig gestellt habe, begreife ich weder die Forderung Swami Omkaranandas noch seine Formulierung, indem er nicht vom Menschen sondern gegenüber der Person all die Aussagen macht, die um der Wahrheitsfindung willen, notwendig sind. Deshalb die Frage - in was unterscheiden sich Mensch und Person, wenn ich mich auf die Hl. Schrift berufe, bevor durch die Abkehr von Gott, die daraus entstehende Sehnsucht, durch den erkannten Verlust, eine jetzt beweisbare Eigenschaft, in der Bedeutung der Religiosität daraus entstand und in der Zusammenfassung ein solches Verlangen der Wiedergutmachung gegenüber Gott erst die Bedeutung der Religions-Gemeinschaft zu der Notwendigkeit werden liess, ohne die es kein Verstehen von dem geben wird noch kann, was die Hl. Schrift dem Menschen zugesteht.

Es braucht vorab das Ergebnis von Religionen und das, was sie aus dem Menschen, aufgrund ihrer Beschreibungen, zur Bedeutung des Individuellen entstehen liessen. Bereits hier beginnt die Leidenszeit des, zur Person gewordenen Menschen, weil ihm ein physischer Körper zuerkannt werden muss und die Erfahrungen, die durch den Gebrauch der Sinne entstehen und mit Hilfe des Denkens ausgewertet werden, das überdecken, was zuvor stattfindet. Deshalb die Frage - was geschieht täglich, ohne dass es sich als das Einmalige, was durch die Geschichte beweisbar ist, je einer Veränderung unterzogen werden konnte? Was also ist, bevor das Menschsein verlassen und mit der Personifizierung begonnen werden konnte? Und warum erwähnt Swami Omkarananda als Ziel aller Bemühungen etwas ganz bestimmtes, um das gelebte Personsein ausgehend von dort verstehbar zu machen, wo der Anfang ist? Es geht um ein Ziel, das durch die geistige Aspiration angestrebt wird. Ein einziges Wort genügt Swami Omkarananda, um die Bedeutung und das Ziel des geistigen Strebens verstehbar zu machen. Es geht um das Wort Entpersonifizierung.

Wann und unter welchen Bedingungen kann mit der erwähnten Personifizierung begonnen werden? Ist die Geburt des Körpers notwendig? Geht es um den Gebrauch der Erfahrungen und deren Auswertung durch das Denken? Die Antwort auf eine solche Frage erhalte ich durch Swami Omkarananda, jedoch verstehbar nur unter der Bedingung, dass ich immer das beachte, was zuvor angesprochen wurde nämlich - die Urbedeutung der Worte zu berücksichtigen. Aufgrund davon kann ich alles Wissen, das durch die Geschichte zur Verfügung steht, nur für die Beschreibung der Person einsetzen. Deshalb lautet die zuvor angesprochene Antwort - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Was bleibt für die Bestätigung, wenn der Person weder der Gedanke noch das Erleben zugestanden wird und wenn dies eingetroffen und erreicht ist, für das Denken nichts mehr zur Verfügung steht? Was bleibt in einer solchen Situation noch von der Person? Ohne ein bildhafte Vorstellung von dem vorzunehmen, was hier angesprochen wird, gibt es kein brauchbares, kein Klarheit schaffendes Verstehen, denn nicht das Wort sondern der Wert und die Bedeutung, von der aus das Wort zu einer Gestalt wird, die sich gegenüber dem Gebraucher und Bewerter des Wortes befindet, bleibt alles Makulatur. Was also geschieht, wenn die Person, zum Sucher nach der Wahrheit geworden, der Forderung nachkommt, das zum Bild, zum gegenüber zu bestimmen, wenn es um den Versuch geht, bewusst auf die Betrachtung des Gedankens und der Erfahrungen zu verzichten, indem nicht mehr auf das Denken zurückgegriffen werden kann? Was bleibt in einer solchen Situation?

Was geschieht täglich, ohne sich auch nur einmal mit einem solchen Geschehen näher zu befassen? Es sind die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen angesprochen. Was ist nun zuerst, ist es das Wachsein oder der Schlaf? Es geht um die Auswertung von dem, was hier geschieht. Über das Wachsein wird informiert. Unter dem Einfluss des Wachseins entstand die Geschichte der Menschheit. Ist nun das Wachsein die Ursache des Schlafs oder ist der Schlaf die Ursache des Wachsein? Was kommt als Ursache und was als Wirkung in Frage, weil die Wirkung immer die Bestätigung der Ursache ist, was besagt, dass nur ausgehend von der Wirkung auf die Ursache hingewiesen werden kann? Wenn dies gelingt und begriffen ist, dass die Wirkung immer und unter allen Bedingungen eine Ausdruckshilfe der Ursache ist, so kann sie erst dann in ihrem Auftrag richtig verstanden werden, wenn sie bewusst in ihre Ursache zurückgeführt und darin zur Auflösung kommt, um ein solches Geschehen so überblicken zu können, dass das Ergebnis vorliegt, bevor es geschieht.

Was also verändert sich, wenn ich das zuvor Erwähnte, bildhaft und deshalb verstehbar nachvollziehe? Es geht um den Wechsel vom Wachsein in den Schlaf in der Bedeutung der bewussten Rückführung des Wachsein in seine Ursache, in den traumlosen Tiefschlaf. Was verändert sich nun durch die Rückkehr in den Schlaf? Was aber geschah zuvor, durch das Erwachen? Das Verlassen des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, was jetzt die Urbedeutung des Wortes Schlaf bestätigt, betritt die Person, infolge der Bewusstmachung, dass es sie gibt, indem ihr die mentale Individualität und der physische Körper infolge Bewusstmachung täglich von neuem zur Verfügung gestellt wird und zwar durch die erwähnten Wechselwirkungen, die im mentalen Jenseits ebenso stattfinden, wie im materiellen Diesseits, wenn unter ihrem Einfluss das verstehbar wird, was Swami Omkarananda durch die Gleichstellung - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - das Ergebnis erwähnt und die Bedeutung des Wachseins bewusst im traumlosen Tiefschlaf belassen bleibt, damit das Resultat durch seine Aussage verstehbar wird - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - was unwiderlegbar darin die Bestätigung findet, was die Hl. Schrift über den Menschen, in der Bedeutung von Bild und Ebenbild verstehbar macht.

Wie erwähnt, ist durch die Hl. Schrift das Ebenbild im Bild belassen, weil nur das Bild über ein solches Geschehen weiss, was Bedingung ist, um die Aussagen Swami Omkaranandas ausgehend von der Urbedeutung der Worte zu verstehen. Was also bleibt von jeder Person, wenn ihr nichts mehr von dem, was im Wachsein zum Gebrauch, nicht aber zur Identifizierung zur Verfügung steht, infolge des Ausbleibens der Bewusstmachung? Es bleibt das, was Swami Omkarananda sagen lässt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Daraus leitet sich ab, dass jede Person solange der, die göttliche Wirklichkeit bestätigende Mensch ist, so unfassbar dies für die Person zu Beginn solcher Aufklärungen auch sein mag, bis sie, infolge der Bewusstmachung von dem, was sie sich angeeignet hat, täglich von neuem geprüft wird, ob sie an ihrer Personifizierung weiter zu arbeiten bereit ist, um das Ergebnis, in der Bedeutung des Vergleichsdenken mit allen Folgen weiterhin so zu pflegen, wie bis anhin, oder ob sie sich von Swami Omkarananda als der geistig Strebende ansprechen lässt, um sich auf das vorzubereiten, was durch die Aussage verstehbar zu machen gesucht wird, die lautet - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.

Was durch das täglich stattfindende Erwachen ins Körperbewusstsein geschieht, durchläuft jede Person tagtäglich. Doch dann, wenn sie im Gottbewusstsein verbleibt, in der Urbedeutung des Wortes Bewusstsein, dann ist sie eins mit der erfahrungsfrei bleibenden Schau, mit dem Ergebnis, was durch Swami Omkarananda in die Worte gefasst wird - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Wer erahnt jetzt, warum die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen nie in Abhängigkeit von Geburt und Tod erwähnt werden, weil das Gewordene und das Geborene vorab der Person bewusst gemacht werden muss, um vor die Entscheidung gestellt zu werden, erst das zu bestätigen, was ist, bevor etwas wird oder aber sich hoffnungslos dem auszuliefern, was unter dem Einfluss der Erfahrungen geschieht.

Es ist die geistige Aspiration die die Unterscheidungen, die Bewertungen zu einem Ende bringt, indem die Aussage Swami Omkaranandas im Alltag ihre Bestätigung findet - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit - was besagt, dass erst dann, wenn alles, was zwischen dem Erwachen und Einschlafen zu einer Notwendigkeit wird, mit der richtigen Einstellung ausgeführt, das Verhalten identisch mit dem göttlichen Frieden, mit der göttlichen Harmonie, mit der göttlichen Liebe, mit der göttlichen Freude und in der Zusammenfassung mit der göttlichen Glückseligkeit ist und bleibt.