21.02.2003 

Nachdenken - über die nicht zu überhörende Herausforderung

In was oder durch was unterscheiden sich Mensch und Person und zwar durch so extreme Aussagen, dass sie nicht überhört werden können? Es geht um die Worte Swami Omkaranandas, die lauten - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - in Gegenüberstellung zur Person, die aus ihren Erfahrungen heraus vorab alles als Materie erlebt. Versucht man jedoch den Begriff Materie festzulegen, dann entdeckt man sehr rasch, dass sie alles in Einzelteile zerlegt und zwar in der Hoffnung, den Baustein der Materie, in der Wirkung eines Elements zu finden, aus dem alles wurde.

Stelle ich eine solche Suche, die sich der Forscher zur Lösung seiner Fragen ausgesucht hat, dem gegenüber, was Swami Omkarananda durch die erwähnten Worte bestimmt, dass alles Bewusstsein ist, dann kommt die Frage auf - wie sieht sich dieser Mensch und, was macht er aus sich? Die Antwort Swami Omkaranandas höre ich in den Worten - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - was bereits jede Vergleichsmöglichkeit verhindert.

Wie kommt es, dass der todlose Mensch alles meidet, was durch die Person zu ihrer Selbst-, Welt- und Gottdarstellung geschaffen wurde, wo doch beide, der Mensch wie auch die Person, oberflächlich betrachtet, unter denselben Bedingungen ihre Anwesenheit bestätigt erhalten? Wie also kommt es, dass der Mensch alles im göttlichen Bewusstsein belässt, doch die Person eine unüberblickbare Vielzahl von Objekten, Strukturen, Substanzen etc. erlebt? Wie es scheint, versucht die Person mit einem Forschungsvorhaben Klarheit zu schaffen, jedoch weit mehr das Gegenteil von dem erreicht, was ihre eigentliche Aufgabe ist, die ihr der todlose Mensch, aufgrund seines Verbleibens im göttlichen Frieden, in der göttlichen Harmonie, im göttlichen Leben, in der göttlichen Liebe, in der göttlichen Fülle vorlebt und zwar so, dass kein Wunsch offen bleibt. Warum ist dem so?

Ist die Person bereit, ein solches Verhalten sich zum Vorbild zu bestimmen, um die klare Vorgabe so auszuwerten, dass eine Annäherung letztlich nicht mehr ausbleiben kann? Beweisen solche Überlegungen, dass das Erscheinen des Menschen, der in der Bestätigung des Gottbewusstsein verbleibt, kein Zufall ist, sondern in das Bild der göttlichen Perfektion passt, das durch die Begegnung mit Swami Omkarananda den Sinn des Daseins erst verstehbar macht? Der Grund ist folgender - die Person hat sich so hoffnungslos in der Vorstellung festgefahren, dass Körperforschung als Menschforschung anzuerkennen ist, indem die Aufteilung des, aus der Schau Swami Omkaranandas unteilbaren, göttlichen Bewusstsein ein Ausmass angenommen hat, das nur noch durch das Erscheinen des todlosen Menschen behoben werden kann.

Besteht je Aussicht, das Vielgestaltige einer Welt, wie sie durch die Person geschaffen wurde, was erst jetzt, durch das Verbleiben des todlosen Menschen in der Gottbestätigung verstehbar wurde, durch ein einziges Wort Swami Omkaranandas sich lösen und dieses gelebte Fehlverhalten beenden lässt? Warum macht Swami Omkarananda auf die - Entpersonifizierung - aufmerksam? Warum meidet er die Ebene der Person, die sie sich, in Abhängigkeit ihres gelebten Körperbewusstsein geschaffen hat?

Wer erahnt jetzt, dass die Welt, wie sie von der Person erlebt wird, zur Ursache das hat, was sie aus sich gemacht hat. Wenn der Person die Frage gestellt wird - wer oder was sind sie - dann geht aus der Antwort weit mehr das Ergebnis eines Lebenslaufes hervor, begonnen bei der Geburt, über Erziehung, Schulung und Ausbildung, um die eigenen Errungenschaften in die Selbstdarstellung einzubeziehen. Was aber bleibt von allem, wenn Swami Omkarananda auf die Notwendigkeit der Entpersonifizierung hinweist?

Der Mensch kann in der Klarstellung seines Existentsein durch nichts übertroffen werden. Kann es etwas einfacheres und unkomplizierteres geben, als die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - verstehbar geworden durch folgende Gleichstellung - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - was es ihm jetzt erlaubt, sein Verhalten der Person durch den Hinweis verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht?

Wenn eine Selbstdarstellung durch die Worte unterstrichen wird, die Swami Omkarananda hinzufügt - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen - dann nimmt er der Person restlos alles aus den Händen, was sie aus sich, aus der Welt und deren Ursache gemacht hat. Wer kann die Freiheit, das Freisein wenigstens ahnungsweise erfassen, in das die Person, unter dem Einfluss von Swami Omkarananda geführt wird, sofern sie bereit ist, sich führen zu lassen?

Die Auswertung des zuvor Erwähnten gibt zu verstehen - die Person macht aus allem, was sie erlebt, etwas ganz Bestimmtes, im Gegensatz zum Menschen, der durch sein Verbleiben in der Gottbestätigung, durch den Verzicht der Gotterfahrung, alles in der nicht zu widerlegenden, einen Ursache belässt, weshalb bereits das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung nicht einbezogen wird, ohne das die Person sich hoffnungslos in einem Verhaltens-Chaos verlieren müsste. Die Auswertung ergibt, dass die Person in totaler Abhängigkeit des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung eingefangen ist, denn alles, was sie macht, bezogen auf ihre Auswertung der technischen Möglichkeiten, ihr nur durch die Ausrichtung auf diese Gesetzmässigkeit gelingt. Bereits die Vorstellung, dass dieses oder jenes so funktionieren muss und nicht anders, bindet sie an die nicht zu umgehende Beachtung dieser Gesetzmässigkeit, weil die erste Reaktion ist, wenn sich die Vorstellung nicht verwirklichen lässt, dass nach der Ursache gesucht wird.

Warum besteht die Möglichkeit, dass der Mensch, scheinbar unter denselben Bedingungen sein Dasein durchläuft, in der Gottbestätigung verbleibt, weshalb für ihn keine Notwendigkeit besteht, sich auf die Gotterfahrung vorzubereiten, verstehbar geworden durch die Aufgabe, die er der Person empfiehlt und zwar mit dem Ziel der Entpersonifizierung. Welche Bedingungen müssen jedoch erfüllt werden, um diesen Weg erst vorstellungsmässig zu durchlaufen?

Swami Omkarananda macht die Person auf die geistige Aspiration aufmerksam mit dem Ziel des Verbleibens in der Gottbestätigung, weshalb er sagt - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat - um dann, wenn es um das Bestandbehaltende geht, nichts mehr wünschenswert sein wird.

In was nun unterscheiden sich die Gotterfahrungen all jener Persönlichkeiten, die sich darauf berufen, gegenüber dem Verbleiben in der Gottbestätigung, verstehbar geworden und vorgelebt durch Swami Omkarananda? Wie erwähnt - die Gotterfahrung verbleibt in der Rubrik des Gewordenen, des Endlichen, des Vergänglichen und ist letztlich eine durch sie geschaffene Bindung, wenn auch vorab eine wünschenswerte an das, was sie aus sich gemacht hat, im Gegensatz zum Verbleiben in der Gottbestätigung, weshalb die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - etwas ansprechen, was es für die Person nicht geben kann, wenn sie versucht, eine solche Aussage durch ihre Sprache verstehen zu lernen.

Wie sich zeigt, setzt sich die Welt, die sich die Person geschaffen hat, aus dem zusammen, was sie in dem Moment erlebt, wo sie ins Wachsein geholt wird. Es geht um die Erfahrungen, die sie gemacht und als Gedankenbilder in ihrer Mentalität gespeichert hat. Warum ist diese Situation erst durch die Aussage Swami Omkaranandas verstehbar geworden, die lautet - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und zeitlos, unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war? Und der Mensch, welche Reaktionen kann er durch den Wechsel vom Wachsein in den Schlaf und zurück ausweisen?

Wie erwähnt, offenbart der Mensch ein Verhalten, das in der Gottbestätigung verbleibt, weshalb es für ihn weder das Erwachen noch das Einschlafen so gibt, wie für die Person. Kann die Person sich vorstellen, immer im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein sich aufzuhalten? Wenn das berücksichtigt werden muss, was sie unter Schlaf versteht, dann ist eine solche Möglichkeit nicht wünschenswert. Die Person will von ihrem Dasein etwas haben, sie will etwas erleben, ihre schöpferischen Kräfte gebrauchen, weshalb erst jetzt verstehbar wurde, warum ihr nach dem Einschlafen das entzogen bleibt, was durch die Begegnung mit Swami Omkarananda verstehbar wurde, nämlich - das bewusste, dennoch aber für sie erfahrungsfrei bleibende Existentsein sich zu der Ursache zu bestimmen, die alles ist, beweisbar durch das Verbleiben in der Gottbestätigung.

Braucht es die Begegnung mit dem Menschen, der alles meidet, was die Person aus sich, aus der Welt und aus Gott gemacht hat? Kann etwas Bestand haben, wenn die Ursache davon, der Erschaffer nichts kennt, was zeitlos dasselbe ist und bleibt? Durch die Selbstbezugnahme auf das Gewordene einer mentalen Individualität und der Bezugnahme auf den geborenen Körper, lässt durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen der Person keine andere Möglichkeit mehr, als etwas zu akzeptieren, was sie erst aufgrund von einem gelebten Verhalten kennen lernt, das von nichts abhängig wird, weshalb es für den todlosen Menschen und seine Selbstbestätigung das Wachsein, in Abhängigkeit der Bewusstmachung der Erfahrungen weder gibt noch braucht.

Das Verbleiben in der Bestätigung des Gottbewusstsein macht Swami Omkarananda von der, durch die Person zu erfüllenden Bedingung abhängig. Er sagt - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen, was bereits das Verbleiben in der Bestätigung des einen, zeitlos allgegenwärtigen Bewusstsein vorbereitet.

Kann die Person die Vielzahl ihrer Objekte, die sie erlebt, so ordnen, dass die notwendige Übersicht ihr zu einem Verstehen der Ursache alles Gewordenen verhilft? Warum muss die Person täglich in den traumlosen Tiefschlaf, in dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein zurück? Ohne diese Wechselwirkungen könnte der todlose Mensch die Person nicht auf ihren gelebten Fehler aufmerksam machen. Es wäre für sie unfassbar, dass es ein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein gibt, wenn ihre gelebten Wechselwirkungen ihr nicht alles, bis in die letzten Details vor Augen führen würden. Weil aber der Schlaf kein erfahrbares Geschehen ist, so braucht es das Vorleben des todlosen Menschen, um die Möglichkeit ins Auge zu fassen, im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein die Ursache zu sehen, die der Person den Halt bietet, den sie braucht, um all die Probleme, die sie sich geschaffen hat, wieder in Ordnung zu bringen, was wohl täglich, wenn auch erst unbewusst, durch das Einschlafen geschieht. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, warum die Person solange ins Wachsein geholt wird, ohne dieses Geschehen auf irgend eine Art und Weise beeinflussen zu können, bis die Rückführung bewusst stattfindet und zwar so, dass die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.

Ohne die Anwesenheit des todlosen Menschen könnte die Person nie von ihrem gelebten Fehlverhalten überzeugt werden. Dies verdeutlicht, warum die göttliche Allvollkommenheit überall am Werk ist, für die Person jedoch erst dann wieder verstehbar, wenn sie begreift, dass sie, die Person, durch die Auswertung von dem, was sich aus der Bewusstmachung heraus ergibt, sich in eine Situation begeben hat, die letztlich in ein Gedanken-Chaos führen wird, das sie wohl durch den Gebrauch des Denkens zu ordnen versucht, jedoch ihr Ziel, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, bevor sie eine Bewertung vornimmt, nie aus eigener Kraft erreichen kann, was der Begegnung mit dem todlosen Menschen bedarf.

Welchen Sinn hat die Begegnung mit dem todlosen Menschen, wenn eine solche Möglichkeit für die ganze Menschheit dienlich sein soll, jedoch aufgrund der kurzen Zeit seines Erdendaseins, von der physischen Anwesenheit abhängig ist? Es darf nie übersehen werden, dass der, in der Gottbestätigung verbleibende Mensch, sich durch alles zu erkennen gibt, weil ja alles die Bestätigung des göttlichen Bewusstsein ist, verstehbar für die Person jedoch erst dann, wenn sie ihr Dasein ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein begreifen lernt, ein Existentsein, dem weder ein Anfang noch ein Ende zugestanden werden kann, weshalb die Begegnung mit dem todlosen Menschen in der Bestätigung stattfindet, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.

Die Anwesenheit des todlosen Menschen wird innerhalb einer Geschichte der Menschheit, die sich auf das gelebte Personsein beruft, dann zu einer nicht mehr zu umgehenden Notwendigkeit, wenn sich alles darauf konzentriert, im Körperbewusstsein den Sinn des Daseins zu sehen, weshalb der Person die Vorzüge des Verbleibens im Gottbewusstsein durch den Menschen vorgelebt werden müssen, um zu begreifen, dass es eine solche Möglichkeit, das Verbleiben im Gottbewusstsein, überhaupt gibt.