21.12.2000

 

Nachdenken - über das Geborenwerden und das Sterben

 

Ist die Geburt ein normaler Zustand? Wenn ja, dann kann und darf dem Ende, was aus der Geburt hervorgeht, dem Tod, nie etwas anderes zugestanden werden, als derselbe normale Wechsel, in der Bedeutung einer Rückkehr dorthin, wo der Geborene zuvor war.

Warum ist die Geburt des Menschen eine andere Geburt als alle übrigen Geburten? Was geschieht im allgemeinen durch das Geborene? Das Verhalten des Geborenen ist und bleibt in Einklang mit den psychischen Urtrieben der erfahrbaren Erscheinung. Es geht hier eindeutig um die Erhaltung und Fortpflanzung, weshalb alle Handlungen auf irgend eine Art und Weise, mit einer solchen Notwendigkeit in Verbindung stehen. Im weiteren kommt hinzu, dass die Sinne eines jeden Organismus, unabhängig ob ihr Einfluss sicht- und erfahrbar ist oder nicht, den Selbstschutz sicherstellen. Es geht bei einer solchen Notwendigkeit immer darum, den Organismus, in der Bedeutung des erfahrbaren Körpers, sei es ein Tier, ein Vogel, ein Fisch, eine Pflanze oder sonst ein Gewächs in Einklang mit allem und jedem zu halten. Dies verdeutlicht, warum überall, wo dieses Prinzip nicht mutwillig durch die Anwesenheit des Menschen gestört wird, die durch das Gesetzmässige von Werde und Vergehe beweisbare Perfektion als die Vorarbeit zu betrachten ist, deren Auswertung zu dem Organismus führte, der als einziger der vielen, für den Menschen brauchbar ist.

Wer die Geburt des Menschen, die durch den richtigen Gebrauch und durch die Anpassung an das Gesetzmässige des zur Verfügung stehenden Körpers richtig einzusetzen weiss, der sieht in den Wechselwirkungen von Geburt und Tod nie etwas widernatürliches. Muss deshalb das Ende eines, aus Materie gewordenen Körpers durch einen krankhafter Zustand verursacht werden? Sicher ist dies nie der Fall. Geburt und Tod sind normale Veränderungen für jenen, der begreift, dass für ihn ein Wohnungswechsel zu einer Notwendigkeit wird, wenn er seine Verpflichtungen, die ihm, als Mensch übertragen sind, noch nicht erfüllen kann. Was aber geschieht, wenn eine Menschheit, wie sie sich auf dem Planeten Erde entwickeln konnte, durch die gelebte Identifizierung mit dem physischen Körper, letztlich ihre Aufgabe nur noch darin sieht, die Verlangen des Körpers zu erfüllen, die körperlichen Möglichkeiten sich zu eigen zu machen, was alles auf Kosten der Umwelt geht?

Das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung dient dem Gesetz, in der Bedeutung Gottes, als seine Ausdruckshilfe. Ihr hat sich der Mensch, in Harmonie mit seiner elementaren Aufgabe anzupassen, was besagt, dass ein Missbrauch ihn völlig in die Gesetzmässigkeit des Körpers und deren Folgen integriert. Das Ergebnis auf dem Planeten Erde ist zu offensichtlich, als dass es weiterhin verschwiegen werden kann. Ursache und Wirkung, in der Bedeutung der Einflussnahme auf die Perfektion eines jeden Geschöpfes, d.h. auf alles was sich auf dem Planeten Erde entwickeln musste, um das Ergebnis auf kleinstem Raum zu dem Organismus zu vereinen, der nur dem Menschen zur Verfügung gestellt werden kann, weil er diesen Planeten, ausgehend vom mentalen Jenseits betritt. Statt nun durch diesen Körper seine Pflichten als Mensch zu erfüllen, kommen Handlungen zustande, die aus niederen Beweggründen das anstreben, was die Menschheit letztlich ruiniert.

Die Aufgabe des Menschen aber ist, durch seinen Körper das zum Ausdruck zu bringen, was die Bedeutung des Menschen ist. Weil aber die umgekehrte Richtung eingeschlagen wurde, indem der Einfluss des Körpers die Gestaltung des Alltags sicherstellt, so ist das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung das Ergebnis, was daraus entstehen musste.

Geburt und Tod sind, in ihren Gesetzmässigkeiten belassen, die Bestätigung des erwähnten Wohnungswechsels. Weil aber die Betrachtung des Menschen so kurzsichtig wurde, indem die Augen des Körpers und die mentale Wahrnehmung das überdecken konnten, was als Ursache der Aussage in Frage kommt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - so sollte sich niemand wundern, warum auf die Entstehung, auf die Geburt des Körpers und hernach, zur Vermeidung des unnatürlich gewordenen Todes, die möglich gewordene Einflussnahme zu einem Chaos führen wird.

Angebot und Nachfrage entscheidet, wer seine Reinkarnierung auf diesem Planeten Erde zu verwirklichen hat. Deshalb die Frage - welches Angebot entstammt dem Bewohner dieses Planeten? Es geht um eine Menschdarstellung, die in völliger Ausrichtung auf die körperlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Daraus leitet sich ab, warum das, was die psychischen Urtriebe zu bieten haben, für jene, die darin Erfüllung suchen, die Rückkehr auf die Erde bedeutet. Wie aber soll ein Wechsel möglich werden, um auf diesem Planeten wieder die Eigenschaften zum Mittelpunkt des Daseins zu bestimmen, die als göttlicher Friede, als göttliche Liebe, als göttliche Harmonie und in der Zusammenfassung die gelebte und bestandbehaltende Zufriedenheit verursachen? Besteht nun eine solche Möglichkeit, ausgehend vom Planeten Erde, jenen Personen das zu bieten, was sie unter Frieden, was sie unter Liebe, was sie als göttliche Glückseligkeit suchen, um die Rückkehr in die allein Erfüllung bedeutende Aufgabe des Menschen wieder zu ermöglichen?

Was bietet Swami Omkarananda an? Warum hat er das Angebot, das ausgehend vom Planeten Erde wirksam ist, total verändert, indem nicht mehr das Niedere, das Triebhafte des Körpers, den Sinn das Daseins bestimmen? Seine Worte - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein - lassen die Unterscheidung zum praktizieren Erwachen ins Körperbewusstsein - das verstehbar werden, was den Menschen auszeichnet, Krone der Schöpfung und Ebenbild Gottes zu sein.

Solange das Erwachen ins Körperbewusstsein bestehen bleibt, wird nicht begriffen, warum die Welt, nach den Worten Swami Omkaranandas - eine blosse Traumerfahrung ist.

Wie sich zeigt, sind bereits, in weiser Voraussicht auf den Planeten Erde, die Suchenden nach den göttlichen Eigenschaften längst eingetroffen, doch die Botschaft, die ausgehend vom Erwachen ins göttliche Bewusstsein durch Swami Omkarananda vorbereitet wurde, diese Botschaft braucht logischerweise entsprechende Zeiträume, bis sie für alle verstehbar - vorgelebt - werden kann. Vorgelebt deshalb, weil der Neuangekommene den Gebrauch seines Körpers über die Nachahmung kennen lernt, was besagt, dass ihm das Erwachen ins Gottbewusstsein, durch den richtigen Gebrauch des Körpers ermöglicht werden muss, um die Urbedeutung der Worte zu verstehen, die Swami Omkarananda entstammen - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Wer erahnt jetzt, welche Bedeutung die Anwesenheit Swami Omkaranandas für die zukünftigen Generationen haben wird?