7.9.2000

 

Nachdenken - über die nicht zu widerlegende Ursache der Materie

 

Was ist, bevor etwas wird? Als Antwort kommt nie etwas anderes in Frage, als die Hilfestellung des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung in Anspruch zu nehmen. Was also muss ich dem Gewordenen, in der Bedeutung einer erfahrbaren Wirkung, als Ursache zugestehen? Es ist das Nichtgewordene. Was aber ist das Nichtgewordene? Nicht die Erfahrung sondern die Ursache des Gesetzmässigen informiert mich über alles weitere, weshalb ich jetzt verstehe, warum das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, dem Gesetz als seine Ausdruckshilfe dient. Welche Bedeutung muss ich dem erwähnten Gesetzmässigen, dargestellt als Ursache und Wirkung zugestehen? Durch sie offenbart sich das Gesetz in seiner unantastbaren Unfehlbarkeit. Wenn ich mich deshalb des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung bediene, unabhängig davon, mit was ich mich befasse, dann weiss ich, das ich durch die Zuhilfenahme dieser Gesetzmässigkeit Verstehender bin, ohne zum Wissenden werden zu müssen.

In was unterscheidet sich der Wissende vom Verstehenden? Der Wissende beruft sich auf seine Erfahrungen. Sie aber stehen ihm nur dann zur Verfügung, wenn sie ihm bewusst gemacht werden. Was also ist, bevor der Wissende die Gelegenheit erhält, Zugang zu seinem erworbenen Wissen zu erhalten, um damit zu arbeiten, um Ziele die er sich vornimmt, erstens klar abzustecken, und zweitens sich einer solchen Aufgabe zu widmen? Der Wissende ist Besitzer seiner Erfahrungen. Welche Macht aber hat er über seinen mentalen Besitz? Wie bereits vorweggenommen, steht er in totaler Abhängigkeit von der Bewusstmachung all der Gedankenbilder, aus denen sein Besitz besteht. Ein solches Geschehen liegt nur dort vor, wo im Moment der Bewusstmachung einer Erfahrung, daraus eine Umwandlung des Erlebten in ein Gedankenbild stattfindet. Warum bedarf es eines solchen Geschehens? Nur der Gedanke eignet sich, ihn als Erinnerung aufzubewahren, was jetzt durch das Prinzip des Computers, in der Fachsprache als Software eingestuft, zur Verfügung steht.

Der Wissende beruft sich auf seinen mentalen Besitz, auf sein Wissen, einfach auf alles, was er sich erarbeitet oder erlernt hat, wenn bestimmte Fragen zu beantworten sind oder irgend eine Arbeit ausgeführt wird. Er stützt sich auf das Gespeicherte, jedoch immer in Abhängigkeit von der Bewusstmachung und ihrer Funktion. Diese Abhängigkeit sollte einmal ausgehend von der Ursache unter die Lupe genommen werden, um die Anwesenheit des Menschen besser verstehen zu lernen, eine Anwesenheit, auf die ich durch folgende Aussage aufmerksam wurde, die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen. Dass ich eine solche Forderung nie erfüllen kann und das auf alle übertragen muss, die auf dem Planeten Erde anwesend sind, eine solche Situation ist erst zu klären, um die Ursache einer solchen Forderung kennen, verstehen und richtig handhaben zu lernen.

Die Frage - was geschieht täglich - verlangt nach einer Klarheit schaffenden Antwort? Aus was besteht der Alltag - diese Frage fordert dasselbe? Wie lange kann ich aktiv sein, ohne die Rückkehr in den Schlaf, der nur dann verlassen und deshalb durch das Wachsein ersetzt wird, wenn die Bewusstmachung des Erfahrbaren einsetzt? Wer also macht mir, wie all den Geschöpfen, die sich als Mensch ausgeben, sein nicht erfahrbares Existentsein bewusst und zwar in dem Moment, wo das Nichterfahrbare des Schlafes, durch das Erfahrbare des Wachseins den allein bedeutungsvollen, nie aber berücksichtigten Wechsel verursacht? Die Hinwendung zu diesem Geschehen gibt mir zu verstehen, dass die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen allein als Ursache von dem in Frage kommen kann, was durch die Menschheit, wenn auch begrenzt auf den Planeten Erde, durchführbar wird. Dieses Phänomen, die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen, ein solches Geschehen scheint alles zu beinhalten, was in Form von offenen Fragen auf Antworten wartet.

Was geschieht, wenn ich nach dem Menschen und seiner Ursache frage? Bevor ich nach einer Ursache fragen kann, muss ich die Wirkung sicher definieren können. Der Versuch, die Anwesenheit des Menschen, als Wirkung seiner Ursache zu bestimmen, scheint bereits undurchführbar zu sein. Heisst dies, dass ich ohne die erwähnte Vorarbeit zu leisten, nie die Frage - was ist der Mensch - beantworten kann oder sonst irgendwo eine brauchbare Antwort erhalte? Bereits hier entdecke ich die unlösbare Bindung an das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, bestätigt durch die Aussage des grossen Physikers Albert Einstein, der in seiner Relativitätstheorie zum Schluss kam, dass erst dann in bezug auf die Geschehnisse von Wahrheit die Rede ist, wenn das - absolut Ruhende - als Bezugspunkt zur Verfügung steht. Welche Bedeutung hat eine theoretische Erkenntnis, wenn sie nicht durch die eigene Anwesenheit, beweisbar durch das Lebenswerk Albert Einsteins die Bestätigung findet? Warum konnte durch ihn ein solcher Auftrag, den er wohl erkannte, nicht erfüllt werden, um die Bezugnahme auf das absolut Ruhende, darin sein eigenes Lebenswerk sicherstellen, was bedeuten müsste, dass erst dann das menschliche Verhalten, menschlich würde, weshalb niemand mehr auf die Idee kommen könnte, nach dem Menschen zu fragen.

Wenn ich alles, über den Menschen geschaffene Wissen durchforsche, so verstehe ich, warum es nie eine Klarheit schaffende Antwort auf die Frage nach dem Menschen geben wird. Das Gesetzmässige, das fehlerfrei arbeitet, verhindert es. Der Grund ist folgender - die Wirkung ist und bleibt die Ausdruckshilfe seiner Ursache. Die Wirkung ist erst dann in ihrer Urbedeutung verstehbar, wenn es mir gelingt, sie in der Ursache zur Auflösung zu bringen, um jetzt zu wissen, von was ich rede. Swami Omkaranandas, dem die zuvor erwähnte Aufklärung, bezüglich des Verlassens des Erlebens entstammt, hat im weiteren folgende Forderung an den geistig Strebenden gestellt - so lange die Urbedeutung der gebrauchten Worte nicht erkannt und verstanden ist, weiss niemand, von was er wirklich redet.

Was kommt als Wirkung des Menschen in Frage, die sich in ihre Ursache zurückführen lässt, um jetzt zu wissen, von was geredet wird? Solange diese Bedingung gegenüber dem Menschen nicht erfüllt ist, bleibt die Geschichte der Menschheit ein fragwürdiges Werk, das ich nicht mit dem Menschen, wohl aber mit der Individualität der Person in Verbindung bringen kann. Alles Wissen, durch das versucht wird, das Menschsein zu bestimmen, führt mich hin zur Individualität der Person. Warum ist die Person eine Erfahrungstatsache, die sich bestimmen, die sich beschreiben lässt, nicht aber der Mensch? Die Frage - wer arbeitet mit dem Wissen, dass es ihn gibt, infolge der Bewusstmachung, dass man existiert, erst in Aktion tretend? Was geschieht täglich nach dem Erwachen, ohne die Bedeutung eines solchen Wechsels, im Sinn des Nichtwissens, dass man ist, hin zur Bestätigung, dass man infolge Bewusstmachung des Erfahrbaren, von diesem Moment an weiss, dass man existiert?

Wer von Menschforschung redet, sollte sich erst der zuvor erwähnten Situation bewusst werden. Es hat sich gezeigt, dass das Menschsein erst von dem Moment an die Bestätigung erhält, dass es ihn gibt, jedoch nur erfahrungsfrei, weil im Moment der Bewusstmachung des Erfahrbaren, die Auswertung davon zur einer Geschichte wird, die dem Menschen unterschoben bleibt, ohne in ihr den Menschen zu finden, der als Ausdruckshilfe seiner Ursache das offenbart, was die Ursache in Wirklichkeit und Wahrheit ist. Was hat der Mensch, als Ausdruckshilfe seiner Ursache zu bestätigen? Die Wirkung, die allein mit dem Wort Mensch in Verbindung gebracht werden kann, ist das, was im ersten Moment des Wachseins jeden wissen lässt, dass er ist, jedoch in einem solchen Augenblick noch nicht weiss, wer er ist, was er ist und wo er sich befindet, was nur auf die Anwesenheit der Person, eine Antwort erlaubt. Würde nicht im selben Augenblick die Rückerinnerung an das, was vor dem Einschlafen war, stattfinden, dann stünde die Wirkung zur Verfügung, die sich in die Ursache bewusst zurückführen lässt, um die nichterfahrbare Ursache bestätigt zu erhalten, im Gegensatz zum Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, wenn es innerhalb des Erfahrbaren zur Anwendung gelangt, als Bestätigung des erfahrungsfreien Existentsein.

Was geschieht durch das Arbeiten mit dem Gesetzmässigen, während der Zeit des Wachseins? Es beweist sich, dass jede Wirkung, wenn sie in ihre Ursache zurückgeführt wird die bestehende Situation nicht zu verändern vermag, d.h. die scheinbare Ursache beweist sich im selben Moment, wo sie erlebt wird, als Wirkung ihrer eigenen Ursache. Dies verdeutlicht, warum der Wissenschafter vergeblich nach einem Baustein der Materie sucht, in der Bedeutung des absolut Ruhenden, des sich nie ändernden. Um seine Situation zu verstehen, muss er sich erst mit den Wechselwirkungen des Erwachens und Einschlafens befassen. Es geht beim Menschen, wenn er als Wirkung einer Ursache, in der Bedeutung seines gestaltlosen Wissens, dass er ist, entdeckt wird, nicht mehr um die Rückführung einer Wirkung in ihre Ursache, sondern um eine Bestätigung. Der Grund ist folgender - vor dem Erwachen ist das, was durch die Person, nicht aber durch den Menschen zur Bedeutung des Schlafes bestimmt wird. Weil es jedoch vom Schlaf keine Erfahrungen gibt, so weiss die Person nicht, von was sie spricht, wenn sie das Wort Schlaf gebraucht. Obwohl die täglich notwendige Rückführung in den wirklichen, den traumlosen Tiefschlaf beweist, dass es ohne einen solchen Wechsel keine Energie, keine Kraft mehr gibt, um sich im Wachsein seinen Aufgaben und Pflichten zu widmen, obwohl niemand widerlegen kann, in totaler Abhängigkeit von dem zu sein, was der Schlaf in Wirklichkeit und Wahrheit ist, so werden die täglichen Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen einfach als gegeben akzeptiert. Jetzt aber, durch die Begegnung mit Swami Omkarananda kommt exakt das Versäumnis zur Sprache, das durch die Geschichte bewiesen ist.

Warum wird die tägliche Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf nicht als Bestätigung eines erfahrungsfreien Existentsein akzeptiert? Warum wird das Menschsein auf die Bedeutung eines Organismus reduziert, der einzig und allein dazu gebraucht wird, jene Gedanken durch ihn zu verwirklichen, die sich innerhalb der materiellen Welt dazu eignen? Warum wird nicht begriffen, dass das Prinzip des Computers eine blosse Nachahmung von dem ist, was die Person so perfekt beherrscht, dass sie davon überzeugt ist, dies zu sein? Es geht um das Individuelle der Person und seinen Gebrauch von dem Moment an, wo die Bewusstmachung des Erfahrbaren einsetzt. Und alles, was die Person vorgibt zu sein, steht ihr in dem Moment zur Beobachtung gegenüber, wo es ihr bewusst gemacht wird, um ausgehend von dem, was sie als der todlose Mensch ist, damit zu arbeiten. Weil aber nicht ausgehend von dem täglich sich nicht zu widerlegenden, erfahrungsfreien Existentsein dies alles verstehbar ist, so bleibt die Person in ihrer gelebten Unwissenheit an das gebunden, was sie vorgibt zu sein, ohne zu begreifen, warum die Individualität ihre Software und ihr Körper die Hardware ist, was ihr mit aller Deutlichkeit vor Augen führt, dass sie selbst, wenn es um das geht, von wo aus sie dies alles, infolge Bewusstmachung zur Verfügung hat, nicht erst aus ihrer Soft- oder Hardware entstehen kann.

Das Arbeiten mit dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung führt hin zu einem Verstehen des Gesetzes. Solange die Bezugnahme auf den physischen Körper in der Gestaltung des Alltags dominiert, steht nur das zur Verfügung, was sich in Abhängigkeit der körperlichen Sinne erleben lässt. Die Summe aller Erfahrungen, die durch den Gebrauch der Sinne zur Verfügung steht, ist im Begriff Materie zu einer unteilbaren Einheit zusammengefasst. Wer deshalb versucht, unter dem Einfluss des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung den Begriff Materie richtig zu verstehen, um zu wissen, von was er spricht, um die Rückführung der Materie in ihre Ursache zu verwirklichen, erreicht ein solches Vorgehen ohne weiteres, wenn er sich des Gesetzmässigen bedient. Wenn er dies praktiziert, dann weiss er, dass der Wissenschafter vergeblich nach einem Baustein der Materie sucht, weil letztlich die Ursache der Materie jener ist, der die Summe der Sinneserfahrungen zum Begriff Materie vereint, weshalb erst dann, wenn das Wort Materie, als unteilbare Einheit begriffen ist, die Rückführung der Materie sich bereits verwirklicht hat. Daraus ergibt sich der unwiderlegbare Beweis, dass nur die Person als Ursache des Wortes Materie in Frage kommt.

Was geschieht täglich durch die erwähnten Wechselwirkungen? Sie bleiben für die Person, nie aber für den Menschen solange in Kraft und zwar im materiellen Diesseits wie auch im mentalen Jenseits, bis die Person ihr gestaltloses Wissen, dass sie ist, ausgehend von der Ursache verstehen und richtig gebrauchen lernt, denn dann ist sie sich ihres erfahrungsfreien Existentsein bewusst, erst dann begreift sie, warum nur dem Menschen bewusst gemacht wird, dass es ihn gibt, um dann, wenn die Bestätigung davon erfolgt, die elementare Aussage Swami Omkaranandas - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - ihre Bestätigung findet. Solange dies aussteht, zerlegt die Person alle elementaren Worte, am Beispiel Materie aufgezeigt, ohne zu begreifen, dass sie sich hoffnungslos in einer Summe von Erfahrungen, von Wesen, Dingen und Geschöpfen verliert, zusammengefasst zu ihrem mentalen Besitz, wenn das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung nicht in der Urbedeutung belassen bleibt, sondern durch die Gegenüberstellung der zahllosen Objekte eine Situation entsteht, bewiesen durch die Geschichte der Menschheit, in der nirgends der wirkliche, der todlose Mensch zu finden ist, also der Mensch, der in der Bestätigung seiner wirklichen Ursache verbleibt, was er durch die Gleichstellung verstehbar macht - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - um davon ausgehend sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.