21.7.2002

 

Nachdenken - über die gelebte Existenzbestätigung

Was ist, bevor etwas wird? Die Antwort lautet - es ist die Ursache alles Gewordenen, alles Geborenen. Was aber geschieht dann, wenn die Ursachenbestätigung unmittelbar erfolgt, was durch die Hl. Schrift angesprochen ist, die von Bild und Ebenbild redet, ohne sich auf das Gewordene, ohne sich auf das Erfahrbare zu berufen, was durch Religionen praktiziert wird, die von Gott und Mensch reden und zwar ausgehend von dem, was zum Erfahrbaren der Person wurde? Wo dies der Fall ist, geht es um den Hinweis, dass der Mensch aus Leib, Seele und Geist besteht.

Wer ist es, der die Hl. Schrift bestätigt, die nicht wurde, der weder ein Anfang noch ein Ende zugestanden werden kann, gegenüber jener, durch Religionen geschaffenen Hl. Schriften, die auf den gewordenen Menschen Bezug nehmen, um in Abhängigkeit von ihm, zu einer gewordenen Gottdarstellung zu gelangen?

Warum werden jetzt Fragen zu einer unumgänglichen Notwendigkeit, wie die zuvor Erwähnten? Warum müssen sie dort beantwortet zu werden, wo ihre Ursache ist? Warum gibt es kein Ausweichen in Vorstellungen, in übernommenes Wissen, wenn das Gesetzmässige von Frage und Antwort, gestützt auf das Gesetz gewahrt bleiben soll? Deshalb eine weitere Forderung - wie entsteht die Frage? Die Antwort lautet - auf den Fragenden hat das Einfluss genommen, was zum Frageninhalt bestimmt werden musste, ohne dass im Moment des Erlebens ein Verstehen möglich gewesen wäre.

Was geschieht, wenn die Antwort Klarheit schaffend wirken soll? Es geht darum, dass die Antwort aus erster Hand zu erfolgen hat, was besagt, dass eine solche Möglichkeit erst dann besteht, wenn sie durch jenen erteilt werden kann, auf den ein solches Geschehen Einfluss nehmen konnte, weil er und sonst kein anderer gefordert ist, die Antwort, gestützt auf sein Erleben zu erteilen, auch dann, wenn es erfahrungsfrei stattfindet. Er ist und bleibt dem Gesetz verpflichtet, das Resultat verstehbar in Worte zu fassen.

Wie sich zeigt, ist die, durch das Gesetz in Aktion versetzte Erfahrungs- und Ausdruckshilfe, in der Bedeutung des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, in allen Bereichen das Instrument, das zur Verfügung steht, um sein Dasein, ausgehend von der Ursache unmittelbar zu bestätigen, um das durch die Person, durch die Geschichte bewiesene Fehlverhalten verstehen zu lernen. Die Auswertung führt, infolge der Begegnung mit Swami Omkarananda zur Unterscheidung zwischen ihm, als todlosem Menschen und der Ursache der Geschichte der Menschheit, die das Erkenntniswerk der sterblichen Person ist.

Was geschieht, wenn ich die Begegnung mit dem todlosen Menschen so verstehe, dass ich weiss, ohne von Erfahrungen abhängig zu werden, die alle Anfang und Ende haben, weshalb sie nur vorübergehender Natur sind, dass der Mensch die Sprache der Wahrheit dann in Anspruch nimmt, wenn es um ihn selbst geht, doch dann, wenn er die Menschheit anzusprechen hat, auf die Sprache ausweichen muss, die sich die Person, gestützt auf ihre Erfahrungen geschaffen hat. Dies verdeutlicht, warum zwischen der Sprache der Wahrheit und der Sprache der Person dann unterschieden werden muss, wenn es um die Selbstbestätigung des Menschen und dem Aufzeigen des Entwicklungsweges der Person geht.

Was kann auf den Menschen übertragen werden, der in der erfahrungsfreien Selbstbestätigung verbleibt, weshalb er die Aussage macht - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit? Sein Verhalten kann er jetzt durch die Worte der Sprache der Wahrheit verstehbar machen. Es geht um den Hinweis - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.

Was versteht die Person von einer solchen Aussage? Warum geht, bevor es zu einem brauchbaren Verstehen kommen wird, eine weitere Forderung Swami Omkaranandas voraus, die logischerweise nur an die Person gerichtet werden kann? Er sagt - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht.

Ist es nicht das Selbstverständlichste, aufgrund der erwähnten Forderung, seine Aufmerksamkeit vorab auf die beiden Worte zu richten, auf - Mensch und Person? Es sollte jedem einleuchten, warum zwischen Mensch und Person, aufgrund der unerkannt gebliebenen Todlosigkeit des Menschen und der gelebten Sterblichkeit der Person unterschieden werden muss, weshalb die Person kein Anrecht hat, sich als Mensch, sich als Ebenbild einer Wirklichkeit auszugeben, ohne auch hier die Urbedeutung des Wortes Ebenbild zu verstehen. Wer ist in der Lage, der einen Wirklichkeit, der zuerkannt ist, zeitlos allgegenwärtig, allwissend und allmächtig zu sein, sie durch eine Erfahrung zu erleben und als Bild zu beschreiben, was in der Sprache der Person, wenn von einem Bild die Rede ist, dem Beobachter ein Gegenüber zur Verfügung stehen muss?

Bild und Ebenbild sind in der Sprache der Wahrheit, gesprochen durch den todlosen Menschen, in gelebter Form in ihrer Unteilbarkeit bestätigt, was zu einem Verstehen der geistigen Einheit führt, weshalb nichts, was der mentalen Vielheit entstammt, zur Sprache kommt.

Wenn nun Swami Omkarananda die erwähnte Gleichstellung - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe erfahrungsfreie Wirklichkeit - durch sein Verhalten bestätigt, dann hat eine weitere Aussage von ihm beachtet zu werden, die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Kann eine solche Aussage von der Person verstanden werden? Ist sie noch in der Lage, ihre Anwesenheit in Worte zu fassen, wenn ihr der Gedanke, der ihr nach jeder Erfahrung, als mentales Bild in Erinnerung bleibt, ebenso entzogen wird, wie das Erleben und im weiteren das Denken nicht mehr zur Verfügung steht, weil es ohne die Bewusstmachung des Erfahrbaren nichts mehr zu denken gibt? Was also bleibt der Person für ihre Selbstbestätigung?

Warum macht Swami Omkarananda auf die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen aufmerksam? Was geschieht täglich, ohne auch nur einmal, wie die Geschichte der Menschheit beweist, das Ergebnis zu verändern, was von Anbeginn auf dem Planeten Erde praktiziert wurde, was erst jetzt in seiner Urbedeutung durch Swami Omkarananda verstehbar gemacht werden konnte? Er sagt - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg, unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück,wo sie vor dem Einschlafen war.

Welche Unterscheidung ergibt sich jetzt wie von selbst, wenn mir die Gegenüberstellung von Mensch und Person gelingt, weil der Mensch sein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein nie verlässt, verstehbar nur durch den Hinweis auf den traumlosen Tiefschlaf, im Gegensatz zur Person, die nur das auswertet, was infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren, zum Endlichen, zum Vergänglichen des Wachseins wird?

Wie sich zeigt, verlässt der todlose Mensch sein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein nicht, weshalb er sich gezwungen sieht, eine weitere Erklärung abzugeben, die lautet - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und die Person, bewiesen durch die Geschichte? Sie wertet nur das aus, was dem Wachsein entstammt. Durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen wird erst die gelebte Begrenzung, der Status der Person, bis hin zu göttlichen Persönlichkeiten fassbar. Heisst dies, dass alles, was zum gelebten Personsein führt, durch die Bezugnahme auf die Entstehung und die Geburt des physischen Körpers davon abhängig bleibt? Beruft sich die Person zurecht, auf einen Werdegang, einen Entwicklungsweg, der bis hin zur Vorstellung eines biologischen und somit gewordenen Lebens reicht, das die Person für sich in Anspruch nimmt und zwar in Abhängigkeit des geborenen Körpers, weshalb sie auch den, nicht zu umgehenden Tod zu übernehmen hat? Wird jetzt verstehbar, warum versucht wird, der Person auf ihrem Weg der Entwicklung all das unterzuschieben, d.h. selbst durchlaufen zu haben, was vorausgeht, bis der physische Körper sich bilden konnte?

Um Aspekte der Person, die sich nicht durch die Bezugnahme auf den Körper erklären lassen, einzubeziehen, mussten Seele und Geist hinzugefügt werden. Ohne deren Urbedeutung, durch die Sprache der Wahrheit verstehen zu können, muss der Versuch der Reinkarnierung und ihrer Beweisbarkeit einbezogen werden, um die göttlichen Eigenschaften letztlich der Person zugestehen zu können. Es sind die göttlichen Persönlichkeiten, die einen solchen Status erreichten, um das Ergebnis, durch die Gotterfahrung unter Beweis zu stellen.

Es bleibt übersehen, dass innerhalb des gelebten Personsein die Gegenüberstellung, die es nur im Wachsein gibt, nie verlassen werden kann, wenn Aussagen ein solches Resultat verstehbar machen. Weil aber alle Erfahrungen nur im Wachsein möglich sind, doch die Ursache des Wachseins erst jetzt, infolge der Begegnung mit dem todlosen Menschen, durch den Gebrauch seiner Sprache der Wahrheit fassbar, d.h. annehmbar wurde, einer Sprache, die sich selbst nicht in die Ursprache der Person, in Sanskrit übersetzen lässt, weil es im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, bewiesen durch die Hl. Schrift, kein erfahrbares Gegenüber gibt, was erst durch die erfahrungsfrei bleibende Selbstbestätigung verstehbar wird. Es fehlt jede Möglichkeit, auch nur irgend etwas Gewordenes oder Geborenes auf den Menschen, auf Swami Omkarananda zu übertragen, weshalb er bei einem öffentlichen Vortrag, durch die Bezugnahme auf sich die Worte aussprechen konnte - ich nehme keinen Raum ein - was jeden Versuch unterbindet, den todlosen Menschen beschreiben zu wollen.

Kann der Person verstehbar gemacht werden, warum der Mensch für sich keinen Raum beansprucht? Wer in der Selbstbestätigung verbleibt, wer diese Selbstbestätigung durch die erwähnte Gleichstellung verstehbar macht, verlässt den traumlosen Tiefschlaf, dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein nicht. Dies verdeutlicht, warum Swami Omkarananda seinem Dasein hinzufügen kann - ich wurde durch keinen Mutterleib geboren - weshalb nichts, was gegenüber dem Körper geschieht, auf ihn Einfluss gewinnen kann. Dass ein solches Dasein, alles in der erfahrungsfrei bleibenden Existenzbestätigung belässt, weshalb jede Möglichkeit fehlt, aus einer erlebten oder gelebten Gegenüberstellung heraus, Aussagen zu machen, sollte jetzt begriffen werden.

Der todlose Mensch macht verstehbar, dass er ist, bevor es etwas gibt und er sein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein, nur über Informationen mitzuteilen vermag, was die Person infolge der Bezugnahme auf ihren traumlosen Tiefschlaf noch begreifen kann. Welche Bedeutung aber hat der angebliche Schlaf, der in Wirklichkeit nichts mit dem zu tun hat, was die Person darunter versteht, denn es kann nicht mehr widerlegt werden, dass die Urbedeutung des Schlafs in Wirklichkeit und Wahrheit die Ursache des Wachsein ist? Und weil die Wirkung, in der Bedeutung des Erfahrbaren nur ausgehend von der Ursache verstehbar ist, was besagt, dass es erst dann ein brauchbares und Klarheit schaffendes Verstehen gibt, wenn die Wirkung in der Ursache belassen wird, was in der erwähnten Situation bedeutet, dass das Wachsein nur ausgehend vom traumlosen Tiefschlaf verstehbar ist, so ist wiederum Swami Omkarananda gefordert, auch hier Rede und Antwort zu stehen. Er sagt - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen - was an den Platz eines unbewussten Zustands, das Wirkliche des Menschen bringt, weshalb die Person, auch ohne die unbewusst stattfindende Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf schon nach wenigen Tagen ohne Schlaf nicht mehr handlungsfähig bliebe.

Die geistige Einheit wird nur durch Swami Omkarananda verstehbar, begriffen jedoch erst dann, wenn in seinem Verhalten das gesehen wird, was seine Worte der Sprache der Wahrheit, durch den Hinweis auf die Entpersonifizierung bestätigen. Und diese Entpersonifizierung lässt die Person dort wieder als das in Erscheinung treten, wo sie todloser Mensch war, wo sie noch nicht mit ihrer Personifizierung begonnen hat, von der aus alles, was hin zum biologischen, zum vergänglichen Leben führt, einem Leben, das nichts mit dem Leben zu tun hat, das Swami Omkarananda durch seine Aussage verstehbar zu machen sucht, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Für den todlosen Menschen gibt es keine Wechselwirkungen, auch nicht die von Erwachen und Einschlafen. Der todlose Mensch bestätigt sich in der Begegnung mit Swami Omkarananda, die nicht über die Erfahrung sondern über die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles dasselbe, namenlose Bewusstsein ist, in der Bedeutung der zeitlos, allgegenwärtigen, geistigen Einheit, weshalb hier alles entfällt, was der Person nur durch die Bezugnahme auf das verstehbar gemacht werden kann, was für sie in Abhängigkeit das traumlosen Tiefschlafs fassbar ist, was besagt, dass die Person tatsächlich mit leeren Händen dasteht, wenn sie das begreifen will, was sie ist, bevor sie durch die Personifizierung sich zum Mittelpunkt von dem bestimmt, was sie über ihre individuelle Selbst-, Welt- und Gottdarstellung auszusagen fähig ist.

Die Zusammenfassung ergibt - der Mensch hat keine Ursache und die Person versucht, die Entstehung des Körpers, mit dem sie sich identifiziert, als ihren Entwicklungsweg zu bestimmen.