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22.2.2001Nachdenken - über das Thema Mensch
Warum stellt Swami Omkarananda folgende Bedingung - solange die Person die Urbedeutung ihrer gebrauchten Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht? Das Ergebnis liegt bereits bei dem Wort vor, das die Person für ihre Selbstdarstellung sich angeeignet hat. Es geht um das Wort Mensch. Aufgrund davon ist die Nichtbeachtung einer solchen Forderung die Ursache, warum überall nur mit Symptombehandlungen gearbeitet und Fortschritte angestrebt werden, ohne eine Schadensbegrenzung ins Auge zu fassen.
Was ist Mensch - ist die Frage, die ich mir stellen muss, um der Forderung Swami Omkaranandas nachzukommen? Solange ich die Ursache des Wortes Mensch nicht kenne, weiss ich nicht, von was gesprochen wird. Warum spricht Swami Omkarananda die Person und nicht den Menschen an? Warum fordert er die Person auf, erst die Urbedeutung all der Worte kennen, verstehen und richtig gebrauchen zu lernen, die das Menschsein unmittelbar betreffen? Könnte auf dem Planeten Erde etwas anderes das Verhalten des Menschen prägen, als die Bestätigung der göttlichen Eigenschaften zu sein, wenn das Wort Mensch, ausgehend von der Urbedeutung, durch die Anwesenheit des wirklichen, des todlosen Menschen die Bestätigung finden würde?
Was bietet Swami Omkarananda als Ziel seiner Informationen an, bezüglich der Urbedeutung der Worte, jetzt ausschliesslich auf das Wort Mensch konzentriert? Wenn er den Erdenbewohner als Person und nicht als Mensch darstellt, so höre ich mit den richtigen Ohren das Ergebnis. Und aufgrund davon muss ich in meinen Vorstellungen, mich durch die Informationen Swami Omkaranandas dorthin zurückführen lassen, wo das menschliche Verhalten aufgegeben und der Erkenntnisweg der Person eingeschlagen wurde.
Wenn dem Menschen zugestanden ist, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein, dann genügt es doch nicht, einen physischen Organismus zur Bedeutung des Menschen zu erheben,, dessen Entwicklung bis zum Ursprung zurückverfolgt werden kann und ebenso seine Funktionen, die um der Selbsterhaltung und Fortpflanzung willen in nicht zu widerlegenden Gesetzmässigkeiten verankert sind und nun das Ergebnis, auf die anerkannte Dreiheit zu übertragen ist und als Bild die Person vor mir zu haben. Selbst dann, wenn aus der göttlichen Seele, die Urtriebe der Psyche und ebenso aus dem göttlichen Geist, das Gedankliche der Mentalität abgeleitet wird, weil sich die göttlichen Eigenschaften nicht auf die Bedeutung von Forschungsobjekten begrenzen lassen, so sollten die Ergebnisse, mit denen das Wort Mensch verstehbar zu machen gesucht wird, logischerweise auf jenen übertragen werden, der die Erforschung dieser Dreiheit vorzunehmen vermag.
Warum spricht Swami Omkarananda, aufgrund der Gestaltung des Daseins, wie es durch das Geschöpf erfolgt, dem seine Anwesenheit bewusst gemacht wird und deshalb eine Sonderstellung einnimmt und zwar die, von der aus das Erleben zum Wissen, dass man existiert, die Bestätigung findet, nicht mehr vom Menschen sondern nur noch von der Person? Warum wird durch die Forschung das Aussergewöhnlichste, das allein Anspruch darauf erheben kann, Mensch zu sein, dieses Aussergewöhnliche nicht nur missachtet sondern einfach übergangen? Deshalb die Frage - was bliebe vom Menschen, ohne sein Wissen, dass er ist? Was tatsächlich bleibt wird täglich durch jede Person bestätigt und zwar dann, wenn vorübergehend die Bewusstmachung, dass man existiert, abgeschaltet ist, wie bei einem TV Empfänger. Und was geschieht, wenn der Empfänger, in der Bedeutung der Bewusstmachung, infolge des Erwachens aus dem angeblichen Schlaf wieder in Betrieb genommen wird?
Auch hier muss erst die Forderung Swami Omkaranandas erfüllt werden nämlich - die Urbedeutung des Wortes Schlaf zu bestimmen, von dem es ebensowenig Erfahrungen gibt, wie vom wirklichen Menschen. Doch wer nimmt sich schon die Mühe, die Bedeutung des Schlafs, unter Verzicht wissenschaftlicher Forschungsergebnisse als eine Notwendigkeit anzuerkennen? Was aber geschieht, wenn Schlafstörungen eintreten? Wird dann erahnt und zugleich akzeptiert, dass die als Mensch sich ausgebende Person, von einem Existentsein abhängig ist, das von ihr als Schlaf bestimmt wird, ohne zu wissen, warum dem so ist?
Um die Menschheit aus ihrer gelebten Unwissenheit aufzuwecken, um ihr mit aller Deutlichkeit den Spiegel ihres Fehlverhaltens vor Augen zu führen, auch wenn dies noch so unerwünscht ist, aufgrund der Gefahr, dass das künstlich errichtete Gebäude, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, in das der Mensch sich eingeschlossen hat, was durch die, auf den Planeten Erde isolierte Gestaltung seines Daseins nicht widerlegt werden kann, so muss erst der Begriff Person, ausgehend von der Ursache bestimmt werden, um das Ende des gelebten Personsein, mit allen Folgen zu begreifen.
Was geschieht durch die Geburt? Der Neuangekommene hat nur die eine Möglichkeit, über die Nachahmung das Verhalten der Anwesenden zu übernehmen. Das Ergebnis davon ist, dass die zuvor praktizierte mentale Kontaktnahme, durch den Gebrauch der körperlichen Sinne überdeckt wird. Ist dies vollzogen, ist die körperliche Kontaktnahme zum dominierenden Faktor geworden, setzt die Erziehung, die Schulung und die Ausbildung ein. Das Ergebnis davon ist - aus dem Menschen wurde das Individuelle einer Person, die sich im weiteren zu einer Persönlichkeit entwickeln kann. Das Erdendasein ist gekennzeichnet vom Verlangen einer Perfektionierung der Personifizierung eines jeden, der diesen Planeten betritt. Statt nun zu begreifen, dass die Geburt ein ganz natürlicher Vorgang auf diesem Planeten ist und deshalb das Ende ebenso nie etwas anderes sein wird und kann, als der normale Wechsel durch das Verlassen des, zum Sterben verurteilten Körpers, weshalb weder Krankheit noch Altersbeschwerden vorausgehen müssen, so beweist sich durch die gelebte Personifizierung, dass das Gesetzmässige des physischen Körpers, dieser Perfektionismus nicht sich selbst überlassen bleibt, sondern, wie erwähnt, infolge der Personifizierung die individuellen Eigenschaften der Person das überdecken, was die unteilbare Bestätigung von dem ist, was durch das eine Merkmal das Menschsein ausmacht.
Zuvor erwähnte ich, dass es ohne das Wissen, dass man ist, nur das gibt, was mit dem Wort Schlafzustand darzustellen gesucht wird, ohne die erfahrungsfrei bleibende Urbedeutung eines solchen Wortes kennen und verstehen zu lernen. Das Ergebnis liegt vor, jedoch wiederum erst durch eine Aussage Swami Omkaranandas verstehbar. Er sagt zu dieser Situation der Menschheit - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und die Ebene der Person, aus was besteht sie? Sie besteht aus dem, was zwischen dem Erwachen und Einschlafen, durch jede Person durchführbar ist. Welche Bedeutung hat jedoch das Wachsein der Person aus den Augen Swami Omkaranandas? Er sagt - wenn die Person aus dem Schlaf erwacht, dann springt sie, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wer oder was sie während dieser Zeit ist und bleibt, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war.
Was bewirken die erwähnten Schlafstörungen. Sie beweisen, dass die Person ohne die Rückkehr in den Schlaf nicht lebensfähig ist, d.h. nicht existieren kann. Warum wird nicht begriffen, dass das Wirkliche der Existenz der Person, nicht mit dem Wachsein identisch ist, wie es in Lexika dargestellt wird. Das Wirkliche der Existenz ist identisch mit der Urbedeutung des Wortes Schlaf, verstehbar aber erst, wenn Swami Omkarananda folgende Gleichstellung vornimmt - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - was es ihm jetzt ermöglicht, sein eigenes Verhalten in die Worte zu fassen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Was müsste sich auf dem Planeten Erde zwangsläufig ändern, wenn alle Personen im Wachsein das Verhalten, jetzt aber bewusst an den Tag legen, d.h. beibehalten würden, das sie alle im traumlosen Tiefschlaf, wenn auch noch unbewusst beweisen? Dass diese Möglichkeit besteht, im Wachsein, in die Gestaltung des Alltags so einbezogen zu sein, wie zuvor, jedoch von allem unberührt zu bleiben, hat Swami Omkarananda vorgelebt. Aufgrund davon ist sein Vorgehen und Verhalten erst glaubhaft, wenn solche Einsichten vorliegen, was ihm aber als Gesetzesmissachtung all jener künstlichen Gesetze angelastet wurde, die bei jedem Regierungswechsel, zum Selbstschutz ihrer eigenen Interessen, erlassen werden. Deshalb wiederum die Frage - welche Urbedeutung hat das Wort - Gesetz?
Was wird in Verbindung mit dem Wort Leben zu erklären gesucht? Das anerkannte Leben der Person hat sich, analog zur Entwicklung ihres physischen Körpers aus Materie gebildet. Und die Urbedeutung des Wortes Leben, wo ist sie zu finden?
Wenn Swami Omkarananda seine Autobiographie durch die Worte festlegt - ich nehme keinen Raum ein - dann entzieht er mir das Recht, das, was ich durch meine Sinne, in seiner physischen Anwesenheit erlebe, auf ihn zu übertragen. Er sagte einmal - man kann mich lebendigen Leibes begraben oder gar einmauern, ohne mich zu berühren, ohne auf mich Einfluss zu gewinnen, ohne mich töten zu können.
Mit wem habe ich es zu tun, wenn der Erdenbewohner als Person angesprochen wird, jedoch durch die geistige, nicht aber durch die religiöse Aspiration auf die Entpersonifizierung vorbereitet wird, um nach dem Ende wieder das zu sein, was vor dem Anfang, was vor dem Beginn der Personifizierung bereits als Mensch anwesend war? Deshalb die Notwendigkeit, die Urbedeutung der elementaren Worte erst kennen und verstehen zu lernen, um durch sie dort Klarheit zu schaffen, wo unter dem Einfluss des gelebten Personsein, das Verhalten gegenüber allem, was sich auf dem Planeten Erde entwickeln konnte, durch das Fortschrittsdenken eine Situation zu schaffen, die sich nur noch durch die bildhafte Darstellung, die der Volksmund gebraucht, in der Wirkung verstehbar zu machen - der Elefant im Prozellanladen, der sich noch so vorsichtig bewegen kann, es jedoch immer Scherben, immer Zerstörung gibt.
Wer erahnt jetzt, welche Pflicht erst erfüllt werden muss? Welche bildhafte Darstellung ist mit dem Turmbau zu Babel erwähnt? Es geht um das Projekt, eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel zu errichten - zu lesen im Alten Testament der Bibel. Als es um die Ausführung ging, begriff plötzlich jeder, dass in bezug auf Worte, deren Ursache keine Erfahrungen sind, jeder im selben Wort etwas anderes sieht und anstrebt. Das Ergebnis davon war und ist, dass jedem das Recht eingeräumt werden muss, das als seine Aufgabe zu akzeptieren, anzuerkennen und zu verwirklichen, was ihm die Verbindung zwischen Erde und Himmel, zwischen Mensch und Gott bedeutet. Noch eine weitere biblische Darstellung passt bestens zu den heutigen Diskussionen. Dort ist zu lesen, dass dem Körper von Adam eine Rippe entnommen wurde, um daraus die Eva zu schaffen. Die Notwendigkeit, um dem physischen Körper des Menschen auf dem Planeten Erde durch ein eigenständiges Prinzip die Fortpflanzung sicherzustellen, ist wiederum bildhaft dargestellt.
Welche Bedeutung muss deshalb den elementaren Worten zugestanden werden? Die Geschichte beweist, dass nie das Menschsein, das gestaltlose Wissen, dass man ist, zur Sprache kommt, was zu verstehen gibt, dass nie ausgehend vom erfahrungsfreien Existentsein das Menschsein zu erklären gesucht wird. Was aber geschieht täglich? Würde nicht jede Person tagtäglich das durchlaufen, was nötig ist, um die Bedeutung des Menschen verstehen zu lernen, dann liessen sich alle hier gemachten Ausführungen widerlegen. Doch jede Person beweist täglich exakt das Erwähnte, jedoch noch unbewusst, weil sie nie darauf angesprochen wurde und es deshalb noch ohne Wirkung bleibt, dass sie nur während des traumlosen Tiefschlafs die Bedingungen erfüllt, die sie als Mensch im Wachsein zu verwirklichen hat, um sich als der wirkliche, der todlose Mensch zu bestätigen. Aufgrund davon erwähnt Swami Omkarananda folgende Worte - erst wenn die Person den traumlosen Tiefschlaf bewusst betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.
Welche Forderung stellt Swami Omkarananda an den geistig Strebenden, um sich dem Einfluss der gelebten Unwissenheit zu entziehen? Es geht um die Aufforderung - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. Dies verdeutlicht, warum erst dann, wenn das Erwachen ins Körperbewusstsein, ausgehend vom Verbleiben im Gottbewusstsein begriffen ist, die Urbedeutung der Worte, wenn es um den Menschen, um die Bestätigung seines erfahrungsfreien Existentsein geht, der Beweis des todlosen Lebens erbracht wird, das zeitlos allgegenwärtig ist. Erst dann ist die Notwendigkeit der geistigen Aspiration begriffen und das geistige Allseits als tragendes Element des materiellen Diesseits und des mentalen Jenseits bejaht.
Was geschieht durch die geistige Aspiration? Swami Omkarananda erklärt sie folgendermassen - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht hat, begreift sie, dass jede Erfahrung Anfang und Ende hat. Deshalb ist das Ziel der geistigen Aspiration die Entpersonifizierung, weil nach dem Ende das bleibt, was vor dem Anfang, was vor dem Beginn der Personifizierung war. Und das Ergebnis ist dann im Verhalten die Bestätigung des göttlichen Friedens, der göttlichen Harmonie, der göttlichen Liebe, der göttlichen Freude, der göttlichen Glückseligkeit, was besagt, dass jede Person die täglichen Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen erst dann beenden kann und wird, weil sie im mentalen Jenseits ebenso wie im materiellen Diesseits bestehen bleiben, bis sich durch das Verbleiben im göttlichen Bewusstsein, die gelebten Begrenzungen, die sich aus dem Erwachen ins Körperbewusstsein ergeben, wie von selbst auflösen, weil es um einen Reifeprozess, nicht aber um einen Lernprozess geht.
Wer deshalb das gelebte Personsein auf Distanz betrachtet, der begreift, dass im Moment des Erwachens, mit dem Denken die zur Verfügung stehenden Gedanken zu einem Verhaltensprogramm verarbeitet und durch den Gebrauch des Körpers in Leistung umgesetzt werden. Wer dies aus der Selbstbeobachtung seines Tuns begreift, der weiss, ohne darüber belehrt zu werden, dass er selbst, der mit dem Denken und dem Körper arbeitet, längst existent ist, bevor es solche Möglichkeiten gibt, um sein erfahrungsfreies Existentsein unter Beweis zu stellen.