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23.1.2002
Nachdenken - über das Bestandbehaltende
Welche Bedeutung muss einer Entwicklung in der Geschichte der Menschheit zugestanden werden, die von einem Fortschrittsdenken beherrscht wird? Es geht um die Beachtung der Forderung Swami Omkaranandas, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht. Die Auswertung ergibt, dass vorab der Sinn, die Bedeutung und die Wirkung des Wortes Fortschritt zu ergründen ist, um zu wissen, was daraus resultiert.
Fortschritt bedeutet, den eingenommenen Standort zu verlassen, weil er im Einfluss auf die Gestaltung des Alltags mit seinen Ergebnissen unbefriedigend ist. Wer kann die Rückblende dorthin vornehmen, wo jeder tatsächliche Fortschritt, in der Bedeutung des Verlassens von dem, was der Mensch ist, bevor er zur Person wird, stattgefunden hat? Solange der Fortschritt in totaler Abhängigkeit der physischen Menschdarstellung stattfindet, ohne die Urbedeutung des Wortes Mensch zu kennen, um zu wissen, was eigentlich verlassen und deshalb aufgegeben wird, bleibt ein solches Vorhaben ein fragwürdiges Unterfangen. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, erst vorstellungsmässig dorthin zurückzukehren, wo die sterbliche Person noch todloser Mensch war, um die Bedeutung und den Einfluss der bereits zurückgelegten Wegstrecke verstehbar zu machen, von dem aus das Versprechen resultiert, in eine glücklichere Zukunft geführt zu werden, die jedem das bietet, nach was er verlangt.
Welcher Art ist die Zielsetzung des Daseins, die durch den jetzigen, den technischen, den total körperorientierten Fortschritt in Verbindung mit der Zielsetzung angestrebt wird? Eine einziger Einwand genügt bereits, um die daraus entstandene, gelebte Unwissenheit ins richtige Licht zu rücken und zwar ausgehend von einer Aussage Swami Omkaranandas. Und sie lautet - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit - entstanden und zu einer Notwendigkeit geworden, weil nach seinen Worten niemand die eigentliche Bedeutung und Aufgabe der Meditation kennt.
Welche Bedeutung oder welcher Segen resultiert aus der Arbeit, d.h. aus allem Tun, vom Erwachen bis zum Einschlafen, jedoch mit der richtigen Einstellung ausgeführt? Das Ergebnis davon ist - Arbeit ist die beste, die billigste und die wirkungsvollste Medizin. Arbeit mit der richtigen Einstellung und Konzentration ausgeführt, macht erst die Bedeutung des traumlosen, des wirklichen Tiefschlafs verstehbar. Und warum? In der konzentrierten Arbeit, unabhängig um was es dabei geht, sind alle unerwünschten und störenden Gedanken wirkungslos, was Swami Omkarananda durch die Worte verstehbar zu machen sucht, um die ausgleichende Gerechtigkeit zu wahren - arbeite wie ein Riese, denke wie ein Genie, lebe wie ein Heiliger - was verstehbar macht, dass für jede Person abgestimmt auf ihren körperlichen, ihren mentalen und ihren religiösen Zustand die Gelegenheit geboten ist, die darin zur Verfügung stehenden Kräfte und Möglichkeiten richtig zu nutzen.
Wie erwähnt, ist die Arbeit ein Ausgleichsfaktor für den mentalen Zustand der Person. Alle Probleme, einfach alles, was die Person belastet, hat in ihr Denken und somit in ihr Erleben nur Zutritt, wenn Platz dafür geschaffen wird. Und dieser Platz fehlt in der richtigen Einstellung zur Arbeit ebenso, wie in der Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf. Weil die Person sich im Wachsein als todloser Mensch und nicht als sterbliche Person zu bewähren hat, ist ihr die Arbeit als die Hilfe zur Seite gestellt, von der aus der erwähnte Ausgleich gewährleistet ist, vorausgesetzt, die Arbeit ist in ihrer Urbedeutung belassen, verstehbar durch die Forderung Swami Omkaranandas.
Warum muss der physische Körper durch die Nahrung erhalten werden? Warum wächst der Person die Nahrung nicht in den Mund, sondern muss durch die täglichen Notwendigkeiten, von jedem selbst, abgestimmt auf seinen Gesundheitszustand und seine Stellung in der Gemeinschaft erarbeitet werden? Solange diese Gesetzmässigkeit beachtet bleibt, ist das göttliche Entlohnungsprinzip wirksam. Wird jedoch die Urbedeutung der Arbeit entwertet, dann geht daraus das weltliche Entlohnungsprinzip hervor. Und diese Störung ist der, durch die Person geschaffene Widerspruch, verstehbar durch die Beachtung der vorhandenen Gesetzmässigkeit, wie sie durch alle Geschöpfe die Bestätigung findet.
Welche Aufgabe wird durch alles in der Natur erfüllt? Es geht immer und unter allen Bedingungen um die Selbsterhaltung und Fortpflanzung der physischen Erscheinung, ohne Bezahlung. Das Zusammenspiel ist das Wunder Natur. Und dieses Wunder funktioniert nur deshalb störungsfrei, weil es darin keine Bewusstmachung der Erfahrungen und deshalb keine individuellen Interessen gibt, wie dies bei der Person der Fall ist. Und die so verstehbar gewordene, göttliche Entlohnung, sichergestellt durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, ist durch die Person missachtet. Das Ergebnis liegt mit seinen verheerenden Folgen und den darin verankerten Ungerechtigkeiten vor. Doch jeder Versuch, die Person darauf vorzubereiten, wenigstens vorstellungsmässig sich vor Augen zu führen, wie die göttliche Entlohnung dort funktioniert, wo es keine Bewusstmachung und somit keine willkürlichen Eingriffe gibt, wird der Einfluss geltend gemacht - müssen wir zurück zum Tauschhandel? Solche Einwände beweisen, wie die Person die Natur und den darin nicht zu widerlegenden Perfektionismus versteht.
Es scheint zu einfach, die erwähnte Gesetzmässigkeit in allen Lebenslagen zu berücksichtigen, denn das, was in Verbindung mit der Selbsterhaltung und Fortpflanzung des physischen Körpers erfüllt werden muss, bleibt in dieses Naturgeschehen integriert. Weil nun die Person sich tote Maschinen schafft, die ihr die Arbeit abnehmen, so wird es immer offensichtlicher, was daraus resultiert nämlich - sie, die Person steht neben der Maschine und verkümmert aus Mangel an Arbeit, aus Mangel an Herausforderungen, die sie braucht, um sich dem Einfluss des Gemüts zu entziehen, das jede Person unweigerlich dann zu beherrschen beginnt, wenn sie den natürlichen Rhythmus verlässt.
Die Auswirkungen der Folgen des angestrebten Fortschritts müssen auf irgend eine Art und Weise, einen Ausgleich durch künstlich geschaffene Beschäftigungsmethoden herstellen, um eine Tragödie zu vermeiden. Und dieser allein wirkungsvolle Ausgleich besteht in der Gleichstellung von Arbeit und Meditation, d.h. eine mentale, gottbezogene Aktivität, durch welche die Zeit, die ohne Ablenkung durch die Arbeit jeder Person zur Verfügung steht, durch Meditation unbeschadet zu überbrücken.
Warum ist unter der genannten Umständen das Erscheinen des todlosen Menschen die Notwendigkeit, um alles wieder ins richtige Lot zu bringen, um die Folgen des Fortschritts, in der Bedeutung eines sich Entfernens von dem, was den Sinn das Daseins, was die Bedeutung des Wachseins verstehbar macht, durch die Zuhilfenahme des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung. Das Ergebnis davon ist, dass die Wirkung und in diesem Fall das Wachsein, ausgehend von der Ursache die Bewertung erhält, weshalb der todlose Mensch sich gegenüber der sterblichen Person zur Aussage gezwungen sieht - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und wie erwähnt, ist die Ebene der Person das Wachsein, verstehbar geworden, durch den Hinweis Swami Omkaranandas der lautet - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und immer sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war - ohne die Ursache des Wachseins zu berücksichtigen. Diese Einseitigkeit in der Gestaltung des Alltags, hat alles aus dem Gleichgewicht gebracht und zu einer solchen Überwertung des Wachseins geführt, dass übersehen wird, dass jede Person, ohne die unbewusste und nicht beeinflussbare Rückführung in einen natürlichen, einen gesunden Tiefschlaf schon nach wenigen Tagen unlösbare Probleme aufkommen.
Die Unwissenheit der Person hat solche Ausmasse angenommen, dass nicht mehr die tägliche Rückführung in das Wirkliche der Existenz einer jeden Person beachtet wird, sondern die ganze Aufmerksamkeit, wenn es um die anerkannte Existenz der Person geht, die Geburt des Körpers zur Sprache kommt. Dies verdeutlicht, warum der eingetretene Fortschritt in die total körperabhängige Entwicklung einmünden konnte. Das Ergebnis liegt vor und zwar in den Folgen der Unterbeschäftigung. Dieses Ungleichgewicht hat die Person mit ihrem mentalen Frieden zu bezahlen, weil alle Bemühungen lediglich die Probleme überdecken, ohne sie wirklich zu beheben.
Die einzig erfolg versprechende Lösung wurde durch den todlosen Menschen, durch Swami Omkarananda vorgelebt. Sein Verhalten hat er durch folgende Aussagen verstehbar zu machen gesucht. Es geht um die Anerkennung eines Freiseins, das jeder Person dann zur Erfüllung wird, wenn sie zu allem Tun wieder die richtige Einstellung findet, wenn es weder ein Entlohnungsprinzip noch ein Prinzip des Warentausches braucht. Ein solcher Wechsel scheint blosse Utopie zu sein. Es bleibt aber übersehen, dass das, in was das Kind, über die Nachahmung der Anwesenden eingeführt wird, ihm zum Normalzustand wird.
Der bevorstehende Wechsel ist durch die Aussage, die an den geistig Strebenden gerichtet ist, durch die Worte verstehbar - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. Und die Bedeutung des Erwachens ins Gottbewusstsein, was zur Bestätigung des Verbleibens im Gottbewusstsein führt, weil es nie wirklich verlassen werden kann, hat das zur Folge, was durch die Worte verstehbar wird, die lauten - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.
In welcher Beziehung steht Swami Omkarananda zur Gestaltung des Daseins, wie es sich auf dem Planeten Erde, unter dem Einfluss der Geburt entwickelt hat? Er sagt über seine Anwesenheit - ich nehme keinen Raum ein - was zu einer weiteren Aussage führt, die lautet - ich wurde durch keinen Mutterleib geboren. In welcher Beziehung Swami Omkarananda zu seinem Körper und dessen Einflussnahme steht, hat er durch den Hinweis verstehbar zu machen gesucht - man kann mich lebendigen Leibes begraben oder gar einmauern, ohne mich zu berühren, ohne über mich Macht zu gewinnen - was bedeutet, dass folgende Gleichstellung so bedeutungsvoll ist, die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - was es ihm ermöglicht, sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Was praktiziert jede Person täglich, ohne die Folgen zu kennen, ohne sie auszuwerten? Es geht um die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen. Weil aber die Person nur das Wachsein auswertet, ohne das Bestandbehaltende zum Mittelpunkt, zum Fixpunkt zu bestimmen, so bleibt sie solange diesen Wechselwirkungen ausgesetzt und zwar im materiellen Diesseits, wie auch im mentalen Jenseits, bis durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles Bewusstsein ist.
Wie sich zeigt, ist letztlich jede Person auf sich gestellt, weil sie ihr Glück, ihre Zufriedenheit, ihren Frieden, ihre Liebe, ihre Harmonie, ihre Freude und in der Zusammenfassung die erwähnte Glückseligkeit nicht erleben, wohl aber im Verhalten offenbaren wird, wenn sie im Wachsein, in der Gestaltung des Alltags das offenbart, was ihrer Existenz, ihrem erfahrungsfrei bleibenden Bewusstsein entstammt. Erst dann, wenn das Verhalten bestätigter Friede ist, wenn der Versuch aufgegeben wird, Frieden zu schaffen, statt Frieden zu leben und das Ergebnis der kommenden Generation vorgelebt wird, dass erst dann der Planet Erde die Bewertung, ein materielles Objekt zu sein, ebenso verliert, wie dies gegenüber dem eigenen Körper der Fall ist, weil er erst dann sich seiner eigenen Gesetzmässigkeit überlassen bleibt und seine Eigenständigkeit bewahren kann, die durch keine negativen Gedanken zu Krankheiten, zu organischen Schäden führen, die künstlich zu lösen gesucht werden, statt durch eine reine Gedankenwelt, die allein fruchtbare Vorsorge zu treffen.
Wer erahnt jetzt, warum nicht durch den Fortschritt die Person ihre Zufriedenheit, ihren allein bestandbehaltenden Frieden findet, sondern nur dann es auch erreicht, wenn alles in Harmonie mit der bestehenden Gesetzmässigkeit belassen bleibt, wie es ist, bevor die Person ihr Wachsein betritt, was durch Swami Omkaranandas Aussage die Bestätigung findet, die lautet - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - ohne die täglichen Aktivitäten ausser acht zu lassen.