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24.05.2003Nachdenken - über die Selbstdarstellung des Menschen
Was geht voraus, um zwischen der Todlosigkeit des Menschen und der Sterblichkeit der Person unterscheiden zu müssen? Was hat sich ereignet, um näher auf die Todlosigkeit des Menschen eingehen zu können? Was muss als Kennzeichen des Menschen akzeptiert werden, um unter dem Druck der Umstände sich für eine Wertbestimmung entschliessen zu können, die in der Geschichte der Menschheit nie gefordert wurde?
Was bewirken die wenigen Worte Swami Omkaranandas, die er bei einem seiner ersten Vorträge, bezogen auf sich, so ganz nebenbei und unauffällig eingeflochten hat - ich nehme keinen Raum ein? Was bleibt vom Menschen, wenn es für ihn weder die Geburt des Körpers gibt, um durch die Bezugnahme auf seinen physischen Organismus jemand zu sein, noch durch eine mentale Individualität, von der aus das Verhalten die Bestätigung findet?
Welche Herausforderungen verursachen solche Worte, die dem Zuhörer alles aus den Händen nehmen, was sonst für die Bewertung und Einstufung eines Mitmenschen zur Verfügung steht? Kann eine solche Situation einfach akzeptiert, übergangen oder gar totgeschwiegen werden? Welcher Art sind die Reaktionen der Zuhörer? Versuchen sie das Gehörte auszuwerten oder wird es einfach akzeptiert? Was kommt hinzu, wenn derselbe Mensch, in Swami Omkarananda kennen gelernt, eines Tages zu den Anwesenden sagte - hört mir gut zu, aber glaubt mir kein Wort? Geht es hier um ein Spiel mit Worten oder was wird hinter solchen Aussagen versteckt?
Wenn ich jemandem begegne und er mir das Recht entzieht, das, was ich durch meine Sinne von ihm wahrnehme, auf ihn zu übertragen, dann komme ich nicht umhin, der Ursache für ein solches Verhalten nachzugehen. Um ein solches Vorhaben auf sich zu nehmen und zwar abgesichert durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, dann steht mir etwas zur Verfügung, das mich im weiteren dazu zwingt, die Trennung von Ursache und Wirkung ebenso ausser acht zu lassen, wie die Trennung von Frage und Antwort.
Mache ich mich von Wissen, von Vorstellungen, von Erlerntem abhängig, wenn auf mich etwas Einfluss nimmt, das ich aufgrund der momentanen Situation noch nicht verstehe, um daraus eine Frage zu formulieren, um nun irgendwo nach einer Antwort zu suchen? Geht es um eine, auf mich abgestimmte Situation, die von mir selbst und sonst von niemandem die Antwort verlangt? Wenn ja, dann muss ich akzeptieren, dass Frage und Antwort nicht getrennt beurteilt werden können. Und diese Gesetzmässigkeit muss ich zwischen der erfahrbar gewordenen Wirkung und der noch unerkannt gebliebenen Ursache ebenso beachten.
Wenn ich nun aufgefordert werde gut zuzuhören, doch das Gehörte nicht über den Glauben zu akzeptieren, dann bin ich gefordert, auf die Trennung von Ursache und Wirkung zu verzichten. Was aber bleibt dann? Was bleibt ist die Bestätigung, dass es eine Wirklichkeit gibt, die sich nicht unterteilen lässt. Was also geschieht, wenn ich alles, was Swami Omkarananda über sich gesagt hat, nur über das Gesetz verstehen lerne, dann erahne ich die Bedeutung der geistigen Einheit, d.h. den Entzug der Unterteilung des Erlebens und zwar in allem, was über die Erfahrung geschieht.
Wenn Swami Omkarananda folgende Aussage macht, die lautet - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war - dann erwarte ich weitere Informationen, vorab solche, warum die Person und nicht der Mensch angesprochen ist.
Wie erwähnt, hat Swami Omkarananda durch seine Selbstdarstellung dem Zuhörer jede Möglichkeit entzogen, aus ihm etwas zu machen, was in Abhängigkeit der körperlichen Sinne oder der mentalen Wahrnehmung etwas ergibt, was letztlich zum Individuellen einer Person, ja einer Persönlichkeit eingestuft werden muss. Deshalb ist folgende Gleichstellung von ihm so bedeutungsvoll, die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - von der aus er sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen sucht - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Was also geschieht, wenn Swami Omkarananda über alle Bereiche des Daseins informiert und zwar immer unter dem Aspekt einer erfahrungsfrei bleibenden Selbstdarstellung, von ihm gehört und durch mich beurteilt, ohne ihm auch nur ein einziges Wort zu glauben, indem auf das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, d.h. auf die Unterteilung, wie es sonst der Fall ist, nicht mehr eingegangen werden kann?
Muss oder kann ich jetzt Swami Omkarananda irgendwo einordnen, wenn er den wissenschaftlichen Bereich ebenso klarstellend erwähnt, wie die mentalen Arbeiten der grössten Denker und im weiteren das Religiöse vorab die Bedeutung erhält, die in den alten Religionen, deren Ursache keine Religionsspender sind, weshalb die Trennung von Ursache und Wirkung entfällt, in den Vordergrund seiner Aufklärungen bringt?
Wie kann oder muss ich ihn einstufen, wenn ich mich an die erwähnte Gesetzmässigkeit halte, die ich erst durch ihn, ausgehend von deren Ursache kennen und verstehen gelernt habe, indem ich darin lediglich die Ausdruckshilfe des Gesetzes sehe, das sich dieser Möglichkeit dann bedient, wenn aus dem todlosen Menschen die sterbliche Person wird, weil erst durch sie die Trennung von der Ursache zu einer Wirkung wird, die ihre Eigenständigkeit so zum Ausdruck bringt, dass sich daraus ein Verhalten ergibt, unterteilt in Leib, Seele und Geist und die Auswertung zu einer Selbst-, Welt- und Gottdarstellung führt, aufgrund der Bezugnahme auf das, was über Erziehung, Schulung und Ausbildung wirksam wird, zu durchschauen.
Was sehe ich in Swami Omkarananda, wie muss ich ihn aufgrund der Begegnung einstufen oder einordnen, um seine Ausführungen ausgehend von der Ursache zu verstehen, frei von Wissen, frei von der Begrenzung auf die Wirkung, in der Bedeutung eines gewordenen Wortes? Der Versuch, dieses Vorgehen aufrecht zu erhalten, führte dazu, seine erfahrungsfrei bleibenden Worte, die sich nicht in Ursache und Wirkung unterteilen lassen, der Sprache der Wahrheit zuzuordnen, was es ermöglicht, die Aussage, die auf Bild und Ebenbild verweist und durch Religionen für die Beschreibung der Person benutzt wurde, um davon ausgehend eine Gottvorstellung zu schaffen, indem in umgekehrter Weise vorgegangen wird.
Die Hl. Schrift, die dem Menschen zugesteht, Ebenbild des Bildes zu sein, dem die zeitlose Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit zuerkannt ist, als Sprache der Wahrheit bestätigen zu können, die Sprache, die ich erst durch die Beachtung der Forderungen Swami Omkaranandas durch ihn kennen gelernt habe. Dies verdeutlicht, warum erst jetzt die gewordene Sprache der Person, begonnen bei göttlichen Persönlichkeiten, die sich auf ihre Gotterfahrungen berufen und so beweisen, dass durch sie die Erfahrungssprache der Person erst ihren Anfang nahm, indem die Trennung der Wirkung von der Ursache die Möglichkeit schuf, das Ganze über Wissen, in Abhängigkeit einer Schulung auf der theoretischen Basis übernehmen zu können.
Wer erahnt jetzt das, was auf die Menschheit zukommt, wenn nicht mehr der Glaube der Person die Notwendigkeit der Entpersonifizierung abnehmen kann, um wieder dort zu sein, wo mit der Personifizierung, gegen das Gesetz verstossend, begonnen wurde.
Welcher Art sind die Reaktionen, wenn Swami Omkarananda seine Forderung aufrecht erhält und zwar gegenüber der Trennung von Ursache und Wirkung, bezogen auf die geistige Aspiration, als Vorbereitung für die Rückkehr in die Aufgabe des Menschen, die in der Gottbestätigung und nicht in der gewordenen Gotterfahrung die Ursache hat?
Warum macht Swami Omkarananda auf folgende Bedeutung aufmerksam und zwar durch die Worte - erst wenn die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht ist, begreift die Person, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung Anfang und Ende hat. Erst diese Einsicht beendet die Bindung an den Glauben und gibt die Person frei für das Ziel, das Swami Omkarananda anspricht, um die Person dort, wo sie todloser Mensch ist, zu bestätigen.
Warum sagt er - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Warum ergibt sich die Begegnung mit ihm in der Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist? Wie also kann eine Begegnung stattfinden, wenn der Mensch in der Selbstbestätigung des Bildes verbleibt, eines Bildes, das nicht aus einer Erfahrung heraus entstanden ist, um das Wort über die Sprache der Person zu einem Gedankenbild zu verändern? Die Sprache der Wahrheit, gesprochen durch den todlosen Menschen, der den Beweis erbringt, dass immer etwas ist, bevor etwas wird, überzeugt mich, dass ich bin, bevor ich zu etwas werde, was gegenüber jeder Person dieselbe Gültigkeit hat.
Was ist und bleibt über alle Zeiten hinweg jede Person, wenn sie sich auf das beruft, was sie zwischen dem Einschlafen und Erwachen ist, um das Ergebnis zwischen dem, was sich durch das Erwachen bestimmen lässt, in Worte zu fassen?
Warum meidet Swami Omkarananda die Bedeutung des Schlafes und erwähnt, durch die Sprache der Wahrheit bedingt, das erfahrungsfrei bleibende Existentsein? Wer ist dort hellhörig geworden, wo aus ihm die Sprache der Wahrheit hervorgeht, die sich nicht auf das begrenzen lässt, was über das Lernen erreichbar ist, weshalb es in der Sprache der Wahrheit keine Selbstdarstellung, keine Trennung vom Ganzen gibt.
Die Sprache der Wahrheit kann nicht in Ursache und Wirkung, kann nicht in Erfahrung und die Beschreibung eines solchen Geschehens getrennt werden, um die Sprache zu einem blossen Hilfsmittel zu entwerten. Wenn Swami Omkarananda sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - und die Begegnung mit ihm durch die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist, dann sollte begriffen werden, dass die geistige Einheit durch den, in der Selbstbestätigung des erfahrungsfrei bleibenden Bildes Verwurzelten, jede Trennung verhindert wird. Die geistige Einheit ist keine gewordene Einheit, wie es durch die Sprache der Person verstehbar zu machen gesucht wird. Die Sprache der Wahrheit ist in der Monosilbe OM zeitlos verankert, was besagt, dass es diese Silbe ist, die alles beinhaltet, was in allen Welten, durch die Anwesenheit der zahllosen Personen gesucht, jedoch erst dann gefunden wird, wenn die Begegnung mit dem todlosen Menschen in der Bestätigung stattfindet, dass alles dasselbe Bewusstsein ist.
Warum macht Swami Omkarananda auf die einzig wirkliche, geistige Schrift aufmerksam, die sich nicht in Worte formulieren und niederschreiben lässt, d.h. eine wortfreie Schrift, die seinen Namen trägt, weil es um eine Upanishad geht, die nur über das Erwähnte verstehbar gemacht werden kann, ohne von Erfahrungen, von Worten abhängig zu werden, die alle Anfang und Ende haben. Es geht nach den Informationen Swami Omkaranandas um das, was jeder Person zwischen dem Einschlafen und Erwachen, wenn auch erst nach dem Erwachen als das erfahrungsfrei bleibende Existentsein zugestanden werden muss, ohne sich auf Erfahrungen berufen zu können.
Wer erahnt jetzt, warum der wirkliche Mensch die sterbliche Person auf die Rückkehr in die Todlosigkeit vorbereitet, um sie von der Vorstellung zu befreien, die Unsterblichkeit des Körpers erreichen zu können, was zur grössten Belastung für die Person würde. Es darf wiederum durch die Einhaltung des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung nicht übersehen werden, dass alles was wurde, wieder vergeht und alles was geboren wird, eines Tages sterben muss. Dies verdeutlicht, warum die Unfehlbarkeit des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung dann zum Selbstschutz der Person wird, wenn sie ihre Aufgabe verlässt, die darin besteht, als Ebenbild eines Bildes in Erscheinung zu treten, was erst jetzt durch die Begegnung mit Swami Omkarananda verstehbar wurde, weil er seine Anwesenheit frei alles Gewordenen und Geborenen hält, was in der Geschichte der Menschheit fehlt, weshalb darin vergebens nach einer Antwort auf die Frage - was ist der Mensch - in gelebter Form gesucht wird.
Wer erahnt jetzt die Botschaft, die Swami Omkarananda der Person auf den Planeten Erde überbracht hat, die Botschaft, zeitlos allgegenwärtig zu sein, frei vom Einfluss alles Gewordenen und Geborenen.