24.11.2001

 

Nachdenken - über das sich selbst bestätigende Bild

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um von einem Bild zu reden? Vorab hat sich die Bewusstmachung, dass man ist, zu erfüllen. Durch sie wird das verlassen, was ist, bevor etwas wird. Weil nur das Gewordene zu einem Bild und deshalb zu einem Gegenüber des Betrachters werden kann, also jenes, der dafür bestimmt ist, eine solche Beobachtung, als Bestätigung von dem zu erhalten, was er ist, so beweist sich, dass das Bild einzig und allein dazu dient, ihm verstehbar zu machen, dass es ihn gibt, indem er sein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein zu verlassen hat, um das bestätigen zu können, erstens, dass er ist und zweitens, was er ist, was in der Selbstbestätigung des Bildes verbleibt, vorstellungsmässig aber über das nicht existierende Ebenbild erfolgt

Wer das zuvor Erwähnte versteht, der weiss um das Wirkliche von der Hl. Schrift, die ist, ohne geworden zu sein. Aufgrund davon wird sie erst in der gestaltlosen Urform entdeckt und schafft Klarheit, wenn das Geheimnis von Bild und Ebenbild, das in Wirklichkeit kein Geheimnis ist, weil es sich durch jede Person offenbart, d.h. in zahllosen, unüberblickbaren Formen, bis es der Person gelingt, das zu begreifen, was sie als Bild ist, bevor sie, infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren den Auftrag erhält, das zu bestätigen, was jede Person als Mensch ist, bevor sie den Fehler begeht, der erst jetzt durch Swami Omkarananda angesprochen wurde und zwar durch die Worte - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war.

Wer erahnt jetzt, warum Swami Omkarananda versucht, der Person das zu erklären, was die täglich durchlaufenen Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen in Wirklichkeit und Wahrheit zu bedeuten haben, um die Bezugnahme auf die Geburt des Körpers, aus der Vorstellung zu befreien, darin die Entstehung des Menschen zu sehen, weshalb er mit sich nichts von dem in Verbindung bringt, was die Person, durch das Betreten des Wachseins für ihre Selbstdarstellung verwendet.

Warum hat es Swami Omkarananda vermieden, vor die Menschheit zu treten, um das offen auszusprechen, was er ihr als Botschaft zu verkünden hat, indem jede Person, bevor sie aus dem Tiefschlaf geholt und durch das Wachsein, infolge der Bewusstmachung eines Bildes ins Dasein trat, der Mensch ist, der in der Selbstbestätigung von Bild und Ebenbild verbleibt, was sich jedoch weder durch die Sprache der Person erklären noch in verstehbare Worte fassen lässt.

Wie ist Swami Omkarananda den Weg gegangen, der durch jede Person täglich zurückgelegt werden muss, ob sie nun will oder nicht, d.h. das Betreten des Wachseins und das wieder dorthin zurückgeführt zu werden, von wo aus ein Anfangnehmen überhaupt möglich ist? Deshalb die Frage - was ist zuerst, das Wachsein oder der Schlaf? Die Antwort hat sich jede Person selbst zu erarbeiten um sie zu verstehen. Für eine solche Notwendigkeit steht ihr das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung zur Verfügung. Die Auswertung ergibt immer dieselbe Bestätigung nämlich - die Wirkung ist das Erfahrbare und die Ursache wird durch die Wirkung beweisbar.

Was ist zuerst und deshalb als Ursache anzuerkennen, der Schlaf oder das Wachsein? Das Erfahrbare ist das Wachsein, folglich dient das Wachsein zur Bestätigung seiner Ursache, in der Bedeutung des traumlosen Tiefschlafs. Bis anhin blieb die Suche nach einer Ursache, die sich dann, wenn sie erkannt, d.h. gefunden werden konnte, sich bereits zur Wirkung ihrer eigenen Ursache verändert hat, weil jede Erfahrung, unabhängig um was es geht, im Moment wo sie erlebt oder verstehbar wird, sich bereits als Wirkung zu erkennen gab und somit zur Wirkung ihrer eigenen Ursache wurde. Solange diese Gesetzmässigkeit missachtet bleibt, gibt es kein brauchbares Verstehen im Zusammenhang mit der Hl. Schrift, die von Bild und Ebenbild redet, ohne sie in Ursache und Wirkung zu unterteilen.

Besteht die Möglichkeit, die Hl. Schrift, die aufgrund des zuvor Erwähnten, zugleich das Gesetz sein muss, das sich des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung bedient, um seine Unfehlbarkeit unter Beweis zu stellen, was verstehbar macht, warum die Suche nach dem, was die Person ist, bevor sie, infolge der Bewusstmachung, dass es sie gibt, den erwähnten Fehler begeht nämlich - das Wachsein als Wirkung zu betreten, ohne sich in diesem Moment bereits mit der Ursache des Wachseins zu befassen. Dies verdeutlicht, warum die Geschichte der Menschheit, unabhängig was erschlossen wurde, ob durch Religionen, durch Philosophien oder die Wissenschaften in bezug auf die Gestaltung des Alltags, nie der Versuch unternommen wurde, den Menschen aus der Vorstellung zu befreien, aus der Geburt des Körpers hervorgegangen zu sein.

Wer erahnt jetzt, wenn er das zuvor Erwähnte versteht, warum Swami Omkarananda nicht offen über seine Botschaft reden konnte? Es wäre das Geschehen, was der Volksmund so schön sagt - er ist mit der Türe ins Haus gefallen. Wer nämlich einer Menschheit, die durch die Selbstvorstellung - Leib, Seele und Geist zu sein - den Wechsel, hin zu - Körper, Psyche und Mentalität - als das Wirkliche des Menschen anerkennt und das daraus entstehende Verhalten durchzusetzen versucht, der rennt bei solchen Bemühungen gegen eine Wand. Die Geschichte der Menschheit belastet jede Person durch das, was infolge der Geburt, über die Nachahmung der Anwesenden übernommen wird, ohne zu begreifen, dass die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen die Hilfen für ein Verstehen des Menschsein sind und nicht Geburt und Tod, selbst dann nicht, wenn die Reinkarnierung beweist, dass es lediglich um einen Wohnungswechsel aus dem mentalen Jenseits ins materielle Diesseits und wieder zurück geht.

Was also geschieht, welche Reaktionen ergeben sich zwangsläufig, wenn begriffen wird, warum Swami Omkarananda das Menschsein durch folgende Gleichstellung verstehbar zu machen sucht, die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - um davon ausgehend sein menschenwürdiges, sein todloses Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht? Welche Reaktion kommt unwillkürlich auf, gestützt auf die, nach der Geburt übernommene Körperbezugnahme? Es geht um das Erleben der Erfahrungen und Wahrnehmungen, es geht um das Verlangen von seinem Leben, von seinem Erdendasein etwas zu haben und zwar nicht nur etwas sondern so viel wie nur möglich in Form von Vorstellungen zu erreichen, die zur Zufriedenheit, zum Glück und zur Erfüllung der Wünsche dienen. Und dies alles soll sinnlos sein?

Was bietet Swami Omkarananda als Gegenleistung an, wenn er der Person den Sinn des Daseins, aus den Folgen des Wachseins befreit und ins Nichterfahrbare des traumlosen Tiefschlafs verlegt? Das Ergebnis wird durch folgende Aussage verstehbar zu machen gesucht. Er sagt - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen. Erst jetzt wird begriffen, warum das Betreten des Wachseins, wie es durch die Person über die ganze Geschichte hinweg tagtäglich praktiziert wird, zu einem Verhalten führt, bestätigt durch die Geschichte, die des Menschen nicht würdig ist.

Wie stellt sich Swami Omkarananda der Menschheit vor, wenn er für sich nichts von dem beansprucht, was es nur im Wachsein gibt, weshalb er sagen muss - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und wie aufgezeigt, ist die Ebene der Person das Wachsein. Und dass sie im Wachsein das zu erleben sucht, was sie in Form von Wünschen in sich trägt, ohne die Ursache der Wünsche zu kennen, ohne den in Worte fassbaren Wunsch, als Wirkung einer Ursache zu leben, die ist, ohne erst werden zu müssen, was erst jetzt durch Swami Omkarananda mit dem bewussten Betreten und deshalb dem nicht über die Bewusstmachung verstehbar zu machenden Verbleiben in diesem erfahrungsfreien Existentsein, fassbar ist. Wenn ein solcher Wechsel von der Person gefordert wird, ohne ihn mit ihr Schritt um Schritt freizulegen, um eine solche Notwendigkeit nachzuvollziehen, was Voraussetzung ist, damit das Ergebnis Bestand hat, bleiben die Bemühungen Swami Omkaranandas wirkungslos.

Was ist somit Bedingung, um eine solche Situation über die eigenen Erfahrungen, über die eigenen Einsichten und somit über Aufklärungen verstehen und über den Nachvollzug verwirklichen zu können, um letztlich Verstehender zu sein und nicht mehr Wissender zu bleiben? Der Wissende versucht auf der Ebene des Erfahrbaren sich alles in Form von Wissen anzueignen. Und der Verstehende? Er verbleibt im Gesetz, er meidet das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung und die Vielzahl an Möglichkeiten über des Erleben zu durchlaufen, weshalb für ihn nie über das erfahrungsfreie Existentbleiben der Sinn des Daseins verstehbar wird.

Was also lebt Swami Omkarananda der Menschheit vor, wenn er alles ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein der Person verstehbar zu machen sucht? Wie erwähnt, muss er Schritt um Schritt sein Verhalten der Person verstehbar machen. Das Ergebnis davon ist, dass jede Person, aufgrund ihrer gelebten Individualität andere Informationen braucht, weil eine weitere Forderung von ihm lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht. Tatsächlich trifft dies zu, ansonsten es durch die Erfahrungssprache der Person nie zu Streitigkeiten und Missverständnissen kommen würde. Der Grund ist folgender - durch die gelebte Körperbezugnahme wird durch die Sinne des Körpers dasselbe vermittelt. Weil aber jede Erfahrung, einfach alles, was die Person erlebt, ausgehend von ihr individuell bewertet wird und zwar immer in Abhängigkeit ihres momentanen Gemütszustands, der sich von Augenblick zu Augenblick ändert, so ist und bleibt alles in Bewegung, weil es innerhalb einer solchen Gestaltung des Daseins weder einen Ruhe- noch einen Fixpunkt gibt.

Warum wird nicht auf das Nächstliegende zurückgegriffen? Was ist das Nächstliegende vor und nach dem Erwachen? Ist es die Geburt des Körpers und der lange Entwicklungsweg des Neugeborenen für die Anpassung an die ihn umgebenden Verhältnisse? Das Nächstliegende ist das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, erst durch Swami Omkarananda verstehbar geworden, weil er das, was die Person als Schlaf erwähnt und es davon ausgehend keine Erfahrungen gibt, durch Swami Omkarananda jedoch als göttliche Glückseligkeit bestätigt, er ein solch erfahrungsfrei bleibendes Existentsein und somit die göttlichen Eigenschaften nie verlässt. Doch sie in seinem Verhalten zu sehen, braucht die Augen, die alles im Gesetz belassen, die nie über das Vergleichsdenken Werte und Vorstellungen schaffen, die sich erleben lassen.

Die Begegnung mit Swami Omkaranandas, die nur in diesem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein stattfindet, weil es für ihn kein erfahrbar gewordenes Erleben gibt sondern um das Verbleiben in dieser göttlichen Glückseligkeit geht, was zur Bestätigung seiner elementaren Aussage führt, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Was würde geschehen, wenn Swami Omkarananda das Kind mit dem Bade ausschütten würde, d.h. wenn er der Person spontan alles absprechen wollte, was durch sie im Wachsein erlebt und ausgeführt wird? Das Ergebnis wäre vorprogrammiert. Weil es jedoch kein Ausweichen in Vorstellungen gibt, die einer Geschichte entstammen, die das Erkenntniswerk der sterbenden Person ist, so geht es vorab um die Aussage - Arbeit ist Meditation und Meditation ist Arbeit - um alles Tun, vom Erwachen bis zum Einschlafen, ohne sie durch das Vergleichsdenken bewerten zu wollen, die gerechte und deshalb durch alle Personen durchführbare Vorbereitung für die Rückkehr in ein gottbezogenes Verhalten geht, das nur über die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf verstehbar ist, wenn sie bewusst erfolgt und nicht unbewusst, wie es durch die ganze Geschichte hinweg der Fall ist und zwar nur deshalb, weil durch das Betreten des Planeten Erde, durch die Geburt möglich geworden, immer die Anwesenden in ihrem Verhalten nachgeahmt wurden.

Auf dem Planeten Erde hat sich die Vorstellung durchgesetzt, durch die Entwicklung eines Organismus zum Menschen zu werden, weshalb das körperbezogene Verhalten solange Bestand haben wird, bis es unter dem Einfluss Swami Omkaranandas, durch das gottbezogene Verhalten und Aktivsein abgelöst wird, was jeder Person dieselben Chancen einräumt, es zu erreichen. Das Ziel ist keine Erfahrung, auch nicht mehr die Gotterfahrung, weil jede Erfahrung Anfang und Ende hat. Das Ziel kann nicht anders formuliert werden als - Entpersonifizierung. Durch das Betreten des Wachseins, ohne erst das zu bestätigen, was zuvor ist, wird an der Personifizierung gearbeitet, bis durch die Begegnung mit Swami Omkarananda sich eine Ahnung durchsetzt, dass mit dem, was durch die Geschichte, einbezogen die Auslegung von Bild und Ebenbild etwas nicht stimmen kann.

Das Ebenbild ist und bleibt bestätigtes Bild. Und wenn das Bild kein Bild im herkömmlichen Sinn ist, weil es um das zeitlos Allgegenwärtige, Allmächtige und Allwissende geht, und dass dem so ist, durch das Ebenbild die Bestätigung und deshalb das Verbleiben in diesen zeitlos allgegenwärtigen Eigenschaften Bedingung ist, so kann das Menschsein nie anders verstehbar gemacht werden, als durch die Worte Swami Omkaranandas definiert - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.