25.3.2000 Vortrag Winterthur 25.3.2000

 

Nachdenken - über die Ursache geistlicher, religiöser und geistiger Schriften

 

Was ist, bevor etwas wird? In Frage kommt nur die Ursache des Gewordenen, d.h.. das Nichtgewordene. Kann das Nichtgewordene aus der Erfahrung heraus erklärt und die so entstandenen und gebrauchten Worte niedergeschrieben werden? Wer sich mit dem Nichtgewordenen befasst, ist gezwungen, sein eigenes Existentsein mit dem Nichtgewordenen identisch zu erklären. Und warum wohl? Bevor es die Aussage geben kann - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - indem jede Möglichkeit fehlt, Gewordenes oder Geborenes mit einer solchen Aussage in Verbindung zu bringen, um durch Erfahrungen, die immer begrenzt sind und bleiben, ein Verstehen zu erreichen, muss jener erfahrungsfrei existent sein, der das in Worte fasst, was ist, bevor etwas wird. Wenn alles als göttliches Bewusstsein erwähnt ist, dann liegt hier der Versuch vor, das geistige Allseits, die geistige Einheit, d.h die Wirklichkeit durch das Wort zu erwähnen, das ist, bevor aufgrund von Erfahrungen damit angefangen wird, die so nötig gewordenen Wortschöpfungen mit den Worten Swami Omkaranandas in Verbindung bringen, die ohne Inhalt sind.

Warum erwähnt Swami Omkarananda eine einzige geistige Schrift, die Omkarananda-Upanishad, die nicht wurde, die nicht vergeht, die sich nicht auf das gewordene Wort begrenzen und deshalb in keiner geläufigen, in keiner anerkannten Sprache erwähnt werden kann, weshalb sie nicht niedergeschrieben und sich deshalb nie dem Vergänglichen überantworten lässt? Wie aber soll diese, allein als geistige Schrift erwähnte Omkarananda-Upanishad der Person erklärt werden?

 
Warum nehme ich jetzt auf die Person und nicht mehr auf den Menschen Bezug, wenn ein Erklärungsbedarf notwendig wird, indem etwas zu bestätigen ist, das sich nicht in Erfahrung bringen und deshalb nicht in die gewordene Sprache übersetzen lässt? Werden Worte aus der Erfahrung heraus zu einer Notwendigkeit, um sie als Klarheit schaffende Verständigungshilfe zu gebrauchen, dann sind es Worte, die sich in alle Sprachen übernehmen lassen, nur nicht in die geistige. Deshalb auch die Frage - in was unterscheidet sich die Sprache des Geistlichen, die Sprache des Religiösen und die Sprache des Geistigen? Der geistige Mensch ist durch die Hl. Schrift erwähnt und zwar durch folgende Bestätigung - der Mensch ist Ebenbild Gottes. Doch diesen, gottbestätigenden Menschen in Worte zu fassen, ihn durch Worte verstehbar zu machen, die erst in Abhängigkeit des Erfahrbaren geschaffen werden mussten, gelingt nie. Solange es die Begegnung mit diesem erfahrungsfreien und deshalb die göttliche Wirklichkeit bestätigenden Menschen nicht gibt, lässt sich Gewordenes oder Geborenes mit dem Menschen in Verbindung bringen. Weiss ich jedoch um das Wirkliche in diesen erfahrungsfreien, geistigen Menschen, was ich durch die Anwesenheit Swami Omkaranandas bestätigt sehe, dann kenne ich die Urbedeutung seiner Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - und erhalte Bestätigung, dass dem so ist, unter dem Einfluss besonderer Umstände, um ihm in diesem erfahrungsfreien Existentsein zu begegnen.

Der durch Religionen erwähnte Mensch, der erst dann als Ebenbild Gottes sich darstellen liess, als Gewordenes zur Verfügung stand, dieser religiöse Mensch ist erst dann in seinen Möglichkeiten verstehbar, wenn ich ihn als das Individuelle und deshalb das Beschreibbare der Person festlege. Was erfahr- und wahrnehmbar wird, steht als Objekt der Wahrnehmung und Erfahrung vor jenem Menschen, der die Bestätigung einer zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit nie verlässt, weshalb für ihn alles göttliches Bewusstsein ist und bleibt, ohne den Versuch, dieses göttliche Bewusstsein, aufgrund mentaler oder physischer Erfahrungen und Wahrnehmungen in die Vorstellung einer Welt zu zerlegen, um sich so dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung auszuliefern. Die Person ist, durch die Religion bewiesen und zwar infolge der anerkannten, unlösbaren Rückbindung an Gott, eine Wirkung Gottes, was ich in den Worten Jesu Christi kennen lerne. Er gestand allen Menschen denselben himmlischen Vater zu. Seine Menschdarstellung ist erst verstanden, wenn die Wirkung seiner Worte - Ich und der Vater sind eins - als Rückkehr des Sohnes, als Rückkehr der Wirkung und die totale Auflösung der Ursache, durch die Worte begriffen ist - Ich habe die Welt überwunden.

 
Warum wurde das Bild der Person, wie es durch das Gewordene und Geborene dargestellt ist, nicht durch das Bild, das Jesus Christus der Menschheit auf dem Planeten Erde angeboten hatte, ersetzt? Der Grund ist folgender - wer kann über eine Wirkung und deshalb über eine Person irgendwelche Macht gewinnen, der seine bewusste Rückkehr in die göttliche Ursache, mit den Worten besiegelte - Ich habe die Welt überwunden? Jeder Machtanspruch gegenüber einer Person, die sich als Wirkung Gottes anerkennt, wäre verloren und deshalb wirkungslos. Aufgrund davon musste durch die Kreuzigung des Körpers Jesu Christi der Menschheit mit aller Deutlichkeit die Vergänglichkeit der Person vor Augen geführt werden, jedoch nur vor die Augen, deren Bedeutung erst dann begriffen ist, wenn wiederum ein Urteil Jesu beachtet wird, das lautet - sie haben Augen und sehen doch nicht - sie haben Ohren und hören dort nicht - sie geben vor, zu leben, ohne zu wissen, was Leben ist, verstehbar durch die Aufforderung an einen Gottsucher - lass die Toten ihre Toten begraben und folge mir nach. Wohin die Nachfolge geht, wurde zuvor bereits angesprochen.

 Warum wird die Bedeutung des gelebten Personsein, begonnen bei der Entstehung des physischen Körpers über eine Bewertungsskala bis hin zu göttlichen Persönlichkeiten ausgedehnt, ohne zu verstehen, dass es hier immer noch nicht um die Bestätigung des todlosen Menschen geht, selbst nicht jenes Religiösen, der seine bewusste Rückkehr in die göttliche Ursache, durch die Worte erwähnte - Ich und der Vater sind eins? Deshalb die Frage - ist der, durch die Hl. Schrift erwähnte Mensch etwas so Aussergewöhnliches, dass er nirgends in der Geschichte der Menschheit zu finden ist, was besagt, dass die anerkannte Geschichte das Erkenntniswerk der sterblichen Person ist und bleibt Und sie ist es, die dann ihr Menschsein und deshalb die erfahrungsfreie Bestätigung von der Wirklichkeit verlässt, die ich erst durch die Hl. Schrift, verstehbar durch die Omkarananda-Upanishad bestätigen konnte, weil hier alles entfällt, was sich durch die Sprache der Person, die in einer unüberblickbaren Vielfalt, Trennungen und deshalb Probleme schafft, die es verhindern, durch die Einheitssprache, hin zur geistigen Sprache den Weg zu finden, der durch Swami Omkarananda als geistige Aspiration erwähnt wird und zur Entpersonifizierung führt, was besagt, dass dann wieder das sein wird, was sich als der Mensch darstellen lässt, der durch die Hl. Schrift angesprochen ist, ohne sich auf Gewordenes und Geborenes zu berufen, weil es in dieser Situation die Person, als Ursache des Religiösen, des Philosophen und des Wissenschafters noch nicht gab, weshalb weder von Gott und Mensch, in der Bedeutung von Wissen die Rede sein konnte und noch weit weniger das Denken zur Verfügung stand, um die Gedanken und die Sinneserfahrungen zu individuellen Verhaltensprogrammen zu verarbeiten.

 
Die Bedeutung des todlosen Menschen, die todlose Anwesenheit Swami Omkaranandas ist erst dann, frei alles Gewordenen und Geborenen, frei jeglicher Form einer Personifizierung verstanden, wenn folgende Autobiographie, gestützt auf die Bedeutung der Worte Swami Omkaranandas verstanden ist, die er bei einem öffentlichen Vortrag, bezugnehmend auf sich folgendermassen erwähnte - ich nehme keinen Raum ein. Wer hört in solchen Worte das Wirkliche und berücksichtigt es unter allen Bedingungen, wenn es um die Anwesenheit Swami Omkaranandas geht? Wer ist bereit, sein Verstehen auf die Worte Swami Omkaranandas abzustimmen, die er in der Aussage zusammenfasst - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen? Wer ist bereit, seine Menschvorstellung durch das zu ersetzen, was erst jetzt, frei alles Gewordenen und Geborenen sich immer noch bestätigen lässt? Wer begreift, dass sich erst jetzt die Urbedeutung der Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - verstehen lässt, wiederum aber nur erfahrungsfrei und deshalb über die Bestätigung einer Wirklichkeit, die ist, ohne sie durch das Endliche, das Vergängliche im Dasein der Person erwähnen zu können.

Was verändert sich nie, auch nicht gegenüber der sterblichen Person? Was wird durch sie täglich bestätigt, ohne die Bedeutung solcher Wechselwirkungen zu berücksichtigen, geschweige zu verstehen? Aus was setzt sich der Alltag zusammen? Wo hat er seinen Anfang und wo sein Ende? Anfang und Ende sind erst dann verstanden, wenn sie sich verbinden, d.h. wenn das Ende das bestätigt, was als Anfang in Frage kommt. Wo also ist die Ursache eines Anfangs des Tages? Es kommt nur das in Frage, was die Person als Schlaf, der todlose Mensch dagegen als Bestätigung eines nicht zu widerlegenden, erfahrungsfreies Existentsein erwähnt. Und ausgehend von diesem Existentsein kann die Person ihre begrenzten Handlungen, ihre begrenzenden Vorstellungen, ausgehend von diesem Existentsein, in das sie täglich zurückgeholt wird, um überhaupt existieren zu können, nie erwähnen. Ausgehend von diesem Existentsein beginnt sie als Person einen Erkenntnisweg, der über die Religiosität, hin zur Philosophie und von dort zu wissenschaftlichen Aktivitäten führt, der sich ohne weiteres rekonstruieren lassen

Der todlose, der geistige Mensch, der in der Gottbestätigung verbleibt, weshalb es für ihn nichts Begrenztes, nichts Erfahr- oder Wahrnehmbaren gibt, dieser todlose, dieser geistige Mensch bleibt für die physischen und die mentalen Augen unsichtbar, was er durch die Worte verstehbar macht - ich nehme keinen Raum ein. Wie aber soll er dennoch in seinem gottbestätigenden Verhalten erkannt werden? Die dazu notwendigen Erklärungen belassen alles im erfahrungsfreien Existentsein, weshalb Swami Omkarananda die Aussage macht - wenn ich nur einmal die Ebene der Person betreten würde, gäbe es für mich kein Zurück. Wie also soll es unter solchen Voraussetzungen möglich werden, der Person das zu erklären, was er ist? Folgende Gleichstellung ist der erste Schritt, hin zu einem Verstehen. Es geht um die Worte - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit. Erst jetzt hat Swami Omkarananda die Vorarbeit geleistet die zu einem Verstehen seines Verhaltens führt, das er durch die Worte erwähnt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.

 
Was also gibt es für Swami Omkarananda im Wachsein, wenn er der Person das verstehbar macht, was sie täglich durch die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf, im Wachsein nie berücksichtigt, weshalb sie keine Ahnung von dem hat, was ihr das erfahrungsfreie Existentsein dann bedeuten wird, ohne das sie nicht existieren kann, wenn sie es unter dem Einfluss Swami Omkaranandas begreifen lernt? Es darf nie übersehen werden, dass die Nahrung für den Körper und die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf für die Person das Lebenselixier ist, das sie unbeachtet lässt, obwohl sie täglich, ohne bewusst etwas dazu beitragen zu können, diese Wechselwirkungen durchläuft, die für sie viel bedeutungsvoller und aussagekräftiger sind, als Geburt und Tod. Doch die Einführung in ein solches Verstehen gelingt nur unter dem Einfluss des todlosen Menschen, weil sich die Person innerhalb einer Werteskala verliert, die durch die Geschichte bestätigt, wird, weshalb das Wirkliche des Menschen durch den Wissenschafter, den Philosophen und den Religiösen zu erklären gesucht wird, unterteilt ausgehend von Religionen durch die Arbeiten des Geistlichen, der bereits innerhalb der Religiosität unüberwindbare Grenzen schafft, verstehbar durch die Bereitschaft, sich im Namen Gottes gegenseitig zu töten. Daraus leiten sich die Begrenzungen ab, wenn versucht wird, die göttliche Wirklichkeit in der Bedeutung von Wissen darzustellen, um durch individuelle Wortauslegungen, all die Not und das Elend über die Menschheit zu bringen, was durch die Geschichte bestätigt ist.

Gibt es ein Ende einer solch unglückseligen Geschichte der Menschheit, die sich jetzt, wie hier erwähnt, lediglich als Erkenntniswerk der sterblichen Person beweisen lässt? Doch die Person kann, wie sie es so gerne praktiziert, nie eine Wirklichkeit als Ursache all dieser Nöte und Schrecken einklagen, weil ihre eigene Ursache und deshalb die Ursache alles Gewordenen nie Gott sein kann, aufgrund der gelebten Erfahrungen, aus Körper, Psyche und der Mentalität geworden zu sein. Dies verdeutlicht, wie sinnlos es ist, eine zeitlos allgegenwärtige, göttliche Wirklichkeit in Verbindung mit der Anwesenheit der sterblichen Person zu bringen.

 Erst wenn auf die Entpersonifizierung hingearbeitet wird, fallen die Begrenzungen, die die Person als das Wirkliche ihres Daseins betrachtet, was besagt, dass nach dem Ende das wieder sein wird, was vor dem Anfang war.