26.3.2000 Vortrag Zell geh. 26.3.2000

 

Nachdenken - über die Begegnung mit dem todlosen Menschen

 

Die Geschichte der Menschheit informiert mich über das, was an Möglichkeiten zur Verfügung steht, durch den Gebrauch des, aus den Substanzen des Planeten Erde sich entwickelten Organismus, der dem Menschen als Erfahrungs- und Ausdruckshilfe zur Verfügung steht, zu erleben und zu verwirklichen. Was aber ist jener, dem freigestellt ist, einen solchen Körper in Anspruch zu nehmen oder auch nicht und zwar aus folgenden Gründen - er erhält die Bestätigung, dass es ihn gibt und zwar selbst dann, wenn er seine Anwesenheit ohne die Bezugnahme auf diesen Körper bestimmt. Was aber steht ihm dann als Erfahrungs- und Ausdruckshilfe für sein Erleben und Aktivwerden zur Verfügung? Es geht um die gedanklich fundierte Wahrnehmung, was besagt, dass jener, der auf dem Planeten Erde, Mithilfe seines physischen Körpers erscheint, seine Anwesenheit ausgehend von der mentalen Wahrnehmung erwähnt. Seine Rückblende in die Vergangenheit nimmt absolut nichts von dem in Anspruch, was durch die körperabhängige Geschichte der Menschheit, mit dem Menschen in Verbindung gebracht wird.

Gibt es noch weitere Möglichkeiten, sein Dasein, ausgehend von einer anerkannten Ursache zu bestimmen? Es gibt sie und zwar deshalb, weil dem Menschen zuerkannt ist, aus Leib, Seele und Geist oder aber aus Körper, Psyche und einer mentalen Individualität geworden zu sein. Wie erwähnt, gibt es, bezugnehmend auf das, was bis jetzt erwähnt wurde, durch den Gebrauch der zur Verfügung stehenden Erfahrungs- und Ausdruckshilfen, die Anwesenheit des Menschen auf den Planeten Erde oder aber auf die mentale Wahrnehmung zu begrenzen. Verstehbar werden solche Aussagen erst dann, wenn ich das materielle Diesseits und das mentale Jenseits erwähne. Was aber noch fehlt, ist die Erfahrungswelt des Religiösen, weil sich der Wissenschafter, durch die Bezugnahme auf seinen physischen Körper im materiellen Diesseits aufhält. Und der Philosoph, für den es keine Materie gibt, erlebt unter denselben Bedingungen wie der Wissenschafter eine materiefreie, rein gedanklich fundierte Welt.

 
Wenn in der Gemeinschaft mit dem Wissenschafter und dem Philosophen der Religiöse zu Wort kommt, wenn er unter denselben Bedingungen auf seine Anwesenheit und von dort sich auf seine Erfahrungen beruft, welche Welt, welchen Menschen und welche Ursache beginnt er zu beschreiben? Alle Drei, der Wissenschafter, der Philosoph und der Religiöse sitzen zusammen und informieren über das, was sie, aufgrund ihrer gelebten Bezugnahme in Erfahrung bringen und zwar aus einer Überzeugung heraus, die volle Wahrheit zu kennen und für sich in Anspruch zu nehmen, indem sich die Erfahrungen und Wahrnehmungen nicht widerlegen lassen, so dass jeder seine Welt als die allein Wirkliche darstellt.

Wie erwähnt, nimmt der Wissenschafter auf seine physische Anwesenheit Bezug und beginnt für die Darstellung seiner Welt und seines eigenen Existentsein dort, wo ihm seine Erfahrungen bewusst gemacht werden. Doch er nimmt eine Rückblende in die Vergangenheit dorthin vor, wo seine Erfahrungshilfe, d.h. sein physischer Körper seine Ursache hat. Niemand kann ihm widersprechen. Er spricht seine Wahrheit. Seine Sichtweise bleibt in Abhängigkeit von all den Erfahrungen, die sich unter dem Einfluss derselben Bedingungen nicht widerlegen lassen. Mit derselben Überzeugungskraft nimmt der Philosoph auf seine erlebten Gedankenbilder Bezug. Doch seine Gedankenbilder entstehen nicht erst durch den Gebrauch seiner körperlichen Sinne. Die Erfahrungen, die er durch die Sinne seines eigenen Körpers macht und die daraus entstehenden Gedankenbilder nimmt er für die Kontaktnahme mit dem Wissenschafter in Anspruch, ohne sie in seine Denkgewohnheiten, in seine Gedankenwelt aufzunehmen, weil ihre Ursache in der Materie fundiert ist, weshalb er seine Welt nie auf das begrenzt, was der Wissenschafter erlebt.

Welcher Art sind all die Gedankenbilder, auf die sich der Philosoph beruft? Es geht um Werte, um Bilder, die frei vom Einfluss der Sinne sind und bleiben. Es geht um eine Werteskala, die von den höchsten und reinsten Gedankenbildern zeugen, in der Bedeutung Gottes, bis hin zu den dunkelsten, den furchterregenden Gedanken reichen, die er dem Lichtlosen der Unterwelt, der Welt der Dämonen zuordnet. Es geht für ihn um mental fundierte Erfahrungen und Wahrnehmungen, die sich aus seiner Schau nicht widerlegen lassen, die aber nur jenem zugänglich sind, der sich dem Einfluss der körperlichen Sinne entzieht. Die Auswertung führt zu einer mental fundierten Erfahrungswelt, von deren Existenz der Bewohner des Planeten Erde erst dann eine Vorstellung erhält, wenn er die sechs mental erwähnten Schöpfungstage, von denen aus der Schöpfungsbericht verstehbar ist, durch die nun möglich gewordene Körperbezugnahme in Jahrmilliarden ausdehnt und zwar nur deshalb, weil als Zeitmass das zur Sprache kommt, was durch den physischen Körper beweisbar ist. Die mental fundierte Zeit-Raum-Ordnung übersteigt das Fassungsvermögen des Wissenschafters.

 
Die Welt des Philosophen, als eine Welt der gedanklich fundierten Werte, wurde in ihren nicht bestimmbaren Dimensionen bereits erwähnt. Deshalb die Frage - was steht dem Religiösen, dem Dritten im Bunde für seine Selbst-, Welt- und Ursachendarstellung noch zur Verfügung? Gibt es noch etwas anderes, als das materielle Diesseits und das mentale Jenseit? Es darf nie übersehen werden, dass die hier notwendig werdende, klare Unterscheidung zu der Hilfe wird, das gelebte Personsein in den, daraus entstehenden Begrenzungen sicht- und verstehbar zu machen. Deshalb die klare Trennung des materiellen Diesseits und des mentalen Jenseits um das tragende Element dieser Welten erwähnen zu können, das durch den Religiösen zur Sprache kommt. Weil aber das Wirkliche der Religion, die reine Hingabe, von der aus die Selbstübergabe angestrebt wird, die Aussagen der Religionsspender in Abhängigkeit von dem, was durch jeden als seine Welt erlebt wird, auswertet, so bleibt die Bezugnahme auf die göttliche Wirklichkeit, begrenzt auf eine erfahrbare Gottvorstellung bestehen, ansonsten der Religiöse keine Gelegenheit hätte, über seine Welt, seine Erfahrungen, seine Einheitswerte zu berichten.

Das geistige Allseits, die zeitlos allgegenwärtige geistige Wirklichkeit, lässt sich nicht durch die Sprache der Person erklären, weshalb dann, wenn es um die Trennung von Mensch und Person geht, alles, was durch die Drei, durch den Wissenschafter, den Philosophen und den Religiösen zur Sprache kam, als Grundlage des gelebten Personseins zu dienen hat. Erst wenn dies begriffen ist, lässt sich die Hl. Schrift in ihrer Aussage entdecken und ihre Worte, die dem Menschen zugestehen, Ebenbild Gottes zu sein, von all dem freihalten, was zuvor angesprochen wurde. Dies verdeutlicht, warum die Unterscheidung zwischen dem todlosen Menschen und der sterblichen Person dann zur Sprache kommt, wenn es um die Rückführung der Person, hin zu den elementaren Aussagen Swami Omkaranandas geht, was infolge der Begegnung mit Swami Omkarananda und zwar dort, wo er zeitlos ist und zwar aufgrund seines erfahrungsfreien Existentsein, um die Worte Swami Omkarananda von all dem frei zu halten, was durch die Geschichte der Menschheit ausgewiesen ist.

Warum gibt es Hinweise auf verschiedene Zivilisationen, Kulturen und Religionen um das Erkenntniswerk der erwähnten Dreiheit, das Erkenntniswerk des Wissenschafters, der Philosophen und des Religiösen in Worte zu fassen? Es beweist sich, dass die verschiedensten Auswertungen von all dem, was sich durch die Drei bestimmen lässt, Versuche sind, die zuvor entdeckten Begrenzungen zu überschreiten oder gar zur Auflösung zu bringen. Die Auswertung solcher Bemühungen beweist, dass, solange die gelebte Bezugnahme nicht geändert wird, das Ergebnis dasselbe bleiben wird. Deshalb die Frage - welchen Sinn hätte die Anwesenheit Swami Omkaranandas, wenn er sich in das Bestehende der Menschheitsgeschichte einmischen wollte, um weitere Bemühungen zu unternehmen, um die Zivilisation, die Kultur und die Religion aus einer neuen Sichtweise zu erklären? Wenn Swami Omkarananda, hier als der todlose Mensch angesprochen, wie er durch die Hl. Schrift, nicht aber durch Religionen verstehbar ist, einbezogen wird, dann muss akzeptiert werden, dass er nicht von irgendwo kommt, also nicht in Abhängigkeit der Reinkarnierung aus dem mentalen Jenseits das materielle Diesseits betritt.

 
Gibt es Möglichkeiten, das geistige Allseits als Ursache seines Erscheinens zu erwähnen? Wo liegt die Ursache der Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Ist der Religiöse glaubhaft, wenn er ausgehend von seinen Bemühungen, in Abhängigkeit seiner erlebten Gotterfahrung die Worte aussprechen wollte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Wer nur erhält alles als göttliches Bewusstsein reflektiert, ohne sich auf irgend eine Erfahrung zu berufen? Kann die Gotterfahrung Einfluss auf den Menschen nehmen, dem alles als göttliches Bewusstsein reflektiert wird, ein Bewusstsein, das sich nie durch Erfahrungen auf das begrenzen lässt, was der Wissenschafter, was der Philosoph und was der Religiöse, gestützt auf das Erleben, in Worte fasst?

 Was geschieht, wenn ich die Aussage Swami Omkaranandas beachte die lautet - der Gedanken, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung,dass man ist, verzichten zu müssen? Gelingt es, an den Platz von all dem, was durch die Menschheit in Erfahrung gebracht wird, die Bestätigung zu bringen, um das in Worte zu fassen, was ist, bevor etwas wird? Wo also befindet sich der wirkliche, der todlose Mensch? Wenn für ihn alles bestätigtes, göttliches Bewusstsein ist, dann kann er nirgends seinen Wohnsitz nehmen, dann entzieht er sich allem, was durch die Drei, durch den Wissenschafter, den Philosophen und den Religiösen erlebt wird. Was aber bleibt dann? Was bleibt ist die Bestätigung von dem, was es den Dreien erst ermöglicht, von dem Moment an aktiv zu werden und ihre Erfahrungen zu vertreten, wo sie aus ihrem erfahrungsfreien Existentsein ins Wissen, dass sie existieren, geholt werden. Und warum wohl? Sie erhalten so die Gelegenheit, zwischen ihrem eigenen, erfahrungsfreien Existentsein und den Folgen des Wachseins zu unterscheiden, bis sie durch die Kontaktnahme mit dem todlosen Menschen, auf das angesprochen werden, was sie alle Drei sind, bevor sie aus sich etwas machen, das nur solange Bestand hat, wie es ihnen bewusst gemacht wird.

 Was also geschieht, wenn sie bereit sind, ihr erfahrungsfreies Existentsein als das Wirkliche zu akzeptieren? Die Auswirkungen sind durch den Hinweis Swami Omkaranandas verstehbar, weil es um die Entpersonifizierung geht. Täglich wird die Entpersonifizierung, durch die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf durchlaufen. Doch die Wirkung, die Bestätigung davon im Wachsein aufrecht zu erhalten, bleibt solange aus, wie die Rückkehr in der Bedeutung des Einschlafens, unbewusst geschieht. Was also ändert sich, wenn im Wachsein das die Bestätigung erhält, was Swami Omkarananda durch die Worte erwähnt - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - um sein eigenes Verhalten verstehbar zu machen, das lautet - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht? Wer hört in diesen Worten das Wirkliche, von dem aus Swami Omkarananda verstehbar macht, warum er nie die Ebene des gelebten Personseins betritt? Wo also findet die Begegnung mit dem todlosen Menschen statt? Wo nur kann sie wirklich stattfinden? Sicher nie in Abhängigkeit von Erfahrungen, in Abhängigkeit seiner physischen Anwesenheit, weil sich der todlose Mensch nirgends und durch nichts festlegen oder gar festhalten lässt. Wann also gibt es die Begegnung mit dem todlosen Menschen? Sie findet erst dann statt, wenn die Bereitschaft aufkommt, alles zu akzeptieren, wie es ist, weil nur dann die Worte Swami Omkaranandas ihre Urbedeutung bestätigen, die Worte - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

 
Den todlosen Menschen in dem zu bestimmen, was er ist, indem sich auf ihn weder Gewordenes noch Geborenes übertragen lässt, hat sich jeder selbst zu erarbeiten, weshalb die Anwesenheit des todlosen Menschen durch jeden zu bestätigen ist, was besagt, dass jede Person in Swami Omkarananda das sieht, was ihr dazu dient, ihre Begrenzungen zu verstehen und zu überwinden, was nur Mithilfe all der Unterweisungen möglich ist, die Swami Omkarananda entstammen, weshalb jede Person die Gelegenheit hat, in den Aussagen Swami Omkaranandas das herauszuhören, was auf sie abgestimmt ist, bis es ihr möglich ist, am Platz der physischen Erscheinung Swami Omkaranandas das bestätigt zu sehen, was ist, bevor etwas wird, weil erst dann die Begegnung mit dem todlosen Menschen die Bestätigung findet, wenn das Wirkliche des todlosen Menschen, durch die seine Worte erst verstehbar werden - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - kein Platz mehr für Emotionen, kein Platz für eine individuelle Bewertung, kein Platz für das ist, was der Geschichte entstammt, was besagt, dass sich dann das Bild, das sich die Person von Swami Omkarananda geschaffen hat, wieder in dem auflöst, was sich nie in Worte fassen lässt, weil Bild und Ebenbild, in der Selbstbestätigung des Bildes verbleibt.

Die Begegnung mit dem todlosen Menschen ist deshalb kein Geschehen das von Erfahrungen abhängig ist, weshalb Swami Omkarananda diese Begegnung durch die Worte verstehbar macht - alles und jeden schaue ich, niemand aber schauet mich und sollte jemand mich erschaun, im Augenblicke wär er - ICH.