26.1.2001

Nachdenken - über Symptombehandlung und Ursachenlösung

 

Ursache und Wirkung sind die, dem Menschen zur Verfügung stehenden Hilfen zur Lösung seiner, sich selbst geschaffenen Probleme. Besteht bereits bei einer solchen Feststellung ein Widerspruch und zwar hinsichtlich jenes Menschen, der durch die Hl. Schrift als Ebenbild Gottes erwähnt ist? Kann es für diesen Menschen Probleme geben, hat er es nötig, sich auf das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung berufen zu müssen, wenn er selbst als Bestätigung eines Gottes erwähnt ist, dem zugleich zuerkannt ist, das Gesetz zu sein? Wer spricht jetzt die Wahrheit? Liegt hier ein nie begriffener Verhaltensfehler vor, wenn der Mensch, durch die Gestaltung seines Daseins, in Situationen gerät, die ihm Schwierigkeiten, die ihm Probleme schaffen?

Wie reagiere ich, wenn Swami Omkarananda die Aussage macht - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Braucht es die bewusste Gestaltung des Alltags, aus der sich, bewiesen durch die Geschichte der Menschheit all das gerechtfertigt erscheint, Kriege zu führen, ja, im Namen Gottes sich gegenseitig zu töten? Wie konnte es so weit kommen, dass der todlose Mensch, wie er durch die Hl. Schrift erwähnt ist, nicht nur weiss, dass er eines Tages zu sterben hat sondern seinen Tod, der ihm zum Problem, der ihm zur Belastung wird, mutwillig verursacht? Ist es dann hilfreich, wenn mit allen möglichen Mitteln versucht wird, den angerichteten Schaden in Form von Krankheiten, von Verletzungen oder körperlichen und psychischen Schädigungen, das so entstandene Problem zu lösen, ohne die Ursache davon zu beseitigen?

Was würde sich ändern, wenn alle Probleme, einfach alles, was den Menschen auf irgend eine Art und Weise belastet, ausgehend von der Ursache zur Auflösung gebracht werden könnte? Wenn die heutige Gestaltung des Daseins unter die Lupe genommen wird, dann beweist sich, dass sich die Menschheit, in allen Lebensbereichen mit Symptombehandlungen zufrieden gibt, ja, dass sich eine Situation anbahnt, die darauf abzielt, die entstandenen Schädigungen am eigenen Körper durch Ersatzorgane der Mitmenschen oder gar durch künstlich Erstellte zu beseitigen? Deshalb die Frage - was ist Mensch? Die Antwort ergibt sich nicht aus dem Verhalten sondern unter dem Einfluss der Erziehung. Deshalb ist eine weitere Frage unumgänglich - warum findet die Bestätigung, Mensch zu sein, nicht unter dem Einfluss des Verhaltens statt, warum muss die Erziehung, auch in dieser Situation auf ein Symptom zurückgreifen, auf die Dreiheit, Leib, Seele und Geist zu sein, anstatt die Verunsicherung nicht erst aufkommen zu lassen, was als das Wirkliche des Menschen in Frage kommt, ob es der Körper, ob es die Seele oder ob es der Geist Gottes ist?

Wenn dem Menschen aufgrund der gelebten Unwissenheit, eine dreiteilige Selbstdarstellung aufgezwungen wird, warum findet dann keine Gleichstellung aller Werte statt? Und wenn der Beweis erbracht ist, dass durch die Überbetonung des Körpers, die erwähnten Symptombehandlungen notwendig werden, warum gibt es dann keine Verlagerung der Bewertung, indem die Reihenfolge umgekehrt wird, um erst von Geist, von Seele zu reden, um die göttlichen Eigenschaften im Verhalten zu offenbaren, bevor die letzte aller Möglichkeiten zum Bild des Menschen bestimmt wird, der geborene, der physische Körper? Warum wird bereits bei der Geburt eines Organismus, der Mensch aufgrund des körperlichen Geschlechts eingeordnet, statt erst durch die Anerkennung des göttlichen Geistes und der göttlichen Seele, ihn mit Gott in Verbindung zu bringen, ihn als Bestätigung einer Wirklichkeit zu achten, um alles, was auf ihn zukommt, ausgehend von seiner Ursache, von Gott zu lösen? Dass eine solche Möglichkeit keine Utopie, kein Wunschdenken ist, sondern eine solche Möglichkeit tatsächlich besteht, lerne ich durch die Begegnung mit Swami Omkarananda kennen.

Wie ist es möglich, dass unter den eingangs bereits erwähnten Bedingungen, ohne sie nur einmal zu berücksichtigen, die Aussage möglich wird, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Erhalte ich hier die Bestätigung, dass es die Möglichkeit gibt, beim göttlichen Geist, bei der göttlichen Seele zu beginnen, wenn das Menschsein, ausgehend von der Urbedeutung erwähnt ist, was besagt, dass es hier keine Probleme durch die körperliche Anwesenheit gibt, indem der Körper dazu dient, das im Verhalten zum Ausdruck zu bringen, was der göttliche Geist, was die göttliche Seele bewirkt, was durch die Anwesenheit Swami Omkaranandas, in gelebter Form sicht- und verstehbar wird, sofern das Auge des göttlichen Geistes und nicht das Auge des physischen Körpers zur Anwendung gelangt.

Wenn die Geburt des Körpers ein natürlicher Vorgang ist, dann kann und darf auch dem Tod keine andere Bedeutung zuerkannt werden. Wenn die Geburt künstlich eingeleitet wird, wenn bereits hier Symptombehandlungen notwendig scheinen, dann sollte es nicht verwunderlich sein, warum dem Tod die Krankheit, die Altersbeschwerden, die nur den Körper betreffen, vorausgehen müssen, um die Selbsttäuschung aufrecht erhalten zu können, die lautet - der Tod sei eine widernatürliche Erscheinung und deshalb das Ende des Menschen. Kann es dort, in Abhängigkeit von Geburt und Tod, einen Anfang und ein Ende des Menschen geben, wo der göttliche Geist, wo die göttliche Seele sich durch den Körper offenbart, indem die Aussage - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - keine Ursache dem Menschen und deshalb auch kein Anfangnehmen zugesteht, weshalb das Gesetz bestätigt, dass auf den Menschen weder ein Anfang noch ein Ende übertragen werden kann?

Welche Bedeutung muss der Geburt und dem Tod des Körpers zuerkannt werden, wenn der Mensch todlos sein soll? Es braucht erst die Klarstellung bezugnehmend auf den göttlichen Geist, auf die göttliche Seele, weil sie das Menschsein bestätigen, bevor der Körper hinzukommt, was besagt, dass erst dann, wenn die Darstellung des Menschen nicht mehr bei der Geburt des Körpers, abgestimmt auf die physische Erscheinung zur Sprache kommt, sondern das, was ist, bevor etwas wird, die Bedeutung erhält, das Wirkliche des Menschen zu sein, was es verhindert, auf ihn weder Ursache noch Wirkung, weder Geburt noch Tod und ebensowenig die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen zu übertragen.

Warum trifft Swami Omkarananda, um das Verhalten des Menschen, wie es sich auf dem Planeten Erde durchgesetzt hat, verstehbar zu machen, folgende Feststellung - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was sie zwischen dem Einschlafen und Erwachen bleibt, dorthin zurück, wo sie sich vor dem Einschlafen aufgehalten hat, ohne erst der Ursache nachzugehen, warum sie den Schlaf nicht nach eigenem Gutdünken manipulieren kann. Als Beispiel dient die Macht und der Einfluss auf den Körper, was jedoch gegenüber dem Schlaf wirkungslos bleibt. Dem Körper kann die Nahrung entzogen werden, bis er stirbt. Kann jedoch gegenüber dem Schlaf ebenso vorgegangen werden? Es zeigt sich sehr rasch, wo die Grenzen der Einflussnahme liegen.

Warum nimmt Swami Omkarananda, bei der erwähnten Feststellung, auf die Person und nicht auf den Menschen Bezug? Die Antwort höre ich in der Aufforderung, die an den geistig Strebenden gerichtet ist und lautet - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. In was nun erwacht die Person? Was hat sie aufzugeben, um ins göttliche Bewusstsein zu erwachen, was letztlich zum Beweis wird, dass das göttliche Bewusstsein gar nicht mehr verlassen wird, was ich in den Worten Swami Omkaranandas höre - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - weshalb ich solche Worte als die elementare Aussage übernehme, die mir alles ausgehend von der Ursache verstehbar macht, weshalb es keine Symptomlösungen mehr braucht, die nie das halten können, was sie versprechen.

Warum scheint es für die Person undurchführbar, ihre Selbstdarstellung beim göttlichen Geist, bei der göttlichen Seele zu beginnen und nicht erst bei der Geburt des physischen Körpers? Die Frage lautet - was geschieht durch die Geburt? Und die Wirkung der Antwort bestätigt folgendes - das Neugeborene, der Neuangekommene ahmt die Anwesenden nach. Was wird ihm vorgelebt? Es ist die gelebte Körperbezugnahme, es geht um das Erwachen ins Körperbewusstsein und nicht um das Verbleiben im Gottbewusstsein. Heisst dies, dass erst alles Begrenzte, alles Vergängliche aus dem Bild des Menschen zu entfernen ist, um alles in der Ursache fundiert zu wissen, weil sie letztlich nie verlassen werden kann, weshalb Geburt und Tod des Körpers, wenn in ihrer natürlichen Aufgabe und Bedeutung begriffen, es lediglich um einen Wohnungswechsel geht. Die Ankunft in der einen Wohnung, d.h. auf dem Planeten Erde und deshalb in der materiellen Welt ist als Geburt eingestuft und das Verlassen der materiellen Wohnung wird als Tod bewertet. Was aber geschieht, wenn ausgehend vom göttlichen Geist, ausgehend von der göttlichen Seele eine Bewertung stattfindet? Das Ergebnis davon ist, dass der göttliche Geist, die göttliche Seele nie verlassen werden kann, was besagt, dass sich kein Anfangnehmen gegenüber dem Menschen beweisen lässt.

Wo beginnt die Selbstdarstellung der Person? Würde durch die Erziehung, die richtige Reihenfolge eingehalten, indem bei Geist, bei Seele begonnen wird und erst dann, wenn der Körper hinzukommt, er in das Bestehende einbezogen wird, um ihm den richtigen Platz und somit den richtigen Stellenwert zu geben, dass dann, wie von selbst, die auf dem Planeten Erde sich geschaffenen Probleme auflösen werden, weil mit dem Tod des Körpers lediglich das ein Ende findet, was erst unter seinem Einfluss entstehen konnte.

Wie sich zeigt, liegt es an der Ursache der Darstellung des Menschen, warum es Probleme, warum es Sorgen und Kummer, vermischt mit ein wenig Freude, um ein Erdendasein geht, wie es durch Swami Omkarananda der Person zugestanden wird, um es in Worte zu fassen. Deshalb die Frage - was bietet Swami Omkarananda an, um ausgehend von der Ursache alle Probleme zu lösen, begonnen bei der Sterblichkeit der Person? Der geborene Körper ist die Ursache des Sterbens. Wer nicht geboren wird, stirbt nicht. Wenn die erwähnte Reihenfolge eingehalten wird, dann bleibt die Person im göttlichen Geist, in der göttlichen Seele fundiert und was dann hinzukommt, die Geburt des Körpers, die durch ihn wirksam werdenden psychischen Urtriebe und ein Verhalten, das von der mentalen Individualität der Person geleitet wird, dies alles bleibt ohne Einfluss auf das Wirkliche der Person, ohne Einfluss auf ihre Seele, auf ihren göttlichen Geist.

Ist durch die Anwesenheit Swami Omkaranandas die Gelegenheit geboten, alles aus der richtigen Sichtweise kennen und verstehen zu lernen, um sich der Unfehlbarkeit des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung dann wieder entziehen zu können, wenn das Gesetz gewahrt bleibt, indem die Worte Swami Omkarananda ihre Bestätigung finden die lauten - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - von der aus es Swami Omkarananda erst möglich wird, sein Verhalten durch die Worte verstehbar zu machen - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht? Es darf jedoch folgende Bedingung nicht ausser acht gelassen werden, die lautet - erst wenn die Person die Urbedeutung ihrer Worte kennt, weiss sie, von was sie spricht. Und die Urbedeutung des Wortes Schlaf ist das erfahrungsfreie Existentsein. Und die Urbedeutung der Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen wird durch folgenden Hinweis verstehbar der lautet - erst wenn die Person bewusst den traumlosen Tiefschlaf betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.

Kann der beweisbare Unterschied noch übersehen werden, der darin besteht, dass der traumlose Tiefschlaf die Bedeutung erhält, das erfahrungsfreie Existentsein zu sein, was verstehbar macht, warum die Person täglich, ob sie nun will oder nicht, in den traumlosen, in den erfahrungsfreien Tiefschlaf zurückgeholt wird und zwar solange, bis sie im Wachsein das bestätigt, was Swami Omkarananda sagen lässt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht. Wer erahnt jetzt, warum Swami Omkarananda die Aussage macht - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück?

Es braucht die Begegnung mit dem todlosen Menschen, die dort stattfindet, wo der Person bestätigt wird, dass alles und warum alles göttliches Bewusstsein ist, aufgrund des Zugeständnisses, bei der Selbstdarstellung sich auf den göttlichen Geist, auf die göttliche Seele zu berufen, und das Ergebnis dann durch den Gebrauch des Körpers im Verhalten zum Ausdruck zu bringen, wenn er, zum Betreten der materiellen Ebene zur Verfügung steht.