![]() |
![]() |
27.2.2000 Vortrag Zell geh. 27.2.2000
Nachdenken - über die Ursache des Wissens und die der Weisheit
Gibt es eine Formel oder sonstige Möglichkeiten, eine klare Unterscheidung zwischen Wissen und Weisheit in Anspruch zu nehmen? Gelingt es mir, zwischen Mensch und Person Unterschiede zu bestimmen? Auf was führe ich den Menschen und auf was die Person zurück? Den Menschen lerne ich durch die Hl. Schrift als Ebenbild Gottes kennen und verstehen, ohne hier über Erfahrungen und Wahrnehmungen von Wissen abhängig zu werden. Was aber bleibt dann? Was bleibt ist der erfahrungsfreie Beweis, dass es den gottbestätigenden Menschen gibt, einen Menschen, den ich nicht getrennt von Gott erwähnen kann, weshalb durch ihn göttliche Weisheit sich offenbart. Weil nun dieser Mensch, die Eigenschaften Gottes im Verhalten zu bestätigen hat, was jedoch weder über Erfahrungen noch über Wissen geht, so bin ich gezwungen, auf das Wirkliche dieses Menschen erst dann Bezug nehmen zu können, wenn mir eine Begegnung mit diesem Menschen gelingt.
Wie erwähnt, ist dem Menschen durch die Hl. Schrift zuerkannt - Ebenbild Gottes zu sein. Dass dem so sein muss, akzeptiere ich deshalb, weil es ohne die Hl. Schrift den Menschen und somit die erfahrungsfreien Informationen über die Wirklichkeit nicht gibt, die sein muss, ohne sich auf Erfahrungen berufen zu können, weil sie alle Anfang und Ende haben. Hier aber muss ich etwas anerkennen, etwas bestätigen, etwas bejahen, das im Widerspruch zu all dem ist, was an Wissen über den Menschen und seine Ursache zur Verfügung steht. Heisst dies, dass der erfahrbare Mensch, den ich durch meine Anwesenheit und die aller Menschen zu akzeptieren habe, infolge ihrer Ursachenbestätigung, den Wechsel vornehmen muss, ob ich nun will oder nicht, der mich zur Einsicht führt, dass ich es hier nie mit dem Menschen zu tun haben kann, der durch die Hl. Schrift, als Ebenbild Gottes erwähnt ist, weil dieser Mensch wohl seine Ursache im Verhalten beweist, jedoch diese Ursache nicht das Gesetz in der Bedeutung Gottes ist, sondern das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung in Aktion versetzt hat, weshalb ihm gegenüber alles, was sich durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt, in Abhängigkeit der Wechselwirkungen von Geburt und Tod, von Tag und Nacht, von Wachsein und Schlaf, von Liebe und Hass, von Freude und Leid, von Friede und Krieg, um nur einige, der zahllosen Möglichkeiten, die sich dieser Mensch geschaffen hat, zu erwähnen.
Der durch die Hl. Schrift erwähnte Mensch, dem ich, ohne ihm begegnet zu sein, zuerkennen muss, die göttliche Weisheit zu offenbaren, indem es für ihn nur das Leben ohne den Tod, die Liebe ohne den Hass, die Freude ohne das Leid, den Frieden ohne den Krieg geben kann, weshalb er nie von Erfahrungen abhängig wird, um sein todloses Leben, seinen Frieden, seine Liebe, seine Freude zu offenbaren, weshalb hier alles in der erfahrungsfreien Selbstbestätigung, dass dem so ist, verbleibt. Nur durch das Gesetz, in der Bedeutung der Hl. Schrift, bestätigt durch den Menschen, kommt erst das zum Ausdruck, was ich hinter der Aussage vermute - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott. Der durch die Hl. Schrift erwähnte Mensch vermeidet es bewusst, wenn er in dem verbleibt, was ihm diese Schrift zugesteht, in die Wechselwirkungen des Erfahrbaren einzutreten, weil die Selbstdarstellung nicht getrennt von Gott erfolgen kann, weshalb mir diese Schrift das Recht entzieht, zwischen dem Wort Gott und Mensch irgendwelche Unterschiede zu bestimmen. Was aber bleibt dann? Was bleibt ist göttliche Weisheit. Und göttliche Weisheit ist ohne Wissen, weshalb nur dort, wo folgende Aussage ihre Ursache hat - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen - der Beweis, dass es eine solche Möglichkeit gibt, als Zeuge der göttlichen Weisheit zu werten ist. Wo aber finde ich diesen Menschen? Und wenn ich ihn finde, wie erkenne ich ihn oder aber - wie gibt er sich zu erkennen?
Vorab habe ich mich an das zu halten, was den Erfahrungen, was dem Alltag, was der Gestaltung der täglichen Pflichten entstammt. Warum gibt sich der Mensch nicht mit dem zufrieden, was seine physischen Vorfahren, die Primaten praktizieren, deren Verhalten in absoluter Bindung in das Gesetzmässige des physischen Körpers verbleibt? Warum kann der Mensch diese Bindung, wenn auch nicht verlassen oder wenigstens meiden, dennoch überschreiten? Was aber gewinnt er durch all sein Tun, das nur dort durchführbar wird, wo seine Anwesenheit einem Geschöpf bewusst gemacht wird? Hier erhalte ich den klaren Beweis, was mich von dem trennt, was den Primaten, was allem Erfahrbaren zugrunde liegt, indem es immer um die Erhaltung und, wenn notwendig, um die Fortpflanzung geht. Wohin aber führt der Weg des Menschen, wenn sein Vorgehen, aufgrund des Wissens, dass er ist, all das ermöglicht, was nicht als Pflicht gegenüber dem physischen Körper Bedingung ist, was nur dort beweisbar wird, wo es keine Bewusstmachung der Erfahrungen und Handlungen gibt, weshalb hier alles im Gesetz verbleibt, auch wenn das Geschehen nur durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung beweisbar ist?Wohin führt mein Weg des Verstehens, wenn ich mich jetzt um das Annehme, was unter dem Einfluss der Bewusstmachung des Erfahrbaren durchführbar wird? Zuvor wurde ich durch alles so informiert, dass es bei der erfahrungsfreien Bestätigung bleibt, abgestimmt auf die Eigenschaften der physischen Erscheinung, weshalb dies alles durch das Gesetz gelenkt und geleitet wird und jeder Zufall ausgeschlossen ist. Doch das Merkmal, das mich scheinbar erst Mensch sein lässt, ohne es mit jenem Menschen in Verbindung zu bringen, der durch die Hl. Schrift bestimmt, nicht getrennt von seiner göttlichen Ursache in Erscheinung tritt, was die Aussage Swami Omkaranandas erst in ihrer Urbedeutung verstehbar macht - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - was nur dann durchführbar wird, wenn keine Bindung oder gar Abhängigkeit gegenüber dem Erleben und dem Denken besteht, weshalb durch den Verzicht ihrer Inanspruchnahme die Bestätigung eines erfahrungsfreien Existentsein erfolgt, das mir zu einem Verstehen der Hl. Schrift, in der Bedeutung der Omkarananda-Upanishad verhilft was besagt, dass es hier um die Bestätigung des erfahrungsfreien Existentsein geht, was ich nicht anders werten kann, als darin die göttliche Weisheit zu sehen.
Warum geht aus der Bestätigung von dem, was den Menschen von allem Gewordenen, von allem Erfahrbaren unterscheidet, keine Bestätigung der göttlichen Weisheit hervor? Reicht die Bestimmung von dem, was den Menschen von seinen physischen Vorfahren unterscheidet noch nicht aus, sich auf die göttliche Weisheit berufen zu können? Was aber geschieht dann? Die Geschichte der Menschheit informiert nicht über den todlosen Menschen. Was entdecke ich aber in dieser Geschichte als ihre Ursache? Wie bereits erwähnt, nicht den todlosen Menschen und deshalb auch nicht die göttliche Weisheit. Was aber bleibt dann? Was bleibt ist die sterbliche Person. Sie gibt wohl vor, Mensch zu sein. Doch ihr Menschsein führt sie auf die Dreiheit - Leib, Seele und Geist - zurück, um dann, wenn das Verhalten der Person erforschbar werden soll, von - Körper, Psyche und einer mentalen Individualität - zu reden.
Der seine göttliche Ursache bestätigende Mensch wurde erwähnt, weshalb ich die göttliche Weisheit, erst durch die Begegnung mit diesem Menschen bestätigt erhalte. Was aber praktiziert die Person, wie sie zuvor erwähnt wurde? Die Geschichte ist als Erkenntniswerk der sterblichen Person zu werten. Doch aus was besteht diese Geschichte? Sie besteht aus dem Erleben, was durch das Denken zu dem verarbeitet wird, was in der Bedeutung der Geschichte, in Form von erlernbarem Wissen zur Verfügung steht. Weil aber der todlose Mensch sich weder durch das Erleben festlegen noch durch das Denken erfassen lässt, so fehlt jede Möglichkeit, diesem Menschen durch die Hinwendung zur Geschichte der Menschheit zu begegnen. Welche Möglichkeiten bleiben dann noch bestehen?Wie erwähnt, ist die Geschichte der Menschheit, ein Werk des Wissens, das sich durch das Erlernen übernehmen und weiterentwickeln lässt, was besagt, dass jede Generation ihren Teil an diesem Erkenntniswerk beizutragen hat. Kann dieses Werk nur dann zu einem Abschluss gebracht werden, wenn der Mensch, in der Bedeutung der sterblichen Person, auf dem Planeten Erde ausstirbt? Aus der Sicht der Person scheint dies der Fall zu sein, weil die Auswertung der Erfahrungen, unter dem Einfluss des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung zu keinem Abschluss führt, indem sich hier scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten auftun, was jetzt wieder in eine Euphorie ausartet, was durch den Gebrauch und die Auswertung neuer Gesetzmässigkeiten eine weltweite Vernetzung zulässt, weltweit jedoch nur aus der Schau der sterblichen Person, weil alles sich in der Unendlichkeit des physikalischen Weltalls verliert, ohne zu begreifen, dass es sich hier nur um ein einziges Weltenprogramm handelt, deren es zahllose gibt. Doch die Vernetzung des Göttlichen mit allem und jedem, unabhängig von irgendwelchen gewordenen Hilfsmitteln, unabhängig von beweisbaren Zeit-Raum-Ordnungen, scheint die Person nicht zu begreifen.
Wie soll der Beweis, dass es die Hl. Schrift gibt, erbracht werden? Die Antwort erhalte ich dann, wenn ich die richtige Beziehung zur erfahrungsfrei sich bestätigenden, jedoch zeitlos allgegenwärtigen Existenz der Omkarananda-Upanishad finde. Es darf nie übersehen werden, dass Religionen über die gewordene Person informieren, weshalb ich auch hier vergeblich nach der göttlichen Weisheit suche. Es darf nie übersehen werden, dass sich über das Wirkliche des, seine göttliche Ursache bestätigenden Menschen kein Studium möglich ist, um ihn über Wissen kennen und verstehen zu lernen. Was gegenüber diesem Menschen beweisbar ist, trifft ebenso auf seine Ursache zu, was besagt, dass es von Gott kein Wissen gibt, das über ein Studium erlernbar ist. Welche Bedeutung hat dann jedes Studium? Es führt in eine gelebte Begrenzung innerhalb der zahllosen Möglichkeiten die sich auftun, wenn die Gestaltung des Daseins, wie es durch die Person praktiziert wird, zur Unterteilung in die verschiedenen Interessensbereiche führt.
Wie erwähnt, ist die göttliche Weisheit kein Wissen, weshalb sie nie erlernt werden kann und auch nie zu mentalem Besitz sich entwerten lässt. Wie aber will oder kann die Person dann Zugang zu dem finden, was ihre eigentliche Aufgabe ist nämlich - den erwähnten Übergang vom Gewordenen, über die Bewusstmachung des Erfahrbaren, hin zur sterblichen Person zu finden, um erst jetzt das Bedeutungsvolle zu begreifen nämlich - den Übergang von der sterblichen Person, hin zum todlosen Menschen, den Übergang vom Wissen, hin zur göttlichen Weisheit, den Übergang vom Gesetzmässigen, hin zum Gesetz, den Übergang vom Wachsein in den traumlosen Tiefschlaf? Ist dieser Wechsel durch die Aneignung von Wissen, erlernbar? Um hier noch verstehen zu können, wo die Aussage Swami Omkaranandas ihre volle Bedeutung erhält - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen. Dieser Wechsel von der Bindung an die Erfahrung, hin zur Selbstbefreiung in die Bestätigung, macht den Weg frei, hin zur geistigen Aspiration, hin zur Entpersonifizierung.Warum entzieht mir Swami Omkarananda die Möglichkeit, ihn als Person einzustufen, trotz der physischen Erscheinung, trotz des Arbeitens mit dem Denken? Wer von sich sagt - ich nehme keinen Raum ein - entzieht mir das Recht, seine physische Erscheinung mit ihm in Verbindung zu bringen. Wer mir nur die Bestätigung als Gebrauchsinstrument belässt, ohne mich auf Erfahrungen stützen zu können, verhindert ist, durch die Bezugnahme auf seine Anwesenheit zu brauchbarem Wissen zu gelangen. Was aber bleibt dann? Das Ergebnis macht Swami Omkarananda durch folgende Gleichstellung verstehbar - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit. Bezugnehmend auf diese Gleichstellung wird es Swami Omkarananda erst möglich, auf sein Verhalten Bezug zu nehmen, um sein Verhalten der Person verstehbar zu machen. Er sagt über sich - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht. Was jetzt noch bleibt, um die Anwesenheit Swami Omkaranandas zu bestimmen, ist die Hl. Schrift, ist die göttliche Weisheit, ist die erfahrungsfreie Wirklichkeit, weshalb sich Swami Omkarananda nirgendwo hin verdrängen lässt, was besagt, dass sich seine zeitlose Allgegenwart, seine unsichtbare Anwesenheit und deshalb die immer ihre Gültigkeit behaltende Vernetzung mit ihm nie widerlegen lässt, weshalb es beim todlosen Menschen ohne Bedeutung ist, ob sein Existentsein für die Sinne des Körpers oder die mentale Wahrnehmung erfahrbar ist oder nicht.
Wer den todlosen Menschen, wer Swami Omkarananda in seinen elementaren Aussagen richtig versteht, der weiss um die Bestätigung der göttlichen Weisheit, der weiss um die Bestätigung der Hl. Schrift, der weiss um die zeitlose Allgegenwart des todlosen Menschen, weshalb er von der Freiheit Gebrauch macht, in allem, nach den Worten Swami Omkaranandas das Wirkliche zu sehen, das Wirkliche, das er selbst durch die Worte erwähnt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - was der Person ihre Freiheit, als Mensch zu leben, wieder zurückgibt, weil dann die Selbstbestätigung von dem, was der todlose Mensch ist, durch jede Person verstehbar ist, wenn auch noch begrenzt auf die Zeit des traumlosen Tiefschlafs, bis sich durch den Reifeprozess, den der geistige Aspirant durchläuft, sich die Aussage Swami Omkaranandas bestätigt die lautet - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird - eine blosse Traumerfahrung. Dieses Erwachen ist identisch mit der Entpersonifizierung, weil nach dem Ende das bleibt, was vor dem Anfang war und der, in das göttliche Bewusstsein Erwachte, die Selbstbestätigung der göttlichen Weisheit ist und bleibt.