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29.09.2003Nachdenken - über das Gesetzmässige von Anfang und Ende
Was erreiche ich, wenn ich Erfahrungen, Fragen oder Vorstellungen, mit Hilfe des Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, bezogen auf Anfang und Ende verstehen will? Wer ist für mich ein zuverlässiger Berater im Erleben des Daseins? Was gewinne ich, wenn ich das Erleben als solches getrennt vom Leben zu verstehen suche, indem ich begreife, dass mein Erleben einen Anfang nimmt, doch das Erleben nur ausgehend vom Leben möglich ist?
Kann ich dem Leben ebenso Anfang und Ende zugestehen? Ich muss mir, aufgrund von dem Zugeständnis, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein, diese Dreiheit getrennt von meinem Leben bewerten, weil alles was wurde, Anfang und Ende hat und erst die Zusammenfassung dieser Dreiheit das sein soll, was ich, als Mensch, unter dem Einfluss von Erziehung, Schulung und Ausbildung zu akzeptieren habe.
Wer ist es, der den Leib, ausgehend von Anfang und Ende, in der Bedeutung von Geburt und Tod erlebt? Beides muss ich wohl auf mich nehmen, weil mir erst durch das Betreten des Wachseins all das bewusst gemacht wird, was im Zusammenhang mit dem Körper geschieht. Wie aber erlebe ich diesen Leib, in der Bedeutung eines biologischen Organismus? Ich muss Schritt um Schritt vorgehen, um solche Geschehnisse, ausgehend vom Anfang, samt den Folgen die daraus entstehen, bis hin zum Ende überblicken und aufgrund davon verstehen und somit richtig gebrauchen zu lernen.
Genügt es diese Prozesse einfach als gegeben anzuerkennen, weil es seit dem Erscheinen des Menschen, als Person lebend, auf dem Planeten Erde so gehandhabt wurde? Doch das Stichwort - Erscheinen - verlangt von mir, Anfang und Ende eines solchen Geschehens zu bestimmen, um die Forderung Swami Omkaranandas zu erfüllen, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht.
Die Frage - warum erwähnt Swami Omkarananda die Person und nicht den Menschen, wenn doch durch die Anwesenheit eines Geschöpfes, dem sein Erleben bewusst gemacht wird, eine Geschichte entsteht, die dem Menschen entstammen soll, aber das Werk der Person ist? Was also ist die Urbedeutung des Wortes Person? Das Wort der Person hat zur Ursache eine Erfahrung. Die Erfahrung steht ihr nur dann zur Verfügung, wenn sie ihr bewusst gemacht wird. Ohne die Bewusstmachung der Erfahrungen bliebe der Mensch das, was die exakten Wissenschaften ihm zugestehen, ein höher entwickeltes Säugetier zu sein, um ihn dort richtig einzureihen, wo sie den Anfang, d.h. das Erscheinen des Menschen festzulegen versuchen.
Besteht die Möglichkeit, die Höherentwicklung als Ursache für das Erscheinen des Menschen zu beweisen? Was aber unterscheidet den Menschen von den physischen Vorfahren des Körpers und ebenso von der Person? Es wurde auf das Erscheinen des Menschen hingewiesen. Wer also beweist, durch den jetzt erst möglich gewordenen Gebrauch des erwähnten physischen Organismus, dass er seine Anwesenheit, sein Erscheinen erst dann mit Hilfe des Körpers unter Beweis stellen kann, wenn ihm bewusst gemacht wird, dass es ihn gibt? Heisst dies, dass der Mensch in der Bedeutung der Person existent und zugleich aktiv sein muss, bevor es ihm gelingt, einen Körper sich dienstbar zu machen, um sich durch ihn, infolge seines Wissens, dass er ist, zum Ausdruck zu bringen? Bedeutet dies, dass dieser Körper lediglich als Erfahrungs- und Ausdruckshilfe zur Verfügung stehen kann, weil das Erscheinen des Menschen dort vorstellungsmässig seinen Anfang nimmt, wo er sich auf der physischen Ebene, durch den Gebrauch des Körpers, individuell mitzuteilen vermag, um unter diesen Voraussetzungen mit seinesgleichen Kontakt aufzunehmen.
Lässt sich diese Kontaktnahme auf die Entwicklung des Körpers übertragen? Wenn ich das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, diese unfehlbar arbeitende Ausdruckshilfe des Gesetzes zurate ziehe und zwar übertragen auf Anfang und Ende, was steht mir dann zur Verfügung? Die Antwort muss ich selbst erteilen, weil auch hier das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung in Aktion tritt. Die Beachtung dieser Gesetzmässigkeit, übertragen auf Anfang und Ende, fordert mich auf, den Anfang eines Geschehens, das auf mich Einfluss nehmen konnte, bis hin zum Ende zu beachten, um Anfang und Ende zum Ganzen, zur Antwort zu verbinden. Solange ich mich damit abfinde, eine Antwort unter dem Druck eines solchen Geschehens, das nur mir gegenüber, unter dem Einfluss der Bewusstmachung stattgefunden hat, muss ich, soll diese Gesetzmässigkeit durch mich anerkannt und gebraucht werden, das Ergebnis als Antwort anerkennen.
Wenn ich zuvor nach der Ursache fragen musste - warum weiss ich infolge der Bewusstmachung der Erfahrungen, dass es mich gibt - dann habe ich ein solches Geschehen ausgehend von der Ursache mit dem Ende zu verbinden. Was also geschieht täglich? Wo nimmt der Alltag seinen beweisbaren, seinen erlebten Anfang? Es geht um das Erwachen. Warum erwache ich aus dem Schlaf, aus diesem erfahrungsfrei bleibenden Zustand? Wer ist es, der das Wachsein verursacht? Dass das Wachsein mit seinen Folgen erlebt wird, ergibt sich aus dem Verhalten der Person. Nicht der physische Körper ist in das Wissen, dass es ihn gibt, erwacht. Nicht er weiss um dieses Geschehen sondern nur ich. Was aber bin ich, bevor das Erwachen mir zum Gebrauch zur Verfügung steht, weil es mir bewusst gemacht wird und das Wachsein für mich eine Erfahrungstatsache ist, die mir beweist, dass es mich gibt, ja geben muss, bevor ich die Bestätigung davon erhalte, dass es so ist?
Wer oder was bin ich, bevor ich durch das Erwachen ins Wissen, dass es mich gibt, eingeführt werde? Die Wirkung ist die Erfahrung. Die Erfahrung beweist mir, dass sie eine Ursache hat. Wenn ich deshalb die Erfahrung verstehen will, muss ich die Ursache davon kennen. Die Ursache benützt die Erfahrung lediglich dazu, auf sich aufmerksam zu machen. Wie also soll es möglich sein, die Ursache des Wachseins zu finden, zu erkennen? Diese Gesetzmässigkeit macht mich darauf aufmerksam, wenn ich die Ursache über das Erkennen erleben will, dass ich sie dann im Wachsein, also erst nach diesem Geschehen finden werde, was logischerweise nie möglich sein wird. Doch das, was vor dem Wachsein, vor der Bewusstmachung der Erfahrungen ist, steht mir nicht zur Verfügung, was besagt, dass ich hier eine Ursache anerkennen muss, ohne sie je über die Erfahrung kennen zu lernen. Heisst dies, dass ich weder die Urbedeutung des Wortes Mensch kenne, noch das der Person, auch nicht die Urbedeutung des Erlebens, noch irgend etwas von dem, was vorausgeht, bis ich das Wachsein betreten kann?
Wenn ich der Forderung Swami Omkaranandas nachkommen will, indem er von mir verlangt, erst die Urbedeutung der, von mir gebrauchten Worte zu kennen, dann erwarte ich von ihm, dass er mir dort zur Hilfe wird, wo es um etwas geht, das ich anerkennen muss, ohne mich auf eine bewusst erlebte Ursache berufen zu können.
Was sagt Swami Omkarananda zur Bedeutung des Erwachens? Seine Antwort lautet - wenn die Person erwacht, d.h. er spricht wiederum nur die Person an, also wenn sie erwacht, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Doch das, was sie zwischen dem Einschlafen und Erwachen sein und unverändert bleiben muss, um davon ausgehend das Wachsein, als Bestätigung dieser erfahrungsfrei bleibenden Ursache auf sie berufen zu müssen oder zu können, scheint in der Geschichte der Menschheit zu fehlen. Dieser erst jetzt angesprochene, elementare Fehler kann aufgrund dieser Geschehnisse nur durch Swami Omkarananda verstehbar gemacht werden.
Was unterscheidet nun ihn von allem, was durch die Person, infolge der Bewusstmachung der Erfahrungen, durch sie, begrenzt auf das, was im Wachsein durchführbar ist, zu ihrer Geschichte bestimmt? Er sagt zu dieser Situation - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Heisst dies, dass er das Menschsein, wie es durch die Hl. Schrift in Verbindung mit Bild und Ebenbild erwähnt ist, unverfälscht als die Unteilbarkeit offenbart, bevor solche Aussagen durch verschiedene Religionen mit Hilfe der Beschreibung der Person verstehbar gemacht wurden, indem das Bild zum Abbild der Person wurde, weshalb aus einer zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit und Wahrheit, analog zur Person ein Gottesbild, verstehbar durch das Werden Gottes zu einer Persönlichkeit, anzuerkennen ist.
Die zuvor erwähnte Wirklichkeit, das Verbleiben im erfahrungsfreien Existentsein, wie es durch Swami Omkarananda erwähnt wurde, beweist er durch sein Verbleiben in dem, was er ist, ohne durch das Betreten des Wachseins zu einer Person zu werden. Der Person aber muss zugestanden werden, das Anfangnehmen durch die Bewusstmachung des Erlebens mit sich in Verbindung zu bringen, doch auf das Ende, auf das erst durch die Begegnung mit Swami Omkarananda hingewiesen wurde, muss sie warten und zwar durch die unbewusste Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf, bis der Beweis vorliegt, dass der scheinbare Anfang in Wirklichkeit und Wahrheit die Bestätigung einer nicht erfahrbaren Ursache ist.
Warum kann Swami Omkarananda bewusst in dieser, für die Person nicht erfahrbaren Ursache verbleiben? Er sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott. Was also verlangt er von mir, wenn ich die Urbedeutung meiner Worte zu verstehen habe, um zu wissen, von was die Rede ist? Heisst dies, dass ich erst das zu bestätigen habe, was es bedeutet, alles als Bewusstsein, als die Ursache anzuerkennen, die sich über die Bewusstmachung der Erfahrungen, erfahrungsfrei bleibend verstehbar macht. Erfahrungsfrei bleibend deshalb, weil das Verlassen dieser Wirklichkeit über die Bewusstmachung dann erfolgt, wenn ich mein Dasein nur mit dem in Verbindung bringe, was im Wachsein möglich ist, doch die unbewusst stattfindende und deshalb nicht beeinflussbare Rückführung in das, was für mich der Anfang ist, jedoch das Wachsein erst jetzt als Wirkung eines unerkannt gebliebenen Anfanges zu werten ist, mir nun verstehbar macht, warum durch die Anwesenheit Swami Omkaranandas und die Begegnung mit ihm, in der Bestätigung stattfindend, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist, eine Situation entsteht, die erst das Erscheinen des Menschen, zur Person geworden, fassbar macht.
Die Botschaft des Menschen, die er der Person überbringt, heisst - alles, ausnahmslos alles ist dasselbe, erfahrungsfrei bleibende Bewusstsein, was der Person die Todlosigkeit zugesteht, d.h. dass sie eine Wirklichkeit ist, für die sie keine Worte hat, weil ihre Sprache nur unter dem Einfluss der ihr bewusst gemachten Erfahrungen entstanden ist.
Wenn ich mich deshalb auf das Anfangnehmen der Person ausrichte, dann begreife ich jetzt, dass ich es mit keinem Anfang zu tun habe, sondern mit einer Wirkung, was mich dazu verpflichtet, die Ursache der Wirkung, die Ursache des Erlebens, die Ursache des Wissens, dass ich bin, im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein anzuerkennen, was jedoch nie durch die Sprache, die von Erfahrungen abhängig ist, durch den Gebrauch von Worten erklärbar ist. Die Sprache, die Swami Omkarananda anspricht, muss ich als Sprache der Wahrheit anerkennen und somit als eine Sprache, die aus Worten besteht, die keine Ursache haben, weshalb sie nie der Person verstehbar gemacht werden können.
Was also geschieht, wenn ich unter dem Einfluss Swami Omkaranandas einer Aufforderung nachzukommen suche, um die Urbedeutung all der Worte zu verstehen, die ich für meine Selbstdarstellung, aus Leib, Seele und Geist geworden zu sein, gebrauche? Dies alles, was durch die Person zu ihrer Geschichte bestimmt wird, ist die nicht zu widerlegende Wirkung einer erfahrungsfrei bleibenden Ursache. Und weil der Person, durch die erwähnte Aussage Swami Omkaranandas, erst das verstehbar wurde, was ihr ganzes Dasein, ihre ganze Geschichte in Abhängigkeit des Verbleibens in der Wirkung, des Verbleibens im Wachsein ausmacht, ohne sich jedoch die Mühe zu nehmen, sich gegenüber wie in allen Handlungen, dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung, von Anfang und Ende verpflichtet zu bleiben, so ist die Person Sklave all der Vorstellungen, die alle zu einem Nichts, bezogen auf das Erleben dann verschwinden, wenn die Person von Unbekannt dorthin geholt wird, wo der Anfang, wo das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, mit Hilfe der Bewusstmachung der Erfahrungen, der Person die Gelegenheit anbietet, ihr erfahrungsfrei bleibendes Existentsein, wenn auch nicht zu erleben, so doch ausgehend von der erfahrungsfrei bleibenden Ursache bestätigen zu können. Erst wenn durch diese Betätigung die Begegnung mit Swami Omkarananda im erfahrungsfrei bleibenden Bewusstsein möglich ist, weiss die Person um das, was sie ist, bevor sie zu etwas wird. Und das daraus entstehende Freisein übersteigt all ihre Vorstellungen, weshalb es als Ende ihrer Vergänglichkeit, ihrer Endlichkeit anzuerkennen ist.