![]() | ![]() |
30.03.05Nachdenken - über den Einfluss des Nachvollzugs
Welche Hilfe steht mir zur Verfügung, wenn ein Verstehen gefordert wird, das nicht über das Lernen erreichbar ist? Wie reagiere ich, wenn Aussagen auf etwas verweisen, was noch nie in der Geschichte der Menschheit zur Sprache kam? Was aber ist die Ursache dieser Menschheitsgeschichte, wo hat sie ihren Anfang und wie nahm sie Gestalt an? Es ist die Aussage, durch eine Hl.Schrift erwähnt, die war, bevor es eine Geschichte mit all dem gab, was ausgehend von ihr möglich wurde. Es geht um die Worte - der Mensch ist das Ebenbild Gottes. Was aber heisst - Ebenbild einer erfahrungsfrei bleibenden Wirklichkeit zu sein? Es lässt sich durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung nur festhalten - bevor etwas wird, muss etwas sein.
Was wurde, steht über die Bewusstmachung des Erfahrbaren als Beweis dieser erfahrungsfrei bleibenden Wirklichkeit zur Verfügung. Welche Aufgabe fällt jetzt dem Menschen zu, der aus dieser erfahrungsfrei bleibenden Wirklichkeit durch seine Anwesenheit, ohne zu etwas werden zu können, in Erscheinung tritt? Kann es den Menschen geben, der ist, ohne zu werden? Was aber ist auf dem Planeten Erde aus dem Menschen geworden, der für sich in Anspruch nimmt, von Religionen unterstützt - Mensch zu sein?
Was auf dem Planeten Erde die Aufgabe des Menschen, aufgrund der Erfahrungen, die ihm bewusst gemacht werden, übernommen hat, dieser Mensch hat sich das zu seiner Selbst-, Welt- und Gottdarstellung zu eigen gemacht, was aus Erfahrungen, die ihm bewusst gemacht wurden, geschaffen werden konnte. Es geht um das Individuelle der Person. Und die Person kann für sich nicht in Anspruch nehmen, Mensch zu sein, denn der diese zeitlose Wirklichkeit bestätigende Mensch kann nicht und muss nicht geboren werden. Auch wenn er wie die Person in Erscheinung tritt, um mit ihr Kontakt aufzunehmen, um sie in ihrer allein in Frage kommenden Aufgabe, unter dem Einfluss der Bewusstmachung der Erfahrungen zu unterweisen, so kann er dies alles, was die Person vorgibt zu sein, für sich in Anspruch nehmen, ohne der Vorstellung zum Opfer zu fallen, dies alles zu sein.
Wie reagiere ich auf die Aussage Swami Omkaranandas - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Wie sollte es möglich sein, diese Aussage den Erfahrungen aller Personen gegenüberzustellen, die aus dem Erleben heraus beweisen, dass alles Materie ist, dass alles aus Materie wurde, sie selbst einbezogen? Eine weitere Aussage Swami Omkaranandas wurde erst recht zur Herausforderung, sich mit ihm eingehender zu befassen. Es waren die Worte, bei einem öffentlichen Vortrag erwähnt - ich nehme keinen Raum ein. Besteht die Möglichkeit, dass er dies alles was ich mit den Augen sehe, mit den Ohren höre und beim Abschied mit dem Händedruck spüre, nicht wie die Person in Anspruch nimmt, weil er sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott?
Was ist Bewusstsein - wenn er alles was für die Person aus Materie wurde und deshalb nicht nur sterblich, sondern vergänglich ist, wohl in Anspruch nimmt, gleichzeitig aber verhindert, das was aus Materie wurde, sein Körper, das was aus Gedanken zu Wissen werden konnte, mit sich in Verbindung zu bringen, wohl aber in Anspruch nehmen muss, um der Person die Informationen zu erteilen, die über das erfahrungsfrei bleibende Existentsein Aufschluss geben. Was aber ist das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, das als das Bewusstsein nur in Frage kommen kann, was den Menschen von der Person unterscheidet? Es braucht eine weitere Aussage, die Klarheit schafft. Es geht um die Worte - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück.
Wenn also Swami Omkarananda sagt und lebt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - und über sich die Aussage macht - ich nehme keinen Raum ein - und nun die Worte ausspricht - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück - dann hat dies in der Zusammenfassung über den Nachvollzug sich angeeignet zu werden, um davon ausgehend alles weitere, was er über sich zu sagen hat und zwar in Gegenüberstellung zum Verhalten der sterblichen Person, erlebt durch die Geschichte, das Fundament eines erfahrungsfrei bleibenden Verstehens wird.
Was hat das erfahrungsfrei bleibende Existentsein für Swami Omkarananda zu bedeuten? Es geht um die Worte - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - von der aus er auf sich Bezug nahm, mit der Aufklärung - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein gibt. Heisst dies, dass die Information - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war - den Beweis erbringt, nur das Wachsein für die Gestaltung des Daseins zu benutzen, ohne die Ursache für das notwendige Verstehen zu gebrauchen? Heisst dies, dass die Person das ausser acht lässt, was der Mensch für sich, für sein Bewusstsein in Anspruch nimmt, ja, nicht nur in Anspruch nimmt, sondern der Beweis erbracht ist, dies zu sein? Liegt jetzt der Beweis vor, dass der Mensch zu nichts wurde, weil er für sich, für seine Selbstvorstellung nichts von dem in Anspruch nimmt, was erst durch das Erwachen, aufgrund der Bewusstmachung zur Verfügung steht.
Was hat Swami Omkarananda zum traumlosen Tiefschlaf zu sagen, den er nicht verlässt, um davon ausgehend das Wachsein als die Wirklichkeit in Anspruch zu nehmen, von der aus die Person ihre ganze Geschichte in Erfahrung bringt? Wenn es um das geht, was der traumlose Tiefschlaf für die Person bedeutet, nämlich, aufgrund des Fehlens von Erfahrungen ein unbewusster Zustand zu sein, nimmt er folgende Aufklärung vor - es geht um das erfahrungsfrei bleibende Existentsein. Was aber ist das erfahrungsfrei bleibende Existentsein? Wenn ich über den Nachvollzug mir die Aussagen, die Swami Omkarananda bis anhin mit sich in Verbindung brachte, zu eigen gemacht habe, wenn dies alles nicht zu Wissen wurde, sondern durch den Nachvollzug zu einem Verstehen führte, dann kann der Tiefschlaf für ihn nichts anderes sein als die Bestätigung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein. Und dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein verlässt die Person unter dem Einfluss der Bewusstmachung der Erfahrungen und wertet nur das aus, was ihr durch die Bewusstmachung zur Verfügung steht. Dieses einseitige Verhalten hat dazu geführt, dass die Person aus der Summe der Erfahrungen, sich das zu eigen gemacht hat, was ihr im Wachsein immer zur Verfügung steht.
Was kann die Person für sich beanspruchen, unter dem Einfluss der Bewusstmachung der Erfahrungen, verstehbar geworden durch den Menschen, der sich von allem freihält, was durch die Geschichte zur Verfügung steht? Es ist für die Person ihr physischer Körper. Durch das Erwachen aus dem Schlaf, statt auf dieses erfahrungsfrei bleibende Existentsein Bezug zu nehmen, ohne das die Person nicht existieren kann, ist es nach dem Erwachen der physische Körper, der sich in den Vordergrund der Erfahrungen schiebt und zwar deshalb, weil er durch die Geburt die Funktion erfüllt, mit den Anwesenden nur durch ihn, durch seinen Gebrauch Kontakt aufnehmen zu können. Zuvor war es das gedankliche Wahrnehmen, das für die Kontaktnahme zur Verfügung stand. Doch jene, die ebenso seit der Geburt des Körpers ihn für ihre Kontaktnahme in Anspruch nehmen, haben längst das vergessen, was zuvor war. Aufgrund davon braucht das neugeborene Kind für diese Umschulung in die Abhängigkeit von den Sinneserfahrungen einige Jahre, bis es sich von der mentalen Kontaktnahme gelöst hat, was vorab über Erziehung, Schulung und Ausbildung gefördert wird.
Diese Einflussnahme auf das Kind ist es, die Bedeutung des Wachseins, in Verbindung mit dem Gebrauch des Körpers so in den Vordergrund zu stellen, dass die Überzeugung zur Gewissheit wurde, durch den Körper Mensch geworden zu sein. Was aber lebt jetzt der Mensch, Swami Omkarananda der Person vor, ausgehend von seinem erfahrungsfrei bleibenden Existentsein? In welcher Beziehung steht er zu seinem physischen Körper und zu seiner mentalen Individualität? Es sind für ihn nur die Hilfen die er in Anspruch nimmt, um mit der Person in Kontakt zu treten. Um dies zu verdeutlichen, sagt er - man kann mich lebendigen Leibes begraben oder gar einmauern, ohne mich zu berühren, ohne über mich Macht zu gewinnen. Es beweist die Bedeutungslosigkeit von dem, was sich die Person zum Sinn des Daseins bestimmt hat.
Wer nicht über seinen Körper als Mensch ansprechbar ist, macht die Aussage - ich nehme keinen Raum ein - weshalb dann, wenn diese Aussage über den Nachvollzug ausgewertet wird bis hin zur Ursache, dass dann alles weitere, was Swami Omkarananda über sich zu sagen hat, das Natürlichste ist. Deshalb sind die Aussagen des Menschen, die er sich gegenüber macht, die Aufklärungen, die der Person die Gelegenheit bieten, ihr Dasein ausgehend von dem was der Mensch über sich zu sagen hat, aus der Gegenüberstellung kennenzulernen.
Wer keinen Raum einnimmt, wer das erfahrungsfrei bleibende Existentsein nicht verlässt, wer sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - lebt das vor, was das erfahrungsfrei bleibende Bild in der Bedeutung einer zeitlos allgegenwärtigen Wirklichkeit und Wahrheit zu bedeuten hat, ein Bild ohne all das, was die Person in ihrer Geschichte, aus den erlebten Gotterfahrungen gemacht hat. Allen Erfahrungen haftet das Begrenzte an, es führt zur Trennung von Ursache und Wirkung, zur Trennung von Gott und Person. Und dies alles, durch die erwähnte Gesetzmässigkeit prüfbar geworden, kennt der todlose Mensch, kennt Swami Omkarananda nicht, weil er sein erfahrungsfrei bleibendes Existentsein nicht verlässt, weil er ausgehend von all dem, was die Person vorgibt zu sein, es für sich in Anspruch nimmt, ohne auch nur etwas als eine Wirklichkeit einzustufen.
Wer keinen Raum einnimmt, wer die Ebene der Person nicht betritt, auch wenn er sie in Anspruch nimmt, wer nichts von dem benutzt, um eine Selbst-, Welt- und Gottdarstellung sich aus den Erfahrungen zu schaffen, wer von keinen Erfahrungen abhängig ist, wer keine Unterteilung in Ursache und Wirkung, in das Wachsein und den Schlaf, in Licht und Finsternis vornimmt, das ist der Mensch, der die Bestätigung der erfahrungsfrei bleibenden Wirklichkeit und Wahrheit nie verlässt. Und dieser Mensch bietet der Person jetzt die Hilfe an, über die geistige Aspiration den Weg in die Freiheit, den Weg in die Entpersonifizierung einzuschlagen, um wieder seine Aufgabe als Mensch erfüllen zu können, was jedoch voraussetzt, dass die Aussagen die der Mensch als Disziplinen anbietet, übernommen und verwirklicht werden.
Warum muss Swami Omkarananda folgende Aussage machen - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung, Anfang und Ende hat? Was aber kommt hernach? Es geht um das Verstehen von dem, was der Mensch als Ebenbild Gottes ist, als Ebenbild eines erfahrungsfrei bleibenden Gottes. Was die Religionen als Bild Gottes zu bieten haben, ist das Ebenbild der Person. Sie kennen nur die Person, nicht aber den Menschen. Deshalb die Frage - was kommt nach der Gotterfahrung? Wird sie für die Person zur bleibenden Erfüllung? Wie erwähnt, hat jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung, Anfang und Ende. Nur der Mensch lebt das Anfanglose und Endlose als bestätigtes Bild, weshalb es für ihn keine Unterscheidungen irgendwelcher Art gibt, was bereits die Aussage bedeutet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.
Wenn sich die Person bemüht, über den Nachvollzug sich all das zu eigen zu machen, was der Mensch ihr vorlebt, sofern sie sich seinem Einfluss öffnet, was dann der Fall ist, wenn sie im Menschen das sieht, wenn sie ihm das zugesteht, was die Einheit von Bild und Ebenbild gewährleistet, dann hat der Mensch in ihr das freilegen können, was die Person ist, bevor sie ihre Ebene, bevor sie ihr Wachsein betritt. Es ist die Begegnung mit dem Menschen, die über die Bestätigung stattfindet, dass alles und warum alles Bewusstsein ist. Deshalb sagt der Mensch - der Gedanke, d.h das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen - was das totale Freisein von allem bedeutet, was die Geschichte der Menschheit zu bieten hat.
Die Begegnung mit dem Menschen ist in Wirklichkeit und Wahrheit die fehlende, aber gelebte Selbstbegegnung. Was gelebt wird, kann nicht über die Bewusstmachung als Erfahrung bewusst gemacht werden. Was das todlose Leben ist, das von der Person gelebt ist, kann ihr nicht bewusst gemacht werden. Weil sie aber aus der Vorstellung lebt, durch den Körper Mensch geworden zu sein, so hat sie sich eine Vorstellung von Leben geschaffen, was aber in Wirklichkeit das biologische Funktionsprinzip des Körper ist. Und weil sie aus der Vorstellung lebt, durch den Körper geboren zu sein, bleibt ihr der körperliche Tod nicht erspart.
Warum sagt Swami Omkarananda zum geistig Strebenden - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung. Diese Aussage macht die Bedeutung des Nachvollzugs verstehbar, denn wenn er beachtet ist, sind die Aussagen bereits in der Person aktiv, bevor sie vom Menschen in Worte gefasst werden, was besagt, dass es ein Verstehen gibt, das der Sprache der Person nicht bedarf, jedoch über die wortfreie Sprache der Wahrheit verstehbar wird.