31.03.05

Nachdenken - über den Lernprozess hin zum Reifeprozess

Was verursacht die Aussage - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Was kommt hinzu, wenn Swami Omkarananda zu dieser Information noch folgende Worte verwendet - ich nehme keinen Raum ein? Welche Situation entsteht, wenn sie in die notwendigen Worte gefasst wird - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück.

Wenn mir diese Selbstdarstellung Swami Omkaranandas alles aus den Händen nimmt, was sonst notwendig ist, um das Individuelle einer Person zu beschreiben, vorab dann, wenn sie in der Geschichte Aussergewöhnliches geleistet hat, dann muss ich auf die Hl. Schrift zurückgreifen, die war, bevor es die Geschichte der Menschheit gab, geworden aus dem, was die Person aus sich gemacht hat. Diese Aussage lautet - der Mensch ist das Ebenbild Gottes. Ebenbild heisst - es kann noch nichts von dem erwähnt werden, was durch das Werden zur Person, was durch das Verlassen der Aufgabe des Menschen erst entstanden ist.

Was kann ich jetzt mit den Aussagen Swami Omkaranandas anfangen, wenn ich mich auf die Hl. Schrift beziehe, die war, bevor die Person den Planeten Erde, unter dem Einfluss des durch die Geburt zur Verfügung stehenden Körpers und vorab durch die Bewusstmachung der Erfahrungen betreten hat, was die Person im Erkennen auf das aufmerksam machte, was alles zur Verfügung gestellt wurde, wenn das Interesse dem galt, was die Bewusstmachung des Erlebens verursachte. Jetzt nehme ich das in Anspruch, was Swami Omkarananda über sich, nicht durch das Erkennen, so doch über das Verstehen preisgibt, das war, bevor es die Geschichte gab, bevor sich all das erwähnen und beschreiben lässt, was aus der Vielzahl der Personen entstand und zwar durch das Verlassen der Aufgabe des einen Menschen, der als Ebenbild Gottes, frei alles Gewordenen und Geborenen existent ist und über alle Zeiten hinweg unverändert existent bleiben wird, weil er als Ebenbild der zeitlosen Wirklichkeit und Wahrheit nichts in Anspruch nimmt, was erst werden musste. Die Begegnung mit Swami Omkarananda wird zur Bestätigung und nicht zur Erfahrung von dem, was vor der Bewusstmachung der Erfahrungen war.

Was lässt sich aus der Unterscheidung des erst jetzt verstehbar gewordenen Menschen, als Bestätigung einer Wirklichkeit ableiten, die frei ist und frei bleibt von allem, was die Person aus sich macht? Erst jetzt steht mir das erfahrungsfrei bleibende Existentsein zum Verstehen des Menschen zur Verfügung, weil Swami Omkarananda den traumlosen Tiefschlaf, als das darstellt, von wo aus erst all das entsteht, was über die Bewusstmachung der Erfahrungen das Wachsein verursacht und zwar mit den Folgen, die erst durch die Aussagen Swami Omkaranandas verstehbar werden. Es geht um die Worte - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war.

Welche Bedeutung hat der traumlose Tiefschlaf, der ein absolutes Freisein von allem bestätigt, was sich die Person im Wachsein zu eigen gemacht hat? Swami Omkarananda spricht sich gegenüber nicht von Schlaf, sondern von dem, was der Schlaf ist. Es geht um das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, für das die Person keine Worte hat, weil es in diesem nicht mehr zu widerlegenden, erfahrungsfrei bleibenden Existentsein nichts von dem gibt, was erst durch die Bewusstmachung der Erfahrungen für die Person zum Wachsein wird.

Wenn das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung, was als Ausdruckshilfe des Gesetzes seine Aufgabe erfüllt, durch das geprüft wird, was jetzt durch das Erscheinen der Person entsteht, wenn dies alles ausgehend von der Ursache sich verstehbar gemacht wird, weil sich die Person alles selbst über die Bewusstmachung der Erfahrungen über den Nachvollzug erarbeiten muss, um zum Verstehenden und nicht zum Wissenden zu werden, dann kommt unweigerlich die Frage nach der Ursache des Wachseins auf. Weil aber die Geschichte, verstehbar durch die erwähnte Aussage Swami Omkaranandas nur das Wachsein in Anspruch nimmt, doch den traumlosen Tiefschlaf meidet, weil es von ihm keine Erfahrungen gibt, so muss jetzt die Ursache des traumlosen Tiefschlafs in das Wissen, dass man ist, integriert werden. Erst dann wird es möglich, dem Menschen, der die Ursache des Wachseins nicht verlässt, dort zu begegnen, wo er ist.

Die Ursache des Wachseins ist nicht das, was die Person unter Schlaf versteht, von dem sie keine Erfahrungen hat, um ihn kennen- und verstehen zu lernen. Die Ursache des traumlosen Tiefschlafs ist das, was erst jetzt die Autobiographie des todlosen Menschen verstehbar macht. Und diese Selbstdarstellung Swami Omkaranandas, wenn sie ihm ausgehend von der Person zugestanden werden kann, ist das, was er in der Person erwecken und freilegen muss, um der Person das vorleben zu können, was sie, die Person als Mensch ist, bevor sie aus sich, durch das Betreten ihrer Ebene, etwas macht. Wenn also die Ursache des Wachseins das erfahrungsfrei bleibende Existentsein ist und dieses Existentsein durch die Person nicht zur Sprache kommt, dann ist die Geschichte der Menschheit ohne Fundament. Was aber bedeutet dies? Das Gedankengebäude das die Person als Geschichte geschaffen hat, hängt buchstäblich in der Luft, was besagt, dass es in dieser Geschichte nichts Bestandbehaltendes gibt.

Weshalb gibt es die Begegnung mit dem Menschen nur über die Bestätigung, dass alles und warum alles, ein- und dasselbe Bewusstsein ist? Erst wenn die Ursache des Wachseins die Bestätigung von dem Bewusstsein ist, das Swami Omkarananda durch die Aussage erwähnt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - ergibt sich die Bestätigung, dass der Mensch das Abbild von der Wirklichkeit und Wahrheit ist, der wohl hernach durch Religionen zugestanden wurde, zeitlos allgegenwärtig, allwissend und allmächtig zu sein, jedoch in ihrer Sprache, die von religiösen Persönlichkeiten, in Form von Gotterfahrungen auf den Planeten Erde überbracht wurden, aus Erfahrungen geworden, von denen aus eine Geschichte entstand, die ohne Fundament, die ohne Gesetz, die ohne Wahrheit ist, bezogen auf die Sprache der Wahrheit, die der Mensch dann spricht, wenn es um das geht, was er über seine Ursache und sich, ohne eine Trennung vorzunehmen, zu sagen hat.

Die Sprache der Wahrheit besteht aus Worten, die zeitlos existent sind, weil sie nicht von der Bewusstmachung der Erfahrungen abhängig ist. Die Sprache der Wahrheit ist der Person fremd und unverständlich. Erst durch die Begegnung mit dem Menschen, wenn sie im erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, in diesem Bewusstsein stattfindet, ist der Mensch in seiner Ursprache verstanden. Würde Swami Omkarananda die Person in seiner Sprache ansprechen, dann könnte die Person kein Wort verstehen, weil es um das geht, was die Aufklärung zu bedeutet hat - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen. Was dann bleibt ist die erfahrungsfrei bleibende Ursache, die die Person als Schlaf, als Ursache des Wachseins einstuft, ohne zu begreifen, dass es für den Menschen weder das Wachsein noch den Schlaf so gibt, wie die Person aus ihrer Gegenüberstellung alles erkennt und bewertet. Dies macht deutlich, warum Swami Omkarananda sagen kann - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - weshalb der todlose Mensch die Worte erwähnt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.

Wenn sich die Person die Mühe nimmt, bewusst die Trennung zwischen der sterblichen Person und dem todlosen Menschen vorzunehmen, durch die hier aufgezeigten Schritte, die über den Nachvollzug möglich sind, dann ist die Vorbereitung für den Reifeprozess gelungen. Er findet in der Sprache der Wahrheit statt, gesprochen durch den Menschen, wenn es um sein Verbleiben in der Gottbestätigung geht. Dies macht verstehbar, warum der Mensch von keinen Erfahrungen, auch nicht von der Gotterfahrung abhängig ist, weshalb Swami Omkarananda die Aussage macht - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung, Anfang und Ende hat. Und erst, wenn dieses Erkennen über den Nachvollzug bewusst erreicht und verstanden ist, weiss die Person um das, was durch die geistige Aspiration angestrebt wird, durch das, was nach der Gotterfahrung einsetzt, nach der höchsten Erfahrung die für die Person erreichbar ist, da auch sie der Person nicht zur bleibenden Erfüllung werden kann, weil alles was einen Anfang nimmt, zu einem Ende kommt.

Wie sich zeigt, ist das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung für die Person die Hilfe, die sie in ihrem Schaffen erzwungenermassen beachten muss, wenn sie etwas in Gedanken vorbereitet und es nach der Fertigstellung nicht hält, was es verspricht, dann wird, ohne darüber belehrt zu werden, spontan nach der Ursache gesucht. Würde die Person sich gegenüber genau so vorgehen, dann hätte sie längst begriffen, dass ihr Verhalten nicht menschlich, nicht gottbestätigend ist, um es von der Ursache her verstehen zu lernen, was bis anhin undurchführbar war. Doch jetzt, wo die bewusste Begegnung mit dem Menschen über die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles ein- und dasselbe Bewusstsein ist, sagt Swami Omkarananda zum geistig Strebenden - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.

Was ist das Ziel der geistigen Aspiration? Es geht darum, bewusst dorthin zu gelangen, wo die Person als Mensch war. Und weil ihr der todlose Mensch zu verstehen gibt, dass sie jeden Tag durch das Erwachen dorthin zurückkehrt, wo sie es durch das Ausbleiben der Bewusstmachung der Erfahrungen verlassen musste, so begreift die Person jetzt das, warum sie durch das Verbleiben im Wachsein den elementaren Fehler macht, der von ihr erst jetzt entdeckt wurde und nun durch die Unterweisungen des todlosen Menschen beendet werden kann. Die Person hat durch das Betreten ihrer Ebene mit der Personifizierung begonnen. Sie kann vorstellungsmässig bis zum Werden einer göttlichen Persönlichkeit ihre Erfahrungen ins Gottbewusstsein ausdehnen. Doch dies verursacht noch kein Verstehen, was die Worte Swami Omkaranandas zu bedeuten haben - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Wo es keine Bewusstmachung der Erfahrungen mehr gibt, dort ist das Ende vom erwähnten Lernprozess. Weil es aber kein Verstehen des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein gibt, so kann jetzt nichts mehr über die Erfahrungen übernommen werden, um es über den Nachvollzug zu begreifen, weshalb es einen Abschluss des Lernens gibt. Es geht jetzt um etwas für die Person unerkannt Gebliebenes, es geht um die Sprache der Wahrheit, es geht um die Worte mit denen sich das erfahrungsfrei bleibende Existentsein fassbar machen lässt. Es geht um die Anerkennung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, weshalb jetzt die Ursache des Wachseins nicht mehr das ist, was die Person unter Schlaf versteht, sondern das in den Vordergrund tritt, was in der Geschichte der Menschheit fehlt. Es geht um die Begegnung mit dem, in der Gottbestätigung verbleibenden Menschen, weshalb diese Begegnung über die Bestätigung erfolgt, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.

Wenn somit Swami Omkarananda sagt - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - so spricht er das an, was für ihn ist und immer sein wird, was besagt, dass er ausgehend von Bewusstsein um alles Geschehen weiss, was unter dem Einfluss der Bewusstmachung für jede Person geschieht. Dieser Vorgang hat aber nichts mit der Allwissenheit zu tun. Allwissenheit ist die erfahrungsfrei bleibende Bestätigung, was die Worte zu bedeuten haben - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Wenn die Person eine Erfahrung bewusst gemacht bekommt, dann wird sie zu einem Gedankenbild. Das Gedankenbild ist bereits in der mentalen Individualität der Person gespeichert. Und all das, was sie sich unter dem Einfluss der Bewusstmachung der Erfahrungen aneignen konnte, ist der Person durch die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf, durch das Ausbleiben der Bewusstmachung der Erfahrungen nicht mehr verfügbar. Was aber dennoch bleibt, ist das erfahrungsfrei bleibende Existentsein, weshalb dieses absolute Freisein von allem nichts mehr mit dem zu tun haben kann, was die Person unter Schlaf versteht.

Über den Nachvollzug, abgelöst durch den Reifeprozess, entsteht daraus die Entpersonifizierung, was die Person wieder das sein lässt, was sie war, bevor sie durch das Wachsein die Ebene der Person betreten hat, die Ebene, die der Mensch meidet. Weil er aber davon Gebrauch machen muss, wenn er mit der Person Kontakt auf nimmt, so beweist dies, dass das, was die Person aus sich und ihrer Geschichte gemacht hat, keine Wirklichkeiten, sondern blosse Vorstellungen sind, weshalb der Mensch, in dem zeitlos allgegenwärtigen Bewusstsein verbleibend, alles, was sich die Person zu ihrer Selbst-, Welt- und Gottdarstellung geschaffen hat, in Anspruch nimmt, ohne die Ebene der Person zu betreten, weil, wie gesagt, es um Vorstellungen, aber um keine bestandbehaltenden Wirklichkeiten geht.