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27.02.05Nachdenken - über das Leben und Verhalten des Menschen
Aus was heraus entsteht die Aussage - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Wie aber kommt es, dass die Menschheit zur Einsicht gekommen ist, dass alles Materie ist, dass alles aus Materie wurde? In was und durch was unterscheidet sich der Mensch vor der Person, wenn aus seiner Schau alles Bewusstsein ist, im Gegensatz zur Person, die alles als Materie erlebt und bewertet?
Wie entstehen Werte, Begriffe und Beurteilungen? Sie haben in jenem die Ursache, der sie bestimmt. Heisst dies, dass der Mensch, der alles als Bewusstsein sieht und dieses Bewusstsein mit der zeitlos allgegenwärtigen, erfahrungsfrei bleibenden Wirklichkeit in Verbindung bringt, dass er selbst dieses Bewusstsein ist? Wie aber kommt der Begriff Materie zustande? Die Ursache ist die Person. Materie entsteht für die Person erst durch den Gebrauch der fünf Sinne des Körpers. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass die Person aus ihrer Schau, den Körper nur durch den Gebrauch der fünf Sinne als Materie erlebt und davon ausgehend alles als Materie bestimmt. Auf was lässt sich der Begriff Materie zurückführen? Er hat in der Geburt seine Ursache. Folglich ist die Person erst durch die Geburt zu Materie geworden, durch die Bindung an den Gebrauch der Sinne. Und der Mensch, der von sich sagt - ich nehme keinen Raum ein - und hinzufügt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück? Hält er sich von allem, was erst durch die Bewusstmachung entsteht frei?
Wer keinen Raum einnimmt, wer die Ebene der Person nicht betritt, und die Aussage macht - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - entzieht mir das Recht, ihn zu bewerten, ihn zu beurteilen, ihn aus der Gegenüberstellung zur Person kennen- und verstehen zu lernen. Warum entzieht mir der Mensch, in Swami Omkarananda kennen gelernt, durch die Rücksichtnahme auf seine Forderungen, ihn als den Menschen anzuerkennen, der durch die Hl. Schrift als Ebenbild Gottes erwähnt ist, jedoch ohne dieser Bewertung einen Anfang zugestehen zu können. Das durch die Person geschaffene Prinzip des Erkennens und Bewertens anerkennt er nicht. Ja, er betritt die Ebene der Person, von der aus dies alles erst seinen Anfang nimmt und deshalb auch das Ende abzusehen ist, nicht. Was steht mir dennoch zur Verfügung, ihn auf irgend eine Art festhalten zu können? Es ist das, was er in mir angesprochen, in mir erweckt und freigelegt hat. Erst durch die Begegnung mit ihm lernte ich den Menschen kennen, wurde mir bewusst, dass ich selbst Mensch war, bevor ich, jetzt weiss ich warum, zur Person wurde. Es darf nie das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung ausser acht gelassen werden, um ausgehend davon das erfahrungsfrei bleibende Gesetz kennen und verstehen zu lernen, was nur durch die bewusste erfahrungsfrei bleibende Begegnung mit dem Menschen möglich und verstehbar wird.
Wann steht mir das erwähnte, erfahrungsfrei bleibende Gesetz zur Verfügung? Es ist dann, wenn ich unter dem Einfluss von dem, was Swami Omkarananda durch seine erfahrungsfrei bleibende Selbstdarstellung in mir erweckt hat, nämlich - der Verzicht auf eine Trennung von Ursache und Wirkung, eine Trennung, die es verhindert, von Gott und Person zu reden. Welchen Wert haben jetzt die Gotterfahrungen der Begnadeten, der göttlichen Persönlichkeiten? Welchen Wert muss ich Religionen zugestehen, die ihre Selbst-. Welt- und Gottdarstellung durch die Trennung von Ursache und Wirkung unter dem Einfluss der göttlichen Persönlichkeiten geschaffen haben?
Bevor eine Beurteilung durch die Person vorgenommen wird, sollte ihr die Begegnung mit dem Menschen gelingen. Und warum? Dann stünde ihr die Möglichkeit offen, selbst zu entscheiden, das was unter dem Einfluss der Geburt, durch die Nachahmung der Anwesenden instinktiv übernommen wurde, auf Distanz kennen und verstehen zu lernen. Dann erst wäre es möglich, das bewusst zu prüfen, was der Mensch meidet, nämlich - das Betreten der Ebene der Person auch wenn er davon Gebrauch machen muss.
Wie kommt dies alles, die Unterscheidung zwischen Person und Mensch zustande? Der Mensch entzieht mir das Recht, aus ihm, durch den Gebrauch meiner Erkenntniskräfte, etwas zu machen. Ich kann ihn nur noch durch das, was er in mir erweckt hat, anerkennen. Es ist das Bewusstsein, weshalb die Begegnung mit dem Menschen nie zu einer Begegnung mit einer Person wird. Es ist die Begegnung mit dem, was ich selbst bin. Doch diese Begegnung führt mir mit aller Deutlichkeit vor Augen, was die Aussage Swami Omkaranandas fordert - in allem, nicht nur in der Person das göttliche Bewusstsein zu sehen und zu verehren - was besagt, dass ich alles, was ich an Werten und Begriffen, vor allem meinesgleichen gegenüber, in mir vorhanden ist und durch die Begegnung mit der Person, unbewusst von ihr aktiviert wird, in Zukunft meide. Ich habe, durch das Kennenlernen des todlosen Menschen, wie er, in allem das zu sehen, was in ihm ist. Und wenn in mir tatsächlich alles Bewusstsein ist, wenn es für mich keine Bewertung, keine Beurteilung mehr gibt, dann erst findet die Begegnung mit dem Menschen statt und zwar über die Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe Bewusstsein ist.
Wer versteht jetzt, dass die Begegnung d.h. das Kennenlernen des Menschen nur über die geistige Aspiration möglich ist, ein Streben, das zum Ziel hat, was der todlose Mensch, was Swami Omkarananda in der Person dann erwecken und ansprechen kann, wenn sie bereit ist, ihn durch das Kennenlernen des Gesetzes, als Mensch und nicht als Person anzuerkennen. Warum hat sich Swami Omkarananda als Person und als Mensch zu erkennen gegeben? Der Grund ist folgender - dort wo die Bereitschaft fehlt, die Aussagen die er sich gegenüber macht, noch nicht verstehen und akzeptieren zu können, dort hat er sich als Person ausgegeben, was bereits durch den Gebrauch der Sprache der Person zum Ausdruck kam. Wenn er aber die Aussage macht - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - dann sind diese Worte in der Sprache der Wahrheit ausgesprochen, weil dann, wenn alles entfällt, was erst durch Erfahrungen zur Verfügung steht, wenn alles entfällt, durch seine Aussage - ich nehme keinen Raum ein - nur noch die erfahrungsfreie Sprache der Wahrheit bleibt. Und sie wird erst verstehbar, wenn er die Aussage macht - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe erfahrungsfreie Wirklichkeit - und davon ausgehend die Worte gebraucht - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.
Kann sich die Person eine Welt vorstellen, ohne Unterscheidungen, und zwar gelebt ausgehend vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein, weil Swami Omkarananda sich gegenüber nicht von Schlaf, sondern vom erfahrungsfrei bleibenden Existentsein redet, ein Existentsein, das durch die Gleichstellung mit Bewusstsein keine Unterscheidungen kennt, d.h. es gibt für Swami Omkarananda nicht das Wachsein und den Schlaf, nicht Licht noch Finsternis, nicht Leben noch Tod - was erst die Sprache der Wahrheit, die erfahrungsfrei bleibenden Worte verstehbar macht.
Wie entsteht die Sprache der Person? Es geht um das Betreten der Ebene der Person. Wie aber kommt sie, nur aus der Schau Swami Omkaranandas verstehbar geworden, zustande? Es wird durch die Aussage fassbar - wenn die Person erwacht, wenn sie den Schlaf verlässt, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und über alle Zeiten hinweg, unverändert sein und bleiben wird, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Und wo war die Person zuvor, erst durch die Begegnung mit den Aussagen Swami Omkaranandas verstehbar geworden? Er sagt - erst wenn die Person den traumlosen Tiefschlaf bewusst betritt, ist sie göttliche Glückseligkeit, ohne das Verlangen, diese Glückseligkeit erleben zu wollen.
Wer erahnt jetzt, dass es für mich Jahrzehnte brauchte, bis ich unter dem Einfluss Swami Omkaranandas die Disziplinen verstand, die ich durch die Begegnung mit ihm übernehmen musste, um zu begreifen, dass alles, was ich in der Umwelt sehe, dass alles was ich dem Mitmenschen zugestehe, dass restlos alles, was von mir durch die Selbst-, Welt- und Gottdarstellung bewertet wird, in mir die Ursache hat. Begreife ich jetzt, dass ich, aus der Schau Swami Omkaranandas unendlich grösser bin, als alles, was ich erlebe? Und diese nicht in Worten fassbare Grösse ist durch die Begegnung mit dem Menschen erweckt und angesprochen worden. Was ich also glaubte, in ihm zu sehen, hat er in jeder Person erweckt und angesprochen. Was aber gesteht sie ihm zu? Deshalb übernimmt Swami Omkarananda gegenüber jeder Person die Aufgabe, in ihr das Religiöse, das Allgegenwärtige, das Allwissende, das Allmächtige zu erwecken, entsprechend der Bereitschaft, aus der Enge ihrer Selbstvorstellung in die Weite einer Persönlichkeit, in das Unbegrenzte des todlosen Menschen auszutreten. Nur der in der Gottbestätigung verbleibende Mensch, für den alles Bewusstsein ist, sieht ausgehend von diesem zeitlos erfahrungsfrei bleibenden Bewusstsein alles, was auf jede Person, verteilt auf zahllose Welten, zukommt. Erst dieses Erkennen holt die Person aus der Enge ihrer Selbstbeurteilung heraus, weil sie sonst nur durch das ansprechbar wird, was unter dem Einfluss der Bewusstmachung der Erfahrungen, durch das Betreten und Verbleiben im Wachsein geschieht.
Durch die Begegnung mit Swami Omkarananda sollte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass alles was im Mitmenschen gesehen wird, dass alles, was durch sein Verhalten in mir die Beurteilung auslöst, in mir selbst ist. Auch die Begegnung mit dem Mitmenschen, was zur Begegnung mit einer Person wird, hat in mir die Ursache. Erst wenn begriffen ist, warum Swami Omkarananda sagt, dass im Mitmenschen nur das Göttliche zu sehen ist, dass im Mitmenschen nur das Göttliche zu verehren ist, versucht er den Weg für die geistige Aspiration, hin zur Entpersonifizierung frei zu machen. Warum ist die Aussage von ihm notwendig - erst wenn die Person die einzig erstrebenswerte Erfahrung, die Gotterfahrung erreicht, begreift sie, dass jede Erfahrung, auch die Gotterfahrung, Anfang und Ende hat? Und hernach wird der Weg hin zur Entpersonifizierung frei, hin zu dem, was Swami Omkarananda meidet, was erst durch die Begegnung mit ihm verstehbar wird.
Es braucht die Begegnung mit dem todlosen Menschen. Sie ist deshalb notwendig, dass er in der Person das erwecken kann, was für sie verstehbar wird, was sie ist. Doch erst dann, wenn in Swami Omkarananda keine Person mehr gesehen wird, wenn er durch die Aussagen die er sich gegenüber macht, verstanden wird, wenn er sich von allem freihalten kann, was über die Bewusstmachung, begrenzt auf das Wachsein der Person zur Verfügung steht, erst dann wird er durch Bewusstsein, als Bewusstsein gesehen. Jede Person ist unter dem Einfluss von Swami Omkarananda auf den Platz geführt worden, den sie braucht, um sich kennen und verstehen lernen. Und erst, wenn in Swami Omkarananda der todlose Mensch gesehen wird, entfällt jede Beurteilung, entfällt restlos alles, was gleichbedeutend mit dem bewussten Betreten des traumlosen Tiefschlafs, in der Bedeutung des erfahrungsfrei bleibenden Existentsein ist.
Er führt kein Weg an der Begegnung mit dem Menschen, über das erfahrungsfrei bleibende Existentsein vorbei. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass das, was die Person durch das Wort Schlaf, das ein erfahrungsfrei bleibendes Wort ist und der Person die Freiheit zugesteht, diesem Wort einen individuellen Wert zu geben, wenn davon ausgehend jetzt das übernommen wird, was Swami Omkarananda über den Schlaf als das erfahrungsfrei bleibende Existentsein sagt. Worte der Sprache der Wahrheit sind erfahrungsfrei bleibende Worte, weshalb das Wort Mensch, als Ebenbild Gottes durch die Hl. Schrift erwähnt, ebenso ein erfahrungsfrei bleibendes Wort ist, das erst durch die Begegnung mit der gestaltlosen Gestalt Swami Omkaranandas die einzig brauchbare Begegnung verursacht. Dies besagt, dass Swami Omkarananda nicht in einer Gestalt anwesend sein muss. Er, als das zeitlos allgegenwärtige Bewusstsein wird sich somit der Person dann durch irgend etwas zu erkennen geben, als Bewusstsein in Bewusstsein, wenn die Zeit reif ist. Deshalb ist die geistige Aspiration mit dem Ziel der Entpersonifizierung so notwendig, um sich selbst frei zu machen von der Vorstellung, etwas zu sein.
Der Mensch lebt der Person vor, was sie ist. Deshalb braucht die Person die Begegnung mit dem Menschen, um das begreifen zu lernen, was vorausgeht, um ihn so in Erfahrung zu bringen, das dies in Wirklichkeit und Wahrheit die Selbstbegegnung ist. Es braucht die Vorbereitungen, die ausgehend von der Aufgabe, die Swami Omkarananda jeder Person aufgetragen hat, erfolgt. Aufgrund davon sollte jede Person ihre Situation als die Notwendigkeit betrachten, aus der heraus die Begegnung mit dem Menschen sich vorbereitet, was letztlich zur Selbstbegegnung wird, weil es nur ein Bewusstsein, nur ein Ebenbild als Bestätigung des Bildes gibt.