30.08.2003

Nachdenken - über das biologische Prinzip

Was ist Leben - ist die Frage, die nach einer Klarheit schaffenden Antwort verlangt. Ist Leben ein Prinzip, das sich auf dem Planeten Erde, unter dem Einfluss von Materie, aus dem Anorganischen, über das Organische, bis hin zum sensiblen Prinzip des Biologischen vervollkommnen konnte, weshalb es Leben nur unter denselben Bedingungen geben kann, wie sie auf dem Planeten Erde herrschen oder ist Leben eine göttliche Eigenschaft? Was spricht für das Erstere und was für das Zweite?

Wer ist es, der sich mit Leben befasst? Ist es die sterbliche Person oder der todlose Mensch? Warum nehme ich auf den todlosen Menschen Bezug, was mir die Gewissheit gibt, dass er nicht abhängig ist von einem Leben, das durch die Geburt entsteht und durch den Tod sich wieder auflöst, wie es durch die Person auf dem Planeten Erde bewiesen ist.

Was ermöglicht es mir, von einem todlosen Menschen zu reden, nachdem ich auf dem Planeten Erde, durch die mir zur Verfügung stehende Geschichte vergebens nach ihm suche, selbst dort, wo von göttlichen Persönlichkeiten und ihren Gotterfahrungen die Rede ist? Was steht mir zur Prüfung von Aussagen zur Verfügung, um sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu testen? Gelingt es, zwischen der Sprache der sterblichen Person und der Sprache des todlosen Menschen zu unterscheiden, um ihm ebenso zugestehen zu müssen und nicht nur zu können, die Sprache der Wahrheit zu sprechen?

Was musste vorausgehen, um solche Aussagen zu machen, bezüglich der Existenz des todlosen Menschen, als Gegengewicht zu einer Geschichte, die nur die sterbliche Person kennt, was sich auf den Planeten Erde begrenzt? Was gab den Anstoss, die Bedeutung von Leben als göttliche Eigenschaft und aufgrund davon als eine zeitlos allgegenwärtige Wirklichkeit und Wahrheit anzuerkennen, die in allem und allen das Wirkliche ist, weshalb dieses Leben von nichts und niemanden abhängig sein kann? Sind es Wunschvorstellungen, die man sich gegenüber schafft, um die Angst vor dem Tod vor sich her zu schieben oder geht es um Erfahrungen, die letztlich nicht mehr in Abhängigkeit des Erlebens an Geschehnisse gebunden sind, die nur Einzelnen zugänglich sind, was dort der Fall ist, wo von Gotterfahrungen die Rede ist?

Um etwas kennen und verstehen zu lernen, braucht es Prüfungsmöglichkeiten, braucht es Methoden, um zu Ergebnissen zu gelangen, die weder von Erfahrungen noch vom Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung abhängig sind. Was geschieht, wenn die Person Ursache und Wirkung trennt, wenn ihr Normalzustand innerhalb des Erlebens durch ein Geschehen, das im Widerspruch zum Erwünschten steht, eingetreten ist, beispielsweise durch einen Unfall ausgelöst? Das Nächstliegende ist, ohne darüber belehrt zu werden, nach der Ursache zu suchen, was beweist, dass jedes Geschehen, jede Handlung, jedes Ereignis, d.h. dass alles was über die Erfahrung erlebt wird, eine Ursache hat. Und die Ursache bleibt im Gesetz, bleibt in der Bestätigung, dass alles in Ordnung ist, weshalb dann, wenn Ursache und Wirkung die unteilbare Einheit darstellen und auf alles ausgedehnt wird, letztlich keine Veränderung mehr möglich ist.

Besteht die Möglichkeit, das zuvor Erwähnte unter Beweis zu stellen, was im Endergebnis zur Bestätigung werden müsste, bezogen auf Leben, dass es um eine göttliche Eigenschaft geht, die nicht wurde, die nicht vergeht, weshalb das Leben, das auf diese Art zu bestätigen ist und zwar in der erfahrbaren Form, als Resultat die Todlosigkeit bliebe. Was also geschieht, wenn ich durch die Begegnung mit dem Menschen aufgefordert bin, hinter die Kulisse zu sehen, weil er sich auf seine Todlosigkeit beruft, weil er seine Anwesenheit nicht auf die Geburt des Körpers zurückführt, weshalb es für ihn kein Sterben gibt und darum das Forschen nach dem warum und wieso entfällt. Hinzukommt, dass er sich keine mentale Individualität zulegt, weshalb nicht nur der Tod ihm gegenüber wirkungslos bleibt, sondern ebenso das Unvergängliche durch ihn die Bestätigung findet. Wer aber ist in der Lage, solche Forderungen durch seine blosse Anwesenheit unter Beweis zu stellen und wem gelingt ist, dies alles kennen zu lernen und aus der Gegenüberstellung heraus verstehbar zu machen, was auf dem Planeten Erde, beweisbar geworden durch die Geschichte, alles verursacht wird?

Es genügt nicht, der Person die Todlosigkeit durch den Verzicht, die Geburt des Körpers mit sich in Verbindung zu bringen, zu erklären. Es braucht ein Verstehen, das über den Nachvollzug prüfbar ist, ob es eine solche Möglichkeit überhaupt gibt.

Warum berufe ich mich auf die Begegnung mit dem Menschen, der die erwähnten Bedingungen erfüllt? Wie aber begann ein Geschehen Gestalt anzunehmen, dass ausgehend von der Wirkung bis hin zur Ursache, alles bis in die letzten Details belegt werden konnte, um den todlosen Menschen nicht nur zu kennen, sondern die nicht zu widerlegenden Beweise zu erhalten und zu erbringen? Das Ganze nahm dort seinen Anfang, wo ein Referent, so ganz nebenbei und unauffällig auf seine Anwesenheit, durch die Worte Bezug nahm - ich nehme keinen Raum ein.

Meine Reaktion war - muss ich mir alles, was durch den Gebrauch des Körpers zu einer nicht zu widerlegenden Erfahrungstatsache wird, absprechen lassen? Wenn ja, dann erwarte ich die Erfüllung all der zuvor bereits erwähnten Bedingungen, um über den Nachvollzug alles so zu prüfen, dass kein einziger Punkt akzeptiert werden muss, ohne das Ergebnis selbst erleben und somit beweisen zu können.

Was also bleibt vom erwähnten Referenten, wenn er vorgibt, keinen Raum einzunehmen? Kann von ihm etwas bleiben, was ich durch den Gebrauch meiner Augen und Ohren, einbezogen den Tastsinn erlebe? Hinzukommt, dass im Mentalbereich, im Bereich der Gedanken, von ihm ebensowenig etwas zu finden ist. Was also kann von ihm existent sein und bleiben, wenn er mir alles aus den Händen nimmt und hinzufügt - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück? Und die Ebene der Person ist das, was sie im Wachsein erlebt, was sie im Wachsein in Form von Handlungen zu der Geschichte geformt hat, die jetzt, aufgrund ihres Fortschrittdenkens dabei ist, die möglich gewordene Körperforschung zur Menschforschung zu erheben, was nun, aufgrund der Begegnung mit dem todlosen Menschen, der grösste Widerspruch ist.

Gelingt es mir, einem solchen Vorgehen ein Bild des Menschen gegenüberzustellen, das in Wirklichkeit kein Bild mehr ist? Ist es durchführbar, einer Forschung gegenüber den Beweis zu erbringen, dass Körperforschung nichts mit Menschforschung zu tun hat, wenn der Mensch keinen physischen und keinen mentalen Raum einnimmt? Was aber bleibt dann? Kann etwas bewiesen werden, das aus der Schau der Forschung, die ohne Erfahrungen nicht existieren kann, erreichbar ist?

Welche Beweise stellt dieser Referent, in der physischen Gestalt Swami Omkaranandas erlebt, mir zur Verfügung, ohne auch nur etwas von dem, was durch die Geschichte ausgewiesen und somit Bestandteil einer erlebten Geschichte ist, in Anspruch zu nehmen? Was bleibt ist etwas, was durch jede Person täglich auf sich genommen wird, ohne sich auf Erfahrungen, ohne sich auf die Bewusstmachung, dass dem so ist, Bezug nehmen zu können.

Warum hilft mir Swami Omkarananda zu einem Verstehen seiner Todlosigkeit durch folgende Gleichstellung, die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - wenn doch die Person alles auf die Zeit des Wachseins, unter dem Einfluss der Bewusstmachung des Erlebens festlegt, begonnen bei der Geburt? Was geschieht nach der Geburt? Es geht um die Nachahmung der Anwesenden, was nur mit Hilfe des Körpers möglich ist, weshalb die daraus entstehende Erziehung, Schulung und Ausbildung ebenso in Abhängigkeit des Köpers nur durchführbar wird. Das Ergebnis davon führt zur Gewissheit, nur durch den geborenen Körper zum Menschen geworden zu sein. Was also geschieht, wenn ich jetzt die erwähnte Gleichstellung mit dem Ergebnis einbeziehe, das Swami Omkarananda sagen lässt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht?

Warum stellt Swami Omkarananda die beiden, täglich sich wiederholenden Geschehnisse der Person für die Prüfung seiner Aussagen zur Verfügung, indem er auf das Bezug nimmt, was zwischen dem Erwachen und Einschlafen in Gegenüberstellung zum Einschlafen und Erwachen geschieht? Mit diesen Vergleichen fordert er mich auf, das kennen und verstehen zu lernen, was zwischen dem Erwachen und Einschlafen zur Geschichte wurde und den Beweis erbringt, dass dies alles, das ganze Erleben mit allem, was der Zeit entstammt, auf das Konto der Person kommt. Der Beweis, dass sie zur Ursache der Geschichte wurde, kann nicht mehr widerlegt werden durch eine Wirkung, indem sie erst jetzt ausgehend von der Ursache, ausgehend von der Bewusstmachung des Erlebens fassbar ist, was besagt, dass aus ihrer Schau nirgends eine Wirklichkeit am Werk ist, die durch Eigenschaften des zeitlos Allgegenwärtigen hätte geschehen können.

Die Wirkung, d.h. das Wachsein ist bestätigte Ursache. Was aber kommt als Ursache in Frage, wenn es von dieser Geschichte dann nichts mehr gibt, wenn die Person eingeschlafen ist, wenn sie nach dem Erwachen sich zugestehen muss, zwischen dem Einschlafen und Erwachen erfahrungsfrei bleibend existent zu sein? Heisst dies, dass Swami Omkarananda zurecht auf den Verzicht verweist, zwischen Existenz und Tiefschlaf zu unterscheiden, was in totalem Widerspruch zu dem steht, was die Person praktiziert, indem sie nur das Wachsein auswertet, ohne die Ursache des Wachseins zu kennen, ohne die erwähnte Gesetzmässigkeit vorab hier zu benutzen, wo es um das Bedeutungsvollste geht, um die Festlegung, um die Anerkennung einer Ursache, die sich nicht, wie alle im Wachsein gefundenen Ursachen, unter dem Einfluss ihrer Wirkungen spontan als nicht mehr zu widerlegende Wirkungen bewiesen haben und ihre Bedeutung, ausgehend von der Erfahrung, eine Ursache zu sein, aufgeben mussten. Die Auswertung erbringt den Beweis, dass es im Wachsein, aufgrund der Gestaltung des Daseins keine Ursache gibt, die aufgrund der Erfahrung noch Bestand hat.

Wie kommt es, dass im Alltag, wenn etwas nicht hält was es verspricht oder ein Unfall geschieht, spontan nach der Ursache geforscht wird, doch dort, wo es um die Ursache des Erlebens, um die Ursache des Wachseins geht, darauf verzichtet wird? Doch jetzt, durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen, scheint sich alles von der Ursache her zu verändern. Heisst dies, dass erst jetzt die Vergangenheitsbewältigung zur Sprache kommt, die verlangt, dass das Wachsein erst dann seine Aufgabe richtig erfüllen kann, wenn es ausgehend von der Ursache verstehbar ist, einer Ursache, die sich nicht im Wachsein finden lässt.

Was also bleibt von jeder Person, wenn es keine Bewusstmachung des Erlebens mehr gibt? Was dann bleibt ist die Ursache der Bewusstmachung der Erfahrungen. Heisst dies, dass ich erst jetzt die elementare Aussage Swami Omkaranandas begreife, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott? Wenn alles ein und dasselbe Bewusstsein ist, dann heisst dies, dass erst jetzt das Gesetz angesprochen ist, das gegenüber der Person, durch die Missachtung ihrer Aufgabe, als Selbstschutz das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung zur Verfügung stellt, um ihr das Arbeiten mit dem Gesetzmässigen der Materie zu ermöglichen, weshalb bei allem Geschehen, das infolge der Auswertung des Gesetzmässigen der Materie nicht hält, was es verspricht, durch die Person nach der Ursache geforscht wird, was solange ihr gegenüber eine Verpflichtung bleibt, bis durch die Begegnung mit dem todlosen Menschen eine Ahnung aufkommt, was es heisst - alles als Bewusstsein, erfahrungsfrei bleibend zu bestätigen.

Der Mensch ist bestätigtes Bewusstsein, wenn er dieses Bewusstsein nicht verlässt, um die Ebene der Person, ihr Wachsein zu betreten, weshalb sein Leben, sein Existentsein, seine Erfahrungen, sein Tun in der Selbstbestätigung von diesem Bewusstsein zu verbleiben hat, was erst verstehbar macht, warum sich die Person hoffnungslos in der Vorstellung festgefahren hat, durch die Geburt, durch das Werden zu dem, was ihr über die Bewusstmachung zur Verfügung steht, das Individuelle einer Person zu sein, ohne dieses Geschehen als die Wirkung anzuerkennen, von der aus die Ursache so zu bestätigen ist, dass das Bewusstsein, von dem aus die Bewusstmachung gegenüber der Person einsetzt, solange ihr die Wechselwirkungen zur Verfügung stellen, bis das geschieht, was Swami Omkarananda gegenüber dem geistig Strebenden durch die Worte verstehbar zu machen sucht, die lauten - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.

Die Auswertung der Aussagen Swami Omkaranandas, die er der Person zur Verfügung stellt, führen zur Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe namenlose Bewusstsein ist - was besagt, dass die Person erst dann aus ihrer gelebten Unwissenheit ins Verbleiben des göttlichen Bewusstsein erwacht, wenn sie das zum Sinn ihres Dasein bestimmt, was von ihr zwischen dem Einschlafen und Erwachen bleibt, was ihr, wenn auch erst vorstellungsmässig zugesteht, der todlose Mensch zu sein, was ihr nur durch die Begegnung mit Swami Omkarananda verstehbar wird, wenn sie begreift, dass es hier nicht um eine Begegnung von Person zu Person geht, sondern um die Begegnung - mit sich selbst. Das Ergebnis ist die Bestätigung, dass alles und warum alles dasselbe, namenlose Bewusstsein ist.