04.06.2001 

Nachdenken - über die menschliche Evolution

Gibt es eine Evolution, eine Entwicklung hin zum Menschen? Kann es sie geben, wenn die Hl. Schrift von Bild und Ebenbild redet und zwar bezogen auf die Anwesenheit jenes Geschöpfes, dem seine Anwesenheit bewusst gemacht wird? Welche Bedeutung muss ich der Hl. Schrift zugestehen, wenn ich die Forderung Swami Omkaranandas beachte, die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht?

Es kommt die Hl. Schrift, bezugnehmend auf Bild und Ebenbild zur Sprache, weshalb Swami Omkarananda die Person und nicht den Menschen auffordert, sich erst um die Urbedeutung der Worte zu kümmern, um überhaupt zu wissen, von was gesprochen wird. Die Urbedeutung all jener Worte, um die es hier geht, nehmen auf etwas Bezug, das existent ist, bevor das Gewordene und Geborene die Gelegenheit bietet, Worte zu schaffen, deren Ursache Erfahrungen sind. Heisst dies, dass die Hl. Schrift, die von Bild und Ebenbild redet, das anspricht, was war, bevor Eigenschaften der Person, nicht aber des Menschen, von Religionen aufgegriffen und zu Worten geformt, eine Beschreibung des Menschen zuliessen, was in Wirklichkeit und Wahrheit nur gegenüber der Person zutreffend ist? Lässt sich davon ausgehend beweisen, dass die Person wurde, nie aber der Mensch?

Was leite ich aus der zuvor erwähnten Bedeutung von Mensch und Person ab? Dem Menschen muss ich die Todlosigkeit zugestehen, das Wort Mensch lässt sich nur in Verbindung mit Bild und Ebenbild, in der Bedeutung des Spiegelbildes definieren, was besagt, dass nur Eines anwesend ist und das Eine die Selbstbetrachtung vornimmt, von der aus die Hl. Schrift zu Wort kommt, die Schrift, die war, ist und immer sein wird, unabhängig was in der Zwischenzeit die Religionen, gestützt auf Erfahrungen, über den Menschen und seine göttliche Ursache, unterteilt in zwei Wirklichkeiten, auszusagen haben. Die Auswertung einer solchen Einsicht ergibt die Unterscheidung zwischen dem Menschen und der Person, was beweist, dass das Wirkliche der Person, von wo aus sie erst aktiv werden kann, die Bestätigung von dem bleibt, was nur über das Bild, bezogen auf das Ebenbild zur Sprache kommt.

Gibt es Beweise, dass jede Person täglich das durchläuft, was sie das erfahrungsfreie Existentsein des todlosen Menschen bestätigen lässt, ohne davon Gebrauch zu machen und zwar nur deshalb, weil die Faszination von dem, was ihr über die Bewusstmachung zur Verfügung gestellt wird, ihre ganze Aufmerksamkeit und zugleich Konzentrationsfähigkeit in Anspruch nimmt, weshalb sie das völlig aus den Augen verloren hat, was sie ist, bevor sie mit ihren Aktivitäten beginnt?

Das zuvor Angesprochene entdeckte ich erst unter dem Einfluss Swami Omkaranandas. Er macht auf die täglich stattfindenden Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen aufmerksam und spricht den, durch die Person begangenen Fehler an, ohne dass sie ihn je zu entdecken vermochte, um ihn auch nur einmal in ihrem Wissen, dass es sie gibt, zu berücksichtigen. Es geht um folgende Aufklärung - wenn die Person aus dem Schlaf erwacht, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie während der Zeit des traumlosen Tiefschlafs ist und bleiben muss, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Das Ergebnis liegt vor nämlich - die eine Hälfte des Alltags, das eine Phänomen, das nur durch die Anwesenheit der Person beweisbar ist, in der Bedeutung des Wachseins, erhält eine Auswertung, in welcher durch die Zusammenfassung eines solchen Geschehens, als Resultat die Geschichte der Menschheit zur Verfügung steht. Und die andere Hälfte, das andere Phänomen, der traumlose Tiefschlaf, weil er nicht erlebt werden kann, welche Bedeutung muss ihm jetzt, da auch er nun angesprochen wurde, zugestanden werden? Der Schlaf als solcher kommt dennoch nicht zur Sprache, obwohl er akzeptiert werden muss, weil die Wirkung, durch die er bestätigt wird, erst in ihrer Urbedeutung ansprechbar sein muss.

Die Wirkung ist und bleibt bestätigte Ursache. Die Wirkung ist die Aufforderung, sich mit ihrer Ursache zu befassen, um sie ausgehend von der Urbedeutung verstehen zu lernen. Die Ursache des Wachseins ist nie etwas anderes als der traumlose, der erfahrungsfrei bleibende Tiefschlaf. Wenn ich das Wachsein, ausgehend von der Ursache verstehen will, dann habe ich das Wachsein in seiner Ursache aufzulösen. Jede Person praktiziert diese Gesetzmässigkeit täglich, jedoch unbewusst, weshalb auch keine Reaktion daraus entstehen kann.

Wenn ich mich mit der Ursache der Person befasse und zwar mit der Ursache ihres Existentsein, was durch sie täglich bewiesen wird, dann halte ich mich frei von Geburt und Tod. Geburt und Tod nehmen auf den physischen Körper, nicht aber auf die Person, in der Bedeutung ihres Wissens, dass sie ist, Bezug. Wenn ich deshalb die Evolution hin zu dem, was das unterscheidende Merkmal der Person gegenüber allen Geschöpfen ist, die, wie sie geboren werden und sterben müssen und im weiteren die Wirkungen des Wachseins und des Schlafes beweisen, jedoch ohne darüber informiert zu werden, dann ergibt sich zwangsläufig die Unterscheidung, gestützt auf das Erwachen ins Wissen, dass man ist, unter dem Einfluss der Bewusstmachung des Erlebens möglich geworden, was nur bei der Person zu finden ist. Eine Auswertung dieses einen Phänomens, des Wissens, dass man ist, lässt sich allein als Entwicklung hin zum Menschen, wenn auch noch begrenzt verstehbar machen und zwar in Abhängigkeit einer Gestaltung des Alltags erwähnen, was die Bindung an die Sterblichkeit der Person beweist.

Kann der Entwicklungsweg, hin zu dem freigelegt werden, was den Menschen von allem unterscheidet, was dieselben Symptome, in Bezug auf Erwachen und Einschlafen aufweist, damit die Ursache, die allein in Frage kommen kann, um als der Verstehende, in der Bedeutung des Menschen in Erscheinung zu treten, weshalb das verlassen werden konnte, was allem gegenüber zutrifft nämlich, das Verbleiben im Nichtwissen, dass man ist, was jede Unterscheidung zwischen dem Organischen und Anorganischen verhindert?

Welche Bedeutung muss dem traumlosen Tiefschlaf zuerkannt werden, wenn durch die Anwesenheit der Person ein solches Phänomen über die Wirkung, über das Wachsein verlassen werden kann? Heisst dies, dass das Wachsein nur die eine Aufgabe hat, darin die Bestätigung von dem zu sehen, was ist, bevor es all das gibt, was erst dann zur Sprache kommt, wenn es infolge Bewusstmachung als das erlebt wird, was die Person darüber auszusagen hat? Ein solche Verpflichtung ist der Person auferlegt, um ihr eigenes Existentsein nie von allem Gewordenen und Geborenen getrennt zu sehen, weshalb sie täglich, ob sie nun will oder nicht, in den traumlosen in den erfahrungsfrei bleibenden Tiefschlaf zurückgeholt wird, was ihr zu verstehen gibt, dass sie ohne diese Rückführung in das Wirkliche ihrer Existenz schon nach wenigen Tagen ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen könnte. Welche Aussagekraft hat deshalb der Hinweis auf die Bedeutung von Wachsein und Schlaf?

Der Entwicklungsweg der Person, wenn auch hier von Evolution die Rede ist, lässt sich nur über den Wechsel vom traumlosen Tiefschlaf ins Wachsein, vom erfahrungsfreien Existentsein, was durch alles Gewordene und Geborene bewiesen wird, hin zum Wissen, dass man ist, verstehbar machen. Welche Auswirkung hat nun die Übernahme eines physischen Körpers, um das Ergebnis auf dem Planeten Erde unter Beweis zu stellen? Erst jetzt kann von einer Evolution, hin zum Menschen, wenn auch begrenzt auf den Planeten Erde gesprochen werden und zwar durch folgende Einflussnahme. Das Gesetzmässige der psychischen Urtriebe, in der Wirkung die Selbsterhaltung und Fortpflanzung des Organischen sicherstellend, verursacht als Ergebnis das, was sich in Erfahrung bringen lässt und zwar in einer Perfektion, die sich nirgends in Frage stellen lässt. Diese Urtriebe haben darüber zu wachen, dass alles in der erwähnten Gesetzmässigkeit belassen ist.

Warum wird aus dem Vierbeiner nun plötzlich der Zweibeiner, was Bedingung ist, um den Organismus auszusuchen und auf ihn Einfluss zu nehmen, durch den das möglich ist, was notwendig wird, um sich auf das zu berufen, was vorauszugehen hat, um als Mensch, bewiesen durch den aufrechten Gang in Erscheinung zu treten? Wie erwähnt, sind es nicht die psychischen Urtriebe, die eine Notwendigkeit darin sehen, das sich bewährte Prinzip des Vierbeiners, zu ändern. Wenn jetzt das Menschsein, ausgehend vom aufrechten Gang eines Organismus, in der Bedeutung des Menschenkörpers beweisbar ist, dann sollte jeder, der hier die notwendige Übersicht behält begreifen, dass es um die bewusste Einflussnahme der Person auf einen solchen Organismus geht und zwar nur deshalb, um ihn für das vorzubereiten, für das zu programmieren, was jenes Geschöpf mit diesem Organismus alles zu verwirklichen sucht, dem seine Anwesenheit und deshalb sein Erleben bewusst gemacht wird, was ihm eine entsprechende Handlungsfreiheit zugesteht.

Könnten all die Handlungen ausgeführt werden, die durch die Person, bewiesen durch ihre Geschichte, begonnen beim aufrechten Gang des allein in Frage kommenden Körpers stattfinden, ohne die Hände für all das zur Verfügung zu haben, was die Person täglich durch ihre Tätigkeiten zu verwirklichen sucht? Wie sich zeigt, sind die Fähigkeiten, sind die schöpferischen Kräfte der Person tatsächlich unerschöpflich, wenn sie aus ihrer Ursache tätig wird, d.h. wenn sie sich auf die göttliche Wirklichkeit beruft und in der göttlichen Harmonie, im göttlichen Frieden verbleibt. Anders liegen die Dinge, nachdem sich die Vorstellung durchzusetzen begann und zwar bereits in grauer Vorzeit - der physische Körper sei die Ursache des Menschen, jener Teil der erwähnten Dreiheit, der nur dann in Anspruch genommen wird und zwar in der Bedeutung der Hardware, wenn ausgehend von der Mentalität der Person, die ihr als Software zur Verfügung steht, das zu verwirklichen gesucht wird, was auf dem Planeten Erde in der Zusammenfassung zur Geschichte der Menschheit wurde, ohne jedoch eindeutig die Ursache davon bestimmen zu können, weil das Bild des Menschen sich aus der Dreiheit, Leib, Seele und Geist oder aber Körper, Psyche und Mentalität zusammensetzen soll.

Was ist notwendig, um der Forderung Swami Omkaranandas nachzukommen, indem die Urbedeutung der Worte erst verstehbar sein muss, um zu wissen, von was man spricht? Der Entwicklungsweg des physischen Körpers, der von der Person, bezogen auf den aufrechten Gang bestimmt wird und nicht von den psychischen Urtrieben verursacht, ohne jedoch das Gesetzmässige dieses Organismus beeinflussen zu können, lässt sich bis dorthin zurückverfolgen, wo sich der nicht zu widerlegende Wechsel in seiner Ursache verliert. Jetzt geht es nicht mehr um die Person sondern um die physischen Vorfahren des, von der Person gebrauchten Körpers.

Es ist die Person, die durch den richtigen Gebrauch bestimmter Gedanken, den für sie ausgesuchten Körper so zu beeinflussen begann, dass ein Phänomen sich durchsetzen konnte, das nie ausgehend von einer Notwendigkeit, durch die psychischen Urtriebe verursacht, unter Kontrolle gehalten wird. Diese Einflussnahme ist der Beginn einer Evolution, durch die die göttlichen Eigenschaften durch all jene Personen auf dem Planeten Erde Gestalt anzunehmen begannen, die in der Wirklichkeit, die sie wissen lässt, dass es sie gibt, ihre Ursache sehen.

Was also geschieht, wenn durch die Anwesenheit des Menschen nicht mehr die Bestätigung der göttlichen Eigenschaften erfolgt? Dann ist der Beweis erbracht, dass die Programmgestaltung, also das, was durch die Anwesenheit der Person ausgeführt wird, nicht mehr in Gott gesehen wird sondern in den Bedürfnissen der mentalen Individualität oder aber in den triebhaften Verlangen der körperlichen Bedürfnisse zu suchen ist, was jetzt nicht mehr widerlegt werden kann.

Wie geht die Person vor, wenn sie mit dem Radio oder TV Programm nicht mehr zufrieden ist? Ist sie so kurzsichtig, dass sie einen neuen Empfänger kauft, in der Hoffnung auf die Programmgestaltung Einfluss nehmen zu können? Sicher ist dies nie der Fall. Es werden dort die Reklamationen angebracht, wo das Programm gestaltet wird. Warum begreift die Menschheit nicht, das ihr Schaffen vorab über die Nachahmung von dem stattfindet, was jede Person täglich, wenn auch noch unbewusst praktiziert? Sie beginnt ihr Tagwerk dann, wenn ihr die Anwesenheit, infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren, im Wachsein so zur Verfügung steht, wie es nur durch die Urbedeutung des Menschsein verstehbar ist.

Wie geht jener vor, der die Zusammenhänge richtig zu beurteilen versteht, bewiesen durch das Prinzip des Computers, das eine rudimentäre Nachbildung von dem ist, was jeder Person im Wachsein, in der Bedeutung ihrer Mentalität und ihres Körpers zur Verfügung steht? Es ist die Erstellung des Programmes, das durch den Körper sicht- und erfahrbar wird. Wenn somit die, durch die Menschheit geschaffenen Programme nicht das zum Ausdruck bringen, was allein des Menschen würdig ist, dann sollte begriffen werden, dass nicht die Hardware, dass nicht der physische Körper schuld daran ist. Die mental vorbereiteten Programme, die allein der Person zur bleibenden Erfüllung werden können, haben ihre Ursache nicht mehr in der Wirklichkeit, die sie wissen lässt, dass es sie gibt, sondern in den triebhaften Verlangen des physischen Körpers, die jedoch dem Bereich der psychischen Urtriebe angehören und vom Menschen durch ein tabu belegt sind, das jedoch von der Person, durch die Bindung an die Vorstellung, aus dem Körper geworden zu sein, missachtet bleibt.

Welcher Wert muss einem Organismus zugestanden werden, wenn begriffen ist, dass eine ganze physikalische Erfahrungs-Unendlichkeit, in der Bedeutung des Makrokosmos die Vorarbeit leistet, um den Körper der Person, in der Wirkung, den Mikrokosmos darstellend, eine Perfektion bestätigt, die an keinem einzigen Punkt nach einer Nachbesserung verlangt? Dies verdeutlicht, warum erst dann, wenn die wirkliche und allein Klarheit schaffende Ursachenforschung alles zu einem Ende führt und deshalb verstehbar macht, was über Symptombehandlungen zu all den Defekten ausarten musste, unter deren Einfluss die heutige Menschheit zu leiden hat. Dies verdeutlicht, warum erst dann, wenn die Urbedeutung der Worte wieder fassbar ist, die Geschichte der Menschheit, als Erkenntniswerk der sterblichen Person verstehbar wird, was nun als offenes Buch zur Verfügung steht, um die Fehler, die gemacht wurden, zu erkennen, was vorab durch die Aussage Swami Omkaranandas verstehbar ist, die lautet - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich Gedanken über das zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf ist und bleibt, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war. Hinzukommt die Möglichkeit, durch folgende Disziplin einen Wechsel von dem zu erreichen, was durch die Geburt, über die Nachahmung der Anwesenden auf dem Planeten Erde übernommen wird und zwar die gelebte Körperbezugnahme zu beenden, indem es folgende Möglichkeit gibt, die Swami Omkarananda gegenüber dem geistig Strebenden erwähnt - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.

Wer sein Verhalten auf Distanz zu beobachten beginnt, der entdeckt, dass jede Person täglich exakt das durchläuft, was von ihr erwartet wird, um sich den gelebten Begrenzungen wieder zu entziehen. Solange dieses Geschehen jedoch unbewusst stattfindet, ist es wirkungslos, weshalb der Person das vorzuleben ist, was es heisst, die täglichen Notwendigkeiten neu zu programmieren und zwar durch den Einbezug all jener Gedanken, deren Ursache die göttlichen Eigenschaften sind - der göttliche Friede, die göttliche Harmonie, die göttliche Liebe, die göttliche Freude, die göttliche Schönheit, die göttliche Fülle, das göttliche, das todlose, das zeitlos allgegenwärtige Leben, das allem Gewordenen und Geborenen wesenseigen ist. Der Beweis hat durch die Person erbracht zu werden, um ihren Auftrag, die Bestätigung einer Wirklichkeit zu sein, die aufgrund ihrer zeitlosen Allgegenwart das in Anspruch nimmt, was der wirkliche, der todlose Mensch durch seine blosse Anwesenheit offenbart. Doch diesem Menschen zu begegnen, ihn in seiner erfahrungsfrei bleibenden Selbstbestätigung zu sehen, verlangt nach den Augen, die alles so sehen, wie es in Wirklichkeit und Wahrheit ist, was Swami Omkarananda durch seine elementare Aussage bezeugt, die lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.