05.06.2001

 

Nachdenken - über die Begegnung mit dem todlosen Menschen

Warum unterscheide ich zwischen Person und Persönlichkeit, obwohl ich durch die Bezugnahme auf die zeitlos allgegenwärtige Wirklichkeit und Wahrheit verpflichtet bin, auf jegliche Gegenüberstellung, jegliche Trennung oder Bewertung zu verzichten? Es geht nicht um mich sondern um der fehlenden Aufklärungen willen, bezugnehmend auf die Anwesenheit des todlosen Menschen. Aufklärungen richtig verstanden sind keine Bewertungen, sind keine Unterteilungen die dazu missbraucht werden können, aus der Menschheit eine Klassengesellschaft zu machen. Es geht, wie erwähnt, um unumgängliche Klarstellungen, die niemanden, beim Namen genannt, beurteilen oder gar diskriminieren.

Die Unterscheidung zwischen dem Aussergewöhnlichen einer Persönlichkeit und dem Alltagserleben der Person ist durch die Geschichte längst bewiesen. Was aber fehlt ist das Bedeutungsvollste, ist der Hinweis auf die Existenz jenes Menschen, der in seiner Aufgabe verbleibt. Sie aber zu verstehen und das Ergebnis in seiner Gegenwart zu entdecken und davon ausgehend die Hl. Schrift in ihrer Urbedeutung erfassen zu können, um der Forderung des Menschen nachzukommen, der sich seines erfahrungsfreien Existentsein treu bleibt, weshalb er von der Aussage Gebrauch machen muss die lautet - solange die Person die Urbedeutung ihrer Worte nicht kennt, weiss sie nicht, von was sie spricht. Und die Urbedeutung all jener Worte, die ausgehend von Bild und Ebenbild auf das Gestaltlose des Bildes Bezug nehmen, durch die Anwesenheit des Menschen, der in der Gestaltlosigkeit verbleibt und das bezeugt, was ist, bevor etwas wird, eine solche Situation ist erstens festzuhalten und zweitens durch die Erfüllung der Forderung Swami Omkaranandas verstehbar zu machen, d.h. die Ausrichtung auf die Urbedeutung der Worte nicht zu verlassen.

Der Mensch ist und bleibt in der Bestätigung seines erfahrungsfreien Existentsein und zwar nicht nur in der Einzahl sondern er entzieht der Person jede Möglichkeit, ihm gegenüber selbst noch das Teilbare der Zahl Eins zu benutzen. Was bleibt ist die Urbedeutung der Null, was verstehbar macht, dass etwas mit dem Nullzustand zu erklären gesucht wird, indem jede Möglichkeit fehlt, weder gestützt auf Erfahrungen näher darauf einzugehen, noch aus Mangel an Beweisen es ablehnen zu können. Die Begegnung mit dem Menschen, der in der erfahrungsfreien Bestätigung des Bildes verbleibt, eines Bildes, das, wie erwähnt, aus Mangel an Erfahrungen weder beschrieben, weder belegt noch widerlegt werden kann.

Solange ich die erwähnte Situation nicht in Verbindung mit dem Menschen, der in der Urbedeutung eines solchen Wortes verbleibt, begreifen lerne, weshalb nichts, was sonst gebraucht wird, um die Person oder gar die Persönlichkeit zu beschreiben, zur Anwendung gelangt. Was also steht mir zur Verfügung, um auf diesen Menschen näher einzugehen, der das Wort Mensch so offenbart, dass das Bedürfnis nach dem Menschen fragen zu müssen, erst gar nicht aufkommen kann? Diese Möglichkeit besteht deshalb, weil eine solche Begegnung an sich keine Begegnung von zwei Individuen, von zwei Wesen oder zwei Wirklichkeiten ist. Daraus leitet sich ab, dass es letztlich um die Selbstbestätigung geht, eine Selbstbestätigung, die durch folgende Aussage Swami Omkaranandas verstehbar wird, hier als der zuvor erwähnte Mensch, wenn auch frei vom Einfluss der sonst üblichen Erfahrungen entdeckt, weshalb seine Worte ihre Urbedeutung bestätigen die lauten - alles und jeden schaue ich, niemand aber schauet mich und sollte jemand mich erschaun, im Augenblicke wär er - ICH. Es geht um die Bestätigung der geistigen Einheit.

Es ist die geistige Einheit, die als tragendes Element von dem begriffen wird, was die Menschheit, unter dem Einfluss der ihr bewusst gemacht Erfahrungen, begrenzt auf die Vielzahl der Personen zum materiellen Diesseits und mentalen Jenseits bestimmt hat. Dass etwas sein muss, das ist, bevor etwas wird, erbringt jeder Person gegenüber den Beweis, den ich, um ihn verstehbar zu machen, bezogen auf mich in die Worte fasse - bevor ich zu etwas werde, muss ich sein. Eine solche Situation zu prüfen ist Bedingung, um der Person die Gelegenheit zu bieten, im erfahrungsfreien Existentsein, im sogenannten Nullzustand sich auf das auszurichten, was ist, bevor etwas wird, was letztlich bleibt, wenn es um die Ursache der Person geht, eine zeitlos erfahrungsfrei bleibende Ursache, die sich nie in Worte fassen liesse, wenn nicht jede Person täglich dies alles durchlaufen und deshalb beweisen würde, ohne jedoch näher darauf einzugehen. Deshalb die Frage - wo beginnt jede Person ihren Alltag? Ein solcher Beginn hat wiederum von der Urbedeutung heraus verstehbar gemacht zu werden, weil er der Person nie zur Erfahrung wird, was besagt, dass alles, was der Person zur Verfügung gestellt wird, in Abhängigkeit der Bewusstmachung und deshalb begrenzt auf die Zeit des Wachseins bleibt. Doch das, was sie ist, bevor sie unter dem Einfluss der Bewusstmachung die Bestätigung erhält, zuvor bereits existent sein zu müssen, ohne dies über die Erfahrung erleben zu können, ist die Bestätigung von dem, was zuvor in Verbindung mit dem Nullzustand zu erklären gesucht wurde. Die Auswertung einer solchen Situation erbringt den Beweis, dass die Person solange ihr erfahrungsfreies Existentsein nicht kennen lernen wird, wie sie darauf wartet, es über die Bewusstmachung zu erleben.

Was ist, bevor etwas wird? Es geht um die Anerkennung der Hl. Schrift, die von Bild und Ebenbild redet, jedoch auf eine Beschreibung des Ebenbildes verzichtet, das nicht getrennt vom Bild erwähnt werden kann. Anders reagieren Religionen, die erst unter dem Einfluss der religiösen Eigenschaft der Person, im Zusammenfinden zu Gemeinschaften, mit der Beschreibung des Menschen beginnen, ohne zu entdecken, dass sie daraus das wandelbare Bild der Person schaffen, das dann zwangsläufig mit dem Bild, mit Gott in Verbindung gebracht wird. Was daraus resultiert liegt vor. Es geht um die gegenseitige Bevormundung, weshalb selbst im Namen Gottes, das gegenseitige sich töten, möglich wurde. Dass aber die Religiosität der Person erst unter dem erkannten Verlust der Abkehr von dem, was das Menschsein ausmacht, der Abkehr von der Bestätigung einer Wirklichkeit, die sich nie durch die Erfahrungssprache der Person verstehbar machen lässt, eine solche Einsicht steht noch aus.

Wie kam die Begegnung mit dem todlosen Menschen zustande? Die Antwort ergibt sich aus folgendem Geschehen. Wie reagiert ein Zuhörer, wenn der Referent, so ganz nebenbei und unauffällig, auf sich bezugnehmend die Aussage macht - ich nehme keinen Raum ein? Wie aber reagieren alle Zuhörer? Wird eine solche Aussage bewusst überhört, um sich die eigenen Erfahrungen, durch den Gebrauch der Sinne nicht absprechen zu lassen? Und wie reagiert jener, der allen Informationen, die er zu hören bekommt, skeptisch gegenübersteht, doch jetzt ablehnend, weil er nicht glauben kann, indem er sich bewusst herausgefordert fühlt und zwar deshalb, weil auf dem Planeten Erde niemand das Recht hat, den Anwesenden den Gebrauch ihrer körperlichen Sinne abzusprechen. Genau diese Situation ergab sich aus dem Gehörten, weshalb das Verlangen aufkam, alles, was unter dem Einfluss eines solchen Referenten zur Sprache kommt, wenn irgend möglich, zu prüfen und eventuell zu widerlegen.

Die Ausgangssituation war ja das, was durch die eigenen Augen gesehen, durch die eigenen Ohren gehört und durch den Händedruck gespürt wurde, zu keinem Bild eines Menschen vereint zu werden. Was aber bleibt dann von ihm und der Welt? Eine materielle Welt und darin den geborenen Menschen unter Ausschluss des Gebrauchs der Sinne bestimmen zu wollen, ist undenkbar. Dass es das Undenkbare irgendwie geben soll, ja über die Bestätigung zu belegen ist, liegt folgender Aussage Swami Omkaranandas zugrunde die lautet - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Was steht mir für die Selbstbestätigung noch zur Verfügung, wenn ich auf das ganze Erleben und davon ausgehend für das Denken nichts mehr zur Verfügung habe, was soll ich mit einer solchen Situation anfangen? Es bleibt tatsächlich nur noch die Bestätigung, weshalb ein solches Wort ausgehend von der Urbedeutung seine Aufgabe preisgibt. Das Ergebnis davon ist, dass ich dann immer noch auf die Bestätigung zurückgreifen kann, wenn es um etwas geht, das in Abhängigkeit von Erfahrungen weder belegt noch widerlegt werden kann. Erst als die Urbedeutung eines solchen Wortes seine Funktion erfüllen konnte, wurde der Hinweis auf die Wechselwirkungen von Erwachen und Einschlafen zu dem Thema, das allein brauchbar ist, wenn es um das Wirkliche des todlosen Menschen geht.

Swami Omkarananda machte von folgender Gleichstellung Gebrauch und zwar durch die Worte - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit. Ausgehend davon nahm er auf sein Verhalten durch die Worte Bezug - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht - was seine Beziehung zu dem, was die Person praktiziert verstehbar macht, weshalb er die Aussage machte - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück. Und die Ebene der Person ist das Wachsein und das Wachsein ist aufgrund einer solchen Aussage erst verstehbar, wenn es ausgehend von der Ursache geschieht. Deshalb die Frage - was kommt als Ursache des Wachseins ins Frage? Die Antwort hat durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung zu erfolgen.

Welche Bedeutung muss dem Gesetzmässigen von Ursache und Wirkung zuerkannt werden, dem seine Unfehlbarkeit nie abgesprochen werden kann? Die Auswertung ergibt folgende Einsicht - die Wirkung ist und bleibt bestätigte Ursache. Die Ursache wird vorab nur über die Wirkung angesprochen, was besagt, dass die Wirkung lediglich die Funktion hat, auf ihre Ursache aufmerksam gemacht zu werden. Ist diese Bedingung verstanden, dann wird bereits die nächste Forderung zu einer unausweichlichen Notwendigkeit. Die Wirkung ist erst in ihrer Urbedeutung verstehbar, wenn sie durch die Rückführung in der Ursache zur Auflösung kommt, was besagt, dass es dann nur noch das gibt, was durch diese Gesetzmässigkeit der Person als die Hilfe zur Verfügung steht, von der beispielsweise Jesus Christus Gebrauch machte, als er allen Menschen denselben himmlischen Vater, als den einzig rechtmässigen Vater zugestand. Was also ist allen Menschen gemeinsam, was haben alle Menschen, die sich als Wirkung Gottes angesprochen fühlen zum Beweis zur Verfügung? Es geht um die Rückführung von dem, was sie mit Gott verbindet um es in Gott zur Auflösung zu bringen, um das Einssein mit Gott verstehbar zu machen. Es geht weder um die Geburt des Körpers noch um die weiteren Eigenschaften in der Bedeutung von Psyche und Mentalität. Es geht um Seele und Geist. Es sind die göttlichen Eigenschaften, die dem heutigen Menschen durch Psyche und Mentalität ersetzt wurden, um ihm die noch ausstehende Aufklärung, die unlösbare Rückbindung an die göttliche Wirklichkeit abzusprechen.

Was bleibt von der Person, wenn sie auf die Forderung Swami Omkaranandas eingeht, durch welche sie auf den täglich sich wiederholenden Fehler hingewiesen wird und zwar durch die Worte - wenn die Person erwacht, dann springt sie, ohne sich über das Gedanken zu machen, was sie im traumlosen Tiefschlaf, in diesem erfahrungsfreien Existentsein ist und zeitlos bleiben muss, dorthin zurück, wo sie vor dem Einschlafen war? Welch aufklärende Wirkung haben solche Worte?

Was geschieht täglich? Die Person wird, infolge der Bewusstmachung des Erfahrbaren ins Wachsein geholt. Anstatt erst das zu bestätigen, was sie ist, bevor sie durch den Gebrauch des Gewordenen und Geborenen zu etwas wird, übergeht sie diese allein Klarheit schaffende Notwendigkeit und konzentriert sich auf die Bedeutung des Wachseins. Wie lange könnte die Person jedoch ohne die Rückkehr in den traumlosen Tiefschlaf existieren? Was aber würde sich ändern, wenn das Erwachen über längere Zeiten hinweg ausgesetzt würde? Ohne das Wachsein bleibt alles wie es ist, jedoch das Verbleiben im Wachsein, ohne die Rückführung in den traumlosen Tiefschlaf würde das Aktivsein der Person sehr rasch beenden. Wer erahnt jetzt, was es heisst, das erfahrungsfreie Existentsein, das nur in Verbindung mit dem traumlosen Tiefschlaf verstehbar ist, selbst dann nicht zu verlassen, wenn es die Bewusstmachung des Erfahrbaren gibt und zwar nur deshalb, um der Person gegenüber die Aufgabe zu erfüllen, die darin besteht, die Todlosigkeit, die jeder Person wesenseigen, nie aber erfahrbar ist, ihr verstehbar zu machen.

Es ist der todlose Mensch, der die Worte in ihrer erfahrungsfreien Urbedeutung belässt, weshalb er der Person das Recht entzieht, ihn auf die Bedeutung eines geborenen Körpers zu reduzieren, ihm das anzulasten und daraus das Bild einer Person zu machen, was Swami Omkarananda lediglich dann in Anspruch nimmt, wenn er mit der Person Kontakt aufnimmt, weil sie zu Beginn einer solchen Begegnung nur auf diesem Weg ansprechbar wird, bis sich die Worte verwirklichen, die er gegenüber dem geistig Strebenden erwähnt, die lauten - erwache hier und jetzt in das göttliche Bewusstsein und die Welt bestätigt sich als das, was sie immer war und sein wird, eine blosse Traumerfahrung.

Es ist der todlose Mensch, bewiesen durch die Begegnung mit Swami Omkarananda, der das göttliche Bewusstsein nie verlässt, weshalb seine elementare Aussage lautet - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott - was über das Gesetzmässige der Reflexion der Person den Spiegel der Wahrheit vor Augen führt, weil sie ebenso das reflektiert bekommt, was sie in das Gegenüber ausstrahlt.