8.1.2001

 

Nachdenken - über die Suche nach Leben

Was ist Leben? Lässt sich der Beweis erhärten, dass es verschiedene Formen von Leben gibt? Sicher ist dies nie der Fall. Wäre Leben aus der Entwicklung der Materie heraus entstanden, dann liessen sich verschiedene Stufen, in der Entstehung von Leben nachweisen. Doch der, den Planeten Erde bewohnende Mensch beweist nur das eine Phänomen, von dem aus er alles sieht, alles erlebt, alles überdenkt und unter dem Einfluss der Sinneserfahrungen und der mentalen Wahrnehmung eine Welt des Wissens schaffen konnte, ohne Aussicht, ein solches Lebenswerk, eines Tages abschliessen zu können. Heisst dies, dass es um das Kollektiv der Erfahrungen und Wahrnehmungen geht? Besteht die Aussicht, das Kollektiv in das Individual aufzuteilen, wenn der Beweis vorliegt, dass Entwicklungsstufen eines gewordenen Lebens, das Überleben des körperlichen Todes verstehbar macht und zwar aus dem logischen Grund, weil der Tod dieselbe natürliche Erscheinung ist, wie die Geburt?

Muss der Geburt ein krankhafter Zustand vorausgehen, dass sie stattfinden kann? Ist es Bedingung, irgend einen anormalen Zustand, in der Bedeutung einer Krankheit oder eines Herzstillstands, aufgrund einer noch nicht beweisbaren Ursache, um die Wirkung des Todes zu rechtfertigen? Wäre es deshalb nicht an der Zeit, die Bedeutung des Todes durch das Gesetzmässige von Ursache und Wirkung mit der Geburt gleichzustellen, statt nach Lebewesen in der physikalischen Unendlichkeit zu suchen, aus dem Unvermögen heraus, die erlebte Welt lediglich als eines der zahllosen Weltenprogramme zu akzeptieren? Deshalb ist erst die Frage - was ist Leben - Klarheit schaffend zu beantworten.

Von welchem Moment an findet eine Bestätigung von dem statt, was Bedingung ist, um als Mensch in Erscheinung zu treten? Hinzukommt eine weitere Frage - was ist Mensch - um in das eingeführt zu werden, um das einsetzen zu können, was nur beim Menschen wirksam wird nämlich dann, wenn die verschiedenen Geschöpfe ihren Schlaf durch das Wachsein vertauschen, doch nur durch den Menschen der Wechsel vom Nichtwissen, dass man ist, hin zum Wissen dass man existiert beweisbar wird, von dem aus es erst die Geschichte der Menschheit, d.h. all das gibt, was durch die Selbst-, Welt- und Gottdarstellung zu bestimmen gesucht wird?

Von welchem Moment an wird das Phänomen wirksam, das den Menschen von allem Gewordenen und Geborenen unterscheidet, ein Phänomen, das aufgrund seiner Einmaligkeit wissenschaftlich nie erfasst werden kann, weil es kein Objekt der Betrachtung ist? Was also geschieht, wenn alle Geschöpfe, die täglich die Wechselwirkungen von Einschlafen und Erwachen unter Beweis stellen, doch nur ein Geschöpf in die Lage versetzt wird, das bewusst auszuwerten, was erlebt, was in Erfahrung gebracht wird? Deshalb die Frage - besteht die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulisse des Erfahrbaren zu werfen, um seine Ursache kennen und verstehen zu lernen? Sicher muss dies der Fall sein, wenn mit dem Menschen nur das in Verbindung gebracht und das Menschsein durch das Phänomen bestimmt wird, was sich einzig und allein bei ihm nachweisen lässt. Die erhoffte Antwort finde ich nur in der Aussage Swami Omkaranandas die folgenden Wortlaut hat - der Gedanke, d.h. das Erleben kann überschritten und das Denken verlassen werden, ohne auf die Bestätigung, dass man ist, verzichten zu müssen.

Wenn die Wirkung von Leben sich dort offenbart, wo das Wissen, dass man ist, die Bestätigung findet und zwar unter Ausschluss alles Erfahr- und Wahrnehmbaren, dann ist Leben im Selbstausdruck das Phänomen, das sich nur durch den Menschen, unmittelbar und deshalb erfahrungsfrei offenbart, was besagt, dass dieses Leben zeitlos allgegenwärtig ist, weshalb es nicht von einer Entwicklung der Materie, von ihren wichtigsten Substanzen abhängig ist. Dieses Leben offenbart sich unter folgenden Bedingungen - dem Geschöpf, dem seine Anwesenheit, durch das Verlassen des traumlosen Tiefschlafs bewusst gemacht wird, steht nicht in Abhängigkeit eines physischen Körpers. Dass es diesen Körper gibt, muss der Person erst bewusst gemacht werden. Der Person deshalb, weil sie ihr Dasein ausgehend von der Geburt ihres Körpers akzeptiert, im Gegensatz zum Menschen. Er ist es, der das Leben mit allem Gewordenen und Geborenen in Verbindung bringt, jedoch die Bestätigung, dass dem so ist, durch sein erfahrungsfreies Existentsein, durch das Verbleiben im traumlosen Tiefschlaf verstehbar macht und zwar durch die Worte - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht.

Kann das Leben, das sich nur durch den Menschen verstehbar machen lässt und zwar in dem Moment, wo ihm bewusst gemacht wird, dass es ihn gibt, ohne das zu verlassen, was es zuvor bereits war und hernach unverändert bleiben wird, weshalb es auch im Wachsein keine Veränderung erlebt, dieses Wissen, dass man erfahrungsfrei existent ist, weshalb von Bewusstsein die Rede ist, diese göttliche Weisheit, die nie über Wissen der Person verstehbar wird, fasst Swami Omkarananda in die wenigen Worte zusammen - alles ist Bewusstsein, alles ist Gott.

Kann eine solche Aussage willenlos akzeptiert werden? Es liegt bei der Person, bezogen auf ihre Individualität, ob ihr die wirkliche Kraft und Macht des reinen, unverfälschbaren Glaubens zur Verfügung steht, der dort wirksam wird, wo es um Aussagen, hinsichtlich einer nicht erfahrbaren, dennoch zeitlos allgegenwärtigen, allmächtigen und allwissenden Wirklichkeit geht, genannt Gott oder aber das Verlangen aufkommt, die Ursache der Worte, ausgehend von ihrer unveränderlichen Urbedeutung her verstehen zu lernen und zwar durch die Forderung, die Swami Omkarananda entstammt und lautet - erst wenn die Person die Urbedeutung ihrer gebrauchten Worte kennt, weiss sie, von was sie spricht. Heisst dies, dass dann, wenn sich Fragen nicht Klarheit schaffend, beantworten lassen, dass dann von Worten Gebrauch gemacht wird, deren Ursache keine Erfahrungen sind, weshalb ihre Urbedeutung der Person nicht zugänglich ist, doch genügend Platz für Spekulationen bleibt?

Was geschieht, wenn sich die Vorstellung durchsetzt, dass es verschiedene Formen von Leben gibt, weshalb die Suche nach einem Leben einsetzt, das nur unter dem Einfluss eines Organismus möglich ist, wie er sich auf dem Planeten Erde bilden konnte, jedoch erst dann zur Bestätigung von Leben führte, als es jener war, der durch die Person bei der Geburt übernommen und beim Tod wieder abgegeben wird, ohne das eigene Existentsein mit diesen Wechselwirkungen in Verbindung bringen zu können. Das Gesetz fordert die Person auf, folgende Bedingung zu berücksichtigen - bevor etwas wird, muss etwas sein - was auf die Person übertragen bedeutet - bevor sie zu etwas werden kann, beispielsweise durch die Übernahme eines physischen Körpers zum Bewohner des Planeten Erde, muss sie bereits existent sein - was besagt, dass es zahllose Möglichkeiten gibt, durch den Gebrauch einer Erfahrungs- und Ausdruckshilfe in Erscheinung zu treten, wenn sie folgende Bedingung erfüllt - es geht um das Sicht- und Erfahrbarmachen der Gedanken, was sich nie auf das begrenzen lässt, was auf dem Planeten Erde, in der Bedeutung des Organischen entstand.

Leben ist und bleibt das zeitlos Allgegenwärtige. Leben in der Selbstbestätigung wird täglich durch die Anwesenheit einer jeden Person vollzogen, ohne dass sie die Bedeutung von Leben je begriffen hätte. Deshalb die Frage - warum wird ihr durch das Erwachen bewusst gemacht, dass es sie gibt, nicht aber den Primaten, welche dieselben Wechselwirkungen durchlaufen, nämlich das Erwachen und Einschlafen, analog zu Geburt und Tod? Nur das Geschöpf, dem dieser Wechsel vom erfahrungsfreien Existentsein, aus irgendwelchen Gründen auch immer, bewusst gemacht wird, tritt als Bestätigung des zeitlos allgegenwärtigen Lebens, in der Bedeutung des, durch Swami Omkarananda erwähnten göttlichen Bewusstsein in Erscheinung. Solange jedoch das Menschsein mit dem geborenen Körper oder der gewordenen Mentalität in Verbindung gebracht wird, bleibt übersehen, dass dies alles der Person erst dann als ihre Erfahrungs- und Ausdruckshilfen zur Verfügung gestellt werden kann, wenn ihre Bewusstmachung stattfindet. Daraus geht der Beweis hervor, warum die Person als Ausdruckshilfe einer Wirklichkeit in Erscheinung tritt, ohne eine Ahnung davon zu haben. Deshalb auch die Frage - warum wird nur der Person, nie aber ihren physischen Vorfahren ihre Anwesenheit bewusst gemacht? Der Grund ist folgender - die Person ist ausersehen, die Eigenschaften von der Wirklichkeit im Verhalten zu offenbaren, d.h. das Leben verstehbar zu machen, das ohne Anfang, ohne Ende ist.

Warum muss zwischen Mensch und Person unterschieden werden? Das Verhalten beweist - die Person ist, aufgrund ihrer gelebten Identifizierung mit ihrem physischen Körper durch die Geburt geworden und deshalb sterblich. Das Gesetz beweist, dass alles, was geboren wird, wieder sterben muss. Hinzukommt, dass alles was wurde, wieder vergeht. Das Gewordene ist die mentale Individualität, auf die sich die Person beruft. Und der Mensch? Er verbleibt, durch die Bestätigung von dem, was alles im traumlosen, im erfahrungsfreien Tiefschlaf ist, jedoch nur durch die Person verlassen werden kann, aufgrund der Bewusstmachung des Erfahrbaren. Der Mensch dagegen verbleibt, auch im scheinbaren Erwachen in der Bestätigung des erfahrungsfreien Existentsein, in der Wirkung das todlose Leben bestätigend, weshalb er folgende Aussage macht - würde ich nur einmal die Ebene der Person betreten, dann gebe es für mich kein Zurück.

Wohin lässt sich der Sucher nach Leben führen, wenn er das todlose, das nichtgewordene Leben auf die Bedeutung jenes Organismus reduziert, durch den die Person ihre Individualität zum Ausdruck bringt, ohne ihre eigene Ursache zu kennen? Wenn die Ursache des Menschen der geborene Körper und er das Ergebnis seiner Substanz ist, dann ist der Forscher gezwungen, seine eigene Ursache in der Materie zu suchen. Weil nun Materie ein unteilbarer Begriff ist, weshalb sie erst dann verstehbar wird, wenn sie in ihre Ursache zurückgeführt wird, was jedoch der Wissenschafter verhindert, indem er den Begriff Materie, der ihm selbst entstammt, in zahllose Einzelteile zerlegt, was er gegenüber seinem eigenen Körper ebenso praktiziert, ohne zu begreifen, dass jedes einzelne Teil, wenn es aus der richtigen Perspektive betrachtet wird, in sich ein Universum, d.h. eine unteilbare Ganzheit ist, fundiert in dem, was sich durch die Sinne des Körpers in Erfahrung bringen lässt, sofern die anerkannte Grössenordnung, die in Abhängigkeit des physischen Körper entstand, ausser acht gelassen wird. Doch eine solche Forderung kann der Wissenschafter nicht akzeptieren, weshalb dann, wenn sie Sinne nicht mehr brauchbar sind, weil sich Materie, durch das Denken bewiesen, in ihre mentale Ursache zurückzieht, ohne diesen Wechsel zu begreifen. Dies verdeutlicht die gelebten Begrenzungen auf dem Planeten Erde, solange die wissenschaftlich fundierte Beweisführung die Oberhand gewinnt.

Was müsste sich zwangsläufig ändern, wenn das form- und gestaltlose Wissen zur Bedeutung von Leben, zur Bestimmung des Menschen würde? Das Ergebnis wäre die Bestätigung der Worte Swami Omkaranandas, wenn er sagt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht. Wer alles in dem einen, zeitlos allgegenwärtigen Bewusstsein belässt, das ist, ohne erst werden zu müssen, verbleibt in der Selbstoffenbarung von dem Leben, das keine Entwicklung durchläuft, in einem Leben, das zeitlos allgegenwärtig ist, ein Leben also, das nur dort verstehbar wird, wo es durch folgende Gleichstellung fassbar ist die lautet - Existenz und Tiefschlaf sind dieselbe, erfahrungsfreie Wirklichkeit - von der aus Swami Omkarananda sein Verhalten durch die Worte erwähnt - ich unterscheide zwischen Tiefschlaf und Wachsein nicht. Dies verdeutlicht, warum der Wissenschafter erst dann in Kontakt zu seinesgleichen in anderen Welten treten kann, wenn er sich dem Einfluss seiner, sich geschaffenen Selbst-, Welt- und Gottvorstellung entzieht, weil sich das Wirkliche davon, die Ursache des Menschen nie finden lässt. Und warum wohl? Sowenig das Leben eine Ursache hat, sowenig lässt sich eine Ursache des Menschen bestimmen und zwar deshalb, weil er die unmittelbare Bestätigung von dem ist, was mit dem Wort Gott oder Gesetz verstehbar zu machen gesucht wird, jedoch nur durch die Sprache der Wahrheit, nie aber durch die Sprache der Person, weil ihre Worte aus Erfahrungen und Wahrnehmungen entstanden sind.

Leben ist die Wirklichkeit die in allem das Wirkliche ist und bleibt, unabhängig davon, wie es von der Person in Erfahrung gebracht wird. Und durch was wird ihr diese Erfahrung ermöglicht? Nie durch etwas anderes, als durch das gesuchte Leben, was besagt, dass es für die Person nichts näher liegendes geben wird und kann, als ihr zeitlos allgegenwärtiges, todloses Leben.