Praktische Informationen
AIDS: Siehe HIV

Alkohol und Drogen: Der Alkohol- und Drogenkonsum der meisten südafrikanischen Jugendlichen ist in etwa so wie in Deutschland. Allerdings solltest du hier sehr vorsichtig sein, da betrunken oder (vor allem) bekifft nach Hause zu kommen oft für die Organisationen als Grund ausreicht, dich aus dem Programm zu werfen.

Ärztliche Hilfe: Die medizinische Versorgung, auch in den Krankenhäusern, entspricht größtenteils dem europäischen Niveau.
In den Preisen aller Organisationen ist entweder eine Krankenversicherung schon enthalten oder man kann sie bereits beim Veranstalter mit bestellen. Du musst dir also keine Gedanken darüber machen, wie du selbst eine Krankenversicherung für Südafrika abschließt.

Botschaften: Du solltest mit den Botschaften kaum in Kontakt kommen, weil du dich, wenn es Schwierigkeiten gibt, an deine Organisation wenden kannst. Trotzdem habe ich sie hier mal aufgelistet.

Botschaft der Republik Südafrika
Friedrichstr. 60
10117 Berlin
Tel.: 030/220730; Fax: 030/20165283
E-Mail: botschaft@suedafrika.org; Internet: www.suedafrika.org

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
180 Blackwood Street, Arcadia, Pretoria 0001
Tel.: 012/4278900; Fax: 012/3439401
E-Mail: germanembassypretoria@gonet.co.za

Computer: Computer sind zwar lange noch nicht so weit verbreitet wie bei uns, sind aber stark im Kommen. Wenn du fürchtest, keinen Internetanschluss zu haben, kann ich dich beruhigen. Viele ärmere Familien haben zwar keinen, du wirst aber trotzdem den (meist vorhandenen) Anschluss deiner Schule benutzen dürfen. Wenn das nicht der Fall sein sollte oder die Schule hat keinen Anschluss, gibt es immer noch Internet-Cafés in denen du deine E-Mails checken kannst.

E-Mail: In Büchern wird oft davor gewarnt, nur E-Mails "nach Hause" zu schreiben, weil das geschriebene dann sehr aktuell und impulsiv sein könnte. Dem stimme ich zu, aber deswegen würde ich trotzdem nicht auf diese sehr schnelle und billige Möglichkeit verzichten, mit Eltern und Freunden in Deutschland Kontakt aufzunehmen. Schreibe einfach eine Mail, überschlafe sie noch mal für eine Nacht und wenn du denkst, dass sie immer noch richtig ist, schicke sie ab.

Fernsehen und Radio: Rundfunk und Fernsehen werden von der 1936 gegründeten South African Broadcasting Corporation (SABC) betrieben, die ihren Hauptsitz in Johannesburg hat.
Radio: SABC hat elf Radioprogramme. Daneben existieren neun private landesweite Sender und 80 Lokalstationen.
Fernsehen: SABC strahlt drei Programme aus: SABC 1 hat hauptsächlich Soaps und ähnliches im Programm, das zweite Programm sendet Familienserien, größtenteils auf Afrikaans, das dritte Programm ist hauptsächlich englischsprachig und zeigt auch "anspruchsvolleres" Programm. Daneben gibt es noch M-Net, das ein paar gute Serien (Simpsons, Futurama, That 70's Show, etc.) und Spielfilme hat, und e.tv, hauptsächlich mit Unterhaltungsprogramm. Viele südafrikanische Familien haben daneben noch eine Satellitenschüssel mit DSTV, das ca. 50 zusätzliche Kanäle hat.

Geld: Landeswährung ist der südafrikanische Rand (ZAR bzw. R). 1 Rand entspricht 100 Cents. Im Moment (Januar 2003) beläuft sich der Wechselkurs auf etwa 1 Rand ist ca. 10 Cent und 1 € ist ca. 10 Rand. Die Mehrwertsteuer (Value Added Tax, VAT) beträgt gegenwärtig ca. 14% und ist im Preis inbegriffen.

HIV: Wie du bestimmt schon mitbekommen haben wirst, ist Südafrika eines der Länder mit den höchsten HIV-Raten der Welt. Afrika ist in dieser Beziehung insgesamt sehr betroffen. Die meisten Organisationen warnen sowieso davor, während des Aufenthaltes miteinander zu schlafen. Wegen dem HI-Virus sollte in Südafrika besonders darauf geachtet werden, und wenn schon, sollte man nur mit Verhütung Sex haben.

Impfungen: Typische afrikanische Krankheiten, von den du wahrscheinlich schon in Bio gehört hast, wie z. B. Malaria, Tuberkolose, Cholera, etc. kommen in Südafrika nicht bzw. nur vereinzelt vor. Malaria gibt es nur in der Gegend des Krüger-Nationalparks, also im äußersten Nordosten. Du brauchst also keine anderen Impfungen als die normalen, die dir die Organisationen vorschreiben. Mehr Infos dazu hier.

Klima: siehe "Landesatur" in der Rubrik Südafrika-Infos.

Sprache: Wie in der Rubrik Südafrika-Infos schon gezeigt wird, hat Südafrika 11 offizielle Landessprachen. Es kann also durchaus sein, dass du nicht nur in eine Familie kommst, die englisch als Muttersprache spricht, sondern auch z. B. in eine Zulu-, Xhosa-, oder Afrikaanssprechende Familie. Das sollte aber normalerweise ein Anreiz mehr sein, nach Südafrika zu gehen, denn wer in Deutschland (oder in Europa) kann auch nur eine dieser Sprachen???
Du brauchst aber keine Angst haben, dein Englisch nicht verbessern zu können, weil du mindestens in der Schule sehr viel Englisch sprechen wirst. Die meisten ehemaligen Südafrika-Austauschschüler unterscheiden sich von anderen ATS, die in den USA oder Kanada waren, von den Englischkenntnissen her fast nicht. Mehr zur Sprache gibt es auch hier.

Straßenverkehr: In Südafrika herrscht, wie in Großbritannien, Linksverkehr.

Taschengeld: Als Austauschschüler benötigt man vergleichsweise mehr Taschengeld als zu Hause, auch wenn man in Südafrika mehr Sachen für weniger Geld bekommt. Man muss schließlich auch noch Kleidung und andere Sachen selber kaufen, die man in Deutschland vielleicht von seinen Eltern bekam. Man sollte mit max. 75-100 € im Monat rechnen, da einem der (für uns) günstige Rand-Euro Wechselkurs zugute kommt. Auch sollte man darauf achten, dass man die Gastfamilie nicht finanziell überbietet. Z. B. wäre es nicht gut, wenn man gleich mit seinem eigenen Laptop daherkommt und auch unbedingt einen Internet-Anschluss haben muss, wenn die Familie seit Monaten auf den ersten Computer spart (dummes Beispiel, aber ihr wisst, was ich meine).

Townships: In den sog. "Townships" wurden in der Apartheid afrikanische Arbeiter untergebracht. Sie liegen meist sehr weit außerhalb von Großstädten, werden aber normalerweise noch als Vororte betrachtet. Die Apartheid ist zwar vorbei, aber die Townships wird es wohl noch sehr lange geben, weil die meisten Menschen weiterhin nicht genug Geld haben, sich eine Wohnung oder ein Haus in einer besseren Gegend zu kaufen. Townships sind meist ziemlich heruntergekommen, es gibt aber auch bessere Viertel innerhalb von ihnen. Ein häufiges Vorurteil kann ich allerdings gleich noch aus der Welt räumen: Townships sind keine Slums, meistens bestehen sie aus winzigen, aber doch recht solide gebauten Häuschen. Slums mit Hütten aus Wellblech gibt es jedoch auch oft, man nennt sie "squatter camps". Logischerweise werden in solchen Gegenden jedoch keine Gastschüler untergebracht.
Im Gegensatz zu dem, was viele deutsche Schüler und Eltern denken, kann man als Gastschüler durchaus in einer Gastfamilie untergebracht werden, die in einem Township lebt. Jeder zukünftige Austauschschüler sollte für sich selber entscheiden ob er sich das zumuten möchte. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich von allen Ehemaligen, die in Townships waren, bisher nur Gutes gehört habe. Trotzdem muss man sich natürlich an viel mehr völlig neues gewöhnen als wenn man in ein besser situiertes Viertel kommt. Mehr dazu in der Rubrik Gastfamilie.

Visum: Jeder Südafrika-Austauschschüler braucht für seinen Aufenthalt ein Visum. Die Organisationen sorgen dafür, dass man die nötigen Unterlagen rechtzeitig bekommt, die Beschaffung des Visums ist also in den meisten Fällen kein Problem.