Dezember 2002

Jahresende – Ferienzeit

Auf unserem Kontinent fällt das Jahresende  mit den grossen Sommer- und Schulferien zusammen. Schon vor Silvester gehen viele Familien aus dem heissen Buenos Aires raus in die Sommerfrische. Die Weihnachtsfreude über die Geburt Christi geht mit  voller Erwartung in die nächste Freude über: FERIEN.

An Silvester hat man noch mal schnell Rückschau gehalten über das vergangene Jahr, jeder für sich in seiner persönlichen Lebenssituation. Es war für die meisten ein  kompliziertes, sehr schweres Jahr mit unvorhergesehenen Einschränkungen jeglicher  Art. Wir haben es, jeder auf seine Weise, hinter uns gebracht. Viele in ihrem Glauben an  Gottes Hilfe.  Und was kommt 2003?  Zuerst mal in den Monaten Januar und Februar  die Ferienzeit! Fabriken und Büros schliessen für eine Weile und auch die Regierung macht, wie jedes Jahr, trotz der ungelösten Probleme, natürlich ihre Sommerpause. In diesen  Monaten steht dann Argentinien still. Wird es, wie  manche Male vorher, eine Stille  vor dem Sturm sein? Die Prognosen sagen eine exellente Feriensaison voraus. Legt man  vielleicht sein letztes Geld zusammen, um abzuschalten, vom Ort der Probleme zu  liehen? 

Es ist festgestellt worden, dass, wenn die Not und Krisis am Grössten ist und was in der Luft liegt, jeder noch etwas erleben und sich amüsieren will, ehe vielleicht alles zu spät  und zu Ende ist. Und für die vielen Notleidenden, für die es keine Ferien gibt, sind diese  trägen, schwülen Sommermonate nur ein kleiner Aufschub ihrer Sorgen.

Also  „FERIENZEIT“:

Freie Zeit – mein Gott wie schön!

Ich kann mich entspannen, Atem holen, zur Besinnung kommen.

Ich kann mich freuen an Menschen, die mir lieb sind, am Lichte der Sonne, an den Blumen und Bäumen, am Singen der Vögel, wer weiss, woran noch?

Ich kann dein Wort hören und deine Liebe feiern.

Wir dürfen dir danken für die Ferienzeit!

 

Ferien mit einem asadito im Schatten der Wälder von Ezeiza, der grossen Hitze  entfliehen beim Baden in den Bächen und Flüssen der Umgebung, ein bischen fischen  und reden über das, was danach kommt.

Für eine andere Schicht der Bevölkerung ist es die Gelegenheit, die Badeorte an der  Atlantik-Küste zu besuchen. Der Tourismus läuft gut. Bei den verlängerten Wochenenden in den letzten Wochen war kein Transportmittel mehr zur Verfügung, um die Reiselustigen zu befördern. Wenn man dann in Urlaub geht  und einen Ortswechsel vornimmt, vielleicht nach Cordoba, Bariloche, in den Norden, an die Küste etc. oder  sogar in die  Nachbarländer, dann möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben, wie ich es so oft in  meinen Ferien gemacht habe, doch Sonntags mal  den Gottesdienst der Gemeinde am Urlaubsort zu besuchen.

Jede Gemeinschaft stellt sich anders dar und das kann sehr erbauend für die  Urlaubsstimmung  sein. Ein anderes Gotteshaus, vielleicht mit einer neuen Lithurgie und  einem anderen  Prediger gibt jeder Gemeinde eine individuelle Darstellung und Ausstrahlung und  bereichert die grosse Gemeinde Christi.

Für alle Urlauber schliese ich mit dem Gebet:

   Wir danken dir, du freundllicher Gott,

dass wir ausspannen können und Zeit füreinander haben.

Lass uns Abstand von den Sorgen des Alltags gewinnen

Und neue Kraft schöpfen.

Du zeigst uns die Wunder der Natur und die Schönheiten der Kunst.

Du lässt uns andere Menschen kennenlernen

Und machst unser Leben reicher.

Lass uns wohl und gesund zurückkehren!

 

Und für alle Gemeindemitglieder, die zuhause bleiben und im leer gewordenen Buenos Aires auf Entdeckung gehen, oder die noch in Erfüllung ihrer Pflichten in die  Sommerhitze raus müssen,  die den Garten geniessen  oder zuhause in der Kühle  ihrer Wohnung bleiben können: bei uns hier in Martinez ist jeden Sonntag  auch in der Ferienzeit Gottesdienst. In deutscher Sprache um 10 Uhr und in spanischer Sprache um  1.15 Uhr.

Ich wünsche allen einen guten Übergang in das Jahr 2003 und eine erholsame Ferienzeit!

 

August 2001

Laien im Gottesdienst

 

Wir sollten uns heute einmal über ein aktuelles Thema, die Hilfe von Laien im Gottesdienst und über eine Laienpredigt im Besonderen, unterhalten.

Ich habe mich da ein bißchen in Deutschland orientiert und auch einen Blick in das Internet geworfen. Da erfahren wir, das dieses Thema drüben kein Neuland ist. Schauen wir einmal nach Deutschland in die Gottesdienste. Männer und Frauen aus der Gemeinde werden gerne als Hilfe oder aber auch als Abwechslung in den Gottesdiensten eingesetzt. Man lehnt sich da an die kirchenrechtlichen Rahmenbedingungen der Laienpredigt an, die lauten:

 

§ "Das Wort Gottes wird an erster Stelle geeint durch das Wort des lebendigen Gottes. Zu den Grundrechten aller Gläubigen gehört, aus den geistlichen Gütern der Kirche, insbesondere dem Wort Gottes Hilfe von den geistlichen Hirten zu empfangen."

§ "Alle Gläubigen haben kraft Taufe und Konfirmation Anteil am Verkündigungsauftrag der Kirche und darum "die Pflicht und das Recht dazu beizutragen, daß die Botschaft Gottes immer mehr zu allen Menschen auf der ganzen Welt gelangt."

 

Und so ist man in den evangelischen Kirchen in Deutschland viel vertrauter mit der Anwesenheit eines Gemeindemitgliedes - eines Laien - im Gottesdienst und auf der Kanzel. Und Angebote über Schulungen gibt es viele, z. B. dieses:

"Der Veranstalter Bibellesebund bietet Wochenendfreizeit

vom 9. - 11. 3. 2201 in Marienheide an zum Thema:

Werkstatt-Seminar für Laienprediger und solche, die es werden wollen.

In der Schweiz ist vor einiger Zeit ein bekannter Politiker von seiner Gemeinde zu einer Laienpredigt am Reformationstag aufgefordert worden. Er hat zugesagt mit den Worten: "Er werde keine Predigt höchstens einen Vortrag halten. Aus theologischen Gründen lehne er Laienpredigten ab".

Ob nun Vortrag oder Predigt, ich finde es gut, daß alle Christen die Chance haben, in ihren Gemeinden zum Einsatz zu kommen und auch akzeptiert werden.

In den katholischen Kirchen tut man sich damit sehr viel schwerer. Vorderhand lehnen sie noch Laien - besonders die Frauen - als Prediger ab. Nur in "genehmigten" Notfällen und nie in der Eucharistiefeier erlauben sie einigen wenigen Laien, den Priester zu ersetzen.

Aber auch bei den Katholiken gab es schon mal eine "außergewöhnliche Predigtreihe" in Bayern, wo die Fachpresse von einem Tabubruch sprach. Das war 1997, als eine Mittelbayrische Zeitung erstmals eine Aktion "Predigten aus dem Alltag" veranstaltete, die "Menschen wie du und ich" Gelegenheit bot, über ihr persönliches Verhältnis zum Glauben zu reden. Über 4000 Menschen kamen damals in die Regensburger Schottenkirche, um 11 Vorträge von Laien mit ganz unterschiedlichen Berufen zu hören. 1999 fand die Serie "Frauen im 20. Jahrhundert" statt, um die Begegnung mit 12 weiblichen Lebens- und Glaubenserfahrungen zu ermöglichen.

Beide Predigtreihen, in denen Katholiken, Protestanten und Juden ihren Glauben bezeugten, wurden anschließend als Bücher herausgegeben.

Und zum Schluß wollen wir einmal unsere Gemeinde in Martinez betrachten und ein bißchen Vorgeschichte zu diesem Thema hören. Da sind wir ja wirklich schon seit Jahren sehr modern!

Bereits in den siebziger Jahren haben wir einen festen Lektorendienst eingeführt. Anfang 1980 hat eine kleine Gruppe von Gemeindemitgliedern unter der Leitung ihres seinerzeitigen Pfarrers in mehreren Freizeiten darüber meditiert und geübt, wie man einem Pastor im Gottesdienst beistehen kann oder ihn auch ersetzen könnte. Eigene Glaubenserfahrungen- und -Gefühle können von großem Wert für die Mitchristen sein.

Und es hat sich in der Vergangenheit bewiesen, das die einstige "einfache Schulung" von großem Nutzen wurde. Als z.B. in den Vakanzperioden 1987, 1989 und 1991 kein Gottesdienst ausfallen mußte, weil einige Gemeindemitglieder ihre Unsicherheiten und ihr Schwächegefühl besiegten und diese neue Herausforderung im Dienst der Gemeinde annahmen. Sie erarbeiteten in ihrem eigenen Stil und Würde Predigten für alle und gestalteten mit Gottes Segen den gesamten Gottesdienst.

Wenn so in diesen Tagen hin und wieder als Aushilfe Frauen oder Männer aus der Gemeinde "ohne Talar" den Gottesdienst gestalten, so sollte man das aufnehmen wie den

"Dienst eines Christen im Alltag."

 

WEIHNACHTEN 1992

WIR FEIERN WEIHNACHTEN

"Alle Jahre wieder" ....

Wiederholungen können ein Problem sein. Aber wir leben aus Wiederholungen.

Frühling und Herbst, Sommer und Winter:

"Alle Jahre wieder"

Hitze und Kälte, Saat und Ernte:

"Alle Jahre wieder"

Geburtstage, Jahrestage, Gedenktage:

"Alle Jahre wieder".

Und mit Weihnachten ist es nicht anders. Hätten nicht unsere Vorfahren Jahr um Jahr Weihnachten gefeiert, würden wir es vielleicht nicht mehr tun. Wiederholungen können auch verschleissen, können zur Erstarrung und Entleerung führen. Dann kann aus einem erfüllten "Alle Jahre wieder" ein resignierte "schon wieder" werden. Wer in den Kaufhäusern und Läden ab Okt./Nov. Mit Weihnachtsmannern, Weihnachtsbäumen, Lebkuchen und Weihnachts-Sonderangeboten behelligt wird, wer auf den Strassen und in den Supermärkten wochenlang mit weihnachtlicher Musik mittelmässiger Chöre berieselt wird, der sehnt sich nicht unbedingt nach Wiederholung. Wer den Spurt auf das Jahresende mit den vielen Betriebsfeiern, Examen und der ganzen Hektik vor dem grossen Ferienaufbruch mit dem Aufgebot seiner letzten Energien erlebt, der möchte nur noch abschalten. Aber das Tonband, modernes Symbol der Wiederholung läuft weiter.

Aber wir wissen auch alle, wie lebensnotwendig Wiederholungen sind. Wiederholung ist auch das Grundmuster eines menschlich reichen Lebens. Liebende, die einander ihre Liebe nicht immer und immer wieder mitteilen, werden einander fremd. Eltern, die ihre Kinder etwa nur an Festtagen erfahren lassen, dass sie im Schoss der Familie geborgen sind, lassen ihre Kinder verarmen. So tödlich Wiederholungen auch sein können, so lebensnotwendig sind sie auf der anderen Seite.

Und wie können wir jetzt mit der Wiederholung von Weihnachten den ganzen Reichtum unseres Lebens finden ?:

"KLOPF AN ZU BETHLEHEM"

Das Klingt wie eine zarte Aufforderung, es doch ja zu versuchen und nicht an Weihnachten - "Alle Jahre " - vorüberzugehen, ohne Einblick begehrt zu haben. Da denke ich an eine Türe, die den Weg zu einem gesegneten Weihnachtsfest freigibt. Sie steht allerdings nicht einfach offen, so, dass jeder ohne weiteres eintreten kann. Es ist eine Tür, die nur nach innen aufgeht. Dennoch brauchen wir nicht draussen zu bleiben. Es gibt ja immer Möglichkeiten, verschlossene Türen zu öffnen: man muss anklopfen, nicht lärmend und drängend, wohl aber leise bittend. Man muss stille werden und hinhören können, fragend beten und betend fragen und geduldig auf die Antwort von drinnen hoffen. Auf den Einlass in den Innenraum warten, wo sich das Weihnachtswunder vollzieht, wo uns dann Friede und Freude umgeben, mitten in den Ängsten unserer Zeit. Mit Christus kam das Licht in die Welt und wird trotz aller Dunkelheiten bis zum letzten Tag nicht verlöschen. Ohne ihn wäre unsere Zukunft dunkel, ohne Weihnachten sässen wir alle in Finsternis, - auch bei noch so vielen Kerzen und Lampen. Wir dürfen nie aufgeben zu klopfen, der wer aufgibt, darf sich nicht wundern, wenn sich keine Türen öffnen. Denn

WER BITTET, DER EMPFÄNGT,

WER SUCHT, DER FINDET,

WER ANKLOPFT, DEM WIRD AUFGETAN.

Wir werden in Kürze "wieder mal" das Weihnachtwunder feiern. Wir wollen Weihnachten so richtig erfahren. Denn dem Geheimnis der Weihnacht auf die Spur zu kommen und der in der in der Christgeburt besiegelten Menschenliebe Gottes ganz gewiss zu werden, das ist, was wir einander wünschen. Wie eine wärmende Hand berührt das Wort von der Geburt des Heilands uns alle.

In diesem Sinne wünsche  ich Ihnen allen eine GESEGNETE WEIHNACHT

 Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren,Und nicht in dir,Du bleibst doch ewiglich verloren Soll er dein Heiland sein und dich zu Gott erheben,So musst du nicht sehr weit Von seiner Krippe leben.             (Angelus Silesius)

 

 

KARSAMSTAG 1997

"ES FOLGTEN ABER DIE FRAUEN NACH, DIE MIT IHM GEKOMMEN WAREN AUS GALILÄA, UND BESCHAUTEN DAS GRAB UND WIE SEIN LEIB HINEINGELEGT WURDE."

Jesus ist tot. Am Freitag-abend gegen Sonnenuntergang wurde er beerdigt. Denn der nächste Tag war der Sabbat und man musste das Fest vorbereiten; und die Juden wollten nicht, dass die Leichen den Sabbat über an den Kreuzen hängen blieben. Also betteten sie Jesus in aller Eile in ein neu ausgehauenes Grab, indem noch nie jemand zuvor gelegen hatte. Gerade noch rechtzeitig, denn gegen 18 Uhr beginnt die Sabbatruhe.

Bemerkenswert ist da, dass nur Frauen den Trauerzug bildeten und ihn auf seinem letzten Weg begleiteten. Und auch nur Frauen waren bei der Beisetzung zugegen. Die Jünger fehlten. Als der Sabbat vorüber war, am Samstag-abend also, Kauften Maria Magdalena, Maria und Salome Salben, um den Leib Jesu zu balsamieren. Und in den ersten Morgenstunden, als die Sonne dabei war aufzugehen, gingen sie in das Grab, um Jesus den letzten Dienst zu erweisen. Durch ihre tiefe Treue zu Jesus kannten sie das Grab ganz genau.

Doch dann kommt alles ganz anders:

Das Grab ist leer! Und die beiden Engel bringen die Frauen auf die Spur: ER IST AUFERSTANDEN!

Die Frauen, die zu Jesus Zeit wesentlich weniger galten als die Männer, werden nicht nur Augenzeugen der Bestattung, sondern auch die ersten Zeugen seiner Auferstehung.

Wir wissen alle, dass im Kreise um Jesu herum immer wieder Frauen erwahnt werden. Darum ist es so wenig zu verstehen, dass es noch christliche Kirchen und Vereinigungen gibt, die Frauen auch heute noch vom höchsten Ministeramt, vom Pfarramt, ausschliessen. In der Diakonie und allen sonstigen Laienarbeiten, wo sich überwiegend Frauen zur Verfügung stellen, sind sie sehr anerkannt und begehrt. Da las ich in einem Interviewe einer über die Frenzen Deutschlands hinaus bekannten Theologin: "Frauen als Theologen - JA.

Frauen auf der Kanzel -NEIN. Weil ein Mann auf der Kanzel Jesus mehr repräsentiert, weil er ihm ähnlicher ist."

Das ist glücklicherweise nicht die Meinung aller. Von Gemeinde zu Gemeine ist das wohl ganz unterschiedlich. Unsere Kirche am Rio de la Plata hat viele Pfarrämter mit Frauen besetzt und sie werden von den Gemeindemitgliedern gerne auf der Kanzel gehört und sind sehr anerkannt.

Wer ist Jesus bis zur Auferstehung unbeirrt nachgefolgt? Die FRAUEN. Sie sind den Weg zum Grab nochmals gegangen und ihr Weinen wird in Freude verkehrt werden, ihre Todesgewissheit in Lebenszuversicht. Und sie sind die ersten Zeugen des neuen Lebens geworden. VORBOTINNEN!

Ich möchte diese kleine Meditation mit den Worten von Maria Wilhelmson beschliessen:

Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Frauen waren es, die als erste die Osterbotschaft verkündeten - die Unglaubliche! Frauen waren es, die zu den Jüngern eilten, die atemlos die grösste aller Nachrichten weitersagten: ER LEBT!

Stellt euch vor, die Frauen hätten in den Kirchen Schweigen bewahrt!

Wir alle brauchen die Stille des Karsamstags, um über das grosse Licht nachzusinnen, das uns Ostern aufleuchten soll.

 

 

1998

Liebe, leg dich wie ein Siegel auf mein Herz

Das Fest der Liebe WEIHNACHTEN steht vor der Tür. Da denkt man an die Liebe zum Partner, zu den Kindern und Eltern, wir erinnern uns an die Freunde. Und unsere Liebe zu Weihnachten drückt sich aus durch die Geschenke und Gaben, die man seinen Nächsten zugedacht hat.. Dann sieht man die strahlenden Augen, vor allem die Kinderaugen, wenn sie die Pakete öffnen und zufrieden und glücklich sind. Und dann erinnern wir uns auch an das andere Kindlein, das im Stall auf Heu und Stroh geboren wurde. Wir möchten das Weihnachtsfest friedvoll begehen und besuchen in alter Tradition den Gottesdienst und hören uns wieder die 2000-jährige Geschichte über das Wunder in der Krippe an. Die Liebe überdacht diese sentimentalen Weihnachtstage. Alle Sorgen und Schwierigkeiten möchte man vergessen und man träumt von einer glücklichen Zukunft in Frieden, von einer Zukunft mit viel Liebe.

Paulus schreibt an die Gemeinde von Korinth: "Ohne die Liebe unter den Menschen ist alles sinnlos.

Selbst, wenn wir alle Sprachen könnten, und wenn wir viele für Gott begeisterten, ohne Liebe wäre das alles sinnloser Lärm. Und alles Wissen der Erde, ja selbst die Weisheit Gottes, ohne Liebe sind sie wertlos."

Ist das wirklich eine Welt mit Liebe, in der wir leben? Wo die Flüsse verseucht sind und die Luft verpestet ist, wo Tiergattungen ausgestorben und Menschenrassen ausgerottet sind. Wo eine ungewisse Zukunft auf einen Hunger- oder Atomtod oder Tod durch eine verschmutzte Umwelt hinweist. Wo der Mensch sich selber plant, manipuliert, herrscht, statt Liebe zu geben. Denn Liebe findet Gegenliebe, ohne sie zu suchen.

Was wäre das doch für eine Welt, wenn es nicht Menschen gäbe, die ganz einfach gut sind und sich einem Leben in Liebe verschrieben haben. Menschen, wie Martin Luther King, die gewaltlos gegen Gewalt kämpfen, oder wie Mahatma Ghandi in Indien und Mutter Teresa in Calcutta oder Albert Schweitzer oder Franz von Assissi. Wenn es nicht diese Menschen immer wieder gäbe, die selbstlos für andere in Liebe da sind, müsste man verzweifeln.

Was wäre das doch für eine Welt, wenn nicht dieser eine Mensch, Jesus Christus, in die Welt geboren wäre. Der seine Liebe und Güte so überzeugend gelebt hat, dass wir heute nach 2000 Jahren noch immer davon fasziniert sind. Der seine Liebe so tief gelebt hat, dass er dafür in den Tod ging. Wenn es diesen Menschen nicht gegeben hätte, in dem Gott mitten unter uns war als einer von uns, welche Hoffnung hätten wir,

Wer nicht liebt, hat Gott nicht begriffen. Denn Gott ist die Liebe. Die Liebe wächst als Gefühl in der Seele. Durch sie bietet sich die Seele hüllenlos dar, unendlich verletzlich. Vielleicht macht es uns ein wenig glücklicher, wenn wir wissen, dass wir auf der Suche nach menschlicher Liebe wohl auf der Suche nach Gott sind und das wir im Abbild der menschlichen Liebe auch Gott näher erleben. Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Leben ohne Gott.

Wenn die Flamme der Liebe in der Weihnachtszeit nun besonders stark aufflackert, sollte man sie gut schüren, so dass ein grosses Feuer uns lange wärmt!

Ein alter hebräisches Lied erklingt so:

"Liebe, leg dich wie ein Siegel auf mein Herz,

auf meinen Arm.

Denn stark wie der Tod ist die Liebe.

Ihre Pfeile sind Boten des Feuers.

Tobende Wasser können die Liebe nicht löschen,

Noch reissende Ströme sie überschwemmen."

 

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