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Interessante Informationen über Ionescos Werk

3. Komik und Tragik:

{Komik und Tragik}

1. Verhältnis zueinander:

"anti-pièce", "drame comique", "pseudo-drames" oder "farces tragiques" hat Ionesco seine Stücke genannt. Für Ionesco ist das Komische tragisch und die Tragödie des Menschen ist lachhaft. Heutzutage könne man nichts im Leben völlig ernst, noch könne man alles gänzlich auf die leichte Schulter nehmen. Ionesco will das Eine im Anderen untergehen lassen oder beides einander gegenüberstellen, um sie in einer "neuen theatralen Synthese" zusammenzufassen. Dennoch ist die Synthese nicht wirklich, denn Tragisches und Komisches koexistieren, stoßen sich voneinander ab, stellen sich gegenseitig heraus, kritisieren sich, verneinen das jeweils andere Element. Dank dieses Gegensatzes stellen sie ein dynamisches Gleichgewicht und eine ständige Spannung dar.

2. Übergänge:

Zu Beginn der Stücke haben die Personen etwas Mechanisches an sich, was manchmal komisch wirkt. Im Laufe des Stückes werden sie immer mechanischer und verlieren die menschlichen Züge oft ganz und gar. Dies wirkt nicht mehr komisch, sondern bedrückend, erstickend, tragisch. Ionesco begründet das damit: "(...) parce qu'on a l'impression que le monde échappe à notre esprit" (Bonnefoy, Entretiens avec Eugène Ionesco). Das Angstgefühl, das wir verspüren, könnte auch die Angst vor der Zukunft sein, vor dem, was passieren könnte. Ionesco hebt hervor, daß wir heutzutage nicht mehr Herr der technischen Neuerungen sind, die wir in Bewegung gebracht haben. Die Maschine läuft unaufhaltsam...

3. Humor:

Für Ionesco ist Humor die Einstellung des Humoristen, daß alles unvernünftig und lächerlich ist, und daß sich alle Menschen seit ihrer Geburt in einer unaufgeklärten und unerklärlichen Situation befinden. Humor sei auch ein Mittel, sich nicht über die Welt zu täuschen und Distanz zum Absurden oder Tragischen aufzubauen. Humor bedarf eines hellen Verstandes, eines Wissens um die Nichtigkeit bzw. Eitelkeit der eigenen Leidenschaften. Er ist das Erkennen der Absurdität während man trotzdem weiterhin in der Absurdität lebt.

4. Zitate Ionescos:


{conscience lucide}
"Qu'est-ce que l'humour? Rire du malheur et de son propre malheur, peut-être." 
(Bonnefoy, Entretiens avec Eugène Ionesco)


"On continue alors de vivre ses passions tout en sachant qu'elles sont absurdes, ou stupides même si on ne peut très bien lutter contre. Bref, l'humour, c'est prendre conscience de l'absurdité tout en continuant à vivre dans l'absurdité."
(Bonnefoy, Entretiens avec Eugène Ionesco)

5. Funktion des Lachens:

Das Lachen ist für Ionesco eine Reaktion der Befreiung. Bei der Tragödie sei der Zuschauer deshalb "unfrei", er gebe seine Verantwortlichkeit ab und akzeptiere den Lauf des Schicksals, den der Dramaturg vorgebe. Der Zuschauer, der lachen kann, bleibt außerhalb der Situation, hält Abstand, läßt sich nicht so sehr beeinflussen und befragt zunächst seinen objektiven Verstand, bevor er urteilt. Was an der Situation des Menschen tragisch oder was lächerlich ist, entscheidet der klare Menschenverstand. Indem Ionesco also den Zuschauer zwingt, über das Tragische zu lachen, erhält er mit einfachen Mitteln den Effekt der Distanzierung, den Brecht sein Leben lang gesucht hat, wie Coe ("La farce tragique") betont.

{Themenauswahl}

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