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Imam |
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Imam (arabisch: derjenige,
der das Gebet leitet), Vorbeter in einer Moschee, der das rituelle Gebet der Gläubigen
leitet. Imam kann auch das Oberhaupt einer Gemeinschaft oder Gruppe bezeichnen wie das der
ibaditischen Charidschiten oder als ein Ehrentitel herausragenden Religionsgelehrten
verliehen werden wie etwa den eponymischen Gründern der vier sunnitischen Madhhabs
(Rechtsschulen). Er ist auch einer der Titel, die nach dem Tode des Propheten dem
Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft verliehen wurden, und deshalb oft mit dem Titel Kalif
identisch. Den Muslimen der Hauptrichtung des Islam gelten viele ihrer früheren Kalifen
(nach den ersten vier) als Thronräuber und der Anerkennung als Imame unwürdig. Für die
Sunniten ist der Imam, wenigstens in der Theorie, ein gewöhnlicher Mann (auch wenn er zum
Stamm der Qurais, dem Stamm des Propheten, gehören muss), der von seinesgleichen wegen
seiner vorbildlichen Frömmigkeit und seiner religiösen Kenntnisse in dieses Amt gewählt
wird.
Für die Schiiten muss der Imam ein Nachkomme sowohl des Propheten als auch seines
Schwiegersohnes Ali ibn Abi Talib sein. Für fast alle Schiiten, mit Ausnahme der Zaiditen,
ist der Imam auch das göttlich geweihte Oberhaupt der Welt, das von seinem Vorgänger
(auf Anweisung Gottes) für das Amt bestimmt wird. Ferner besitzt der Imam für die
Schiiten Eigenschaften, die die Sunniten gewöhnlich nur dem Propheten zuschreiben
z. B. Unfehlbarkeit und göttliches
Wissen. Seine Anwesenheit in der Welt ist für deren Weiterleben entscheidend. Die Muslime
der Hauptrichtung erkennen im Allgemeinen Ali ibn Abi Talib und seinen Sohn Hassan als
Imame und als Kalifen an.
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