("kara" = leer, Leere; "te" = Hand;
"do" = Weg)
Übersetzt bedeutet "KarateDo" soviel wie "der Weg
der leeren Hand"
So, zuerst möchte ich dir den Gründer des Shôtôkan-Karate vorstellen:
Gichin Funakoshi
Der Shôtôkan-Stil ist von seinem Spitznamen
abgeleitet (Shôtô).
Seine Schüler nannten seinen Dôjô (=Haus, Ort wo trainiert
wird; in diesem Fall "kan" = große Halle) so.
Er selber wollte das nicht, wehrte sich aber auch nicht dagegen.
Shôtô heißt übersetzt soviel, wie "Das Rauschen der Pinien".
Nun will ich aber erstmal ein paar grundlegende Dinge klarstellen:
1. Traditionelles KarateDô ist kein Prügelsport, wie es meistens in diversen Filmen dargestellt wird, sondern die Schulung von Geist und Körper, um im Einklang mit ihm zu leben. Man merkt meisten schon an dem Namen so eines Filmes, dass er nichts mit traditionellen KarateDô zu tun hat ("KarateTiger", "-Warrior" und "-Fighter" and so on...).
2. Viele, die nicht mit KarateDô vertraut sind, werden sich fragen, warum es Karate "Dô" (dô= Weg) heißt. Heißt es nicht auch Ju"dô", Ken"dô" oder Taekwan"dô" ? Heute sagt man bei uns im Westen oft nur noch Karate, der Gewohnheit wegen (Sprachfaulheit & Einfluß der Medien).
3. Auch zerschlägt man keine brennenden Dachziegeln, Bretter, Baseballschläger oder verbiegt Eisenstangen als wären es Pappröhrchen.
Hier eine Übersicht, was dich alles erwartet:
;-)
Das
Kyu-System (Mudansha) |
||
Unterstufe: 9.Kyu - weißer Gürtel 8.Kyu - gelber Gürtel 7.Kyu - oranger Gürtel |
Mittelstufe: 6.Kyu - grüner Gürtel 5.Kyu - violetter Gürtel 4.Kyu - violetter Gürtel |
Oberstufe: 3.Kyu - brauner Gürtel 2.Kyu - brauner Gürtel 1.Kyu - brauner Gürtel |
Nach den Kyu-Graden kommen die Dan-Gurte (schwarz).
Dort wird vom 1. Dan bis zum 10. Dan hochgezählt.
Früher gab es noch kein Kyu-Sytem. Auf Okinawa/
Japan gab's nur Meister und Schüler; also Weiß und Schwarz.
Die Mönche im Kloster trugen generell einen weißen Bund, der
ihre Kutte zusammenhielt.
Mit der Zeit färbte sich dieser allerdings auch. Er durchlief
ungefähr die Farbenkette, die es heute im Gürtelfarbensystem
gibt.
Nun will ich aber zu den Grundformen des KarateDo's kommen :
Kihon:
(Grundschule)
Der Anfänger in einem Karate-Dojo beginnt zunächst mit der Grundschule. Sie umfaßt zahlreiche Abwehren, Faust- und Fußstöße, wobei besonderer Wert auf einen korrekten Stand, auf Gleichgewicht und Atmung gelegt wird. Die Erlehrnung und Verbesserung der Techniken hat erste Priorität, um sie z.B. in Kata oder Kumite anzuwenden.
Kata:
(Form)
Die Kata ist eine Abfolge von festgelegten
Techniken gegen einen imaginären Gegner. Sie ist meist
Jahrhunderte alt, wurde teilweise verändert, das Grundprizip
aber immer beibehalten. So kamen zwar einige Kata in
Vergessenheit, andere wurden aber auch aufgeteilt (die Shoreikata
'Tekki' wurde zB dreigeteilt in Tekki -Shodan, -Nidan, -Sandan).
Es gibt heute noch ca. 50 Kata. 15 davon werden als besonders
stilspezifisch für das Shotokan bezeichnet. Manche Kata wurde über
Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben und ist
Zeuge der Tradition des Karate. Andere Kata wurden aus anderen
Stilen übernommen.
Die 1.Kata heißt Taikyoku Shodan (=Der Anfang des Universiums o.
Die Universelle).
Die
Shotokan - stilspezifischen Kata
(nach Gichin Funakoshi)
Kata | Übersetzung |
---|---|
Heian-shodan Heian-nidan Heian-sandan Heian-yondan Heian-godan |
heian aus heiwa & antei (Friede & Ruhe); Itosu & Funakoshi schufen sie aus der Kata Kankû-dai Früher hieß es nicht heian sondern pinan; |
Tekki-shodan Tekki-nidan Tekki-sandan |
Eisen und Reiter |
Bassai-dai | Der Sturm der Festung |
Kankû-dai (früher Kushanku) | kanku = Himmelschau; Funakoshi's Lieblingskata |
Hangetsu (früher Seishan) | Halbmond |
Empi (früher Wanshu) | Der Flug der Schwalbe |
Jitte | 10 Hände |
Jion | Liebe und Güte |
Gangaku (Chinto) | Kranich auf dem Felsen |
Die Übersetzung einer Kata zeigt schon, dass
jede Kata ein anderes Merkmal hat
(jede Kata bezieht sich auf eins der 5 Elemente).
Kumite:
(Partnertübung)
Kumite ist das Üben mit dem Partner (nicht gegen ihn). Eine Umsetzung des Kihons. Es gibt verschiedene Formen des Kumites. Hier die Häufigsten erklärt:
- Kihon Ippon-Kumite: Die einfachste Form des Kumites : 1x angreifen (Tori) - 1x blocken (Uke)
- Gohon-Kumite: 5Angriffe mit einer Technik (Tori) - 5x blocken (Uke)
- Sanbon-Kumite: 3Angriffe mit einer oder mehreren Techniken (Tori) - 3x blocken (Uke)
- Randori: Das Vorstadium des Freikampfes. Man versucht spielerisch Techniken am Partner anzuwenden.
Außerdem gibt es noch:
- Kaeshi-Ippon-Kumite (erwiedernder Einschrittkampf)
- Okuri-Ippon-Kumite (Kampf mit direkt folgendem zweiten Angriff)
- Happo-Kumite (Kampfübung in alle Richtungen)
- Jiyu-Ippon-Kumite (freier Einschrittkampf)
- Jiyu-Kumite (Freikampf)
Updated 13-01-2001