2.5.2 Laufzeit-Messverfahren
Impuls versus Phasen-Laufzeitmessung
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Eingangsleistung des Senders |
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Empfängerbandbreite |
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SNR des Empfängers |
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Signalform |
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Genauigkeit |
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Diese Tabelle vergleicht die beiden Verfahren anhand typischer Kenndaten [20], falls für beide Systeme die gleiche Genauigkeit gefordert wird.
Wenn die Gleichungen (2-14) und (2-18) verglichen werden, so ist ersichtlich, dass für das Impuls- wie für das Phasen-Laufzeitverfahren die gleiche Genauigkeit erreicht wird, wenn die Pulsanstiegszeit der Flanke im Nulldurchgang der Modulationsfrequenz entspricht. Demnach gilt für dieselben vorherrschenden Bedingungen (SNR, Anzahl Messungen) [20]:
Dabei muss zusätzlich berücksichtigt werden, dass beide Systeme mit der gleichen optischen Leistung arbeiten. Der Impulsspitzenwert ist daher rund dreimal grösser, als die Amplitude der Modulationsfrequenz. Durch das bessere Signal-Rausch-Verhältnis kann daher mit dem Impuls-Laufzeitverfahren die längere Distanz gemessen werden. Für die Phasen-Laufzeitmessung muss eine Leistungssteigerung vorgenommen werden, um die gleiche Entfernung zu erreichen. Dem wird jedoch eine Grenze durch die bestehenden Industrienormen (Laserschutzklassen) gesetzt.
Bei der Impuls-Laufzeitmessung kann bereits mit einem einzelnen Impuls
die Distanz eindeutig mit cm-Genauigkeit gemessen werden. Dies kann
aber für kurze Distanzen - 1mm Messdistanz entspricht einer
Laufzeit von 6.66ps - einen erheblichen technischen Aufwand bedeuten.
Die Phasen-Laufzeitmessung gestaltet sich in diesem Punkt einfacher, obwohl
Messungen mit zwei verschiedenen Frequenzen notwendig sind, um ein eindeutiges
Ergebnis zu erlangen.
Hybrid-Modulation
versus Phasen-Laufzeitmessung
Die Hybrid-Modulation entstand zum einen aus dem Wunsch, ein Verfahren zu haben, welches die negativen Eigenschaften der Phasen-Laufzeitmessung behebt, zum anderen auch die Möglichkeit bietet, gleichzeitig die Geschwindigkeit eines Objekts zu messen. Auf den zweiten Punkt wird hier nicht eingegangen.
Die Signalerzeugung bei der Hybrid-Modulation erfordert einen erhebliche Mehraufwand, verglichen mit der Phasen-Laufzeitmessung. Sie benötigt lediglich einen stabilen Sinus-Generator. Für die Erzeugung eines Chirp-Signals hingegen ist ein spannungskontrollierter Oszillator (VCO) mit hoher Linearität erforderlich, da dieser die Genauigkeit des Systems mitbestimmt. Es kommt die Schwierigkeit hinzu, dass die Frequenzen im MHz - Bereich liegen.
Das Problem bei der Phasen-Laufzeitmessung sind die unerwünschten Streuungen, die vor allem bei der Reflexion des Signals am Objekt auftretenxxiv. Diese zwar kleinen Amplituden haben durch ihre Phasenverschiebung (kann rund 1° erreichen) einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtmessung. Wird jedoch, wie beim Chirp-Signal, ein breites Spektrum verwendet, treten diese Probleme nicht mehr auf.
Was die Reichweite anbelangt, so ist sie bei beiden Verfahren ähnlich
gelagert. Daher besitzt die Hybrid-Modulation in diesem Punkt den gleichen
Nachteil gegenüber der Impuls-Laufzeitmessung.
Interferometrie
Massgebend für dieses Verfahren ist die Frequenzstabilität des Lasers. Sie kann durch verschiedene physikalische Effekte erreicht werden (Zeeman-Aufspaltung). Zusätzlich kommen die Umwelteinflüsse ins Spiel. Obwohl sie im ppm-Bereich liegen, ist eine Kompensation notwendig.
Es ist ersichtlich, das die hohe Messempfindlichkeit und die hohe Auflösung
für die allgemeine Distanzmesstechnik im Nahbereich nicht angebracht
ist.