Polens Beziehungen zu den Westmächten (Großbritannien und Frankreich) waren wegen des offensiven Vorgehens der polnischen Regierung gegen Litauen und die Tschechoslowakei [1] bis Anfang 1939 getrübt. Weder die Briten noch die Franzosen waren an einer Eingliederung Polens in ihr Bündnissystem interessiert. Als Hitler von Polen Danzig und den Korridor forderte, waren sie erstmals dazu bereit, aber der Schutz Polens war nur zweitrangig; viel mehr wollte man Hitlers Vormachtstreben in Europa bremsen. [2] Besonders die Briten wollten nicht für Polen in den Krieg ziehen, wie die Unterhaus-Rede des britischen Premierministers Arthur Neville Chamberlain vom 31. März 1939 beweist:
"Ihrer Meinung nach sollte es keine Frage geben, die nicht mit friedlichen Mitteln gelöst werden könnte, und sie könne keine Rechtfertigung dafür sehen, Gewalt oder Gewaltandrohung an die Stelle der Verhandlungsmethode zu setzen." [3]
1) siehe Abschnitt 1.2.1 [¶]
2) vgl. Gruchmann, Der Zweite Weltkrieg, S. 7-8. [¶]
3) zit. in: Parker, Fischer Weltgeschichte, Bd. 34, S. 317-318. [¶]
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